Samstag, 27. Februar 2010

April, April - macht, was er will






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Fotos:
Regenbogen: (c) Siepmann, H., Pixelio
Blitz bei Nacht: (c) Nils Bentlage, Pixelio
Nordsternpark GE-Horst: (c) Dirk Weiske, Pixelio
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Der April ist ja seit jeher als Monat mit sehr wechselhaftem Wetter bekannt. Hiervon handelt auch das nachfolgende Gedicht, zumal ich auch einige Menschen kenne, die im April Geburtstag haben wie etwa mein ehemaliger Fahrlehrer Peter oder mein Kumpel Thorsten. Wäre ich einen Tag eher zur Welt gekommen, wäre ich auch noch ein April-Kind, aber so wurde aus mir ein Maikäferchen ;o).
Für die paar humorlosen Zeitgenossen oder missliebige Bewerber-Profiler, die meinen Humor in den falschen Hals bekommen (wollen): Auch wenn in meinen Gedichten und Geschichten öfter von Kiffen oder geklauten Blumen die Rede ist, heißt dies nicht, dass diese lyrischen Verse etwas mit der Realität zu tun haben ;o). Künstlerische Freiheit und die Wirklichkeit stimmen nicht immer überein. Dies nur als kleiner Hinweis am Rande...
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Im Nordsternpark Gelsenkirchen war Marina im vollsten Glück,
sie übersetzte Obstgedichte ins Englische und ins Deutsche zurück,
denn seit neuestem hatte sie eine Obstgedichtobsession,
deren Übersetzung war ihre neueste Profession.
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Steffi radelte im Sonnenschein durch den Borbecker Schlosspark,
zuhause warteten auf sie Nutella, Brot, Salat und Quark,
beim Radeln machte sie asoziale Kaugummi-Blasen
und erschreckte damit mehrere junge Hasen.
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Thomas tat im Steeler Stadtgarten verbotene Blumen pflücken,
um damit seinen eigenen Vorgarten dekorativ zu bestücken,
dabei erwischte ihn jedoch die Polizei -
das war's dann wohl mit der Blumenklauerei.
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Uli tastete total genervt nach ihrem Schalthebel,
denn auf der Ruhrtalbrücke herrschte dichter Nebel,
die Nebelbank lag aufdringlich auf der Brücke,
die mangelnde Sicht war ne echte Tücke.
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Renate ritt gut gelaunt durch das Essener Ruhrtal,
es war warm und sie brauchte keinen Schal,
plötzlich scheute ihr Isländer vor einem Kugelblitz
- ein echtes Naturschauspiel und kein Witz!
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Der Kugelblitz plumpste fröhlich in die Ruhr,
der nachfolgende Donnerknall war Lärm pur,
Funken sprühten zischend aus den dunklen Wellen,
sie blubberten wie in heißen, vulkanischen Quellen.
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Uli war endlich in Rüttenscheid angekommen,
das Wetter machte sie immer noch beklommen,
statt dichtem Nebel gab es nun ein Gewitter
- Uli verbreitete die Wetternews per Twitter.
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Alex und Thorsten saßen kiffend im Mühlbachtal,
im Bach halluzinierten sie einen kleinen rosa Wal,
die Sonne schien im Süden, im Osten donnerte es laut
- da haben die beiden dumm ausse Wäsche geschaut.
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Die Zwei rannten zurück Richtung Frohnhausen,
das Donnergrollen lehrte ihnen das kalte Grausen,
auf der Wickenburgstraße prasselte der Regen los
- was sollten diese Wetterkapriolen bloß?
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Sammy und Ecki saßen noch in Alex' Garten
und malten einen lustigen Wal mit Barten,
doch dann kam der eisige Regen auch zu ihnen,
sie sausten nach drinnen flinker als die Bienen.
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Ein Blitz traf einen großen, alten Ahornbaum,
der Baum löschte sich selbst mit Löschschaum,
so wurde immerhin ein Brand vermieden
und dem Baum weitere Existenz beschieden.
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Im Restaurant Haferkamp saßen Alex und Thorsten,
sie aßen Schweinfilet ohne jegliche störende Borsten,
Kiffen war im Lokal zwar natürlich verboten,
dennoch rissen beide viele lustige Zoten.
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Mittlerweile zog der Gewitterschauer nach Norden ab,
die Sonne schien wieder und das nicht zu knapp,
ein toller Regenbogen erschien am Nordhimmel,
farbenprächtiger als ein gebrochener P*****.
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Letzte Regentropfen fielen von den Bäumen,
abgefallene Blüten taten die Straßen säumen,
das Wetter war wieder freundlich und still
- April, April, macht eben, was er will!
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(c) Alexandra Döll 2010

