Samstag, 30. Januar 2010

Winter im Ruhrgebiet am 30. Januar 2010

Nachdem gestern Tauwetter eingesetzt hatte, sind über Nacht wieder etwa 10 cm Neuschnee über Essen niedergegangen. Mein Clio tummelte sich gegenüber meines Hauses im Tiefschnee und obwohl er gegen Mittag zumindest an der Beifahrerseite schon durch die Sonne abgetaut war, war ich immer noch etwa zehn Minuten damit beschäftigt, ihn vom Schnee zu befreien.



Die Streu- und Räumleistung der Stadt Essen ist auch eher bescheiden. Bis zur Stadtgrenze Essen/Mülheim ist die Aktienstraße perfekt geräumt - natürlich durch die Stadt Mülheim - hinter dem Ortseingangsschild zu Essen-Schönebeck ist gar nix gemacht worden. Da ist die Fahrbahn immer noch tief verschneit. Es ist zwar verständlich, dass die Räumdienste nicht jede kleine Seitenstraße streuen können, aber die Aktienstraße ist die Hauptverbindung zwischen Essen-Schönebeck und Mülheim-City. Warum die Stadt Essen diese Verkehrsader nicht räumt, wissen wohl nur die Verantwortlichen selbst. Die Frintroper Straße (B231), die von Duisburg-Meiderich und Oberhausen durch den Essener Nordwesten und Westen bis in die City führt ist immerhin auf Essener Stadtgebiet weitestgehend geräumt, zumindest in Bedingrade und Schönebeck.



Fahren ist trotzdem - von einigen vereisten Stellen einmal abgesehen - jedenfalls problemlos möglich. Nervig sind eher Autofahrer, die meinen, dank des Schnees Fahrbahnmarkierungen ignorieren zu müssen oder die aus Angst so langsam fahren, dass sie sich eher als zusätzliche Verkehrsbehinderung erweisen. Angst ist ein schlechter Beifahrer und wenn jemand solche Angst hat, bei Schnee zu fahren, sollte er das Auto doch besser am Fahrbahnrand oder in der Garage stehen lassen anstatt sich und andere unnötig in Gefahr zu bringen.



Für einige Fußgänger gilt nach wie vor die Suizidgefährdung mit dem Titel "Über mich drüber". Natürlich ist es jedem Autofahrer problemlos möglich, sein Fahrzeug bei Schnee und Eis binnen zwei Metern vor einem lebensmüden Fußgänger zum Stehen zu bringen, der mal eben unvermittelt auf die Fahrbahn tritt, obwohl sich ein Auto nähert - auch wenn er selbst langsam unterwegs ist. Es sind also nicht immer nur die bösen Autofahrer, die sich und andere durch unangepasste Fahrweise, überhöhte Geschwindigkeit etc. in Gefahr bringen, sondern bisweilen auch scheinbar lebensmüde Fußgänger. Bei manchen Menschen könnte man glatt den Eindruck gewinnen, sie wollen mal einen Clio (Twingo, Audi, Mercedes, Volvo, Micra, Golf...) von unten sehen ;o).

Donnerstag, 28. Januar 2010

Der Amazon-Verkaufsrang

Abgesehen davon, dass ich zu dem Thema vor drei Tagen einen Artikel unter www.suite101.de veröffentlicht habe, muss ich anhand dessen feststellen, dass wohl von "Liebe, Tod und Teufel" und "Wenn es Nacht wird im Pott" einige Exemplare verkauft sein worden müssen, denn beide rangieren bei Verkaufsrang 93.000-schießmichtot. Drei Exemplare von "Liebe, Tod und Teufel" sind ohnehin bereits unter meiner BoD-Abrechnung ab 1. Januar 2010 gelistet, aber es scheinen wohl noch mehr über die Online-Ladentheke gegangen zu sein *freu*. Vor einigen Tagen stand es noch auf Amazon-Verkaufsrang 400.000-irgendwas, und ist nu noch weiter nach oben geschossen.

vnr-Statistik für Dezember 2009

Nachdem sich mein Rechner endlich mal entschieden hat, die Excel-Tabelle zu öffnen, kann ich nun auch die Top 5 meiner vnr-Artikel für Dezember 2009 auflisten:

1. Stärken und Fähigkeiten im Anschreiben: 331
2. Vermeidbare Fehler in der Bewerbung: 194
3. Alternative Gestaltungsmöglichkeiten - es müssen nicht immer Word-Dokumente sein: 190
4. Styling im Vorstellungsgespräch: 181
5. Formulierungshilfen für Bewerbungsschreiben: 178

Am seltensten wurde der Artikel "Berufsbezeichnungen in Stellenangeboten" angeklickt, nämlich nur 28 Mal im Vormonat. Das Gros meiner bisher veröffentlichten Artikel bewegt sich zwischen 100 und 150 Page Views im Dezember 2009. Hinzu kommen einige Artikelempfehlungen (1 bis 4 Stück) von Lesern. Insgesamt habe ich es im letzten Monat auf 2.233 Leserzugriffe gebracht, was gegenüber meinen Zugriffen bei Suite101 natürlich eher gering ist, denn dort erziele ich in einem Monat etwa das 35-fache. Allerdings hat es auch etwas gedauert, bis es dort soweit war.

Auch nicht so ein Hit ist der Artikel, der sich mit Textbausteinen aus Bewerbungsratgebern beschäftigt und der den Hinweis beinhaltet, dass erfahrene Personaler recht schnell merken, wenn sich ein Bewerber sein Anschreiben aus Textbausteinen zusammengeklöppelt hat und die Bewerbung somit aller Wahrscheinlichkeit nach auf den Absagestapel wandert. Den meisten Bewerbern scheint es doch lieber zu sein, ein aalglattes, unpersönliches, zusammenkopiertes Anschreiben zu versenden anstatt ihre Persönlichkeit und Qualifikationen individuell mit ihren eigenen Worten zum Ausdruck zu bringen. Das wird auch recht deutlich, wenn man sich einige Leserempfehlungen unter Suite101.de betrachtet: Gerade Artikel, die die Vorzüge der Verwendung von Musterbewerbungsschreiben darstellen, werden öfter mal empfohlen. Von mir werden zwar auch fast täglich Suite101-Artikel empfohlen, aber unter dem Ressort Bewerbungen ist es meist der Artikel "Das Kurzprofil oder die Dritte Seite in der Bewerbung" oder auch "Die Sprache in Arbeitszeugnissen". Die übrigen, von Lesern empfohlenen Artikel stammen aus den Ressorts Gesundheit und Wellness, Partnerschaft und Familie oder Marketing.

Allerdings stelle ich im Rahmen meines eigenen Bewerbungsprozesses fest, dass mir trotz individuell erstellter Unterlagen und entsprechender Qualifikationen dasselbe widerfährt wie vielen anderen Bewerbungen: gar keine Reaktionen seitens der Unternehmen (wie nett!) oder in 98 % der Fälle unpersönliche, abwertende Absagen. Es sind zwar auch immer sehr nette Absagen dabei, aber der Großteil ist eher gelangweilter Standard ("Leider können wir Ihre Bewerbung nicht berücksichtigen.", "Ihre Bewerbung zählt nicht zu unserem engsten Kreis der Bewerber.") oder mit ganz schlechtem, abwertendem Stil gespickt ("Leider können wir Ihre speziellen Kenntnisse nicht sinnvoll in unserem Unternehmen einsetzen." oder "Wir haben uns anderweitig entschieden."). Dazu fällt mir nur eins ein: Wenn manche Unternehmen schon so mit ihren Bewerbern umgehen, wie gehen die dann erst mal mit ihren Angestellten und Kunden um? Natürlich freut man sich nicht über eine Absage, aber in solchen Fällen kann man dann echt nur noch froh sein, dort nicht angefangen zu haben.

Weitere Artikel zum Thema "Bewerbungen" werden in den kommenden Tagen unter www.vnr.de online gehen.

