Sonntag, 31. Mai 2009

Beruflich tut sich was

Nächsten Mittwoch habe ich endlich wieder ein Vorstellungsgespräch - und zwar bei einer Personalberatung in Essen-Frohnhausen. Die Firma hatte schon im April großes Interesse an meinen vielfältigen Qualifikationen gezeigt, nun aber auch die passenden Vakanzen hierzu. Wenn das Ganze dann zum Ziel führt, bin ich ja zufrieden ;o). 

Mir macht die Arbeit bei meinem derzeitigen Arbeitgeber zwar Spaß, aber erstens ist es ja nur befristet, zweitens wäre ein Schüppchen mehr Gehalt nicht schlecht (ich habe zwar schon mal schlechter verdient, aber auch schon mal wesentlich besser) und drittens möchte ich mal aus dieser reinen Assistenz-/Sekretariatsschiene heraus. Die letzten acht Jahre im Sekretariat sind zwar keine vergeudeten Jahre, weil ich total fit am PC bin sowie in Administration und Orga, aber viele sehen Sekretärinnen leider nur als Befehlsempfänger ohne Recht auf Eigeninitiative und eigene Persönlichkeit. Die Negativ-Beispiele haben mich wiederum darin bestärkt, genau zu wissen, wie ich meine Sekretärin NIE behandeln würde. Und: Wenn einige der hohen Herren (und Damen) ihre Assistentin ohnehin gering schätzen, weil die angeblich zu doof zu allem ist, warum machen sie ihren Kram dann nicht alleine?! Dann würde erst recht auffallen, dass einige Krawattenträger auch nicht viel auf dem Kasten haben...gute Beispiele haben wir ja bei den Herrschaften, die für die Wirtschaftskrise verantwortlich sind oder für den Einsturz des Kölner Stadtarchivs. 

Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn ich eine Stelle in den Bereichen Bewerbermanagement, Personalberatung/Personalreferentin oder Journalismus bekäme. Ehrlich gesagt habe ich nicht dafür studiert, um irgendwann im Sekretariat zu landen und mich da oft zu Tode zu langweilen. Bei meinem derzeitigen Arbeitgeber ist das zwar anders, da ich dort viel selbstständiger agieren kann und mir auch viel mehr zugetraut wird, aber bei den meisten Sekretariatsstellen geht's eher um Aktenpflege, Korrespondenzerstellung nach Banddiktat u. ä. 

Und: Es muss kein Großkonzern mehr sein. Da ist oft mehr Vetternwirtschaft und Intrigenspinnerei als alles andere - oft mit freundlicher Unterstützung des Betriebsrates, die ja angeblich Arbeitnehmervertreter sein sollen (bei einigen gilt wohl eher: Arbeitnehmerverräter...). Am liebsten wären mir ein Mittelständler oder ein Kleinbetrieb, wenn Aufgabenbereich und Betriebsklima stimmen. Die großen Kraken reagieren so langsam, dass alles zu spät ist, bis mal eine Entscheidung über irgendwas getroffen wurde. Bekloppt geht die Welt zugrunde...! 

Neues Programm in Arbeit

Gestern war ich mit meiner ehemaligen Kollegin Wera morgens im Extrablatt in Essen frühstücken, danach war noch ein wenig Shopping bei Hema angesagt. Die haben dort wirklich sehr schöne Sachen, wenn auch nicht in allen Fällen preisgünstig. Ich habe den Kauf eines bunten, qualitativ hochwertigen Collegeblocks genutzt, um mein neues Programm "Eine Frage von Leben und Tod" (als Übersetzung des Titels vom Iron Maiden-Album "A Matter of Life and Death" aus dem Jahr 2006) niederzuschreiben. Der erste Teil ist so gut wie fertig und bezieht sich auf den Begriff des Todes und seiner Synonyme (Sensemann, Schnitter), den Unterschied zwischen Schwarzem und Weißem Tod und die Tatsache, dass einige Menschen in irgendeiner Form mit ihrem Leben spielen, beispielsweise Gangsta-Rapper, die sich schon mal selbst anschießen, um besonders cool zu wirken oder Taucher/Schnorchler, die Haien am Schwanz ziehen. 

Auch die Zombies kommen natürlich nicht zu kurz, denn davon findet man doch eine ganze Menge - insbesondere in deutschen Bürogebäuden und Geschäftsvierteln ;o). In den ersten Teil des Programms ist die Geschichte "Ingos mörderische Kneipenbesuche" eingebettet, die bei Live-Veranstaltungen von mir immer ein Garant für Lacherfolge ist. 

Im zweiten Teil wird es eher um Liebe und Erotik sowie eine Leseprobe aus meiner aktuellen Novelle "Liebe, Tod und Teufel" gehen. Apropo Liebe: Wera und ich eruierten gestern im Extrablatt, dass ich wohl einen unheimlichen Verehrer habe - ob ich mich darüber freuen soll, weiß ich  nicht, da es sich hierbei um einen etwas strangen Kollegen von mir handelt, der gerne Pfützchen macht (also Kaffeepfützchen), die ich dann wegwischen darf und auch sonst eine hohe Ignoranzfähigkeit hat. Beispiel: "Kunde XY fühlt sich von dir nicht gut beraten aus den und den Gründen und ist alles andere als zufrieden." Antwort-Mail: "Vielen Dank für die Rückmeldung. Schöne Ostern! Gruß..." 

Ich hab seine übergroße Nettigkeit mir gegenüber erst gar nicht gerafft (ungefragt eine Jazz-CD mitbringen, Kult um mich machen), aber da ich mich auch nicht so entsetzlich wichtig nehme und mich deshalb nicht dauernd (fälschlicherweise) angemacht und angehimmelt fühle, müssen die Typen entweder in Laufschrift auf der Stirn stehen haben, dass sie was von mir wollen oder andere müssen mich darauf aufmerksam machen. Ich weiß nur nicht, wie das passieren konnte - ich habe mich bei dem entsprechenden Kollegen öfter mal nicht von meiner nettesten Seite gezeigt, was angesichts seines Ignoranzvermögens auch kein Wunder ist (meine verbalen Rückmeldungen hierzu waren entsprechend...) und dann war ich auch noch 14 Tage im Urlaub, so dass er mich gar nicht gesehen hat. Wera konnte dies nur damit erklären, dass man manchmal erst merkt, was man für den anderen fühlt, wenn dieser mal eine Zeit lang abwesend ist. Okay, DAS wäre eine Erklärung...! 

Am 19. Juni werde ich erstmals Teile aus meinem neuen Programm präsentieren, denn an dem Tag feiert Weras Mama ihren 70. Geburtstag in DU-Walsum und Wera hat mich gebucht, damit ich die Geburtstagsgesellschaft ein wenig unterhalte. Ich bin mal gespannt, zumal es das erste Mal ist, dass ich auch vor Kommunalpolitikern sprechen werde. 

Montag, 25. Mai 2009

Nicht nur Sonne macht albern


Damals, als ich noch Dienst als Zweitsekretärin in der berühmt-berüchtigten Steuerberatungsgesesellschaft im Düsseldorfer Norden tat, habe ich mal für meine fröhlichen Kolleginnen eine Story geschrieben, in der einige der hohen Herren gekifft haben und anschließend allerlei Blödsinn getrieben haben:



  • der opulente Olaf - im wahren Leben nur noch mit spärlicher Haarpracht gesegnet - hat sich seine Langhaarperücke aufgesetzt, weil dann das Headbanging doppelt soviel Spaß macht *schepper*

  • die Herren opulenter Olaf, Charmin Bear, Ingo die Mördermuschel, der kleene Klemi, der marode Markus, der herzige Hamed und der Puls der Zeit beschlossen, gemeinsam die Deutsche Bank an der Colsmannstraße zu überfallen und quetschten sich zu diesem Zweck alle in Klemis wunderschönes schwarzes Cabrio

  • während alle anderen Herren im Spielwarenladen Spielzeugpistolen kauften, die echten Waffen täuschend ähnlich sehen, rannte Charmin Bear stattdessen in den Süßwarenladen Hussel an der Nordstraße, um selbigen zu überfallen, denn der Haschisch-Konsum hatte bei ihm Heißhunger ausgelöst. Er kündigte den beiden Verkäuferinnen mit maliziösem Grinsen an, alles kurz und klein zu schlagen, wenn er keine Schokolade - das Hauptnahrungsmittel des Charmin Bearen - bekäme. Nachdem ihm die Verkäuferinnen alles in eine große Tüte gepackt hatten, verließ er den Laden freundlich, verkrümelte sich in eine nahe gelegene Toreinfahrt und futterte dort in aller Seelenruhe seine Schokolade

  • vor dem Banküberfall hat Klemi sich seinen Schlips als eine Art Stirnband um den Kopf gebunden, weil er glaubte, dann besonders verwegen auszusehen

  • der herzige Hamed hielt in der linken Hand ein kleines Monchichi, das genauso bekleidet war, wie er selbst (weißes Hemd, gelbe Krawatte, hellgraue Hose, schwarze Schuhe), in der rechten die Waffe und sprach den Kassierer an: "Bitte folgende Geldübergabe fertigen..."

  • der marode Markus nahm sich selbst als Geisel, als zwei Seniorinnen versuchten, ihn zu überwältigen. Ingo die Mördermuschel brüllte die beiden Seniorinnen (mal wieder) an: "Wenn Sie DAS machen, DANN GNADE IHNEN GOTT!!!"

  • der opulente Olaf hatte seine Langhaarperücke auf und machte die ganze Zeit Extrem-Headbanging, da er per Ohrstöpsel aus seinem portablen CD-Player Heavy Metal hörte

Nicht nur Sonne, sondern auch HASCHISCH macht offensichtlich albern und/oder verfressen.


Tim und ich sitzen hier in unserem Essener Projektbüro und fragen uns, was wir jetzt alles bei dem schönen Wetter tun könnten - Freibad, Garten, Grillen...gerade rief unser gemeinsamer Chef an und war irgendwie auch nicht ganz mit sich alleine. Er fragte mich nach einer Statistik, die er aber selbst in der aktuellen Fassung hat - die Frage ist nur, wo. Da konnte ich ihm dann auch nicht helfen ;o). Bei ihm ist sein Gedächtnis allerdings nicht wetterabhängig...

Bildquelle: Elke Barbara Bacher, Pixelio

Samstag, 23. Mai 2009

Gute Chancen für Geisteswissenschaftler?