Freitag, 26. Februar 2010

Ein wunderlicher Tag

...dabei ist doch gar nicht Freitag der 13., sodass Jason Voorhees inklusive seiner Hockey-Maske und Machete auch nicht umgehen dürfte.

Los ging es mit einer Absage auf eine Bewerbung. Abgesehen vom bemüht intelligent formulierten Text inklusive drei Fehlern sieht meine ehemals ordentlich eingereichte Bewerbungsmappe nach Rücksendung aus, als wenn sie sich an einer Messerstecherei beteiligt hätte bzw. als wenn sie Opfer einer Messerattacke geworden wäre.

Von solchen verhunzten Rücksendungen redet Herr Westerwelle aber nicht, wenn er gegen Arbeitslose im Allgemeinen und Hartz IV-Bezieher im Besonderen wettert. Natürlich gibt es auch noch eine Reihe von Unternehmen, die nette Absageschreiben schicken und die Unterlagen auch in ordentlicher Form zurückgeben, aber auch verhunzte Mappen, die ordentlich vom Bewerber verschickt wurden, sind leider keine Seltenheit mehr - genauso wie das zunehmende Phänomen, gar keine Antworten mehr auf Bewerbungen zu erhalten...da ich ab 1. März wieder meinen Dienst an alter Stelle aufnehme (YIPIE!), stört mich das in diesem Fall nicht ganz so sehr, es geht mehr allgemein ums Prinzip. Die gleichen Anforderungen, die an Bewerber gestellt werden - ordentliche Unterlagen, entsprechende Qualifikation, angemessenes Styling, Höflichkeit und gute Umgangsformen - sollten einige Arbeitgeber (oder deren Beauftragte) erst mal bei sich selbst umsetzen, bevor sie über andere urteilen und mit einer unhöflichen Absage zzgl. verhunzter Unterlagen abwatschen.

Als ich in einem Tabakladen meine Sargnägel kaufen wollte (also Zigaretten) musste ich doch glattweg meinen Ausweis vorzeigen, um nachzuweisen, dass ich über 18 bin und somit tatsächlich auch vor dem Gesetz befugt bin, Kippen zu erwerben. Hm, ist ja ein nettes Kompliment, dass ich noch so jugendlich aussehen soll, aber dass ich Mitte 30 bin, sieht man mir eigentlich an...egal, ich habe dann doch mal meinen Ausweis gezückt und konnte mich nur noch wundern. Jugendschutz ist ja schön und gut, aber man kann es auch etwas übertreiben.