Mittwoch, 27. Januar 2010

Eine winterliche Fahrt auf dem Rhein-Herne-Kanal, Teil 1




Fotos:
Rhein-Herne-Kanal bei Gelsenkirchen: (c) Betty, Pixelio
Gasometer Oberhausen: (c) Dieter Schütz, Pixelio
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Unsere Protagonisten fahren diesmal mit der MS Chantalle, einer Mischung aus Binnenschiff, Eisbrecher und Passagierdampfer, vom Gelsenkirchener BuGa-Park aus den Rhein-Herne-Kanal Richtung Duisburg entlang und von dort aus weiter den Rhein entlang bis Xanten und dann wieder zurück. Die nachfolgende Geschichte wird aus Sicht des Schiffsgeistes Burgumil erzählt.
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23.00 Uhr:
Wir haben den Anker kurz vor Oberhausen gelichtet und wollen jetzt Siesta halten. Ich natürlich nicht - ich bin ja der schwimmende Klaubauter-Reporter!
Alle liegen in ihren Kojen, schlafen aber noch nicht. Es gibt acht Kojen im ehemaligen Frachtraum, wobei jeweils zwei immer übereinander liegen. Alex schläft unter Thorstens Koje, Thomas unter Tims Koje. Auf der gegenüber liegenden Seite befinden sich Marina, Steffi, Renate und Uli nebst ihrem Wuffelwuff Herkules.
An Schlafen ist noch nicht zu denken. Die haben vielleicht alle Bettlektüren...Thomas liest doch glattweg als Einziger ein Pixi-Buch mit dem Titel "Der kleine Thomas aus der Wetterau. Tänzchen auf dem Misthaufen". Wie sich später herausstellt, kommt der Typ auch noch daher. Meine Güte, das Kind im Manne...! Die Übrigen lesen ein- bis zweideutige Lektüren - Thorsten hat den Bildband "Der stehende Bohrturm" als Bettlektüre, Alex liest "Es muss nicht immer ein Quietscheentchen sein! Spiele für Zwei für Wanne & Dusche". Uli hat was ähnlich Sexistisches als Bettlektüre - "Komm in mein Wigwam! oder Ich glaub, ich steh im Wald. Erotische Geschichten aus Wald und Flur".
Marina hat Steffi den "Radler-Porno" ins Bett geschmuggelt. Zunächst macht Steffi das betretene Gesicht, vertieft sich dann aber doch mit breitem Grinsen, oft abgelöst von roten Bäckchen, in das Schmuddelheftchen. Die Sau! Besonders gefällt Steffi ein erotisches Foto, auf dem Markus und Jeanette abgebildet sind, weil Jeannette Markus da so schön an die Eier packt. Alex' Kommentar lautet: "Alle Mädchen meiden Markus - bis auf Jeannette, die liegt mit ihm im Bett!" Alle lachen, aber Steffi weiß gar nicht, warum Alex den Typen so unattraktiv findet. Offensichtlich stehen beide auf nen ganz anderen Typ Mann.
Marina liest auch was Ein- bis Zweideutiges mit dem Titel "Strammer Stangenspargel und süße Südfrüchte". Netter Versuch, aber ich weiß, was das in Wirklichkeit ist. Renate hat was eher Gruseliges, auch wenn es eine Bildergeschichte ist - "Lieselotte und der runde Mond". Auf dem Buchcover ist ein blondes, zickig aussehndes Mädchen mit Zöpfen zu sehen, das zu dem runden, leuchtenden Homey am Firmament aufschaut. Der Mond hat auch noch Reißzähne! Igitt! Ansonsten flattern flatterhafte, schwarze Fledermäuse durch die Gegend und aus einem Grab ragt ne Krallenhand hervor. Das sind ja hier ganz illustre Gäste auf dem Schiff...!!
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Mitternacht:
Die Geisterstunde hat begonnen! Alle schlafen - bis auf Marina, die offensichtlich nicht pennen kann. Vielleicht sollte sie die Ohrstöpsel ihres iPods rausnehmen, denn hierüber lässt sie sich beschallen. Der Vollmond leuchtet in die Kojen. Tim murmelt im Schlaf was von "Arschloch", dreht sich auf die andere Seite und ratzt weiter. Thorstens Hand hängt aus dem Bett, direkt in Alex' Koje hinein. Die knuddelt im Schlaf wahlweise seine Hand oder ihre verrückten Stofftiere mit Eigenleben. Thomas liegt schnarchend auf dem Rücken. Sabber-auf-Kissen-Mann war wohl auch schon bei ihm, denn ihm ist ein bisschen Sabber von seinem Mundwinkel hinunter auf sein Kissen gelaufen.
Marina steht auf, wohl weil sie mal pullern muss. In der Dunkelheit stößt sie mit etwas zusammen und eine gesichtslose Stimme, die aus einem warmen Winkel kommt, flüstert:
"Hey, ich bin Walter, der rappende Nachtfalter, dreh doch mal am Schalter!"
Marina, die Ungeziefer nicht ausstehen kann und auch keinen Bock hat, am Schalter zu drehen, antwortet:
"Ey Walter, du blöder Alter, gleich bist du ein platter Nachtfalter!"
Walter flattert wohl beleidigt von dannen und Marina tastet sich relativ geräuscharm zum Klo. Wie hat Walter wohl diese Eiseskälte überlebt? Wahrscheinlich hat er sich ein warmes Plätzchen gesucht und wollte da überwintern.
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0.30 Uhr:
Marina liegt immer noch mit tellergroßen Augen in der Dunkelheit und findet keine Ruhe. Walter geht ihr mächtig auf den Sack, der Mond auch und die Laute ihrer zum Teil schnarchenden Mitstreiter auch. Steffi, die unter Marina in ihrer Koje nächtigt, kichert im Schlaf. Herkules hat nen Hundepups gelassen - na, danke! Sammy, eins von Alex' bekloppten Stofftieren, nöhlt rum, weil der Hundepups stinkt. Marina tapert leise hinauf in die Kombüse, um dem Gestank zu entfliehen. Dort isst sie eine Pomelo und liebäugelt noch mit einer Ananas auf der Arbeitsplatte.
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Fortsetzung folgt!

