Freitag, 28. August 2009

Neue Angebote zur Freiberuflichkeit

Ein Wirtschaftsverlag in Bonn ist auf mich und meine Artikel zum Ressort "Bildung und Karriere" bei Suite101.de aufmerksam geworden und bekundete Interesse an meiner freien Mitarbeit. Wunschgemäß habe ich dort eine Kurzbewerbung mit Lebenslauf, Foto und Textproben hingeschickt, nun folgt noch per Post der Fragebogen zur Selbstständigkeit. Solche Anfragen freuen mich wirklich, genau wie die Tatsache, dass demnächst in einer Zeitschrift für Kryptozoologie mein Artikel über Megalodon gebracht wird. Diese Anfrage kam von einer kleinen Fachzeitschrift aus Berlin und auch wenn ich dafür kein Autorenhonorar bekomme, hat es immerhin einen ideellen Wert und ein Belegexemplar erhalte ich immerhin auch. An der Sachartikel-Front tut sich doch einiges, was auch meine Leserzahlen und Tantiemen bei Suite101.de widerspiegeln. Über genau so einen Erfolg würde ich mich auch im belletristischen Bereich freuen.

Wenn Männer einen Clown frühstücken und faule Ausreden obendrein

Thomas hatte gestern wohl beides gefrühstückt - erst wollte er mir nach einem Anschiss von mir wegen einer eher besch...eidenen Anschreibenvorlage weis machen, dass das ja vor Petras und meiner Präsentation war, die sich auf aktuelles Bewerbungswissen bezog und er deshalb noch seinen üblichen Mist-Babel da rein geschrieben hätte. Lieber Gott, erhalte ihm seine Ausreden...;o). DAS konnte gar nicht sein, denn daran krittele ich seit Anbeginn unserer Arbeitsbeziehung rum *stöhn*.

Ansonsten verwechselt er alles, aber auch wirklich alles miteinander - aus Totenköpfen werden TODESKÖPFE, er kann den Sensemann nicht vom Teufel unterscheiden (ist ja auch zugebenermaßen schwierig...) und dass die Teufelsforke eigentlich ne positive Bedeutung hat, musste Petra ihm erst mal erklären.

Den größten Klopper hat er allerdings gerissen, als er mit leidendem Gesicht zum x-ten Mal in unserer Tür stand und sprach: "Alex, hast du mein Telefon versteuert?!" Hm, man kann Telefone anschließen, aktivieren, deaktivieren, umstellen, reparieren, verstellen...aber versteuern?!?!?! Vermutlich ist er nur an irgendeine Taste gekommen und hatte deshalb die feste Umleitung auf Steffis Nummer drin, deshalb habe ich ihm ja auch gezeigt, wie man sowas wieder rückgängig macht - Männer und Technik eben ;o))). Ich habe scherzhaft angemerkt, dass das ja vielleicht unser Teamgespenst war und er fragte mich allen Ernstes, WER denn das Teamgespenst sei *aua*. Ich habe ihm daraufhin erklärt, dass es sich bei unserem Teamgespenst nicht um eine Person handelt, sondern um ein Gespenst, das so aussieht, wie Gespenster eben halt aussehen. Da hatte er aber schwer was zu grübeln...egal, ich habe ihm dann ein Teamgespenst gemalt, was auch offensichtlich sehr gut und erheiternd ankam. Unser Teamgespenst lachte freundlich, rasselte mit Ketten, sagte "Hui-Buh!", winkte mit der einen Hand und zeigte mit der anderen die Teufelsforke. Im Hintergrund gab es noch eine Fledermaus. Als Bildunterschrift habe ich gewählt:
"Das Teamgespenst...versteuert auch Telefone! (Die Alex macht sowas nicht)"

Echt, der liebe Thomas hatte gestern nen Clown gefrühstückt - ich hoffe, er setzt das nächste Woche erfolgreich fort ;o).