Donnerstag, 25. Februar 2010

Linie 105 in Essen: abgefahren





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Fotos:
Drachenfrucht: (c) Der Lord, Pixelio
Finanzamt Essen-Nordost in Altendorf: Jörn André Klatt, Pixelio
Philharmonie Essen, Nähe Aalto-Theater: Hans-Christian Hein, Pixelio
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Vor dem Gedicht noch eine kleine Erläuterung zu dem Begriff Durian: Bei der Durian handelt es sich um eine asiatische Frucht, die zwar sehr gut schmecken soll, aber eben halt nicht sehr gut riecht. Aus diesem Grund ist ihr Verzehr in vielen öffentlichen Verkehrsmitteln im asiatischen Raum verboten. Marina hat mich diesbezüglich vollumfänglich informiert ;o).
Die Straßenbahnlinie 105 verkehrt übrigens zwischen Rellinghausen im Essener Südosten und der Unterstraße in Frintrop im Nordwesten, direkt an der Oberhausener Stadtgrenze. Fahrweg im Groben: Finefraustraße - Zeche Ludwig - Aalto-Theater - Essen Hbf - Porscheplatz - Berliner Platz - Helenenstraße - Bockmühle - Fliegenbusch - Abzweig Aktienstraße - Am Kreyenkrop - Frintroper Höhe - Frintrop-Unterstraße.
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Marinas Durian verpestete in der Bahn die Luft,

es roch noch schlimmer als in einer 200 Jahre alten Gruft,

ab Zeche Ludwig war die Tram somit ziemlich leer,

zusteigen wollte wegen des Geruchs keiner mehr.

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Der Fahrer wollte der Durian den Fahrgastmangel ankreiden,

derweil tat Alex sich als der böse Clown Pennywise verkleiden,

die angefeilten Zähnen beeindruckten den Fahrer sehr,

zu seiner eigenen Sicherheit sagte er lieber nix mehr.

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Zusätzlich machte Steffi asoziale Kaugummi-Blasen,

das brachte des Fahrers Herz mächtig zum rasen,

Ananas und Pomelo tanzten fröhlich Cha-Cha-Cha,

die Weintrauben machten fruchtiges Bla-Bla-Bla.

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Thorsten alias Chucky bat Alex-Pennywise zum Tanz,

ein Stinktier hob schon mal dezent den Schwanz,

Renate konsumierte genussvoll eine Mango,

danach tanzten ihre Hormone Tango.

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Uli las einen Bericht über fleischfressende Pflanzen,

Thomas hingegen war nervös am tanzen,

Steffi machte die nächste asoziale Kaugummi-Blase,

eine Business-Frau rümpfte empört die Nase.

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Die Melonen überrollten massenweise lästige Wanzen,

Thomas konnte nicht mehr aufhören zu tanzen,

am Aalto-Theater waren sämtliche Wanzen platt,

Marina analysierte interessiert eine Feige nebst Blatt.

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Sammy und Ecki nöhlten mal wieder rum,

Thomas guckte mal wieder ziemlich dumm,

Erdbeeren dekorierten sich mit Sahne,

Pflaumen schwenkten begeistert eine Fahne.

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Am Porscheplatz stieg das Stinktier aus,

ein stieg eine punkige Wüstenrennmaus,

Thomas wollte ihr ne Styling-Beratung empfehlen,

die Maus war am randalieren und krakelen.

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Steffi stopfte Thomas entnervt das Maul,

er gab Laute von sich wie ein alter Gaul,

Thorsten und Alex kifften mittlerweile,

eine Kiwi massakrierte sich deshalb in zwei Teile.

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Uli verzehrte genussvoll einige Kirschen,

die Maus tat sich leisse an Thomas ranpirschen,

dann pullerte sie ihm grinsend auf den Schuh,

Thomas guckte danach wie ne tote Kuh.

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Petra sang lautstark einige Hits von Rammstein,

Tim genoss ebenso fröhlich eine Flasche Wein,

Alex und Thorsten waren immer noch am kiffen,

Zeno tat sich durch mehrere SLAYER-Hits riffen.

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An der Helenenstraße stieg Zeno freundlich aus

und trat dabei auf ne blöde, fette Laus,

ein ernsthaftes Skelett war nun mehr eingestiegen

- somit konnte sich niemand mehr in Sicherheit wiegen.

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Das Skelett verschlang mit einem Happs nen Braten,

Äpfel, Zwiebeln und Schinken waren die inneren Zutaten,

das Skelett rülpste zufrieden und ließ nen Furz,

Marina und die Durian schrien beide HURZ!