Freitag, 22. Januar 2010

Abgedrehte Ruhrgebiets-Lyrik











Fotos:
Sonnenuntergang über Altenessen: (c) Ulrike P., Pixelio
Heidesee, Bottrop-Kirchhellen: (c) Chris Hochberger, Pixelio
Tetraeder, Luftaufnahme: (c) Dieter Schütz, Pixelio
Tetraeder, Bottrop: (c) Bernhard Flack, Pixelio
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Alex, müde von der Tages Last,
ging in ihr Bettchen zur nächtlichen Rast,
sie war eingeschlafen kaum,
da träumte sie nen bekloppten Traum.
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Thomas, bekleidet in Lack und Leder,
bestieg gut gelaunt das Tetraeder,
auf der untersten Plattform ließ er erst die Korken knallen
und anschließend die Hüllen fallen.
Die Damen auf der Halde fühlten sich erst visuell gemartert
und wenig später auch noch total verkatert,
denn den Anblick mussten sie sich schön saufen,
konnten danach aber nicht mehr laufen.
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Steffi ging auf der Halde flanieren
und mit ihrem Hund spazieren,
bei Thomas' Anblick bekam sie nen bösen Anfall von Gicht,
dazu machte sie das betretene Gesicht.
Thomas hingegen streichelte seine Wampe
und goss sich selbstverliebt einen auf die Lampe.
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Marina umrundete den Heidesee,
die Füße taten ihr schon vom Laufen weh,
am Ufer suchte sie nach Elfensperma,
fand aber zunächst nur ne leere Tube Kaloderma.
Am Wegesrand rauften zwei Kinder,
schnaubten dabei wie Rinder,
Marina wollte schlichten
und es wieder richten,
sie redete sich den Mund fusselig,
am End' rief sie: "Seid ihr dusselig?!"
Sie lief frustriert weiter,
die Enten auf dem See quakten heiter,
da sah sie es unter einer Birke glitzern und scheinen
- Elfensperma, man sollte es nicht meinen!
Da war auch Marina wieder heiter,
gut gelaunt lief sie wieder weiter,
der ÖPNV brachte sie geschwind nach Haus,
dort trank sie Sambuca in Saus und Braus!
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Renate saß in einem Motorboot
und fühlte sich dabei halbtot,
die Mördermuschel düste mit ihr über den Duisburger Rhein -
das war aber auch ganz fies und gemein!
Sie verabscheute und hasste den Typen
und rief entnervt nach den Polypen.
Mördermuschels Sadismus wurde jäh gestört
und Renates Gebete endlich mal erhört,
denn ein Blitz aus heit'rem Himmel
verkohlte Mördermuschels P*****,
sodass er ins Wasser fiel,
direkt in das mörderische Gebiss von einem Krokodil.
Renate war glücklich und froh
wie ein Mops im Haferstroh.
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An einer Tanke in Altenessen,
darauf war Uli ganz versessen,
sah sie beim Tanken nen tollen Hecht
und glotzte ihm auf's Gemächt.
Herkules kaute derweil einen Schmacko
und hielt den Kerl nicht für nen Spacko.
Der Typ grinste zu Uli rüber,
ihr Tank lief mittlerweile über,
denn die Zapfpistole war defekt -
nichts und niemand ist perfekt!
Der Kerl ließ seine Hüften kreisen,
Uli konnte sich nicht loseisen,
sie vernaschte ihn hinter der Tanke
- tolle Nummer, danke!
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Irgendwie war das nicht Tims Tag,
beim Jobsearch fand er nur Quark,
beim Duschen verbrühte er sich die Eier,
abends stolperte er über die Leiche von Frau Meyer.
Sie hatte im Flur ihren Löffel weggeschmissen
und dabei direkt ins Gras gebissen.
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Thorsten turnte am Reck herum,
fast so cool wie Heidi Klum,
er machte beim Abgang einen Satz
und nahm dann neben Alex Platz.
Er saß neben ihr auf dem Sofa,
draußen knatterte Marina auf ihrem Mofa,
Alex erzählte Thorsten nen sexistischen Witz,
danach waren beide spitz.
Marina war draußen ziemlich sauer,
denn es gab nen Regenschauer,
dann fuhr Thomas sie fast um
- mein Gott, der Kerl ist einfach doof und dumm!
Sie schrie erbost: "Du Sau!",
Thomas fand den Ton zu rau
und gab verschreckt zuviel Gas,
danach gab es auch noch Aas,
denn er überfuhr nen Dachs
- das ist jetzt kein Flachs!
Es kam ein Geier zum Fressen
und das auch noch im Westen von Essen.
Thorsten und Alex war das egal,
sie probten Verbalerotik ganz legal.
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Nach der Szene kommt ne Wende,
denn der Traum ist nun zu Ende,
Alex schläft seelenruhig weiter,
dabei grinst sie heiter
unter ihrer Decke ganz warm,
Sammy und Ecki im Arm!
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(c) Alexandra Döll 2010

Donnerstag, 21. Januar 2010

Schlittschuh laufen in Borbeck

Da unsere Protagonisten ja Schlosspark- und Westerbergverbot haben, nutzen sie den neueren Teil des Schlossparks, der zwischen Schlossstraße, Fürstäbtissinstraße und Borbecker Straße in einer Mulde eingebettet ist. Dazu gehören auch die Notenkiste (Probe- und Veranstaltungsraum des Schönebecker Jugendblasorchesters) und die Dubois-Arena für Freiluftveranstaltungen. In diesem Fall sind die Damen und Herren aber eher an dem zugefrorenen Teich interessiert, der sich unweit der Arena befindet. Alex' Lieblingsstofftier Sammy ist auch mit von der Partie und schildert in ihrem Tagebuch, was ihre Mutti und deren Spießgesellen und -gesellinnen so alles treiben.

Liebes Tagebuch,

heute war ich mit Mutti, meinem Brüderchen Ecki und diversen Tanten und Onkels an dem Teich im neuen Teil des Schlossparks. Das war teilweise lustig, aber manche Leute sind ganz schön bekloppt, vor allem Onkel Thomas. Maaaaaaaaaaaaann!!! Aber der Reihe nach:

Um 11 Uhr sind wir im neuen Teil des Schlossparks angekommen und haben uns auf die Bänke am Steg gesetzt, um uns die Schlittschuhe anzuziehen. Meine Mutti ist total in Ordnung, denn sie hat Ecki und mir dabei geholfen. Toll! Tante Steffi und Tante Marina kriegten die Krise, weil Onkel Thomas mal wieder unentschlossen war, ob er jetzt zwei oder drei Paar Socken anziehen sollte. Tante Steffi war da ganz autoritär und hat Onkel Thomas befohlen, sich gefälligst drei Paar Socken anzuziehen, damit er genug Halt in den Schlittschuhen hat. Tante Marina hat sich gefragt, ob Onkel Thomas dusselig ist. Onkel Tim hat was von wegen "Spacko" gemurmelt. Recht hat er, hihi. Onkel Thorsten hat sich ein Bier genehmigt und Tante Renate hat ein Kaugummi gekaut. Tante Uli hat sich mit mir und Ecki ne Banane geteilt, hihi!

Auf dem kleinen Hügel am Teich unter der Trauerweide saßen zwei so Jugendliche mit gegelter Emo-Friese und hatten ihren Ghetto-Blaster laufen. Meine Mutti und Tante Steffi sind daraufhin hinaus auf den Teich geflitzt und haben zu der Musik getanzt, auch wenn Tante Steffi die Musik nicht immer gefiel. Sie mochte ja noch nicht mal "The Way I Are" von Timbaland. Maaaaaaaann!! Dennoch hat Tante Steffi munter getanzt mit meiner Mutti. Onkel Thomas wollte das wohl auch, hat dabei aber fast Tante Steffi und meine Mutti umgemäht. Tante Steffis Gesicht war diesmal nicht betreten, sondern verärgert. Onkel Tim hatte ne Lösung: Er hat Onkel Thomas eine Laufhilfe in Form eines Kunststoff-Pinguins zur Verfügung gestellt, an dem Onkel Thomas sich festhalten konnte. Das sah vielleicht scheiße aus...Maaaaaann!!

Tante Marina hielt sich immer am Rande des Teichs auf, wohl um nach Elfen und Elfensperma im Schilf Ausschau zu halten. Die Sau! Hihi!! Stattdessen ist sie wohl auf den Erpel Dieter getroffen, denn als sie das Schilf an einer Stelle auseinander bog, hab ich Rauchwölkchen gesehen und die brummigen Worte "Du bist bestusst!" vernommen. Da machte Tante Marina mal zur Abwechslung ein betretenes Gesicht, rutschte aber weiter zur nächsten Schilfansammlung. Ich bin ihr mal gefolgt - ich wollte doch auch mal Elfensperma sehen. Hihi!

Boah, diese blöden Typen mit ihrer Emo-Friese und dem Ghetto-Blaster...da haben die doch glattweg "Beatbox Rocker" von Westbam aufgelegt. Wo haben die den Scheiß denn ausgegraben?! Tante Marina hat mich gefragt, ob die dusselig sind. Das konnte ich nur bejahen.

Onkel Thomas hat sich auf den Arsch gesetzt, dabei ist wohl seine Hose gerissen. Er hat nach meiner Mutti gejammert, als er sich mühselig wieder aufgerappelt hatte. Tante Steffi machte das betretene Gesicht, als sie unfreiwillig einen Blick auf Onkel Thomas' blöden Schlüppi werfen musste. Tante Marina und auch Mutti haben ihm direkt gesagt, dass sie keine Sicherheitsnadel haben - sicher ist sicher! Onkel Thorsten hat sich daraufhin noch ein Bier genehmigt. Ihm gefiel Onkel Thomas' Schlüppi wohl auch nicht. Ecki hat das locker genommen und Pirouetten gedreht - das sah aber viel besser aus als bei Onkel Thomas. Auch Tante Steffi und Mutti haben weitergetanzt, Mutti hat sogar inne Hocke ne Mondkurve gedreht. Tante Uli hat sich zu ihnen gesellt. Tante Renate musste erst mal Onkel Thomas verarzten, denn sie hatte ne Sicherheitsnadel in der Tasche. Allerdings hat Tante Renate darauf bestanden, dass er sich die Nadel selbst anbringt. Verständlich! Passenderweise dröhnte aus dem Ghetto-Blaster "Du hast den schönsten Arsch der Welt". Maaaaaaaaaaaaaaaaann!!!