Auch wenn ich seit mehr als acht Jahren als Assistentin tätig bin, ist es doch mein erklärtes Ziel, irgendwann einmal etwas in meinem ursprünglichen Beruf als Diplom-Pädagogin zu machen - im Gegensatz zu dem vielfach vorherrschenden Vorurteil, dass Leute, denen nix Besseres einfällt oder deren Abi-Schnitt grottenschlecht ist, irgendwelche Geistes- und Gesellschaftswissenschaften studieren, habe ich das Fach aus Interesse gewählt - und trotz eines ganz guten Abiturdurchschnitts. In meiner derzeitigen Tätigkeit bei einer Outplacement-Beratung habe ich zwar schon wesentlich mehr mit meinem Beruf zu tun (Formulierungen entwickeln, Texte korrigieren, Bewerber beraten), aber leider ist das Ganze ja nur befristet :o(. Deshalb habe ich neulich mal einen Blick in Jobbörsen speziell für Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler geworfen.

Interessant ist, dass entweder Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Hochschulen angeboten werden, Praktikumsstellen (lässt da die "Generation Praktikum" grüßen?!) oder Stellen in Assistenz und Sekretariat. Merkwürdige Vorgänge - im Prinzip nehmen die Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler jetzt auch den kaufmännischen Kräften mit entsprechender Ausbildung die Stellen weg (Bürokaufleute, Industriekaufleute etc.). Mittlerweile ist es ja keine Seltenheit mehr, dass Leute, die Geisteswissenschaften jeglicher Art studiert haben, in Assistenz- und Sekretariatsberufen zu finden sind, z. T. auch noch relativ schlecht bezahlt. Egal, ob Amerikanistik, Erziehungswissenschaften, KoWi, Geschichte etc.: Das sind genauso Studiengänge wie Jura und BWL, werden aber komischerweise nicht annähernd so anerkannt und hofiert. Wohin uns die Herren BWLer aber mit ihrem ach so tollen Studium gebracht haben, lässt sich ganz gut an der derzeitigen Banken- und Wirtschaftskrise erkennen. Die haben den Karren gegen die Wand gefahren und auch noch viel Geld dafür kassiert...Ottonormalarbeitnehmer kriegt die Kündigung ohne irgendeine Abfindung, wenn er zuviel Mist baut oder der Geschäftsleitung plötzlich die Nase nicht mehr passt (auch ohne entsprechenden Anlass).

Es geht nicht darum, dass jeder ein Jahresgehalt von mehreren Mio. Teuronen bekommen sollte, aber die Schere klafft extrem auseinander. Manche qualifizierte Fachrichtungen wissen trotz Vollzeitjob kaum, wie sie sich und ihre Familien durchbringen sollen, andere sind hoffnungslos überbezahlt für Schwachsinn wie Mobbing, Korruption, Ignoranz, Arroganz, Vorteilsnahme etc.. Die soziale Gerechtigkeit ist in diesem Lande zunehmend in die Schieflage geraten, genau wie die Arbeitsmarktpolitik.

Das Kind im Manne


Zu dem in der Überschrift angesprochenen Thema habe ich im Oktober 2003 einmal eine sehr unterhaltsame Geschichte für meine Kolleginnen in einer berühmt-berüchtigten Steuerberatungsgesellschaft im Düsseldorfer Norden geschrieben, denn auch wenn Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Steuerberater meist in Anzug und Krawatte herumlaufen, benehmen sie sich oft kindlich bis kindisch ;o).


Die Geschichte trägt den Titel "Ein Tag im TAXY-Kindergarten" (aus Diskretiongsgründen verzichte ich auf die Nennung des richtigen Firmennamens). Die Handlung habe ich mal eben kaltblütig von Düsseldorf ins Ruhrgebiet verlegt, genauer gesagt nach Essen-Borbeck, wo ich geboren und aufgewachsen bin. Viel Spaß dabei!


Ein Tag im TAXY-Kindergarten


Damit sich die hohen Herren einmal richtig austoben und spielen können, haben Geschäftsleitung und Vorstand beschlossen, in diversen Großstädten des Rheinlands und des Ruhrgebiets so genannte Männergärten einzurichten. Im Kindergarten St. Immaculata an der Fürstenbergstraße in Borbeck kommt die Mörderische Bärengruppe unter, die von drei Erzieherinnen betreut wird - der rüstigen Renate, der kultigen Kerstin und der artigen Alex. Die Mörderische Bärengruppe besteht aus dem kleenen Klemi, der sich öfter mal wie eine Hafenhure behandelt fühlt, wenn er seinen Willen nicht bekommt, seinem Manager, dem heiteren Helge, dem hasenfüßigen Hans-Peter alias Charmin Bear, Ingo der Mördermuschel, dem Puls der Zeit und dem herzigen Hamed alias das Monchichi. Ansonsten arbeiten in der Männertageseinrichtung noch die elfenhafte Ellen, die ulkige Uli und die coole Caro, um leckere Speisen für die Männergärtnerinnen und die großen Kinder zuzubereiten.


Morgens, neun Uhr in Essen-Borbeck! Die Mörderische Bärengruppe sitzt an einem sonnigen Morgen beim Frühstück und sogar Charmin Bear, der sonst immer erst zwischen neun und halb zehn eintrifft, ist pünktlich, weil es lecker Brötchen mit Nutella gibt.


Schon während des Frühstücks sind die drei Männergärtnerinnen in Schweiß gebadet, denn der herzige Hamed und die Mördermuschel zoffen sich gerade. Hamed möchte aus Wut Mördermuschels Schlips mit Nutella einschmieren, so dass die Mördermuschel brüllt: "Wenn du das machst, dann GNADE DIR GOTT!" Der rüstigen Renate gelingt es, Schlimmeres zu verhindern und der Puls der Zeit ist ganz bestürzt, als er Ingo die Mördermuschel so frustriert und aufgebracht sieht, da er Ingo doch so gern hat und es nicht ertragen kann, ihn unglücklich zu sehen.


Trotz Renates Deeskalationstaktik kommt es bald zum nächsten Streit. Der herzige Hamed hat Süßigkeiten mitgebracht und möchte aber nur dem herzigen Hamed etwas davon abgeben, so dass sich Frust unter den anderen Männern breit macht - der Puls der Zeit fängt an zu plärren, Klemi fühlt sich mal wieder wie eine Hafenhure behandelt, der heitere Helge ist plötzlich nicht mehr heiter und die Mördermuschel fletscht drohend die Zähne. Die kultige Kerstin weist Charmin Bear freundlich, aber bestimmt darauf hin, dass geteilte Freude doppelte Freude sei, doch der stammelt nur: "Ich möchte nicht teilen und ich kann nicht teilen!", was der artigen Alex den Spruch entlockt: "Brot für die Welt - eine Torte für Hans-Peter!" so dass ihre beiden Kolleginnen lachen müssen. Charmin Bear findet das überhaupt nicht lustig und herzt seinen Charmin Bearen aus Plüsch, doch er muss sich schließlich Hameds Willen beugen, der sich nun doch genötigt sieht, seine Süßigkeiten auch mit den anderen zu teilen. Der kleene Klemi fühlt sich trotz der Süßigkeitenteilung immer noch wie eine Hafenhure behandelt, weil der heitere Helge ihm einfach nicht die Butter für sein drittes Brötchen rüberreichen will...


Nach dem Frühstück sind die drei Männergärtnerinnen jedenfalls in Schweiß gebadet, während sich sich die großen Kinder recht unterschiedlichen Beschäftigungen im Gruppenraum widmen - der kleene Klemi malt an einem der Tische mit Wachsmal- und Buntstiften eine Steuererklärung, der Puls der Zeit kämmt in der Puppenecke alle Puppen, der heitere Helge ist ganz stolz, dass er ein 32-teiliges Mainzelmännchen-Puzzle binnen vier Minuten fertig hat, obwohl auf der Packung steht "2 - 4 Jahre", das Monchichi baut zusammen mit seinem Ebenbild, einem etwa 45 cm Riesen-Monchichi mit Schlabberlatz einen Turm aus Bauklötzen, Charmin Bear verhätschelt auf dem Spielteppich seinen Charmin Bearen aus Plüsch und die Mördermuschel ödet sich auf der Kuschelmatte an. Die kultige Kerstin versucht, ihn zu einer Beschäftigung zu animieren, aber er hat auf keinen ihrer Vorschläge - basteln, malen, Lego - Bock. Stattdessen geht er schließlich hin und tritt einfach Monchichis Turm um, den dieser aus Bauklötzen gebaut hatte. Das Monchichi starrt die Mördermuschel mit offenen Mündchen an und fängt schließlich an zu plärren. Dafür staunt die Mördermuschel Bauklötze, als ihm plötzlich selbige um die Ohren fliegen, denn Monchichi ist so wütend, dass er die Mördermuschel mit Bauklötzen bewirft. Der Rüstigen und der Kultigen gelingt es nur mit Mühe und Not, die beiden Streithähne voneinander zu trennen. Im Waschraum versorgen sie schließlich die kleineren Blessuren, die sich die beiden Streithähne bei ihrem Zoff zugezogen haben. Danach lässt sich das Monchichi vom Charmin Bearen trösten und die beiden spielen gemeinsam mit Hameds Riesen-Monchichi und Hans-Peters Plüsch-Charmin Bear "Vater, Mutter, Kind" in der Puppenecke, während die artige Alex die Mördermuschel zu Stillarbeit am Tisch verdonnert. Der ist darüber ziemlich sauer und knurrt malend vor sich hin. Der Puls der Zeit ist ganz bestürzt, als er Ingo so sieht, weil er Ingo doch so gern hat und es nicht ertragen kann, ihn unglücklich zu sehen...


Bevor es kurz nach elf hinaus in den neuen Teil des Schlossparks auf den Spielplatz geht, wird ein Stuhlkreis gebildet und alle singen gemeinsam, was bei der Mördermuschel einen halben Wutanfall auslöst, aber das ist nicht wirklich was Neues, dass er irgendetwas blöd findet. Als es der artigen Alex zu bunt wird mit Mördermuschels Rumgenöle, stimmt sie einen Song ihrer Lieblings-Band Metallica an - "All Nightmare Long", denn sie und ihre beiden Kolleginnen empfinden es als Alptraum, die großen Kinder betreuen zu müssen - auch wenn das keins der großen Kinder versteht. Danach singen alle noch "Guten Morgen, liebe Sorgen" von Jürgen von der Lippe, "99 Luftballons" von Nena und "Der goldene Reiter" von Joachim Witt.