Dienstag, 25. August 2009

Amazon-Verkaufszahlen

Ein Exemplar von "Absoluter Horror" ist ja wieder verkauft worden, worüber ich mich auch sehr freue, aber das meist gekaufte Buch ist immer noch mein Debüt "Mitten aus'm Pott". Erst lief der Verkauf von "Wenn es Nacht wird im Pott" am allerbesten, doch dann kam auch das zum Erliegen. Von "Liebe, Tod und Teufel" sind bislang auch nur wenige Exemplare verkauft worden. Für unbekannte AutorInnen ist es aber auch relativ schwierig, das sieht auch die arme Renate mit ihrem Pony-Buch. Erschwerend kommt sicherlich hinzu, dass das Medium Buch im Vergleich zu Videospielen, CDs, DVDs und Fernsehen etwas ins Hintertreffen gerät - viele Menschen bevorzugen schnellen oder geistlosen Konsum und um eine Geschichte zu verstehen, muss man sich damit auch intellektuell auseinander setzen.

Allerdings bestehen auch einige Vorbehalte gegen BoD-Bücher und teilweise kann ich das auch ganz gut nachvollziehen - wenn es nicht gerade extremistische Inhalte sind, kann dort jeder, der halbwegs unfallfrei eine Tastatur bedienen kann, veröffentlichen. Einige Werke sind sicherlich qualitativ genauso gut wie Bücher aus herkömmlichen Verlagen, aber vielfach findet sich dort leider auch ziemlicher Schund, was allerdings auch bei den großen Publikumsverlagen nicht auszuschließen ist - wer braucht schon Bohlens Penisbruch, Eva Hermanns rechtspopulistische Thesen oder das Liebesleben von Heiner Lauterbach? Die Bücher haben sich auch mehr schlecht als recht verkauft, aber da stand der Promi-Bonus im Vordergrund und der Name eines renommierten Verlags im Hintergrund. Die One Night Stands von Lieschen Müller oder die Geschichte über das Bauchnabel-Piercing von Mirko M. aus D. am R. würden auch niemanden interessieren.

Romanzen: A, B oder C?

Als ich vorhin zu einem Quätschchen drüben bei Marina und Steffi war, kamen wir auch aus aktuellem Anlass auf das Thema "Romanzen". Marina wünschte zu diesem Begriff eine Definition, weil ihr die Bedeutung nur sehr am Rande klar war (und das mit einem Magisterabschluss in Amerikanistik, Linguistik und Soziologie, tz, tz!). Steffi und ich haben es mal so definiert:

Bei einer Romanze steht ganz viel Gefühl im Vordergrund und ist oft das Vorspiel einer sich anbahnenden Beziehung. Manchmal kann es aber auch bei einer Romanze bleiben, ohne dass mehr daraus wird.

Da unsere Magistra Artium Marina es aber auch alles gaaaaaaaanz genau wissen will ;o), haben wir dann noch zwischen A-Romanzen, B-Romanzen und C-Romanzen unterschieden und diese deutlich von Flirts, Affären und One Night Stands abgegrenzt.

C-Romanzen:
Am ehesten noch mit einem Flirt vergleichbar, wenn auch weniger oberflächlich. Hierzu zählen erste, vertraulichere Gespräche, gegebenenfalls gemeinsame Unternehmungen, ein vorsichtiges Annähern aneinander, viel Augenkontakt, Lächeln und gemeinsam Lachen.

B-Romanzen:
Kontaktvertiefung, vorsichtige Berührungen, Händchen halten, die gegenseitige Erklärung, dass man sich mag bzw. zueinander hingezogen fühlt. Gemeinsame Unternehmungen werden privater und zweisamer, z. B. durch ein gemeinsames Abendessen bei Kerzenschein, das Beobachten eines Sonnenuntergangs oder wie auch immer jeder persönlich Romantik für sich definiert. Das hängt ja auch immer von den daran beteiligten Personen ab.

A-Romanzen:
Traute Stunden zu Zweit (ohne Sex!), Kuscheln, Schmusen. Aus A-Romanzen wird in der Regel mehr.

Hm, wenn ich es mir so recht überlege: im letzten Jahr hatte ich eine B-Romanze und jüngst eine BC-Romanze - beim A war ich leider schon länger nicht mehr, aber da sollte man auch nichts erzwingen. Wer krampfhaft sucht, der gerät garantiert an den Falschen und das möchte ich lieber vermeiden.