Bevor Tante Marina und ich weiter nach Elfensperma gesucht haben, haben wir uns nen Schluck Kaffee aus Muttis Thermoskanne gegönnt. In Muttis Tasse ist mir Edeltraud erschienen. Edeltraud ist meine Lieblingsschwester gewesen, wurde aber 1993 von nem psychopathischen Stofftiermörder erschossen. Die Sau sitzt heute noch! Edeltraud hat uns vor der Killerhand unter dem Eis gewarnt und dabei Metallicas Trapped under Ice gesungen. Tante Marina hat dreieckig geguckt, Tante Steffi hat wieder das betretene Gesicht gemacht, als plötzlich auf dem Eis in fluoreszierender Schrift erschien "Ich bin unterm Eis!" Onkel Thomas hat nach Mutti gejammert. Tante Marina und ich haben so ein Leck-mich-am-Arsch-Gefühl entwickelt und weiter nach Elfensperma im Schilf gesucht.

Plötzlich stand da total triumphierend der Zwerghamster des Todes am Ufer und hat maliziös gegrinst. Maaaaaaaann!!! Tante Marina hat das zum Glück nicht mitgekriegt, denn endlich hat sie pimpernde Elfen im Schilf entdeckt! Geil!!! Kurz danach glimmerte, glitzerte und funkelte alles - Elfensperma. Yipie!!! Oder wie Mutti sagen würde: Geile Scheiße...

Der Zwerghamster des Todes wollte wohl gerade zusammen mit der Killerhand in Aktion treten, doch er wurde mal wieder Kopf über in den Schnee getreten - Ente Marianne und ihre 13 Küken waren wohl mal wieder auf der Suche nach Erpel Dieter. Schwer war das ja nicht; immer den Rauchwölkchen nach. Hihi!

Onkel Thorsten ist zwar ehemaliger Kunstturner, aber wohl lebensmüde, denn er hat sogar Salti auf dem Teich geschlagen! Geil! Onkel Tim hat das sicherheitshalber nicht versucht, sondern stattdessen Onkel Thomas sozialpädagogisch betreut, der sich mit Sicherheitsnadel im Arsch und einer kindlichen Laufhilfe nicht sonderlich wohlgefühlt hat. Tante Steffi und Mutti twisteten wie verrückt. Tante Marina jubelte total begeistert wegen dem Elfensperma. Da hat Tante Steffi wieder das betretene Gesicht gemacht. Tante Uli und Tante Renate versuchten es mit einem etwas unbeholfenen Eiswalzer. Als Onkel Thomas unbeholfen und jammernd an Tante Steffi vorbei schlingerte, hat sie ihm heimlich einen Aufkleber verpasst: "Heul doch!" LaFee lässt grüßen, aber ich mag die Truse nicht.

Um 15 Uhr waren wir fertig mit Schlittschuh laufen und haben auch noch vom Ordnungsamt Essen Parkverbot gekriegt wegen groben Unfugs, Erregung öffentlichen Ärgernissses und weil der Teich gar nicht offiziell fürs Eislaufen freigegeben war. Tante Steffi hat sicherheitshalber Aufkleber mit Flüchen katalogisiert und so getan, als wenn sie das alles nix anginge. Wenn die vom Ordnungsamt sonst keine Probleme haben...!

Danach haben wir uns unsere normalen Schuhe angezogen und sind zum Rabenhorst nach Meffert gelaufen, um dort heißen Kakao oder Kaffee zu trinken. Onkel Thomas mochte anderen Leuten gar nicht mehr den Rücken zudrehen wegen seiner gerissenen Hose und der Sicherheitsnadel. Tante Marina war bester Laune, weil sie pimpernde Elfen und Elfensperma gesehen hat. Onkel Thorsten war so blau wie seine Augen wegen dem ganzen Bier. Mutti fand das witzig und hat sich daraufhin Wein bestellt, genau wie Tante Renate und Tante Uli. Als Mutti Wein getrunken hatte, hat sie gehickst und sowohl Onkel Tim als auch Onkel Thorsten ans Knie gegriffen. Die Sau! Beide fanden's aber voll gut. Sonst war Onkel Tim total genervt von Onkel Thomas und murmelte immer wieder "Spacko", während er auch ein Bier auf ex und hopp trank. Ecki und ich haben Kakao getrunken und alle angefreundelt!

So, liebes Tagebuch, ich gehe jetzt ins Bett und schließe alle in mein Abendgebet ein. Meine Mutti schläft schon mit breitem Grinsen - wer weiß, was sie wieder träumt. Ecki schläft auch und ich werde das auch tun. Naaaaaaacht!!!

Sammy

Mittwoch, 20. Januar 2010

Doppelt gemoppelt hält besser?

Mitte September 2009 hatte ich mich als Teamassistentin bei einem medizinischen Unternehmen in Langenfeld im Rheinland beworben. Einen Tag später kam eine Eingangsbestätigung per Mail, zwei Monate später am 9. November die Absage. Tja, heute kam von exakt demselben Unternehmen noch eine Absage - diesmal per Brief. Doppelt gemoppelt hält besser? Mal gucken, vielleicht bekomme ich ja in zwei Monaten noch eine Absage von denen, aber ich glaube, dann schreibe ich da mal höflich hin und frage, ob die linke Hand bei denen im Unternehmen überhaupt weiß, was die rechte tut. Ich hege da erhebliche Zweifel. Da kann man eigentlich schon froh sein, wenn man dort nicht arbeiten muss.

So etwas in der Art ist mir im April letzten Jahres auch schon mal passiert - eine nette Absage kam vom Geschäftsführer selbst, zwei Tage später eine ziemlich unfreundliche, hochnäsige, mit Fehlern gespickte von seiner Sekretärin. Tja, manche bilden sich sogar noch was auf ihre Dummheit und ihren nicht vorhandenen Stil ein - Dieter Bohlen & Co. machen's ja im Fernsehen erfolgreich vor. Damals hab ich das noch ziemlich kaltlächelnd zur Kenntnis genommen, da ich ja in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis stand, aber im Moment, da ich derzeit nicht in Brot und Arbeit stehe, macht mich das eher richtig sauer. Da stellt sich dann schon die Frage nach der Fairness - die einen sind gut und kriegen nix Neues, andere zicken rum und sind noch nicht mal des Deutschen mächtig und sitzen auf irgendwelchen Posten. Da bin ich sicherlich nicht die Einzige, der es so geht, aber manchmal kann man sich doch nur noch etwas wundern.

Winter am Rhein-Herne-Kanal in Essen-Dellwig


Unsere Protagonisten fahren vom Essener Hauptbahnhof mit der S9 Richtung Bottrop, um am Haltepunkt Dellwig-Ost auszusteigen und von dort aus mit dem Bus weiterzufahren Richtung Rhein-Herne-Kanal, der genau auf der Stadtgrenze Essen/Bottrop entlang fließt. In der S-Bahn unterhält Marina den halben Waggon mit Stories über Elfensex, Alex liest zur weiteren Unterhaltung selbstgeschriebene lustige Geschichten mit einer Portion Erotik vor. Steffi macht das betretene Gesicht, während alle anderen zuhören oder den einen oder anderen coolen Kommentar ablaichen. Steffis betretenes Gesicht hellt sich erst auf, als sie den ihrer Meinung nach gutaussehenden Kontrolleur Klausi Controlletti erblickt. Komisch, keine ihrer Mitstreiterinnen findet den Typen toll, aber Steffi ist total angetan und faselt was von One Night Stand, sodass die beinahe enttäuscht ist, als sie in Dellwig aussteigen müssen.