Auf dem Spielplatz angekommen, setzt sich der Puls der Zeit direkt an den Ententeich und spielt mit den Käfern und Ameisen im Gras, wobei er jedoch das unfehlbare Talent hat, sich mitten in eine Ameisenstraße zu setzen. Er plärrt wegen der ganzen Ameisenbisse, so dass die Artige zurück mit ihm zum etwa 300 Meter entfernten Männergarten gehen muss, um ihn zu "entameisen". Ingo die Mördermuschel raucht sich erst mal eine Kippe auf einer Bank und fängt dann an, im Sandkasten eine Sandburg zu bauen. Der heitere Helge und der kleene Klemi spielen Fangen, während sich der herzige Hamed und der Charmin Bear direkt auf die etwa 20 Meter lange Röhrenrutsche stürzen, die von einem kleinen Hügel hinab in den Sandkasten führt. Der herzige Hamed hält sein Riesen-Monchichi im Arm und ruft: "Erster!", dann schwingt er sich in die Rutsche. Der Charmin Bear, der sein plüschiges Ebenbild liebevoll in der Hand hält, ruft: "Zweiter!", und rutscht hinterher. Da die Rutsche natürlich für zierliche Kindergestalten und nicht für große, ziemlich kompakt gebaute Männer konzipiert ist, passiert es nach der ersten Kurve: Die beiden bleiben stecken und können weder vor noch zurück.


Schließlich muss die Feuerwehr gerufen werden, damit sie die beiden aus ihrer misslichen Lage befreit, indem sie die beiden Riesen-Babys aus der Rutsche schweißt. Da Kerstin und Renate so dermaßen mit der Feuerwehr und den beiden Riesen-Babys beschäftigt gewesen sind, haben sie auch nicht mitbekommen, dass der heitere Helge und der kleene Klemi die Trench Open haben und mit ihren Pipimännern in der Gegend rumprahlen. Die Rüstige bestraft die beiden streng, indem sie sie zurück in den Männergarten abkommandiert, wo sie an einem Tisch Stillarbeit machen dürfen. Der heitere Helge findet das wenig erheiternd und Klemi fühlt sich mal wieder wie eine Hafenhure behandelt, weil er niemandem seinen Pipimann zeigen darf...


Nach dem Mittagessen um halb eins liegen die Herren endlich friedlich schlafend in ihren Bettchen, so dass sich unsere drei gestressten Männergärtnerinnen bei Ziegenmilch, Kaffee und Kippen in der Küche endlich von einem stressigen Vormittag erholen können.


HAPPY END!!!
Bildquelle: Thomas Max Müller, Pixelio

Donnerstag, 21. Mai 2009

Metallica am 16. Mai 2009 in der Köpi-Arena

Scheiße, war das geil...mehr fällt mir zu dem Konzert echt nicht ein!! Obwohl ich gut 20 Meter von der Bühne entfernt auf der Tribüne stand, hatte ich einen tollen Blick auf die Bühne, die in der Hallenmitte aufgebaut worden war. Dies hatte den Vorteil, dass die Musiker immer die Position wechseln konnten und so jeder Zuschauer wechselnde Perspektiven auf die einzelnen Protagonisten hatte. Besonders gefreut habe ich mich, mein Idol James Hetfield (nach dem ich sogar meinen vor meinem Jahr leider verstorbenen Zwerghamster benannt hatte) aus der Nähe sehen zu können.

Neben Songs aus ihrem aktuellen Album "Death Magnetic" spielte Metallica jede Menge Klassiker wie etwa "Master of Puppets", "For Whom The Bell Tolls", "Enter Sandman" und "One". Die Pyros waren allerdings so heiß, dass man die Hitze sogar noch in 20, 30 Metern Entfernung spüren konnte. Bei "Nothing Else Matters" haben 12.500 Menschen wie entfesselt mitgesungen - Gänsehaut-Feeling pur!! Cool fand ich auch, dass Metallica meinen persönlichen Lieblingssong vom "Master of Puppets"-Album gespielt haben - "Disposable Heroes".

Man konnte den Musikern deutlich ihre Spielfreude anmerken und das übertrug sich natürlich auch auf das sehr altersgemischte Publikum (ca. 6 bis 70 Jahre), die ihre Band frenetisch abfeierten durch Klatschen, Tanzen, Grölen, Mitsingen und Teufelsforke zeigen.

Als Vorbands waren The Sword und Machine Head dabei. Der Auftritt von Machine Head hat mir gefallen, obwohl ich bis dato gar nicht soviel von der Band kannte, aber The Sword war wirklich nicht mein Ding - keine Ansagen, keine Stimmung, nur ein einziger, trashiger Soundklumpen, aus dem kaum einzelne Songs zu erkennen waren. Machine Head waren wesentlich besser! Es war jedenfalls kein Wunder, dass die Leute bei The Sword lieber pullern, rauchen, trinken oder essen gingen...

Samstag, 16. Mai 2009

Frauen unter sich

Gestern Abend war ich mit meinen ehemaligen Kolleginnen und Freundinnen Uli, Renate, Inge und Karin essen - und zwar im Sala e Pepe auf der Kaiserswerther Straße in unserer schönen Landeshauptstadt Düsseldorf. Dort habe ich ja zwischen Januar 2001 und Juli 2006 gearbeitet und werde es aber der kommenden Woche wieder tun von dienstags bis freitags - wenn auch nicht in Golzheim, sondern eher in der City.

Zu Uli und Renate habe ich regelmäßigen Kontakt, aber Karin hatte ich zum letzten Mal im Juni 2005 gesehen, als sie ihren Ausstand gab, und Inge im Juli 2006, als ich die Arbeitsstelle gewechselt habe. Es war umso schöner, die beiden nach mehreren Jahren endlich mal wiederzusehen.

Zwischen 19 und 23.30 Uhr haben wir den Laden jedenfalls auf den Kopf gestellt mit unserem Gekicher, Gelächter, meinen Show-Einlagen und unseren Storys, die wir uns gegenseitig zu erzählen hatten. Gegen 23 Uhr erzählte Karin von den merkwürdigen Vorgängen bei der Stadt Wuppertal, da sie und ihr Mann, der eine Eisdiele in Wuppertal hat, davon auch betroffen sind. Gegenüber des Restaurants befinden sich Wohnhäuser, teilweise mit Fenstern, die vom Boden fast bis zur Decke reichen. Da Karin sich gerade richtig in Rage geredet hatte, wollte ich sie auch nicht unterbrechen, habe ihr weiterhin zugehört, aber einen Mann beobachtet, der sich in einem der großen Fenster schön bei Flutlicht nackig machte ;o). Ob ihm bewusst war, dass man vom Restaurant aus einen guten Blick auf sein Schlafzimmerfenster hat??? Erst, als er seinen Schlafanzug anhatte, hat er die Vorhänge zugezogen und das Licht ausgeknipst - umgekehrt wäre vielleicht sinnvoller gewesen, dafür aber auch nicht so spannend. Der Zufallsstrip war jedenfalls auch sehr unterhaltsam.

Als Karin mit ihrem Bericht fertig war, habe ich die Mädels über meine Beobachtung informiert und alle waren enttäuscht, dass ich nicht schon eher was gesagt hatte. Ich sagte zu Uli: "Uli, der Mann wäre bestimmt nicht dein Typ gewesen!" Uli steht nämlich eher auf große, schlanke Männer - unser unfreiwilliger Stripper war zwar sehr groß, hatte aber einen Bauch und war nicht wirklich schlank. Ulis scherzhafte Erwiderung: "Manno, ist doch egal, mittlerweile nehme ich alles!" Das sorgte für den nächsten Lacher.

Selbst heute früh, als ich zusammen mit Uli frühstückte, da ich bei ihr übernachtet hatte, war sie immer noch enttäuscht, dass ich ihr den Anblick des nackten Mannes vorenthalten habe ;o). Tja, ich bin manchmal eine stille Genießerin.

Nachher gehe ich in der Köpi-Arena in Oberhausen auf's Metallica-Konzert und freue mich schon, meine Lieblingsband nach Rock am Ring 2006 nochmals live erleben zu dürfen. Für das Konzert auf Schalke am 10. Juni 2004 hatte ich auch eine Karte, konnte damals aber leider nicht hingehen, weil ich im Krankenhaus lag und am nächsten Tag eine Darmspiegelung hatte :o(. Ich bin mal sehr gespannt - wenigstens sitze ich in einem Block mit gutem Blick auf die Bühne, aber wohl doch ziemlich weit oben. Wenn dann noch baumlange Kerle vor mir stehen, die mich um einiges überragen - mit 1.75 bin ich zwar auch nicht gerade klein, aber bei Männern über 1.80 vor mir könnte der Blick doch etwas erschwert werden - sehe ich wahrscheinlich trotzdem nicht allzu viel ;o).

Donnerstag, 14. Mai 2009

Leider Absage

Die Gründe erschließen sich mir zwar nicht ganz - Fazit ist: Ich bin gut, andere sind besser (das soll schon mal öfter vorkommen, passiert sogar bisherigen Weltmeistern, dass sie vom Thron gestoßen werden). Ich sollte das jetzt einfach mal so akzeptieren - haha, bleibt mir wohl nicht viel anderes übrig.

Meine zwei Kollegen haben die Stelle bekommen und das gönne ich ihnen auch von ganzem Herzen. Mich wundert es zwar, dass ich sie nicht bekommen habe, aber seit ich im Jahr 2006 eine berühmt-berüchtigte StB-Gesellschaft verlassen habe, habe ich festgestellt, dass ich öfter schon mal große Probleme hatte, eine neue Stelle zu finden - erst waren die Arbeitgeber ganz begeistert und plötzlich verlief alles im Sande. Wie mir im vergangenen Jahr ein Anwalt erläuterte, gibt es wohl Arbeitgeber, die darauf aus sind, den Ruf ehemaliger Arbeitnehmer nachhaltig zu schädigen, indem sie beim potentiellen neuen Arbeitgeber über den früheren Mitarbeiter "ablästern". Sollte dem so sein: Ich werde es herausfinden. Auch meine Kollegin konnte mir schon mal von einem ähnlichen Fall berichten. Problemlos lief die Stellensuche bei mir eigentlich nur, wenn der neue Arbeitgeber vorher offensichtlich nicht telefoniert hat, sondern sich lieber sein eigenes Urteil über mich und meine Arbeitsweise erlaubt hat, anstatt alles zu glauben, was ihm vorgeschwafelt wird.