Samstag, 22. August 2009

Im Moment gibt es nicht genug Metal

Diese Woche war irgendwie sehr emotional und emotionsgeladen und ich befürchte, dass das wohl auch noch so weitergehen wird - ich habe eine ziemlich emotionale Bombe hoch gehen lassen, die zwar nicht ganz den gewünschten Effekt hatte, aber wohl doch bei demjenigen eine Menge ausgelöst hat. Die Artikel, die ich momentan unter www.suite101.de veröffentliche, spiegeln das auch wider und mein Alptraum aus der gewittrigen Nacht vorgestern auch.

Nach Kuschelrock und 100 Mega-Love-Songs zum Schluchzen ist mir jedenfalls momentan nicht zumute, im Moment kann es gar nicht schwermetallisch genug sein. Derzeit laufen bei mir Metallica, Rammstein und Gary Moore (zumindest seine Hardrock-Alben) rauf und runter. Einheitsgedudel von EinsLive kann ich im Moment auch nicht hören, außer vielleicht noch einige bestimmte Titel, die aber leider selten gespielt werden, wie etwa "Closer" von Neyo oder "The Way I Are" von Timbaland. Stattdessen kann man sich da Rihanna, Kate Nash, Cassandra Steen und sonstige Kindermusik anhören...

Wenigstens habe ich sogar mal wieder ein Exemplar von "Absoluter Horror" verkauft (oh Wunder!). Meine Sachartikel sind kommerziell wesentlich erfolgreicher als meine Bücher - nicht, weil selbige schlecht sind, aber auf Mainstream sind sie nicht getrimmt. Wieso soll ich was über Ehrenmorde, sexuellen Missbrauch oder schwere Krankheiten schreiben, wenn ich davon zum Glück nie betroffen war/bin. Ich kann mich zwar in die betroffenen Personen einfühlen, aber das ist für mich kein größeres Thema. Auch auf Herz-Schmerz-Schmonzetten mit voraussagbarem Happy End à la Rosamunde Pilcher hab ich keinen Bock und auch nicht auf jungfräuliche Liebe. Lieber mache ich mein eigenes Ding und weiß aber, dass 100 % von mir da drin sind als Mainstream-Scheiß, den ich so nicht vertreten kann.

Freitag, 14. August 2009

Tagebucheinträge in der Jugendzeit

Marina (31) und ich (35) sprachen vorhin ausführlich über Jugendsünden, die erste Liebe und Tagebucheinträge. Dabei stellten wir unabhängig voneinander fest, dass sich unsere Tagebucheinträge teilweise sehr ähneln - zumindest, was die Mathearbeiten betraf. Ich erinnere mich an einen Tagebucheintrag von mir aus dem Mai 1987 - da war ich dreckige 13 und in der 7. Klasse eines katholischen Mädchengymnasiums. Ich schrieb:

Die Mathearbeit war recht einfach, außer Aufgabe Nr. 4. Da musste man überlegen.

Tja, ich habe in jener Mathearbeit eine glatte 5 gehabt, aber der Klassenspiegel sah bei 33 Mädels wirklich mehr ent- als begeisternd aus: eine 3 minus, 8 Vieren, 12 Fünfen und 10 Sechsen! Die Mathearbeit musste wiederholt werden, aber die Wiederholung sah auch nicht wesentlich besser aus: eine Drei, 10 Vieren, 15 Fünfen, 7 Sechsen.

Marina, die auch mehr sprachlich als mathematisch-naturwissenschaftlich orientiert ist und in Wunstorf zur Schule gegangen ist, konnte das total gut nachvollziehen - sie hat immer Hasstiraden auf ihre Mathelehrerin geschrieben und gefordert, dass die Mathearbeiten wiederholt werden - aber das ist nie passiert.

Marinas erster Freund hieß - wie könnte es anders sein - Thomas. Hm, da musste ich ihr dann gestehen, dass mein erster großer Schwarm auch Thomas mit Vornamen hieß. Selbiger hatte nur einen Nachteil: Er war mein Geschichtslehrer... auf ner Mädchenschule gab's ja keine Jungs zum Anhimmeln, also mussten auch die Lehrer dran glauben. Damals war ich so verknallt, dass ich für ihn gestorben wäre. Heute bin ich auch total verknallt (auch in einen Thomas), aber diese kompromisslose "Für Dich würde ich sterben"-Attitüde habe ich im Laufe der Jahre dann doch abgelegt. Das ist das Süße, Unschuldige und Kompromisslose an der Jugendzeit *seufz*. Jetzt habe ich irgendwie nen Ohrwurm von dem Sido-Hit "Carmen", obwohl ich den eigentlich gar nicht gerne höre - "für dich würd' ich sterben, Carmen..."