Die Buslinie 166 bringt die muntere Truppe bis zur Haltestelle Langhölterweg, danach geht's per pedes weiter Richtung Kanal. Thomas windet sich unentschlossen, aber Alex weiß ja zum Glück, wo's lang geht. Steffi macht das betretene Gesicht, als Marina aufgeregt nach Elfensperma in Vorgärten Ausschau hält und später in der Grünfläche hinter der ehemaligen Zeche Levin, von der aus ein Fußweg zum Kanal führt. Leider ist kein Elfensex im Gras oder unter den niedrigen Bäumchen zu beobachten.


Schließlich stehen sie am Kanal, auf dem etwa 20 cm dicke Eisschollen treiben. Die Eisbrecher halten die Fahrtrinne zwar frei, aber dennoch fahren weniger Binnenschiffe als sonst. Marina quiekt vor Freude, denn auf dem gegenüber liegenden Ufer erblickt sie etwas Glitzerndes und Funkelndes - DAS kann nur Elfensperma sein! Sie fragt Alex gar nicht erst, wie man sicher ans andere Ufer kommt - nein, Marina klettert eine der zahlreichen Leitern hinunter, die in regelmäßigen Abständen in die Spundwände eingelassen sind und beginnt, von Eisscholle zu Eisscholle zu hüpfen. Allen ist natürlich klar, warum, weil sie das Glitzern und Scheinen am anderen Ufer auch bemerkt haben, aber gefährlich ist Marinas Treiben auf den Eisschollen schon. Steffi macht das betretene Gesicht. Thomas stammelt: "Ja....hm...ich weiß nicht...ist das nicht gefährlich...also, ich würde mir da einige Gedanken machen..." Tim murmelt nur: "Spacko!" Thorsten trinkt ein Bier.


Marina hat die Mitte des Kanals erreicht, als ihre Eisscholle in Bewegung gerät und sie fast aus dem Gleichgewicht bringt. Sie quiekt und wackelt mächtig, aber es gelingt ihr, nicht ins Wasser zu fallen. Der Grund für die plötzliche Unruhe zwischen den Eisschollen ist ein etwa 4 Meter langer Fisch, der fast aussieht wie ein schelmischer Karpfen. Nun quiekt Alex vor Freude, denn im Rhein-Herne-Kanal scheint sich ein breitschnäuziger siebenkiemiger Kammzähner verirrt zu haben. Auch wenn man es diesem Fisch nicht auf den ersten Blick ansieht: Hierbei handelt es sich um einen Hai, der in kühlen und kalten Gewässern vorkommt, also im Polarmeer, in der Nordsee und in den kühlen bis antarktischen Gewässern rund um Neuseeland und Australien. Thomas versteht nicht, worüber Alex sich so freut und kreist unentschlossen mit den Hüften. Marina motzt den Fisch an: "Bist du dusselig?!" "Nö," sagt der Fisch, "aber hungrig!" Bevor Marina noch im Maul dieses Fisches landet, weil er sie als Beute betrachtet, zieht sie es lieber vor, vorsichtig weiter von Eisscholle zu Eisscholle zu springen, um das andere Ufer endlich zu erreichen. Der breitschnäuzige Siebenkiemer folgt ihr zum Glück nicht.


Währenddessen ist Alex zusammen mit Thorsten ebenfalls die Leiter hinunter geklettert und hüpft von Eisscholle zu Eisscholle, um näheren Kontakt zu einem Vertreter ihrer Lieblingsraubfische aufzunehmen. Sie füttert ihn mit Makrelen und Sprotten aus zwei Fischdosen, die sie zusammen mit Thomas am Hauptbahnhof erstanden hat. Thomas jammert nach Alex und macht vor Angst fast ein Pfützchen, während Thorsten seelenruhig fotografiert, wie Alex den breitschnäuzigen und potentiell gefährlichen Kammzähner aus der Hand füttert. Steffi macht das betretene Gesicht. Uli knipst die Szene mit ihrem Foto-Handy, während Renate in aller Seelenruhe ein Kaugummi kaut. Dabei beobachtet sie wechselweise Alex und Thorsten sowie Marina, die mittlerweile wohlbehalten über eine Leiter aus dem Kanal geklettert ist und freudestrahlend auf die Uferböschung zu rennt, an der es glitzert, funkelt und scheint. Juhu, sie hatte Recht - in den verlassenen Kaninchenbauten treiben es die Elfen ziemlich bunt, sodass bald ein etwa 20 m² großes Areal glitzert und funkelt. Marina freut sich wie ein Schneekönig. Steffi macht am anderen Ufer das betretene Gesicht, zumal sie an den Wikipedia-Artikel "Penisverletzung durch Masturbation mit Staubsauger" in Bezug auf das Substantiv "Kobold" denken muss. Schlimm, was Alex und Marina alles für einen sexistischen Kram (er)finden.


Uli hat mittlerweile einige Pilze gepflückt, die später gekifft werden sollen und somit einige Schlümpfe obdachlos gemacht. Als Entschädigung dürfen die kleinen blauen Wesen mit dem Stummelschwänzchen auf Herkules' weich befelltem Rücken reiten. Thorsten und Alex sind mittlerweile wieder aus dem Kanal geklettert, während der breitschnäuzige Siebenkiemer wieder in die grünlichen, vereisten Tiefen des Kanals abgetaucht ist. Alle freuen sich auf was zum Kiffen - für alle Notfälle hat Alex auch noch ihre Haschisch-Kreiden in der Jackentasche, die man sowohl zum Malen als auch zum Kiffen nutzen kann. Marina hat sich mittlerweile schweren Herzens vom Elfensperma losgeeist und hüpft auf dem schnellsten Wege wieder zurück über den Kanal zu ihren Mitstreitern. Steffi macht das betretene Gesicht, als alle sich entweder eine Haschisch-Kreide oder einen Fliegenpilz anstecken, um sich zuzudröhnen. Das ändert sich auch nicht, als abermals das Monchhichi im roten Kleidchen vor ihr steht, sein Röckchen hebt und kräht: "Schau mal!" Thomas lacht brüllend, weil total bekifft. Steffi würde ihn am liebsten in den Kanal schmeißen, genau wie das exhibitionistische Monchhichi, doch da kommt schon Gisela angetippelt und pflückt das kleine Äffchen vom Boden auf.

"Also, hebt Ihr Monchhichi auch immer sein Röckschen in der Öffentlischkeit? Isch möschte das nischt!"

Anschließend zieht Gisela leise schimpfend mit dem Monchhichi von dannen, das gar nicht weiß, was Gisela jetzt wieder für Probleme hat. Die Anderen sitzen zugedröhnt im Schnee und lachen sich scheckig, insbesondere, als sich nur wenige Meter von ihnen entfernt zwei Elfen paaren und es kurz darauf wieder flirrt, funkelt und glitzert. Marina ist glücklich, die anderen auch. Steffi ist nicht ganz so glücklich und macht das betretene Gesicht, als sie in die langsam untergehende Sonne über dem benachbarten Oberhausen schaut.
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Foto:
(c) Dieter Schütz, Pixelio
Rhein-Herne-Kanal mit Emscher und A42 bei Oberhausen

Montag, 18. Januar 2010

Lustige Schlittenfahrten in Bottrop Teil 2



Das Schlittengespann hat den Heidesee fast umrundet, als ein vernehmbares RUMS! zu hören ist. Die Eisdecke bricht auf, sodass eine Reihe von Wasservögeln, die bis dato vorsichtig auf dem Eis entlang gewatschelt ist, ins kalte Wasser rutscht. Enten, Teichhühner und Schwäne quaken verärgert. Knapp unter der Wasseroberfläche ist ein großer Karpfen zu erkennen - es ist Konni der kapitale Karpfen, der Blähungen hat. Aus dem Schilf in einer anderen Ecke des Sees steigen Rauchwölkchen auf und eine tiefe Stimme spricht: "Du bist bestusst!"