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Das Gerippe trank anschließend nen Kräuterschnaps,

Renate futterte ne Mandarine mit einem Happs,

ein entlaufener Hummer kniff Thomas fest ins Bein,

bis zum Fliegenbusch war er am jammern und am schrein.

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Die zugedröhnte Alex und der bekiffte Thorsten lachten laut,

Petra drehte sich derweil ne leck're Tüte aus Bilsenkraut,

Steffi machte noch ne asoziale Kaugummi-Blase,

der Ringkampf zwischen den Zitronen ging in die heiße Phase.

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Der Wasserturm Frinti staunte nur noch stumm,

der Straßenbahnfahrer guckte ziemlich dumm,

denn das Skelett verspeiste ne Cannabis-Pflanze

und verfiel dann in hysterisch kicherndes Getanze.

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Petra kicherte vergnügt und gackerte,

während ihr Joint hell flackerte,

dann legte Thorsten nen Doppelsalto hin,

seine Füße trafen Thomas genau am Kinn.

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Der sank total benommen auf den Boden,

das Skelett faselte was von seinen Eiern oder Hoden,

Sammy und Ecki futterten kichernd Nektarinen

und bewarfen Thomas auch noch mit Mandarinen.

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An der Unterstraße stiegen alle fröhlich aus,

das Skelett krabbelte auf allen Vieren nach Haus,

die Jungs und Mädels spazierten den Läppkes Mühlenbach entlang,

dem Straßenbahnfahrer war immer noch Angst und Bang.

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(c) Alexandra Döll 2010



Dienstag, 23. Februar 2010

Marina, das Obst und ich

Heute habe ich mal kurz mit Marina telefoniert, wobei wir uns ja ohnehin am nächsten Montag im Rahmen unsere gemeinsamen Arbeit wiedersehen *freu* und natürlich haben wir auch über Obst gesprochen. Marina unterrichtete mich über eine exotische Frucht, deren Verzehr in öffentlichen Verkehrsmitteln in Korea verboten ist, weil die Frucht wohl nicht gerade angenehm riecht - leider habe ich den exakten Namen des Obstes vergessen, Duja oder so ähnlich, aber ich denke, dass Marina mich darüber noch einmal exakt aufklären wird ;o). Wir wollten diese Frucht ja schon für empirische Sozialstudien nutzen, indem wir sie in Düsseldorf in einem öffentlichen Verkehrsmittel mitführen - ich befürchte, dass wir spätestens nach zwei Haltestellen eine ganze Straßenbahn für uns hätten *kicher*. Marina dachte eher an die Verbotsschilder in der Bahn und daran, wie lustig es wäre, mit dem Finger darauf zu zeigen - mit der Ananas haben wir das ja schon erfolgreich praktiziert. Steffi machte diesbezüglich eher das betretene Gesicht, kann aber nach Marinas Aussagen schon fast so toll reimen wie sie und ich.

Gerade habe ich bei Suite101.de einen Artikel zu gemeinsamen oder getrennten Schlafzimmern in einer Partnerschaft online gestellt und im letzten Absatz ging es auch um Obst. Hehe, Früchte in einer dekorativen Obstschale können ja auch sinnvoll ins Vorspiel eingebaut werden. Wozu Obst einen doch immer verleitet...;o))). Ich denke, am kommenden Montag können wir uns dann wieder gemeinsam am Obst berauschen.