Vielleicht gefällt einigen auch meine Autorentätigkeit nicht (insbesondere auf Suite101), denn wenn es Missstände gibt, zeige ich auch die auf. Vielleicht erkennen sich ja einige Arbeitgeber in einigen Artikeln zum Thema Bildung und Karriere ja wieder? Wenn dem nicht so wäre, würden sie solche Artikel ja anders beurteilen. Jeder zieht sich bekanntlich den Schuh an, der ihm passt.

Anfrage zu einem meiner Suite101-Artikel

Heute traf eine neue Anfrage einer Studentin ein, die für ihre Examensarbeit aus einem meiner Artikel zitieren wollte. Nach meinem "Reinfall" beim letzten Mal habe ich erstmal unter yasni.de geguckt, da es sich aber wirklich um eine ganz normale nette Studentin zu handeln schien, habe ich meine Erlaubnis hierzu gerne erteilt.

Meine Kollegin hat eine Antwort auf die Stelle bekommen - zum Glück positiv. Ich habe leider bisher noch nix gehört :o(, hoffe aber, dass noch etwas kommt und ich mich ähnlich freuen kann.

Manche Dinge stehen wirklich in den Sternen

Heute oder morgen soll die Entscheidung fallen, ob meine beiden Mitstreiter und ich bei einem Transferunternehmen genommen werden oder nicht, denn die Geschäftsführung hat sich dazu noch nicht final geäußert - die kennen uns zwar nicht persönlich, weil das Gespräch mit jemand anderem stattgefunden hat, aber das ist wohl heute so...seufz. Ich hoffe es jedenfalls für uns, dass wir alle Drei die Stelle bekommen, da mehrere Menschlein gesucht werden. Ansonsten gilt: Fröhlich weiterbewerben...!!

Einige Bewerbungen stehen auch noch offen, von einigen wenigen Stellen sind Absagen gekommen - in zwei Fällen kann man echt nur dankbar sein, wenn man da nicht anfangen muss. In dem einen Unternehmen weiß die eine Hand wohl nicht, was die andere tut (erst ne ganz nette Absage vom Personalleiter, dann ne ziemlich bescheuerte von der Geschäftsführungsassistentin) und der Tonfall bei dem anderen Laden ließ sehr zu wünschen übrig.

Eigentlich sollte man mal ein Büchlein mit den beklopptesten Absagen von Unternehmen veröffentlichen, denn manche Absageschreiben sind nicht mal das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind. Beispiele für Absagen, die entweder ich oder Freunde, Bekannte, Nachbarn etc. bekommen haben:

  • Sowas wie Sie können wir hier nicht brauchen (solche Arbeitgeber wie Sie kann auch kein Mensch brauchen...)
  • Wir haben unsere Entscheidung zur Besetzung der Stelle getroffen. Leider nicht für Sie! (Fehlte nur noch das "Ätsch!" mit nem Smiley, der die Zunge rausstreckt...)
  • Nach genauer Prüfung Ihrer Unterlagen sind wir zu dem Schluss gekommen, die Stelle anderweitig zu vergeben (nach genauer Prüfung der Unterlagen ist der Bewerber zu dem Schluss gekommen, bei Ihnen nicht arbeiten zu wollen und Sie auch nicht an andere Arbeitsuchende weiterzuempfehlen)
  • Wir können Sie nicht weiter berücksichtigen (macht nix)
  • Derzeit möchten wir von Ihrem freundlichen Anerbieten keinen Gebrauch machen (okay, dann kann ich ja froh sein)
  • Sie entsprechen nicht unseren Vorstellungen (Sie aber leider auch nicht meinen)

Genauso lustig sind manche Antworten auf Stellengesuche von Mitarbeitern:

  • Ich suche angagierte Mitarbeiter (schade, dass manche Arbeitgeber des Deutschen nicht mächtig sind...)
  • Schauen Sie doch einmal über Ihren Tellerrand! Veröffentlichen Sie personalisierte Kinderbücher (nein, danke!)
  • Stellen Sie uns Ihr Konto für Geldtransfers zur Verfügung (wascht Euer Geld doch alleine)

Wer die Sammlung vervollständigen möchte: Lustige Zitate aus Absagen oder Antworten aus Stellengesuchen bitte an mich! ;o)

Mittwoch, 13. Mai 2009

Als ich anfing zu schreiben...

...war ich noch ein Kind. Lange Zeit war es sogar mein Traum, Schriftstellerin zu werden, aber irgendwann im Laufe der Pubertät geriet das in Vergessenheit, obwohl ich zwischen Dezember 1989 und Juni 1990 einen mehr als 1.000 DIN A4-Seiten langen Liebesroman geschrieben habe, damals noch nicht mit dem PC, sondern noch per Hand. Im Frühjahr saß ich mit meinen früheren Freundinnen Sonny und Dani im Stadtgarten in Essen am Teich in unserer Lieblings-Trauerweide (heute wohl leider abgeholzt...) und haben geschrieben wie die Weltmeister, wenn wir nicht gerade einer Schildkröte zugeguckt haben, die ab und zu auf einem Ast im Wasser saß und sich sonnte.

Nebenberuflich habe ich mein Ziel ja erreicht - hauptberuflich nicht, aber darüber will ich auch nicht jammern, obwohl ich mir hauptberuflich öfter eine Tätigkeit wünschen würde, in der ich meine Kreativität und meinen freien Geist mehr einbringen könnte. Als Sekretärin hat man da eher begrenzte Möglichkeiten und Geisteswissenschaftler wie ich finden ja trotz abgeschlossenen Studiums nicht immer eine berufliche Tätigkeit, die ihrem Ausbildungsstand eigentlich entspräche. Bei meiner derzeitigen Tätigkeit sind zum Glück mehr meine persönlichen Vorzüge als nur sturer Dienst nach Vorschrift gefragt, aber die ist ja auch nur befristet...

Ab Frühjahr 2002 begann ich, meine damaligen Sekretariatskolleginnen in einer bierernsten, total seriösen Steuerberatungsgesellschaft im Düsseldorfer Norden mit von mir geschriebenen Kurzgeschichten zu unterhalten, die sich auf die Marotten und teilweise geistigen Ausfälle diverser "Führungskräfte" in dem Laden bezogen. Muss man als Steuerberater irgendwie an der Realität vorbei leben und ab einer bestimmten Führungsebene zum A...loch mutieren? Scheint Einstellungsvoraussetzung zu sein.

Die Geschichten waren jedenfalls für meine Leserinnen sehr lustig - Ingo die Mördermuschel mutierte zum Zombie, nachdem der von Oppa Ottokar, seines Zeichens ebenfalls Zombie, da er versehentlich mit Coca-Cola konserviert wurde, gebissen wurde, der Puls der Zeit wurde von einem Tigerhai gefressen, was er allerdings zu spät gemerkt hat, die Blitze haben Ingo nicht getroffen, da auch sie ihren Stolz haben und einige der hohen Herren, wie etwa Charmin Bear, Ingo die Mördermuschel alias Adolfo, der kleene Klemi, der herzige Hamed alias das Monchichi und der heitere Helge verbrachten einen Tag im Männergarten - Erzieherinnen waren die rüstige Renate, die verruchte Veronika, die ulkige Uli, die kultige Kerstin, die elfenhafte Ellen und ich. Schon beim Frühstück gab's Zoff - das Monchichi wollte Mördermuschels Schlips mit Nutella einschmieren und außerdem wollte das Monchichi seine Süßigkeiten nur mit dem Charmin Bearen teilen, so dass der kleene Klemi sich mal wieder wie ne Hafenhure behandelt fühlte, der heitere Helge nicht mehr heiter war und Mördermuschel drohend die Zähne fletschte. Kurz vor Mittag blieben das Monchichi und der Charmin Bear in einer Röhrenrutsche stecken, so dass die Feuerwehr sie erst aus ihrer misslichen Lage befreien musste. Da wir als Erzieherinnen keine Zeit hatten, auf die anderen zu achten - unsere beiden Riesenbabys haben uns ja wieder beschäftigt - haben der heitere Helge und der kleene Klemi mit ihren Pipimännern am Zaun rumgeprahlt...

So kam es zu meinen teilweise ziemlich abgedrehten Geschichten - arbeiten Sie mal über fünf Jahre unter lauter Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten ;o).

Mögliche Inschriften auf Grabsteinen

Auf dem Kölner Friedhof Melaten stehen zum Teil ganze Karnevalsschlager auf den Grabsteinen, Dr. Eckhart von Hirschhausen schreibt in seinem Buch "Glück kommt selten allein..." darüber, dass ein cooler Spruch auf einem Grabstein nicht ganz verkehrt ist - außer den obligatorischen Daten, die sonst auf Grabsteinen zu finden sind (Name des/der Verstorbenen, Geburts- und Sterbedatum/-jahr). Dazu habe ich mir mit meinem schwarzen Humor auch einige Gedanken gemacht - wem das jetzt zu makaber wird, bitte wegklicken...

Für Fahrer, die PS-starke fahrbare Untersätze haben (vorzugsweise Mercedes):

Er hatte eingebaute Vorfahrt - bis er mit jemandem zusammentraf, der das genauso sah


Für Autofahrer, denen selbst Fahrzeuge, die bereits mit knapp 200 km/h auf der Überholspur unterwegs sind, noch zu langsam sind und dann bei Tempo 220 anfangen zu drängeln:

Name des Verstorbenen - von der Überholspur direkt ins Grab [in die Urne]

Für Rowdys, die durch viel zu schnelles Fahren von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen massiven Gegenstand geprallt sind:

Er raste dauernd durch die Gegend - ein Baum [ein Brückenpfeiler, eine Mauer etc.] stoppte ihn für immer.

Für Menschen mit getunten (tiefergelegten) Autos:

Nun ist er wie sein Auto - tiefergelegt.

Für Herrschafen, die meinen, die rechte Spur auf einer mehrspurigen Straße wäre für unvermitteltes, grundloses Anhalten geeignet (Schnack mit einem/einer Bekannten, Lippenstift nachziehen etc.):

Er/Sie hielt grundlos an - der Vierzigtonner hinter ihm/ihr leider nicht.

Für Menschen, die stets für gute Laune, Zusammenhalt und ein gutes Betriebsklima unter ihren Mitmenschen gesorgt haben:

Er/Sie verbreitete gute Laune - egal, wo er/sie hinkam.