Als der Schlitten die kleine Holzbrücke überquert, die über einen Bach verläuft, der Biotop und See miteinander verbindet, sehen die Insassen des Schlittens gerade noch Konni den kapital Karpfen unter der Brücke hindurch ins Biotop schwimmen. Andere Fische kommen ihm entgegen, denn sie ergreifen vor seinen Blähungen aus Sicherheitsgründen lieber die Flucht in den See. Die Wasservögel schimpfen immer noch. Alle Insassen des Schlittens schwanken zwischen Belustigung und Erstaunen, nur Steffi macht das betretene Gesicht. Typisch Mann - auch wenn es ein Fisch ist! Nur Männer können so pupsen, dass Eisdecken aufbrechen. Steffi hat mal wieder Männer-Hass-Tag, obwohl ihr Schlitten von einem gesteuert wird und weitere drei männliche Wesen mit ihr im Schlitten sitzen. Ach ja, Herkules ist ja auch ein Rüde...

Schließlich geht es mitten in den Wald Richtung Heidhofsee. Plötzlich erscheint am Wegesrand ein kleines Monchhichi im roten Kleidchen und mit Schürze, das sein Röckchen anhebt und kräht: "Schaut mal!" Alle lachen, nur Steffi macht das betretene Gesicht. Gisela, bekannt aus dem Werbespot für Krüger(c) Cappucino kommt angerannt, pflückt das Monchhichi vom Boden auf und spricht: "Also, hebt Ihr Monchichi auch immer sein Röckschen? Isch möschte das nischt...!" Alle lachen und lassen Gisela nebst ihrem exhibitionistischen Monchhichi im Wald zurück. Noch fast eine Minute lang können sie aus einiger Entfernung hören, wie Gisela ihr Monchhichi wegen seines Benehmens tadelt.

Nach gut zehnminütiger Fahrt durch den Laubwald hält Johann mitsamt seinem Gefährt an einer Schutzhütte, damit die Pferde verschnaufen und seine Fahrgäste sich die Beine vertreten können. Uli tollt mit Herkules am Wegesrand im Schnee herum, während Marina in den Wald hinter die Schutzhütte geht, um nach Elfen und ihrem Sperma Ausschau zu halten. Steffi macht das betretene Gesicht und füttert die Pferde sowie sich selbst mit Bio-Möhren. Die Herren der Schöpfung verschwinden ins Unterholz auf der anderen Seite des Weges. Unbemerkt folgen ihnen Renate, Uli, Herkules und Alex und gucken, was die Drei da machen. Steffi trappst auch noch als Nachzüglerin hinterher.

Die Damen und Herkules legen sich auf die Lauer in den Schnee. Es tritt genau das ein, was sie - außer Steffi - im Stillen gehofft haben: Thomas, Thorsten und Tim müssen mal pullern. Alex, Renate und Uli glucksen verzückt und gucken den drei Herren auf's Gemächt. (Sowas wird im Fachjargon auch Fleischbeschau genannt, hihi!) Steffi macht das betretene Gesicht, guckt aber trotzdem hin. Vor lauter Hingucken vergisst sie, in ihre Möhre zu beißen.

Schließlich bemerken die drei Männer, dass sie von den Damen beobachtet werden. Tim schreit belustigt: "Spanner!" Thorsten schlackert sein Gemächt demonstrativ noch einmal aus - wenn die Mädels schon gucken, soll ihnen ja auch was geboten werden. Thomas ist erschüttert und klemmt sich seinen Dödel fast im Reißverschluss ein, als er selbigen wieder in seiner Hose verschwinden lässt. Er jammert los: "Alex!" Die lacht laut los, genau wie ihre Begleiterinnen. Steffi beißt herzhaft in ihre Möhre.

Marina auf der anderen Seite des Weges hat unverschämtes Glück: Unter zwei hohen Buchen, durch deren Wipfel das Sonnenlicht hindurch auf den schneebedeckten Waldboden fällt, wird sie Zeugin, wie sich die Elfen die Klamotten vom Leib reißen und übereinander herfallen. Wenig später ist das gesamte Fleckchen Erde mit Elfensperma bedeckt, das funkelt, glitzert und schimmert. Marina ist glücklich wie ein Schneekönig. Zur Feier des Tages pflückt sie einen Fliegenpilz, der durch den Schnee hindurch aus dem Waldboden aufragt, und zündet sich selbigen an, obwohl sie eigentlich Nichtraucherin ist - Pilz statt Pils ist auch nicht zu verachten! Durch die durch das Kiffen verursachten Hallus glitzert das Elfensperma noch schöner. Sie kichert übermütig und taumelt langsam zurück zum Schlitten.

Ähnliches gilt für ihre MitfahrerInnen auf der anderen Seite des Weges, da Thorsten und Tim genau die gleiche Idee hatten wie Marina, als sie einige Fliegenpilze am Fuß des Baums fanden, an dem sie uriniert haben. Thorsten informiert alle - bei Alex wäre das überflüssig gewesen, da sie das ohnehin schon wusste - über das, was er mit 17 am liebsten gemacht hat: Kiffen und mit seiner ersten Freundin im Bett liegen. Thomas lacht brüllend und dreht hüftsteife Pirouetten. Sein brüllendes Lachen schreckt einen Eichelhäher auf, der frustriert und laut schimpfend davon fliegt. Uli sucht kichernd nach obdachlosen Schlümpfen, findet aber keine. Renate schläft nach einem Lachkrampf fast im Stehen an einen Baum gelehnt ein. Tim lacht, muss aber auch kacken. Er wischt sich den Po mit trockenem Laub ab, das er mühselig aus dem Schnee ausgraben muss. Alex gackert grundlos und streckt die Teufelsforke in den Himmel, während sie South of Heaven zu intonieren versucht. Herkules hat nicht gekifft, tanzt aber trotzdem übermütig um Frauchen herum. Steffi macht das betretene Gesicht, denn auch sie hat nicht gekifft und kann somit die kleinen Ausraster ihrer BegleiterInnen nicht verstehen.

Steffi ist zum Schluss auch die Einzige, die die Umrundung des Heidhofsees zusammen mit Herkules im wachen Zustand verfolgen kann. Die anderen haben es zwar geschafft, wieder auf den Schlitten zu steigen, sind aber nach dem Genuss der Fliegenpilze nach und nach eingeschlafen. Renate musste, da sie ja ohnehin schon im Stehen eingenickt war, von Johann und Thomas zurück zum Schlitten gehievt werden, wobei Thomas mit seiner brüllenden Lache und seinen taumelnden, hüftsteifen Bewegungen und seiner Neigung, unkontrollierte Pirouetten zu drehen, nicht gerade eine große Hilfe war.

Steffis Mitfahrer erwachen erst wieder, als die Sonne schon fast untergeht und der Schlitten abermals am Bottroper Stadtgarten hält, denn der Startpunkt ist zugleich auch das Ende der Fahrt. Marina ist glücklich, denn sie hat während der Rückfahrt von Elfen und Elfensperma geträumt. Die anderen sind auch glücklich, wissen aber nicht mehr so ganz, wieso.


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Foto:
Heidhofsee in der Abenddämmerung, Bottrop. (c) Chris Hochberger, Pixelio

Freitag, 15. Januar 2010

Lustige Schlittenfahrten in Bottrop







Nach diversen Rodelsessions unserer Protagonisten lassen sich selbige von einem freundlichen Kutscher namens Johann nebst Schlitten vom Bottroper Stadtgarten durch den Köllnischen Wald hinüber in die Kirchheller Heide zu Heidesee und Heidhofsee kutschieren. Renate und Uli nehmen neben Johann auf dem Bock Platz, während der Rest es sich hinten auf zwei gegenüber liegenden Bänken gemütlich macht. Alex sitzt zwischen Thorsten und Thomas, Tim hat es sich zwischen Marina und Steffi bequem eingerichtet.