Samstag, 20. Februar 2010

Eine abstruse Nacht in Borbeck und Umgebung





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Fotos:
Friedhof am Abend: (c) Cora Polster, Pixelio
Blitze: (c) Karl-Heinz Laube, Pixelio
Schloss Borbeck: (c) Thomas Max Müller, Pixelio
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Der Vollmond segelte hell hinter dicken Wolken hervor
und beleuchtete des Schloss Borbecks schmiedeeisernes Tor,
am westlichen Horizont gab es starkes Wetterleuchten,
bald würde starker Regen die Erde wohl befeuchten.
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In der Nähe stibitzte Marina Äpfel aus einem Garten,
Steffi tat leicht beunruhigt auf sie warten,
im Blitzschein betrachtete sie ihre Aufkleber,
vor Aufregung hüpften Magen und Leber.
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Im Winkhauser Tal ließ Alex sich von Thorsten was über Gartenbearbeitung beibringen,
auf dem benachbarten Terrassenfriedhof hörten sie tote Omas schaurig singen,
deshalb teilten Alex und Thorsten sich freundschaftlich eine Tüte,
danach stand die Welt wieder in bunter, voller Blüte.
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Renate ritt auf einem Besen übern Westerberg,
dabei kicherte sie übermütig wie ein frecher Zwerg,
ein paar Eulen jagten Pfeilschnell durch den Schlosspark,
Renate pfiff dazu Bruce Springsteens "Dancing in the Dark."
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Auf der Frintroper flanierte Uli mit Herkules zur ARAL-Tanke,
bis auf fehlendes Bier im Kühlschrank ging's ihr aber Danke,
Herkules hob fröhlich sein rechtes Hinterbein
und pullerte ebenso fröhlich gegen einen Stein.
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In der Altstraße kletterte ein Einbrecher an einem Rankengitter empor,
die Bewohner im ersten Stock schnarchten laut in Chor,
ein unerwarteter Blitz traf den potentiellen Dieb sehr nett,
der Typ mutierte augenblicklich zu einem verkohlten Skelett.
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Thomas drehte zahlreiche Pirouetten in der Gaststätte Gummersbach,
die Wirtsleut' und die Gäste ertrugen es mit Ach und Krach,
er fühlte sich offensichtlich wie in einer modernen Disco,
die weiblichen Gäste wollten jedoch lieber nach San Francisco.
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Marina und Steffi saßen in der Nähe des Schlosses an einer Haltestelle,
hungrig rückten sie Äpfeln, Pomelos und Ananas auf die Pelle,
das Gewitter kam immer näher und näher,
genervt krakelte deshalb ein frustrierter Eichelhäher.
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Mittlerweile lagen Alex und Thorsten in seinem Golf,
im Winkhauser Tal jaulte auch noch ein Wolf,
der Blitz schlug in ein Brückengeländer ein
und hackte nebenbei zwei Bäumchen klein.
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Die Blitze schlugen heftige, grelle, wilde Funken,
im Biotop auf dem Friedhof quakten tief die Unken,
Omma Minna geisterte über den steilen Hügel
und jonglierte dabei mit nem antiken Kleiderbügel.
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Auf dem Nachhauseweg hörte Thomas per iPod jazzige Mucke,
umschwärmt wurde er dabei von einer überschminkten Tucke,
sie umhopste ihn so penetrant wie des Wahnsinns Glucke,
Thomas trank zur Beruhigung aus seiner Pulle Bier zwei Schlucke.
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An der Haltestelle massakrierte Marina eine kleine Mandarine,
Steffi hingegen verhätschelte eine große Apfelsine,
zu ihren Füßen tanzten Schlümpfe fröhlich Tango,
Papa Schlumpf naschte derweil von Marinas Mango.
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Auf der Herbrüggenstraße rannte Tim unter Blitz und Donner schnell nach Haus,
dabei stolperte er beinahe über eine überdimensionierte Maus,
das rätselhafte Tier knackte vernehmbar mit den Fingern,
Tim und sein Magen gerieten dabei ins Schlingern.
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Geister mit Reißzähnchen beobachteten Alex und Thorsten beim Schlafen,
dann schwebten sie kichernd und krähend weiter zum Essener Stadthafen,
Thorsten futterte im Schlaf ne kleine, blöde Motte,
Alex ließ im Tiefschlummer ein Pupsi volle Lotte.
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Uli lag zuhause mit Herkules auf der Couch und trank ihr Bier,
draußen tobte das Gewitter immer noch wie ein wilder Stier,
im Fernsehen lief der Film "Friedhof der Kuscheltiere",
das ging Uli sowohl an die linke als auch an die rechte Niere.
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Inzwischen prasselte mit aller Macht der Regen los,
Renate flog schnell nach Hause über Mohr und Moos,
endlich landete sie unversehrt in ihrem Schlafzimmer
und das immer noch im heftigen Blitzscheinschimmer.
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Endlich zog das Gewitter nach Norden ab,
es regnete immer noch und das nicht zu knapp,
erst im Morgengrauen wurde es wieder trocken
- die Vögel sangen und waren von den Socken.
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Das verkohlte Skelett hing immer noch in der Altstraße am Rankengitter,
sowohl für die Anwohner als auch für die Polizei war das sehr bitter,
weder das Skelett noch der dazugehörige Einbrecher wurden vermisst,
darüber war die Essener Kriminalpolizei ziemlich angepisst.
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Auch ein verkohltes Skelett hat seinen guten Zweck:
Das Gerippe wurde zunächst befreit von Ruß und Dreck,
dann schenkte die Polizei es der Realschule Essen-West
- im Bio-Unterricht sorgte es jedes Mal für ein Freudenfest!
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(c) Alexandra Döll 2010