Umgekehrt für Menschen, die insbesondere durch Nölen, Stänkern, lange Gesichter, Denunzieren, Mobbing und ähnliche Fiesimatenten von sich reden gemacht haben:

Er/Sie verbreitete gute Laune - egal, wo er/sie wegging.

Für zu Lebzeiten unsympathische Damen ("Die Nackte Kanone 2 1/2" lässt grüßen):

Hoho, die Hex' ist tot!

Für humorbegabte Zeitgenossen, die in einem glücklichen Moment verschieden sind:

Er/Sie lachte sich tot.

Für Raucher/-innen, die im Bett mit brennender Zigarette eingeschlafen sind:

Rauchen kann tödlich sein, vor allem im Schlaf.



Welcher Spruch würde zu Ihnen passen? ;o)

Liebe, Tod und Teufel unter Fantasy und Sci-Fi

Wenn ich mal unter Google nachschaue, was so alles unter meinem Namen zu finden ist, stelle ich fest, dass einige meiner Bücher unter den Kategorien Fantasy und Sci-Fi gelistet sind. Okay, einiges mag ja noch in den "phantastischen Bereich" fallen wie etwa

  • Weiße Haie schwimmen im Rhein und im Rhein-Herne-Kanal rum (Mitten aus'm Pott, "Halloween"),
  • Michael Myers kommt nach Essen-Dellwig (Mitten aus'm Pott, "Halloween"),
  • Tote feiern auf dem katholischen Friedhof an der Haus-Horl-Straße eine Party (wie vor),
  • ein Friedhof der Kuschelfische und Polarlichter über einem Gartenteich, der trotz minus 10°C nicht zugefroren ist; Chuckie die Möderpuppe fuchtelt mit einem Stilett herum und rappt auch noch (Mitten aus'm Pott, "Das alte Haus an der Beckstraße")
  • Zombies besuchen die Metzgerei Adelskamp in Essen-Schönebeck (Absoluter Horror, "Zombies in Essen-Schönebeck"),
  • Skelette spielen Skat, stricken oder pimpern miteinander; Tobi der Terror-Hamster kommt aus einer Wand im Wohnzimmer (Absoluter Horror, "Das alte Haus in Hattingen"),
  • Piranhas sprechen und quieken vor Freude (Wenn es Nacht wird im Pott, "Eine Geschichte, in der absolut nichts passiert"),
  • ernsthafte Skelette gehen um (Wenn es Nacht wird im Pott, "Nachtvorstellung für Charmin Bear" und "Ingos mörderische Kneipenbesuche"),
  • der Mann im Mond beobachtet von seinem Standort aus die Jungfernfahrt einer chinesischen Achterbahn auf der Cranger Kirmes in Herne und braucht nach dieser actionreichen Fahrt erst mal ein Universums-Schnäpschen (Wenn es Nacht wird im Pott, "Die chinesische Achterbahn").

Gerade aber meine erste Novelle "Liebe, Tod und Teufel" spielt überhaupt nicht mit solchen phantastischen Geschehnissen und Figuren, sondern ist sehr realitätsnah - wenn man mal von einigen wenigen Passagen absieht, in denen die Protagonistin Nelly Fieberträume hat. Ansonsten spielt die gesamte Story aber im Hier und Jetzt und es kommt alles darin vor, was es im wirklichen Leben auch gibt: heimliche Liebe, Frau weiß nicht so genau, in wen sie denn nu verliebt ist, Gewitter, Wetterleuchten, Hunde, kriselnde Beziehungen, Musik, Erotik und Sex, schwarzer Humor...ist schon interessant, dass ausgerechnet diese Novelle unter Fantasy und Sci-Fi gelandet ist ;o).

"Mitten aus'm Pott" wird bei elimbo unter Liebe und Romantik eingestuft, obwohl es praktisch nur zwei Geschichten gibt, die mit den Themen Liebe, Erotik, Leidenschaft, Romantik und Sex spielen. Der Rest ist entweder tatsächlich phantastisch, (teilweise) im Ruhrpott-Platt geschrieben oder greift gruselige Aspekte auf. "Absoluter Horror" ist - wie der Titel vermuten lässt - tatsächlich unter Horror eingestuft worden, "Wenn es Nacht wird im Pott" unter Romane und Erzählungen oder unter Ruhrgebietsliteratur, wobei dies sicherlich auch auf die anderen Werke zutrifft.

Charmin Bär die Zweite

Im Jahr 2004 erschien das Bilderbuch "Charmin der Bär und seine Freunde. Bärenstarke Kuschelgeschichten". Ich lag damals im Zuge eines heftigen Rheuma-Schubs leider arbeitsunfähig zuhause rum und habe mir das Bilderbuch auch bestellt - was für Kinder ab 3 Jahren gut ist, kann ja für damals 30-jährige Kinder nicht schlecht sein, oder? ;o)

Das Buch ist wirklich liebevoll illustriert und gezeichnet. Unter Amazon wurden auch Leserstimmen zum Bilderbuch abgegeben - viele Eltern waren ganz begeistert nach der Anschaffung des Bilderbuchs für ihre Kinder, einige "ganz politisch korrekte" Herrschaften hingegen nölten rum, dass das Buch kommerziell sei und nur eine weitere Marketing-Maßnahme von Procter & Gamble sei (im Übrigen unterstützte der Verkauf des Buches nicht nur den Autor, die Illustratorin, den Verlag und Procter & Gamble finanziell, sondern auch Unicef - das war allerdings vor dem Spendenskandal). Was für ein politisch korrekter Quatsch: Anstatt sich über ein schön illustriertes Buch für kleine Kinder zu freuen, hatten einige wieder was zu nölen - wenn es sich wenigstens auf den Inhalt bezogen hätte, wäre es ja noch okay gewesen, da die Geschmäcker nun einmal verschieden sind, stattdessen wurde über die vermeintliche Kommerzialisierung gemeckert.

Den politisch korrekten Herrschaften sei gesagt: Jeder Kauf eines Produkts oder Mediums - egal, ob Klopapier, Kleidung, Buch, CD oder Wandbild - ist kommerziell, weil Geld fließt. Für den Kauf eines Produkts zahlt man üblicherweise mit Geld, ganz einfach. Auch wenn ich irgendein anderes Buch kaufe, ist das kommerziell - der Verlag bekommt Geld für den Verkauf, der Buchhändler, der das Buch zum Verkauf in seinen Räumlichkeiten angeboten hat, auch und der Autor entsprechend die Tantiemen. Wo liegt da das Problem?

Es soll zwar Menschen geben, die CDs aufnehmen und Bücher veröffentlichen, ohne sich über entsprechende Einnahmen aus dem Verkauf zu freuen, aber wie sagte Metallica-Drummer Lars Ulrich einmal: "Jeder, der behauptet, seine Platte nicht in den Charts sehen zu wollen, labert Scheiße!" Damit hat er Recht. Jeder Künstler freut sich, wenn seine Produkte gekauft werden; egal, ob es eine CD, ein Buch oder ein gemaltes Bild ist. Einige können sogar davon leben, die Mehrheit betreibt das Ganze jedoch eher nebenberuflich, wogegen auch nichts einzuwenden ist. Kommerziell wird das Produkt schon zu dem Zeitpunkt, in dem ich mein Werk veröffentliche oder ausstelle. Deshalb macht dieses Kommerz-Gesülze keinen Sinn. Offensichtlich haben ja die politisch korrekten Eltern das Buch auch gekauft, sonst könnten sie sich ja hierüber kein Urteil erlauben, also haben sie zur Kommerzialisierung beigetragen - oder wurde das Buch nicht für den Nachwuchs angeschafft, sondern nur zu dem Zweck, mal wieder rumnölen zu können und die zunehmende Kommerzialisierung zu beklagen?

Dienstag, 12. Mai 2009

Der Charmin Bär zieht um - muss aber nicht wirklich sein...

Wie aus diversen Fernsehspots bekannt, ist das samtweiche Charmin-Toilettenpapier künftig nicht mehr über Procter & Gamble erhältlich, sondern gehört jetzt zu Zewa. Unter der Homepage www.charmin.de können Käufer dem Charmin Bären sogar Tipps geben, wie er sich schneller an sein neues Zuhause gewöhnt...

Die Meinung der Käufer und auch meine Meinung stimmen zu 100 % überein: Der Umzug tut dem Bären nicht gut - eine Rolle weniger zum gleichen Preis, schlechtere Qualität...die meisten Menschen fragen sich, warum der Charmin Bär überhaupt umziehen muss, zumal doch alles okay war. Es gab eine niedliche Werbekampagne, die durchschlagenden Erfolg hatte, sogar ein im Jahr 2004 veröffentlichtes Bilderbuch mit dem Titel "Charmin der Bär und seine Freunde", ein lustiges Online-Spiel, das ich vor knapp zwei Jahren im Büro mal zusammen mit meiner damaligen Zimmerpflanze Thorsten aus CÖSFELD gespielt habe (ja, ja, wenn die Diplom-Pädagogin und der Diplom-Ingenieur das Kind in sich entdecken *grins*) und sogar einen gut sortierten Online-Shop, in dem man Plüschtiere, Sofakissen und sogar Bettwäsche kaufen konnte. Nun? Nix mehr - kein Spiel, nur selten Fernsehspots, kein Online-Shop.

Bis dato hieß der niedliche Bär einfach nur Charmin, jetzt hat er gleich zusammen mit seinem Umzug den Namen "Leonard" erhalten. Warum????? Charmin passte nicht nur zum Klopapier, sondern auch zu dem freundlichen Bären selbst und war immer der offizielle Name des Tiers. Gut, wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich den Charmin Bären Hans-Peter genannt, da ich zufällig von früher einen Herrn dieses Namens kenne, der eben aufgrund seines gutmütigen Wesens, seiner großen, rundlichen Statur und seiner Art, beim Gehen mit dem Popo zu wackeln, von mir und meinen Kolleginnen den Spitznamen "Charmin Bear" erhalten hat - deshalb gibt es in meinem Buch "Wenn es Nacht wird im Pott" auch eine Geschichte mit dem Titel "Nachtvorstellung für Charmin Bear", wenn auch der tatsächliche Name des menschlichen Namenspaten im Buch verfremdet wurde - wer ihn und mich kennt, weiß jedoch, wer damit gemeint ist ;o). Eine Leseprobe findet sich unter www.suchbuch.de. Der arme Charmin Bear muss mitten in der Nacht einen Apotheken-Notdienst aufsuchen und hat auf dem Weg dorthin bzw. auf dem Rückweg von der Apotheke einige (unheimliche) Begegnungen der dritten bis vierten Art...

