Freitag, 27. März 2009

Suite 101 - was Leser bewegt

Seit nunmehr fast einem Jahr (genauer gesagt 9. April 2008) bin ich als Sachautorin für das Online-Magazin www.suite101.de tätig. In diesem einen Jahr habe ich bis dato 251 Artikel veröffentlicht und es macht mir genauso viel Spaß wie das Schreiben von Kurzgeschichten und Novellen, auch wenn es dabei natürlich weniger um Phantasie als um konkrete Fakten geht. Von den Tantiemen leben könnte ich zwar auch nicht, aber Tantiemen von bis zu 20 € pro Monat sind auch ein nettes Zubrot.

Wenn ich die Entwicklung meiner Leserzahl für bestimmte Artikel verfolge, bin ich manchmal recht erstaunt, welche Artikel sich ohne konkreten aktuellen Bezug plötzlich von den Leserzahlen her geradezu explosiv entwickeln. Drei Wochen vor dem tragischen Amoklauf in Winnenden habe ich - ohne dass ein aktuelles Beispiel vorlag - einen Artikel mit dem Titel "Amokläufe und Familientragödien" veröffentlicht, der von den Motiven der Täter handelte. Bis zum 11. März 2009, als es zu dem Amoklauf in Winnenden kam, hatte eben jener Artikel unter dem ohnehin nicht sehr beliebten Ressort Soziologie maximal zehn Leser pro Woche. Nach Winnenden stieg die Leserzahl jedoch sprunghaft an auf bis zu 25 pro Tag. Dies ist angesichts der aktuellen Tat nachvollziehbar.

Es gibt jedoch auch Artikel ohne aktuellen Bezug, die erst gar nicht laufen und bei denen plötzlich ohne erkennbaren Grund die Leserzahlen sprunghaft ansteigen. Hierzu zählen u. a. mein Artikel über die Farbe Weiß und ihre Bedeutung, meine Kritik am ZDF-Magazin "Hallo Deutschland" und über Bestattungskultur in unterschiedlichen Teilen der Welt. Sechs meiner Artikel wurden bisher von der jeweiligen Fachredaktion als "Tipp der Redaktion" ausgezeichnet, wobei es sich bei keinem von ihnen um einen meiner erfolgreichsten und leserträchtigsten Artikel handelt. Mit 200 bis 500 Lesern in den letzten drei Monaten bewegen sich die Tipps der Redaktion eher im oberen Mittelfeld. Es ist spannend zu beobachten, was die Fachredaktion offenbar als besonders gelungen empfindet und was die Leserschaft als besonders interessant empfindet - vom aktuellen Tagesgeschehen (aktuelle Staffel von DSDS, Winnenden, gerade im Fernsehen ausgestrahlte Spielfilme) einmal abgesehen.

Bisher wurden folgende Artikel ausgezeichnet:

  • Verhalten bei Gewitter (Ressort Wissenschaft; Meteorologie und Klimatologie)
  • Der Dsungarische Zwerghamster (Ressort Pflanzen und Tiere; Nagetiere)
  • Wichtiges für die Hamsterhaltung (wie vor)
  • Schlafwandeln: auch Erwachsene sind betroffen (Ressort Medizin; Biorhythmus und Schlaf)
  • Das Geschäft mit der Trauer (Ressort Wirtschaft und Geld; Verbraucherschutz)
  • Vampir-Fledermäuse in Südamerika (Ressort Pflanzen und Tiere; Säugetiere)

Zu meinen leserstärksten Artikeln zählen hingegen:

  • Abzocke im Internet - die Masche der Online Content Ltd.
  • Große Frauen - kleine Männer. Warum sich viele Frauen einen größeren Partner wünschen. Erfreulicherweise wurde eben jener Artikel von einigen Seiten, die sich speziell an überdurchschnittlich große Menschen richten, als interessant bezeichnet und adaptiert.
  • Die Relevanz der Augenfarbe bei der Partnerwahl
  • Entstehung einer Blutvergiftung
  • Verschiedene Autoimmunerkrankungen
  • ZDF-Sendung "Hallo Deutschland" in der Kritik (dieser Artikel hatte kurz nach seinem Erscheinen im Oktober 2008 kaum Leser)

Interessanterweise ist keiner der vorgenannten Artikel als Tipp der Redaktion ausgezeichnet worden.

Derzeit laufen auch Artikel über Stellensuche und Bewerbung, die ansonsten eher im oberen bis unteren Mittelfeld lagen, sehr gut, insbesondere was die Formulierung von Bewerbungsschreiben betrifft. Meine Artikel zum Thema "Flirten und Partnersuche" laufen zwar ganzjährig recht gut, aber letzte Woche, als der Frühling langsam Einzug zu halten schien, stiegen auch hier die Leserzahlen sprunghaft an, so als wenn sich parallel dazu auch die ersten Frühlingsgefühle unter den Menschen breit gemacht hätten ;o). Die Leserzahlen flauten jedoch fast sofort wieder auf ein Normalmaß ab, als Deutschland von einer neuen Kältewelle mit Schnee, Graupel, Hagel und Regen heimgesucht wurde. Nun interessieren sich meine Leser verstärkt für Artikel wie "Hagel und Graupel als Niederschlagsarten", aber auch meine Artikel zum Thema "Gewitter", weil es in Deutschland in den vergangenen Tagen vermutlich einige Wintergewitter gegeben hat.