Die beiden Zugpferde heißen Lachtaube und Lachtante, zwei wunderschöne schelmische Apfelschimmel. Laut Auskunft von Johann ist Lachtaube eine schwerhörige Stute mit Humor. Na, das kann ja heiter werden...!

Es geht durch den verschneiten Stadtgarten vorbei an den zugefrorenen Stadtteichen hinein in den Köllnischen Wald Richtung Bergwerk Prosper-Haniel. Marina, die vor einigen Tagen einen Bericht über Elfensex im World Wide Web gelesen hat, hält nach glitzerndem und funkelndem Elfensperma Ausschau, entdeckt jedoch nur Schnee, dessen Eiskristalle im Sonnenlicht funkeln. Steffi macht das betretene Gesicht, wenn Marina jubelt, weil sie Elfensperma gefunden zu haben glaubt. Thorsten nimmt das Gerede von Elfensex und -sperma eher gelassen, denn von Alex ist er noch ganz andere Sprüche gewohnt wie etwa "Genug geflirtet, zieh dich aus!" oder Wellness-Tipps, wenn man ins MRT muss ("Ich hab inne Röhre ans Pimpern gedacht!"). Thorsten trinkt ein Bier und grinst. Thomas trinkt auch ein Bier, ist sich aber nicht ganz sicher, was er von Elfensex halten soll, deshalb rutscht er unruhig neben Alex hin und her. Die trinkt zur Sicherheit Sekt und hofft, dass Thomas mal bald aufhört zu zappeln.

Am Bergwerk Prosper-Haniel angekommen, ruft Thomas ganz stilecht: "Glück auf!" Tim murmelt nur: "Spacko!", zumal nicht ein Bergmann weit und breit zu sehen ist - kein Wunder, die sind ja auch alle derzeit unter Tage. Thorsten nimmt sich noch ein Bier. Marina hält wieder nach pimpernden Elfen Ausschau. Steffi macht das betretene Gesicht. Uli füttert ihren Hund Herkules mit Leckerchen, während Renate ein Kaugummi kaut und den Pilzen am Wegesrand zuwinkt, die aus dem Schnee hervorlugen. Alex erzählt sexistische Witze und trinkt noch einen Sekt. Thomas wird zunehmend unruhig. Tim kichert zwar über Alex' Witze, bedauert es aber angesichts von Thomas' Verhalten innerlich, sein Haschisch zuhause vergessen zu haben und zündet sich stattdessen ne handelsübliche Lucky Strike an.
Es geht vorbei an der Halde Haniel und am Landschaftsbauwerk Schöttelheide Richtung Kirchheller Heide. Lachtaube und Lachtante wiehern vor Vergnügen, als es in den Wald geht Richtung Heidesee. Kurz vor dem See begegnet ihnen am Wegesrand ein alter Bekannter: Erpel Dieter, der mal wieder ne Fluppe der Marke Ente23 im Schnabel hat. Da Lachtaube aus Spaß nach ihm auskeilt, brummelt er nur: "Du bist bestusst!", bevor er ins Schilf am Ufer des Sees verschwindet, um in Ruhe zu rauchen. Marina glaubt schon wieder, Elfensperma gesichtet zu haben, aber nein - es ist wieder nur Schnee, der im Sonnenlicht glitzert. Sie ist frustriert und nimmt sich ein Bier der Marke Elfen Pils. Steffi macht das betretene Gesicht und ist froh, dass sie keine männlichen Brust- und Achselhaare ihrer Mitfahrer sehen muss, denn für halb offene Hemden und nackte Oberkörper ist es doch etwas zu kalt.
Am Ufer des Sees steht schon wieder der Zwerghamster des Todes in der Hoffnung, dass Leute mit seiner Hilfe den Löffel wegschmeißen. Da kommt ihm das Schlittengespann gerade recht, das dort den Weg entlang kommt, doch ehe er sich versieht, wird er wieder in den Schnee getreten - die Ente Marianne und ihre 13 Küken sind mal wieder auf der Suche nach Erpel Dieter. Sie folgen der Einfachheit halber den Rauchwölkchen im Schilf...


Fortsetzung folgt!

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Alle Fotos:
(c) Chris Hochberger, Pixelio
Motive:
Bergwerk Prosper-Haniel im Herbst, Bottrop
Bachlauf im Köllnischen Wald, Bottrop
Heidesee in der Kirchheller Heide, Bottrop



Mittwoch, 13. Januar 2010

Ein Schlittenrennen auf dem Donnerberg

Das Schlittenrennen auf dem Donnerberg, der sich zwischen den Essener Stadtteilen Frintrop und Dellwig erstreckt, findet natürlich unter Beteiligung unserer allseits bekannten und beliebten Protagonisten statt. Statt handelsüblicher Schlitten kommen diesmal jedoch aufblausbare Boote, Schwimmtierchen oder Möbel zum Einsatz - Hauptsache, der fahrbare Untersatz ist aufblasbar! ;o)

Startpunkt ist am Kreuzungsbereich Donnerberg/Schnitterweg (wie passend), Ziel ist der Einmündungsbereich Donnerberg/Donnerstraße, wobei es sich empfiehlt, bereits etwa 100 m vorher ab der Einmündung Emscherblick zu bremsen.

Das Rennen findet ausgerechnet an dem Samstag statt, an dem Tief Daisy Deutschland beehren will und zudem auf der Zeche Zollverein das Kulturhauptstadtjahr 2010 eröffnet werden soll. Dennoch trotzen die zahlreichen Zuschauer auf den Feldern und Koppeln, die rechts und links vom Donnerberg liegen, dem Wetter und der Zeche Zollverein. Petra hat auf der Ecke Schnitterweg einen Stand mit Heißgetränken aufgebaut, wobei sie tatkräftig von Rammstein-Frontmann Till Lindemann unterstützt wird. Auch der Sensemann und sein Zwerghamster des Todes haben sich an der etwa 800 m langen Piste eingefunden - vielleicht gibt es ja etwas zu holen, zumal sich in unmittelbarer Nähe zwei Friedhöfe befinden, nämlich ein evangelischer und ein städtischer. Der Sensemann platziert sich etwa 200 m vom Schnitterweg entfernt und trinkt Grog, der Zwerghamster des Todes wartet auf halber Strecke an der steilsten Stelle am Rand auf mögliche Tote, die er direkt von der Piste in die Urne bringen kann.

Los geht das Schlittenrennen mit Marina und Steffi in einem handelsüblichen Schlauchboot. Sie stoßen sich mit den Händen ab und segeln krähend den Donnerberg hinunter. Steffi ist als Kind lieber die Halde an der Hafenstraße hinunter gerodelt, aber der Donnerberg ist noch viel steiler. Ihnen gefriert das Blut in den Adern, als nur wenige Meter vor ihrem Gefährt der Erpel Dieter den Weg kreuzt und im Gestrüpp auf der anderen Straßenseite eine Fluppe rauchen will. Das geht gerade noch mal gut - der Erpel Dieter flattert erschreckt auf und brummelt: "Ihr seid bestusst!" Marina schreit ihm noch "Du Sau!" hinterher. Steffi macht das betretene Gesicht - obwohl sie schließlich heil unten ankommen und von einer johlenden Zuschauermenge am Emscherblick empfangen werden.

Es folgen Thomas und Alex in einem aufblasbaren Kanu. Alex gibt Schwung, während Thomas hinter ihr stammelt: "Ja...hm...ich weiß nicht..." Er hat keine Zeit mehr, irgendwas zu wissen, denn das Kanu nimmt schnell Fahrt auf. Alex juchzt, Thomas quiekt wie ein Meerschweinchen und krallt sich verzweifelt an der Außenhülle fest, sodass das Kanu fast aus der Spur kommt. Alex meckert Thomas an, der sich mit dem Gesicht nach unten auf die vor ihm sitzende Alex wirft, sodass sie Mühe hat, die Spur zu halten. Der Zwerghamster des Todes wittert bereits Beute, doch er wird mal wieder von Ente Marianne und ihren 13 Küken kopfüber in den Schnee getreten, denn die sind mal wieder auf der Suche nach Erpel Dieter. Wie immer gilt: immer den Rauchwölkchen nach...! Auch die beiden kommen heil ins Ziel, wobei Thomas anschließend sehr verstört ist und vor Angst beinahe ein Pfützchen gemacht hätte. Stattdessen jammert er nach Alex, obwohl die direkt neben ihm steht und Kaffee trinkt.