Jedenfalls erschließt sich zufriedenen Charmin-Käufern überhaupt nicht, warum der Bär nach Zewa umgesiedelt wurde und einen blöden Vornamen erhalten hat, obwohl "Charmin" viel niedlicher und passender für den behäbigen, freundlichen Bären war. Eine offizielle Stellungnahme hierzu existiert nicht - nennnt man das Ignoranz der Zielgruppe, in dem Fall die KäuferInnen des Klopapiers? Die meisten Menschen haben sicherlich nichts gegen Veränderungen. Voraussetzung ist aber, dass sie der Zielgruppe nachvollziehbar dargestellt werden. Ignoranz oder die ebenfalls äußerst beliebte Methode "um den heißen Brei rumreden, ohne auf den Punkt zu kommen" lösen bei den meisten Menschen Frustration, Demotivation und ggf. auch das Umschwenken auf andere Produkte aus. Allerdings setzen nachvollziehbare Erklärungen auch nachvollziehbare Gründe für eine Änderung voraus.

Wenn ein verdienter Mitarbeiter nach fünf Jahren ohne nähere Angabe von Gründen plötzlich das Unternehmen verlassen muss, verliert so manch einer das Vertrauen in die Unternehmensführung - insbesondere, wenn sich im Nachhinein auf inoffiziellen Wegen herausstellt, dass Mobbing, Rufschädigung und Ähnliches der Grund für diesen Schwachsinn waren, wobei dies jedoch vom Betrieb und nicht vom jeweiligen Arbeitnehmer ausging. Wenn den Charmin-Käufern nicht hinreichend erläutert wird, warum der Bär zwangsumgezogen wird und warum das Preis-Leistungs-Verhältnis auch noch unter dem Umzug des Charmin Bären leidet, führt das zum Vertrauensverlust in die Marke und zum Umschauen nach neuen Produkten, wie viele Nutzer es auch schon angekündigt haben. Auch Hakle und andere Hersteller bieten Klopapier an...haben sich die Herren Marketingstrategen und die Unternehmensführung darüber auch schon einmal Gedanken gemacht?! Offensichtlich nicht. Von den Kunden hängt aber nicht nur der Arbeitsplatz von Produktionshelfern, Maschineneinrichtern u. ä. ab, sondern unter Umständen auch der eigene. Die beste Marketing-Strategie nützt nix, wenn die Kunden das Vertrauen in das Produkt verloren haben.

Montag, 11. Mai 2009

Dresscodes und ihre Sinnhaftigkeit

Auf Internet-Portalen wie Stepstone.de oder Monster.de erscheinen häufiger kleine Abhandlungen zu den Themen Bewerbung, Karriere etc. Besonders spannend sind immer die Ratgeber für den Dresscode von Büroangestellten. Klar, wenn man Publikumsverkehr hat, sollte man nicht gerade mit abgekauten Fingernägeln, fettigen Haaren und einem Motto-T-Shirt mit der Aufschrift "Legt sie alle um, Gott wird sie sortieren!" im Büro oder am Empfang sitzen, aber teilweise wird auch stark übertrieben, zumal sich einiges auch in Büroberufen schon gelockert hat.

Eine durchaus gepflegte Bewerberin, die in Blazer, Rolli, Jeans und Schuhen mit Absatz zum Vorstellungsgespräch erschienen war, erwiderte auf die Frage von meinem Chef, warum sie denn in Jeans zu einem Gespräch im Bankenumfeld erscheine: "Wichtig ist doch nicht meine Kleidung, sondern dass, was drin steckt!" Auch wenn wir die Bewerberin aus anderen Gründen nicht genommen haben, zumal sie ohnehin kein größeres Interesse an einer Anstellung zu haben schien, ist ihre Aussage zu ihrer Kleidung vom Grundsatz her richtig und hat mir damals echt imponiert.

Schaut man sich in der deutschen Wirtschaft (oder auch in der Medienlandschaft) um, stellt man fest, dass die Leute zwar alle wer-weiß-wie bieder und konservativ wirken, aber dass dies oft nur Mittel zum Zweck zu sein scheint, um den nicht vorhandenen Inhalt zu kaschieren. Was nützt mir eine teure, schön gemachte Verpackung bei einem Produkt, wenn der Inhalt der schönen Verpackung aber nicht funktionstüchtig ist, nicht schmeckt oder sogar schon total verfault ist? Es entsteht oft der Eindruck, dass gerade die birnigsten Typen gut genug sind - Hauptsache, das Outfit stimmt. Im Übrigen: Selbst manche Triebtäter machen sich diese Oberflächlichkeit und kurzsichtige Denkweise zunutze - sie ziehen sich an wie die geschniegelten Affen und suchen mit ihrem stylischen, konservativen Aussehen und aufgesetzter Höflichkeit Kontakt zu ihren späteren Opfern ("Darf ich Ihnen die Einkaufstasche nach Hause tragen?"). Was mit den Kerlen eigentlich los ist, merken viele erst, wenn's (fast) zu spät ist. Ist also ein Anzugträger automatisch ein besserer Mensch? Nein, er kaschiert sein finsteres Innenleben nur.

Diejenigen, die für den Einsturz des Stadtarchivs und umliegender Gebäude in Köln verantwortlich sind, haben einige Menschen obdachlos und sogar zu Tode gespart - wahrscheinlich auch alles Anzugträger, die aber weniger das Allgemeinwohl, sondern ihren eigenen Profit und Sparen am falschen Ende im Auge hatten. Selbst Warnungen im Vorfeld wurden nicht ernst genommen. Zwei Menschen sind tot, einige obdachlos - aber Hauptsache, die Verantwortlichen haben Anzug und Kostümchen getragen und nach außen hin die Scheinheiligen gemimt.

Es kommt nicht nur auf Äußerlichkeiten an - auch auf innere Werte. Eine hohle Nuss ohne Gewissen und Persönlichkeit wird nicht automatisch durch Einhaltung eines bestimmten Dresscodes zum sympathischen, intelligenten Menschen, umgekehrt sind Jeans- und Lederjackenträger nicht grunsätzlich asozial und doof. Sie haben nur keine Lust, sich ewig in irgendwelche Klischeevorstellungen reinpressen zu lassen. Deshalb stimmt die Aussage "Nicht die Verpackung ist entscheidend, sondern das Innenleben."

Samstag, 9. Mai 2009

Die Untoten sind wieder da

Mein letztes Programm hieß "Männer, Frauen, Zombies" und beschäftigte sich unter anderem mit dem Phänomen, dass manche Menschen mit ewig gleichem, starrem Gesichtsausdruck durchs Leben schlurfen, so als wenn sie schon tot wären und nur zu faul zum Umfallen. Komischerweise sorgten diese Passagen unter meinen Zuschauern jedes Mal für Heiterkeitsausbrüche, da ihnen diese Untoten wohl leider teilweise nur zu vertraut waren. Einer der reichsten und berühmtesten Zombies der Welt ist Hotelerbin Paris Hilton, die auch nur einen Gesichtsausdruck kennt. Damit ihr Dasein als Untote nicht so auffällt, benimmt sie sich ab und zu mal daneben und verzieht ihre Miene, wenn ihr Teleprompter ihr ankündigt "Es sind Kameras auf dich gerichtet! Lächeln!".

Andere Zombies reagieren nur mit negativer Rückmeldung auf ihre Umwelt - Lachen ist eine Todsünde (kein Wunder, dass es in vielen deutschen Unternehmen nichts mehr zu lachen gibt) und was man alles für Haare in der Suppe finden kann, ist schon beachtlich.

Gehen Sie mal mit einem Zombie spazieren - ich garantiere Ihnen, dass alles, worüber Sie sich freuen können, von so einem Untoten schlecht geredet wird. Beispiele:

Sie: "Guck mal, die schönen Krokusse da drüben!"
Zombie: "Die verwelken eh bald wieder!"
Sie: "Ist das nicht ein süßer Hund?"
Zombie: "Hunde können Bandwürmer und Tollwut übertragen, müssen häufiger zum Tierarzt und man muss bei Wind und Wetter mit ihnen raus!"
Sie: "Das Auto hier gefällt mir!"
Zombie: "Wer weiß, wie lange das noch so gut aussieht...nach einem Unfall oder Hagelschlag bestimmt nicht mehr."
Sie: "Die große blonde Frau da drüben ist sehr hübsch, finde ich."
Zombie: "Die ist bestimmt schon tausendmal geliftet und operiert und ich finde sowieso, heute sehen eh alle gleich aus..."

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, denn Zombies können sich an nichts mehr freuen und malträtieren andere mit ihrem langen Gesicht und ihrer negativen Einstellung. Ein lebenspraktischer Tipp: Gehen Sie mit so einem Zombie auf einen Friedhof - irgendwo findet sich sicherlich ein frisch ausgehobenes Grab, in dem er schon einmal Probe liegen kann. Wahrscheinlich merkt er den Unterschied zwischen Leben und Tod gar nicht mehr...

Ideale Berufe für einen Zombie sind übrigens: Einschläfer in der Matratzenfabrik und Probeleiche in der Sargtischlerei. Stattdessen sitzt eine Vielzahl solcher Zombies in leitenden Positionen und versuchen, andere genauso unzufrieden und untot zu machen wie sich selbst.

Donnerstag, 7. Mai 2009

Esoteriker erklären die Welt

In dem von mir kürzlich empfohlenen Buch von Dr. Eckhart von Hirschhausen äußert er sich in humorvoller Weise auch zum Thema Esoterik und ihrer Art, die Welt erklären zu wollen. Er stellt fest, dass Bücher mit Anleitungen, wie man sich etwas im Universum bestellen kann (Parkplatz in der Innenstadt, neue Liebe, tolle Wohnung etc.), die Bestsellerlisten füllen und dass Esoteriker für alle möglichen Schicksalsschläge eine Erklärung haben. Die ist natürlich ganz einfach: Man hat sein Unglück karmisch angezogen!