Mir waren auch noch alle Songs präsent, bei denen ich immer an IHN (also, den "damaligen" Thomas) denken musste: "A Miracle of Love" von Eurythmics, "Ich liebe dich" von Clowns & Helden, "Heartbreak Hotel" und "Heaven and Hell" von C. C. Catch...ja, ja, echt Achtziger, damals war ich noch nicht so ein Metal-Freak, obwohl sich auch damals schon die ersten Hardrock-Scheiben in meiner Vinyl-Sammlung tummelten ;o). Beim "heutigen" Thomas höre ich lieber "Nothing else matters" von Metallica (wen wundert's...), "Do it again" von Clubhouse, "Glory of Love" von Peter Cetera (ist auch alles Achtziger, hihi), "Heirate mich" von Rammstein, "Loverman" in der Cover-Version von Metallica (auf dem Album "Garage Inc.) und - welche Überraschung, noch ein Achtziger-Song - "When the rain begins to fall" von Jermaine Jackson und Pia Zadora. Wie sich die Zeiten ändern. Auch äußerlich sehen sich mein "junger, dynamischer und gutaussehnder" Geschichtslehrer und "mein jetziger" Thomas nicht wirklich ähnlich - zwei ganz unterschiedliche Typen.

Freitag, 7. August 2009

Ein Geburtstag jagt den Nächsten

Heute wird mein Papa 60 - man sieht es ihm zwar nicht an, aber es ist so. Nachher gehen die Feierlichkeiten mit der Verwandtschaft weiter, heute Vormittag waren Nachbarn und die Chefin meiner Mutter zugegen. Am Sonntag wird Tim 30, ER hatte letzte Woche Geburtstag...Marina, Christoph und ich haben für seine Geburtstagskarte sogar extra gemeinsam ein Gratulationsgedicht getextet - wenn ER nächste Woche wiederkommt, sind wir sehr gespannt auf die Reaktion ;o). Das Ganze ist eine Mischung aus sinnfreien Reimen (davon können allerdings auch viele Deutsch-Rapper ein Lied singen - was sich reimt, ist gut, was sich nicht reimt, wird eben gezwungen...), Gratulation und Horst Schlämmer. Ja, ja, wenn sich die Büroleitung, die Lektorin und der Jobsearch zu einer unheiligen Allianz formieren ;o).

Das Wetter trübt sich auch schon wieder ein, aber das hatten sie ja vorhergesagt. Spätestens morgen ist wettermäßig wohl "Schluss mit lustig", denn es soll blitzen und donnern. Ist ja in diesem Sommer nix Neues.

Samstag, 1. August 2009

Merkwürdige Träume

Passend zum Stromausfall, den gestrigen Ereignissen und dem Halbmond habe ich heute Nacht wieder ziemlich wüstes Zeug geträumt: Ich war auf dem Land mit Tim, Petra und Thomas per Pedes unterwegs. Thomas und ich hielten Händchen, Petra sang fröhlich und Tim machte uns plötzlich auf eine Wolkenfront aufmerksam, die sich auf uns zu bewegte, obwohl die Sonne immer noch vom Himmel stach.

Irgendwie wechselte die Szene und wir saßen zusammen in einem Biergarten, wobei wir die Schuhe ausgezogen hatten (hä?). Wir tranken gerade eine Berliner Weiße, als ich einen Tornado sah, der sich uns von hinten näherte. Man konnte richtig den Saugrüssel sehen und Gegenstände, die im Sog tanzten. Wir zogen uns schnell die Schuhe an, um flüchten zu können, aber ich kriegte meine Schnürbänder erst gar nicht zu. Dann waren wir plötzlich mitten in der Großstadt am S-Bahn-Haltepunkt Frohnhausen an der Nöggerathstraße und es sah immer noch nach Gewitter aus. Dann wurde ich wach.