Einige Artikel sind natürlich nur saisonal erfolgreich wie eben Artikel über Gewitter und Tornados im Frühjahr und Sommer, "Sicher Autofahren im Winter" natürlich nur während der kalten Jahreszeit oder mein Artikel über die aktuelle DSDS-Staffel, genauer gesagt über das arrogante Rumgezicke bei gleichzeitigem Selbstmitleid ("BUUUUUUÄH - ich disse und beleidige andere Menschen, warum mag mich nur keiner und wieso hält mich jeder für ne falsche Zicke?!") von DSDS-Kandidatin Achneemarie. Der Artikel wird vermutlich kaum noch angeklickt, sobald der neue Superstar feststeht und die Staffel hiermit beendet ist. Wahrscheinlich flauen die Leserzahlen schon wieder ab, sobald Annemarie von den Zuschauern rausgewählt wurde.

Neues Buch in Arbeit

Seit einigen Tagen schreibe ich an einer neuen Kurzgeschichtensammlung, wobei der (schwarze) Humor diesmal eher in den Hintergrund tritt. Wie auch in meinem aktuellen Buch "Liebe, Tod und Teufel" herrscht eher eine unheimliche Atmosphäre.

Das Manuskript trägt den Titel "Düstere Schauergeschichten", denn den Lesern soll schon ein Schauer den Rücken runter laufen. Einige meiner Leserinnen haben mir schon öfter gesagt, dass sie meine Bücher nicht abends nach Einbruch der Dunkelheit lesen können, weil meine Gruselgeschichten mit ihrem zum Teil makaberen Inhalt dann noch unheimlicher erschienen als bei freundlichem Tageslicht.

Die ersten zwei Geschichten sind mittlerweile fertig gestellt. Ich möchte noch nicht zuviel verraten, aber neben düsteren Wetterkapriolen - also Gewittern - stehen unheimliche Ereignisse im Vordergrund, die so tatsächlich schon einmal in der Form passiert sind und/oder die so passieren könnten.

Einige Schlagworte aus meinem aktuellen Werk könnten lauten:

  • Gewitter
  • Nacht
  • Mond und Mondfinsternis
  • Wolf
  • Fledermäuse
  • Friedhof
  • Sarg

Die dritte Geschichte ist gerade in Arbeit. Diesmal handelt es sich jedoch um ein Ereignis, das in der Form nicht passieren könnte, es ist also eher eine klassische Horrorgeschichte.

Auch wenn die Geschichten diesmal eher unheimlich bis düster sind, baue ich immer wieder gerne den einen oder anderen Lacher ein, denn zum Einen ist Lachen bekanntlich gesund und zum Anderen sollen die Geschichten zwar gruselig sein, aber auch nicht zwingend immer und zu jeder Zeit.

Mittwoch, 11. März 2009

Tipps für kreatives Schreiben

Ich bin die Dame ganz links (natürlich wie immer bevorzugt in schwarz). Die anderen beiden Herrschaften sind meine lieben Kollegen Tim und Marina, die mir mit ihrem unnachahmlichen Humor immer wieder lustige Momente und Inspirationen für Geschichten bescheren. Während Tim eher zynisch und schwarzhumorig veranlagt ist, ist Marina manchmal ein wenig verpeilt und damit unfreiwillig komisch. Da sie jedoch viel Humor hat, kann sie auch über sich selbst lachen ;o).
Das Foto haben wir an einem trüben Dezember-Tag mittels Selbstauslöser von Tims Foto-Handy geschossen.
Da ich nicht nur als Belletristik-Autorin für Kurzgeschichten und Novellen tätig bin, sondern auch als Sachautorin für das Autorenmagazin Suite101.de, habe ich dort einige hilfreiche Artikel veröffentlicht, in denen Tipps gegeben werden, wie man Geschichten lesefreundlich und interessant gestalten kann. Es folgt eine Auflistung dieser Artikel:





Diese Links beziehen sich hauptsächlich auf die ansprechende Gestaltung von Gruselgeschichten.


Mit über 900 Lesern in den vergangenen drei Monaten zählt der Artikel, der sich auf die Beschreibung von Personen in allen möglichen belletristischen Werken bezieht, zu zehn meinen erfolgreichsten Artikeln unter Suite101.de:




Der nächste Link dürfte vor allem für Autoren interessant sein, die Romane und Novellen schreiben. Nebenbei bemerkt hat er beim Suite101-Adventskalender in seiner Kategorie einen Preis gewonnen ;o).




Mit 4.000 bis 5.000 Lesern pro Woche ist meine Schreiberei im Sachbereich um einiges erfolgreicher als mein Buchverkauf. Ich habe zwar eine treue Fan-Gemeinde, die regelmäßig Bücher von mir kauft und meine Veranstaltungen besucht, aber von Millionensellern bin ich noch Lichtjahre entfernt ;o). Der kommerzielle Erfolg steht jedoch nicht im Vordergrund, sondern die Freude am Schreiben. Außerdem sind schwarzer Humor, Heavy Metal und Erotik nicht jedermanns Geschmack, aber als Autorin kann und will ich es nicht jedem recht machen. Es würde mir nicht schwer fallen, einen schwülstigen Liebesroman wie Rosamunde Pilcher zu Papier zu bringen, aber ich hätte dabei das Gefühl, dass ich nicht mehr ich bin, weil ich mich dann total verbiegen müsste, um mainstream-tauglich zu werden. Dies möchte ich nicht nur beim Schreiben, sondern auch in vielen anderen Situationen meines Lebens vermeiden.