Für das sinnentleerte Geseier von Esoterikern am Krankenbett hat er auch direkt einen passenden Ratschlag. Liegt jemand im Krankenhaus, weil bei ihm Krebs diagnostiziert wurde, wird der wohlmeinende, esoterische Karmakenner sagen: "Überleg doch mal, hast du die Krankheit nicht unbewusst irgendwie gewollt, also sie irgendwie angezogen?" von Hirschhausens Tipp: Hören Sie dem Esoteriker geduldig zu, lächeln sie und schlagen sie ihm mitten während seines Vortrags mitten ins Gesicht. Nutzen Sie den Moment der Überraschung und sagen Sie: "Du, ich weiß auch nicht, wie das gerade passieren konnte, aber überleg doch mal: Vielleicht hast du's ja irgendwie angezogen?"

Kein Wunder, dass die Sektenberatungsstellen sich mittlerweile weniger um Anhänger der "klassischen Sekten" wie Muhn oder Hare Krishna kümmern müssen, sondern um Esoterik-Jünger, für die die Beschäftigung damit zur Sucht geworden ist. Esoterik-Portale wie Viversum und Questico haben Hochkonjunktur und produzieren die nächsten überschuldeten Mitbürger Deutschlands. Die Unfähigkeit, für sich und sein Leben Verantwortung übernehmen zu wollen und zu können, kommt den selbsternannten Sehern und Kartenlegern gerade recht - solange sie die Hoffnung aufrecht erhalten, dass der Ex-Partner doch noch eines Tages zurückkommt, wird die Dame immer wieder anrufen und sich das Geld aus der Tasche ziehen lassen, auch wenn alle Anzeichen im realen Leben dafür sprechen, dass der Ex NICHT mehr zurückkommt. Anstatt sich mit dem Schmerz über den Verlust auseinander zu setzen, schmeißen sie lieber ihr Geld zum Fenster raus, um sich beschwindeln zu lassen. Das kann man auch wesentlich kostengünstiger haben: beim Stiegenhaustratsch, beim Fernsehen oder bei der Verfolgung einer Bundestagsdebatte.

Krankheit, Trennung, Unfälle, Todesfälle, Arbeitslosigkeit etc. sind also keine Folge von ungünstigen Umweltfaktoren, genetischer Disposition und anderen Faktoren - nein, der Betroffene hat es karmisch angezogen! Na, das sollen die selbsternannten Schlauberger doch mal all jenen erzählen, die zwischen 1939 und 1945 von den Nazis in Konzentrationslager deportiert wurden. Will mir jetzt irgendein Esoteriker auch noch erzählen, dass nicht das menschenverachtende, kranke Weltbild der Nazis dafür verantwortlich war, sondern das schlechte Karma der KZ-Häftlinge? Haben die das auch irgendwie karmisch angezogen? Oder haben die vielen Frauen, die im Jugoslawien-Krieg massenweise vergewaltigt wurden, das auch mit ihrem schlechten Karma herbeigeführt? Hatte das World Trade Center auch ein schlechtes Karma, oder warum haben da ein paar Wahnsinnige zwei Flugzeuge reingesteuert? Ist der Tsunami vom 26.12.2004, bei dem viele tausend Menschen ums Leben kamen, auch esoterisch und karmisch begründbar? Wohl kaum...so schlimm die ganzen genannten Ereignisse auch sind, sie sind jedoch alle ideologisch, politisch oder biologisch zu erklären, aber ganz bestimmt nicht esoterisch.

Die Esoterik tut immer so, als habe sie für alles eine Antwort und wenn man nur lange genug positiv denkt, dann wird alles schon gut. Krankheit, Tod, Verbrechen, Naturkatastrophen beruhen alle nur auf der Summe schlechter Gedanken, so dass es wohl jeder selbst Schuld ist, wenn er krank, arbeitslos oder Opfer eines Verbrechens/einer Naturkatastrophe wird. Sie verwechselt die positive Psychologie mit dem positiven Denken nach Murphy, das erwiesenermaßen krank macht. Ich kann noch so positiv an ein Vorhaben herangehen, ob das gut ausgeht, hängt auch von anderen Faktoren ab, zum Beispiel von meinem Gegenüber, das am Ausgang der Geschichte auch noch ein Wörtchen mitzureden hat. Wenn ich zu einem Vorstellungsgespräch gehe, sollte ich da zwar mit gesundem Optimismus rangehen, aber ob ich die Stelle letzten Endes bekomme, hängt davon ab, ob ich dem Personalchef sympathisch bin, ob die Stelle nicht insgeheim schon anderweitig vergeben ist, ob er meint, ich passe ins Unternehmen etc. Gesundes Selbstvertrauen stärkt zwar mich, aber hat keinen Einfluss auf mein Gegenüber.

Leseprobe: Auch Kneipenbesuche können mörderisch sein

Das beste Beispiel findet sich in meiner Geschichte "Ingos mörderische Kneipenbesuche" aus meinem Werk "Wenn es Nacht wird im Pott", die bei Auftritten praktisch immer durchschlagenden Erfolg hat. Deshalb gibt es nun eine kleine Kostprobe:

Exakt ein Jahr, nachdem Ingo unterm Twingo gelegen hatte, war er wieder ins Schönebecker Eck gegangen, um sich volllaufen zu lassen, da die Lebenssituation für ihn wieder frustrierend war - Chrissie war ungeplant und ungewollt schwanger von ihm, fraß ihm aufgrund von Heißhungerattacken dauernd den Kühlschrank leer, bügeln konnte sie immer noch nicht, auf der Arbeit lästerten die Zeitarbeitssekretärinnen über ihn und einer seiner Manager-Kollegen, mit dem er an diesem Morgen zusammen auf der Herrentoilette gewesen war, hatte sein bestes Stück beleidigt. Dieser Typ hatte aber auch ein Gerät in der Hose, von dem Ingo seinen Blick nicht abwenden konnte, als sie nebeneinander am Pissoir standen, weil er vor Neid über diese Größe bald platzte. Der Kollege hingegen hatte gemütlich gegrinst und da dieser eher mit seinem Toilettengang fertig war, zischte er Ingo breit grinsend im Weggehen zu "Kinderpimmel". Das alles war Grund genug, sich die Kante zu geben und rumzustänkern. Es kam, wie's kommen musste: Eisen-Kralle und diverse Mitglieder seiner Gang warfen Ingo aus der Kneipe...

Die vollständige Geschichte gibt es wie gesagt in dem Buch "Wenn es Nacht wird im Pott", das bei Amazon oder beim Marco Neumann Verlag bestellt werden kann, wobei die mörderischen Stellen natürlich noch kommen oder auch schon vorbei sind ;o).

Mittwoch, 6. Mai 2009

Merkwürdige Träume...*grübel*

Heute Nacht hatte meine Freundin und Autorenkollegin Renate Althof ("Glück bedeutet, ein Pony zu haben") schon so merkwürdige Träume, in dem sie erst ein anderes Auto beim Parken angetitscht hat, dann hat sie einen Flieger verpasst und anschließend anregendes Chaos in ihrem Büro bei einer eher dröge und konservativen WP-Gesellschaft gestiftet.

Ich war in meinem Traum mit Thorsten und Christoph (zwei ehemalige Kollegen) vor der Galeria Kaufhof in der Essener City verabredet und ich habe Thorsten nach der Begrüßung gefragt, ob er nicht noch nach CÖSFELD müsse, doch er antwortete darauf, dass das noch Zeit habe. Wir sind dann zusammen in einen Nachtclub gegangen, ich hatte plötzlich ein schwarzes Abendkleid an, habe auf der Bühne gestanden und "Maneater" von Nelly Furtado gesungen - zum Glück nicht so missglückt wie Annemarie Eilfeld bei ihrem letzten DSDS-Auftritt. Anschließend haben wir Sekt getrunken (PROST!) und sind dann in meine Penthouse-Wohnung über den Dächern Essens gefahren (die ich nicht habe...), wo auch zwei schwarze Katzen mit weißen Pfötchen auf uns warteten. Muss ich diesen Traum verstehen?! Ich schreibe zwar regelmäßig Traumdeutungsartikel unter www.suite101.de, aber was mir das jetzt sagen soll, dazu ist mir auch noch nix eingefallen...

Neue Leseproben auf meiner Homepage

Während meines Urlaubs bin ich endlich dazu gekommen, neue Leseproben auf meiner Homepage http://alex574.jimdo.com einzustellen. Neben der bereits vorhandenen Leseprobe aus meinem aktuellen Werk "Liebe, Tod und Teufel" finden sich zwei Auszüge aus meinem dritten Buch "Wenn es Nacht wird im Pott"und zwar aus der besonders bei Lesungen/Comedy-Veranstaltungen beliebten Story "Ingos mörderische Kneipenbesuche" und aus der Geschichte "Sex, Drugs and Rock n Roll", in deren Mittelpunkt eine Heavy Metal-Band aus dem Essener Norden steht.

Weitere Leseproben folgen in Kürze.

Montag, 4. Mai 2009

Buchtipp: Glück kommt selten allein

Am Samstag erreichte mich noch ein nachträgliches Geburtstagspäckchen meiner Vorgesetzten und Kollegen aus unserem Firmenhauptsitz in Wehrheim/Taunus. Neben einer sehr netten und originellen Geburtstagskarte enthielt es das Buch "Glück kommt selten allein" von Dr. Eckhart von Hirschhausen, das m. E. nicht zu Unrecht Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste belegte. Einen besseren Mix aus Sachbuch, Comedy und Unterhaltung habe ich selten in einem Buch gefunden.

Der Autor schreibt beispielsweise darüber, dass Glück für jeden individuell ist und belegt dies auch anschaulich an einem Beispiel. Ich musste lauthals lachen, nachdem ich es gelesen hatte.

Grundfrage: Was macht mich glücklich?

1. morgens neben meinem Partner aufgewacht
2. morgens nicht neben meinem Partner aufgewacht
3. Mein Partner ist nicht aufgewacht

Insbesondere Punkt 3. kam meinem schwarzen Humor sehr zupass, aber für manche Menschen wird es wohl wirklich so sein, dass sie sich freuen, wenn ihr Partner vorsichtshalber gar nicht mehr aufwacht ;o).