Tim und Thorsten, die Lenken und Bremsen bekanntermaßen ziemlich überbewertet finden, legen sich wie die Doppelrodler auf einen großen Gummireifen. Tim liegt unten, Thorsten auf ihm. Einige Zuschauer kichern und erzählen was von "Schwulentaxi". Tim brüllt: "Spackos!", bevor es los geht. Die beiden gewinnen recht schnell an Tempo, stoßen jedoch immer wieder gegen die Fahrbahnränder. Sie kommen nicht ganz so heil ins Ziel, da sie beide von ihrem Gefährt fallen und auch ein bisschen zu spät bremsen. Dabei kommen ihnen eine Straßenlaterne und ein großer Busch schneller als erwartet entgegen. Tim muss danach wegen starker Beschädigung abgeschleppt werden, Thorsten darf den Ärztinnen in der Notaufnahme des Philippusstift mal wieder alles zeigen, was sie sehen wollen ;o).

Renate und Uli rodeln mit einer aufblasbaren, pinkfarbenen Couch, so wie sie Ende der 90er Jahre modern war, den steilen Donnerberg hinunter. Alles läuft gut, bis das antiautoritär erzogene Ätzblag (eigentlich heißt das ja Laissez-faire...) Marcel auf die Piste springt. Beide sehen das traurige, erstaunte Gesicht von de Pänz nur noch vorüber schweben, dann schlägt de Pänz hinter ihrer Couch im Schnee auf. Zum Glück gibt es auch diesmal keine Arbeit für den Zwerghamster des Todes, denn Marcel hat sich Gott sei Dank nix getan, brüllt aber wie am Spieß. Seine Mutter Jacqueline wird von einigen Ordnern von der Piste geholt, genau wie Marcel. Jacqueline, die sich für J. Lo. aus Bergeborbeck hält, brüllt: "Marzel, du bis ne echte Schandale für uns alle!" Renate und Uli haben währenddessen das Ziel unverletzt erreicht, auch wenn Renate sich mittlerweile fragt, ob sie irgendwie Pänze anzieht, die langsam über ihren Schlitten hinweg mit traurigem Gesicht an ihr vorbei schweben möchten. Uli versteht gar nicht, wo das Problem liegt und schon gar nicht, als sich am Ende des Wettbewerbs herausstellt, dass sie den dritten Platz belegt haben beim Rodelwettbewerb.

Marina und Steffi haben den zweiten Platz gemacht, weil sie noch drei hundertstel Sekunden schneller waren als Renate und Uli. Zu Siegern werden in Abwesenheit unsere Chaoten Tim und Thorsten erklärt, denn schneller ist keiner den Hang runter gekommen - allerdings war anschließend auch kein Rodler schneller im Krankenhaus. Alex und Thomas, die insgesamt Achte geworden sind, nehmen den Preis für die beiden entgegen. Thomas wird von einer Schneewehe erfasst und jammert lautstark nach Alex, zumal sich anschließend diverse Pfützchen auf seinem Anorak bilden und ihm kalt ist. Alex denkt sich ihren Teil ("Spacko!") und rollt mit den Augen.

Der Sensemann und sein Zwerghamster des Todes suchen frustriert die nächste Kneipe am Frintroper Wasserturm auf - schon wieder keine Beute!

Dienstag, 12. Januar 2010

Schnee und suizidgefährdete Fußgänger

Der Schnee hat das Ruhrgebiet weiterhin fest im Griff. Abgesehen von hysterischen Hamsterkäufen im Vorfeld von Daisy am vergangenen Freitag *kopfschüttel* gibt es derzeit eine Reihe scheinbar suizidgefährdeter Fußgänger, die scheinbar der Auffassung sind, dass ein Auto bei Schnee und Eis einen genauso kurzen Brems- und Anhalteweg hat wie bei trockener Fahrbahn. Erst heute Morgen, als ich meine Zahnärztin in Borbeck aufsuchte, sprang mir eine scheinbar suizidgefährdete Dame direkt vor mein Auto, obwohl ich im leicht vereisten Tiefschnee bremsen musste, um mein Auto dort zu parken. 20 Meter weiter war ne Fußgängerampel, aber vielleicht wollte sie einfach mal wissen, wie mein Clio von unten aussieht ;o).

Unter www.nichtlustig.de gibt es einen lustigen Cartoon mit dem Titel "Lemming-Anhalter". Der kleine Lemming steht am Fahrbahnrand und hält ein Schild hoch mit der Aufschrift "Über mich drüber". Das Schild konnte ich bei der Dame zwar so direkt nicht entdecken, aber irgendwie legen es einige Verkehrsteilnehmer - insbesondere Fußgänger - wohl darauf an...*grübel*.

Montag, 4. Januar 2010

Erfreuliche Entwicklungen

Wie ich gerade bei einem Blick auf Twitter bzw. bei einem Blick unter einem Tweet von Suite101.de festgestellt habe, bin ich mit ca. 440.000 Page Views auf Platz 6 der meist gelesenen Autoren im Jahr 2009. Das ehrt und freut mich natürlich sehr! Gratulieren möchte ich auch meinen Mitautoren, die ebenso in die Top 20 der meist gelesenen Autoren gekommen sind. Das Thema "Schweinegrippe" mit weit über 2 Millionen Zugriffen war natürlich nicht zu toppen ;o).

Jetzt würde ich mich noch mehr freuen, wenn meine Suche nach einer neuen Stelle ebenso erfolgreich wäre - morgen darf ich die Arbeitsagentur besuchen :o(. Gerade habe ich online noch eine Bewerbung versendet, wobei leider nicht viele passende Stellenangebote am Wochenende in der NRZ zu finden waren. Ein Stellengesuch habe ich auch geschaltet, aber bis dato nur Antwort von einem der "üblichen Verdächtigen" bekommen - ich möchte keine Finanzberaterin werden und das stand auch so nicht in meinem Stellengesuch drin. Eigentlich hatte ich dick und fett "Personalreferentin" drüber geschrieben und das auch so ausgeführt, aber...ich werde auch noch mal auf den Tipp meiner Nachbarn hin das Uniklinikum Essen besuchen, denn dort sind wohl auch Stellen zu besetzen. Einen Versuch ist es in jedem Fall wert, zumal persönliche Referenzen manchmal wesentlich besser sind als die reine Bezugnahme auf Stellenangebote aus Internet (wo oft auch die "üblichen Verdächtigen" inserieren - die so genannten fingierten Angebote...) oder Zeitungen.

Meine Page Views bzgl. meines Artikels zum zentralen Entgelterfassungssystem ELENA entwickeln sich auch sehr gut - er ist vorgestern online gegangen und hat bis dato 33 Zugriffe gehabt. Wenn es um Datenschutz und Bürgerrechte geht, sind viele Bürger hellwach - verständlicherweise. Das Internet hat durchaus seine Vorteile wie schnelle Informationsbeschaffung und -übermittlung, Online-Journalismus, Online-B2B oder B2C etc., aber leider sorgt es mitunter auch dafür, dass der einzelne Mensch gläsern und zum Gegenstand von (fragwürdigen) Recherchen oder sogar Cyber-Mobbing wird, weil manche Menschen sogar noch zu feige sind, einem missliebigen Mitmenschen ihre Meinung ins Gesicht zu sagen und stattdessen lieber anonym unter irgendwelchen Nicknames im Netz herum pöbeln oder sogar Rufmord anzetteln. Mutig, mutig (oder auch nicht).