Meine Traumdeutungskenntnisse sagen mir, dass es wohl demnächst wilde Zeiten geben wird (der Tornado), die aber bald wieder aufhören - wäre ja auch nicht verwunderlich bei dem Schwachsinn, der bei uns auffe Arbeit abgeht. Der Spaziergang auf dem Land signalisiert Harmonie und die Sehnsucht nach Einfachheit (warum einfach, wenn andere einem das Leben auch schwer machen können?). Der Biergarten und die ausgezogenen Schuhe stehen für Harmonie, Geselligkeit und Erholung, aber dann kommt ja der Tornado als Störenfried...es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es der bösen Projektleitung (inklusive Handlangern) nicht gefällt *kotz*.

Surrealer Stromausfall in Frohnhausen-Süd

Gestern Abend saß ich friedlich vor dem Fernseher, mein Deckenfluter brannte und Slayer räkelte sich nebenan in der Küche gemütlich in seinem Käfig herum, wenn er nicht gerade Fitness-Training im Laufrad absolvierte, hamsterte oder seine Pappröhre auseinander nahm. Ich schaute mir im TV auf 3Sat die komödiantische Nibelungen-Inszenierung am Wormser Dom an, bei der u. a. Christoph Maria Herbst ("Stromberg"), Nina Petri und Gustav Peter Wöhler mitgewirkt haben.

Um 23.33 Uhr schaltete sich plötzlich wie von Geisterhand mein Fernseher aus, mein Digital-Receiver war jedoch noch an. Ich schaltete den Fernseher wieder ein und zwei Minuten später war es zappenduster: Fernseher aus, Licht aus, Straßenbeleuchtung aus- zack, war der Strom wech! Ich orientierte mich mittels meines erleuchteten Handy-Displays in der stockfinsteren Wohnung und sah, dass überall die totale Finsternis herrschte - auf der Schweriner Straße und den angrenzenden Straßen wie Adelkampstraße, Vosskühlerstraße und Stettiner Straße. Die einzige Lichtquelle war mein Handy-Display und der große Halbmond, der über dem Mühlbachtal stand und in die Küche schien.

Als ich in Slayers Käfig leuchtete, schaute mich der kleine Kerl nur ungehalten an, so als wenn er sagen wollte "Mach doch das Licht an, wenn du mich suchst", aber das ging ja nun mal nicht. Wenig später klopfte es schüchtern an meiner Wohnungstür und ich hörte ein schüchternes "Hallo?". Ich taperte in der Finsternis zur Wohnungstür und öffnete - vor mir stand mein Nachbar, der in der Wohnung schräg über mir wohnt, nur bekleidet mit schwarzem Bademantel und einer Halskette, an der ein Pentagramm prangte (er übt gerne E-Gitarre und hört auch Metal). Wir leuchteten uns gegenseitig mit den Displays unseres Handys an, lachten und kaputt und er fragte, ob ich auch keinen Strom hätte. Diese Frage konnte ich auch nur mit "Nein" beantworten. Seine Besucherin leuchtete von oben mit ihrem Handy in die Dunkelheit, aber dadurch wurde es auch nicht heller.

Nachdem wir uns eine Gute Nacht gewünscht hatten, taperte ich durch die Dunkelheit mit meiner Funzel, um mich bettfertig zu machen, dann legte ich mich hin in der Hoffnung, dass das RWE recht schnell merkt, dass bei uns in der Umgebung Stromausfall ist - nur 500 Meter weiter in der Siedlung Heimatdank gab es nämlich Strom, denn dort waren Fenster erleuchtet. Um punkt halb eins, als ich gerade eingeduselt war, summte es einmal kurz und der Strom war wieder da - mein Radiowecker auf dem Nachttisch blinkte und nebenan im Wohnzimmer brannte auch wieder Licht. Auch die Straßenbeleuchtung funktionierte wieder. Nachdem ich alle elektrischen Geräte ausgeschaltet hatte, habe ich mich wieder hingelegt und erst mal ausgeschlafen.

Während des Stromausfalls sah man auf der Voßkühlerstraße große Glühwürmchen in Form von Taschenlampen - wahrscheinlich wollten die Leute in der Finsternis noch irgendwie heil in ihre Häuser und Wohnungen kommen. Irgendwie war die Zeit der fehlenden Elektrizität auch düster-romantisch (schade, dass ER nicht da war...!), aber machte einem zugleich auch bewusst, wie selbstverständlich Elektrizität für uns ist.