Gleichzeitig wies Eckhart von Hirschhausen darauf hin, dass Kinder bis zu 400mal am Tag lachen, Erwachsene bis zu 20mal und Tote gar nicht. Dann muss m. E. jemand bessere Witze in der Gruft verbreiten. Allerdings kann man auch bei vielen lebenden Menschen eher den Eindruck gewinnen, dass sie genauso wenig zu lachen haben wie ein Toter im Sarg oder in der Urne. Gerade am Arbeitsplatz scheint Lachen ja teilweise geradezu verpönt zu sein, was ich von meinem Arbeitsplatz zum Glück nicht behaupten kann (in dem von Tim, Wera und mir bewohnten Büro in einem Hochhaus in der Essener City wird sogar mehr als 20mal am Tag gelacht - und trotzdem sind wir jeden Tag produktiv und schaffen eine Menge weg!). Eckhart von Hirschhausen beschreibt die Leichenbittermienen in manchen Unternehmen so:

30-jährige wirken gefühlt wie 65 und machen den Eindruck, als wenn die ganze Last der Welt auf ihren Schultern läge. Man sollte ihnen folgendes Schild auf den Schreibtisch stellen: "Ich weiß nicht mehr, was ich als Kind werden wollte - das hier war es sicher nicht!

Gleichzeitig räumt er mit dem Schönheits- und Jugendwahn auf. Beispielsweise hatte er einmal eine Dame in der ersten Reihe des Publikums, die nie lachte, während der Saal an sich ansonsten unter schwereren Heiterkeitsausbrüchen litt. Die Begründung: diverse Schönheits-OPs!! Die Dame konnte nämlich gar nicht mehr lachen, ohne ihre Beine dabei bis zum Kinn anzuziehen. Ist es das wert?

Auch die übernächste Generation der Depressiven hat er schon ausgemacht: Die Teilnehmerinnen von Germany's Next Top-Model. Wenn man sich die Erwartungen der teilweise nicht ganz so hübschen Jury - Heidi Klum mal ausgenommen - anschaut, ist das auch kein Wunder. Da wird ein gertenschlankes Mädchen mit ein wenig breiten Hüften als zu dick für eine Bikini-Linie bezeichnet, das Gesicht des angehenden Models kann ohne Ausstrahlung sein, aber Hauptsache, die Models bewegen sich am Rande der Magersucht. Kein Wunder, da würde jeder nach ein paar Jahren depressiv werden. Das nächste Gramm, was auf die Rippen kommen könnte, lauert in jeder Mahlzeit: in der nächsten Pizza, in der nächsten Nudel - ja, sogar im nächsten Salatblatt! Wie beschreibt von Hirschhausen das so schön? "Jeder nimmt im Laufe seines Lebens zu - ich habe mal drei Kilo gewogen!"

Eigentlich kommt Model von Modell, das heißt, eigentlich sollten sie sich am Durchschnitt der Bevölkerung orientieren und nicht an einem von außen gemachten, realitätsfernen Ideal, das meist nur unter größten Entbehrungen (Essstörungen, Grübeln übers Essen, Genussfeindlichkeit, Verbiegung der eigenen Persönlichkeit bis hin zum Unglücklichsein) zu erreichen ist.

Auch der Model-Beruf kann anstrengend sein. Ich habe zwar noch nie hauptberuflich gemodelt, habe aber letztes Jahr zu Werbezwecken für mein Gastspiel am Kleinen Theater Essen einige Werbeaufnahmen beim Fotostudio Mikus in Essen-Borbeck machen lassen. Make-up, Frisur und Kleidung mussten zwar nicht ständig geändert werden und das Shooting an sich hat auch viel Spaß gemacht, aber dennoch war es anstrengend, sich 90 Minuten lang immer wieder in unterschiedlichen Posen vor der Kamera positionieren zu müssen - mal auf dem Boden sitzend, mal auf einem Hocker, stehend, auf dem Boden liegend, immer mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken...

Humor ist, wenn man trotzdem lacht! ;o)

Meine Gedanken zum Thema Glück gibt es unter dem Artikel

http://psychologie.suite101.de/article.cfm/was_ist_glueck_was_macht_gluecklich

Samstag, 2. Mai 2009

35 und kein bisschen leise

Gestern, am 1. Mai, habe ich meinen 35. Geburtstag gefeiert. Nach einem netten Essen bei meinen Eltern inklusive Geldgeschenk und einer dekorativen Topfblume bin ich wieder nach Hause gefahren, da ich ja ab 15 Uhr eine 7-köpfige Geburtstagsgesellschaft erwartete - meine ältesten Freundinnen Uli und Renate, die ich schon seit meiner KPMG-Zeit (Januar 2001 bis August 2006) kenne, meine beiden Büropflanzen Tim und Wera, meine Ex-Büropflanze Marina und ihren koreanischen Freund Hong. Ach ja, ein tierischer Gast war auch dabei, nämlich Herkules, der reizende kleine Chihuahua-Yorkshire-Shitzu-Mischling von Uli, der kürzlich seinen 5. Geburtstag gefeiert hat.

Als ich gerade schon mal Kaffee kochte und meinen Tisch dekorierte, rief die rüstige Renate an, weil Map24 sie ein wenig verkehrt geschickt hatte - sie stand mit ihrem netten roten Opel Agila in der Prärie Richtung Rhein-Ruhr-Zentrum, weil Map24 ihr netterweise unterschlagen hatte, dass sie erst eine Straße später links musste auf die Fulerumer Straße. Lt. Map24 hätte meine Straße nämlich von der Humboldtstraße in ein Feld abzweigen müssen und das konnte natürlich nicht sein. Ich hab ihr dann den restlichen Weg erklärt, so dass sie schließlich um 14.50 Uhr zeitgleich mit Uli und Herkules eintrudelte.

Um kurz nach 15 Uhr traf dann auch Tim ein, der mein Geschenk im Internet bestellt hatte, das jedoch noch nicht geliefert worden ist, so dass er mir selbiges nächste Woche übergeben möchte, wenn er mit mir und Ralf abends einen heben geht. War aber auch nicht so schlimm, ich habe mich trotzdem gefreut, dass er da war.

Eine halbe Stunde später kamen dann Marina und Hong, Wera traf erst nach 16 Uhr ein, weil sie und ihr Mann noch überraschend Besuch bekommen hatten. Jedenfalls waren wir eine sehr illustre Runde - Tim und ich haben in der Küche zusammen Appelkorn geschlürft und eine geraucht, Marina war ganz fasziniert von meinen zahlreich vorhandenen Stofftieren (insbesondere meinen Plüsch-Haiopeis), Herkules kuschelte mal mit Frauchen, mal mit mir, mal mit Tim, und ansonsten waren wir sehr ausgelassen und albern.

Jedenfalls habe ich sehr nette Geschenke bekommen:
  • das Buch "Nichtlustig 4" und eine Flasche Wein (von Uli),
  • das Nichtlustig-Spiel, Renates Buch "Glück bedeutet, ein Pony zu haben", zwei Grünpflanzen und ein Heublumen-Bad gegen rheumatische Beschwerden (von der Rüstigen)
  • ein Plüsch-Meerrschweinchen, eine "Ohne Chef ist alles doof" von Sheepworld, eine Tafel Schokolade von Sheepworld und ein Rheuma-Bad (von Marina und Hong),
  • Salbe und noch ein Rheuma-Bad (von Wera und meinen übrigen Kollegen).

Nicht, dass irgendwer meint, meine Mitstreiter wären alle selten kreativ, weil ich so oft Rheuma-Bäder geschenkt bekommen habe, aber Bäder gegen rheumatische Beschwerden hatte ich mir tatsächlich gewünscht ;o). In letzter Zeit plagt mich mein Zipperlein wieder ganz schön und das nervt.

Als Tim und ich in der Küche geraucht und getrunken haben, haben wir aus Rücksicht auf meine nicht rauchenden Gäste die Tür zugemacht, damit der Rauch nicht ins Wohnzimmer zieht, und als wir gut gelaunt wiederkamen, habe ich natürlich gesagt: "Es ist nicht so, wie's aussieht - ich kann das alles erklären!", so dass der nächste Lachflash vorprogrammiert war.

Am frühen Abend war ich dann noch mit Renate und Uli im Restaurant Haferkamp unterhalb der Wickenburgstraße essen - Tim war leider nach Hause abbeordert worden, um seiner frühpubertierenden Stieftochter Herr zu werden, Wera wollte nicht mehr mit, Marina und Hong hatten noch ne Verabredung in der Düsseldorfer Altstadt. Dafür haben wir Drei dann noch den Biergarten bei Haferkamp bespaßt und lecker Spargel gegessen.

Die Vögel in unserer Gegend haben auch viel Humor: Renate parkte unterhalb des kleinen Baums auf der Ecke Schweriner Straße/Voßkühler Straße und abends war ihr kleines rotes Wägelchen über und über mit kleineren Vogelkotflecken übersät - vermutlich von Amseln und Drosseln. Ich konnte neulich meinen Clio erst mal von drei riesigen Flatschen Vogelkot befreien - der Größe nach zu urteilen muss es sich mindestens um einen Geier gehandelt haben...

Jedenfalls habe ich mich sehr über meine Geschenke und den Besuch gefreut und bedanke mich sehr herzlich dafür.

Im Biergarten bei Haferkamp haben wir während des Essens dann teilweise neue Erkenntnisse gehabt:

  1. Anwälte küssen gut, aber sie sind sehr höflich, bevor sie zur Tat schreiten ("Kurze Frage: Darf ich dich küssen?")
  2. Sonne macht albern
  3. Auch Haie aus Plüsch setzen auf Überraschungsangriffe, wie Marina gestern feststellen musste, als sie auf meiner Couch saß und plötzlich einen meiner Haiopeis auf dem Schoß hatte, der bis dato hinter ihr auf der Rückenlehne des Sofas gesessen hatte. Sie fand die Haiopeis so gut, dass sie direkt von ihnen drei Fotos mit ihrer Digitalkamera gemacht hat
  4. Kaffee ist auf Geburtstagsfeiern ein noch begehrteres Getränk als Alkohol, Eistee und Fanta
  5. Lkw aus CÖSFELD können nicht fahren oder höchstens mit Schrittgeschwindigkeit
  6. Pädagogen sind sowohl gut drauf als auch gut drunter, wie man ja an Tim und mir merkt (höhö). Gut, es gibt auch leider eine Reihe von negativen Gegenbeispielen...
  7. Die kleine Raupe Nimmersatt gibt es wirklich, denn sie versuchte, sich an Ulis Teller ranzupirschen, um sich an der zerlassenen Butter gütlich zu tun.

Weitere Erkenntnisse folgen hoffentlich bzw. sicherlich noch im Laufe der nächsten 364 Tage und hoffentlich auch noch lange, lange darüber hinaus.