Freitag, 19. Februar 2010

Kleine verträumte Satire: Marina und die Weltherrschaft

Marina schrieb mir vorhin eine fröhliche Mail inklusive einem fröhlichen HUZZAH, die zum Einen der Information diente und zum Anderen etwas mit ihrer Weltherrschaft in Bezug auf Obst und Ananas Pointing zu tun hatte. Ich kann ihr da nur zustimmen - Weltherrschaften mit Zielen wie Obst und lustigen Dingen sind immer gut und vor allem viel, viel besser als die "Weltherrschaften", die wir derzeit haben.

Tja, da Marina und ihre Ananas Pointing-Mitstreiterin ja nun schon die Weltherrschaft auf Obst und Ananas Pointing angemeldet haben, melde ich auch meine Weltherrschaft an, aber nicht auf Obst oder Ananas Pointing, sondern auf Humor und Gleichbehandlung. Das sieht dann konkret so aus!

  1. Lachen ist gesund und ist deshalb auch grundsätzlich überall erlaubt - auch wenn es immer noch Menschen gibt, die meinen, dass Lachen ein schlechtes Licht auf die Firma/die jeweilige Person wirft und deshalb zum Lachen lieber in den Erdkern verschwinden (wahrscheinlich haben diejenigen dann schon wieder vergessen, worüber sie lachen wollten, wenn sie dort angekommen sind...)
  2. Abschaffung von Hartz IV und überflüssigen Äußerungen der FDP zum Thema, stattdessen Anhebung der Löhne und Gehälter auf ein Niveau, die den Bezug von Hartz IV auch als Aufstockung überflüssig macht. Dazu müsste ich aber auch noch den Arbeitsmarkt, Jobcenter und Argen reformieren, denn die sind ja das eigentliche Übel, auch wenn Herr Westerwelle uns gerade was ganz anderes einreden will *stöhn*. Vielleicht sollte er auch mal ne Pomelo essen, denn sauer macht lustig und steigert auch noch das Denkvermögen
  3. Stärkung des Tierschutzes, härtere Strafen bei Tierquälerei
  4. Heavy Metal (Hey Petra!) und Obst (Huhu Marina!!) für alle!
  5. Die Stärkung der Rechte von Stofftieren, insbesondere Mini-Berggorillas
  6. Bei einigen Personen und/oder Personengruppen (wie etwa Politikern) ein bisschen mehr gesunden Menschenverstand

Das war das nicht ganz ernst gemeinte Wort zum Freitagnachmittag ;o).

Donnerstag, 18. Februar 2010

Eine Einladung zu einer Lesung

Vorhin stellte ich zu meiner großen Freude fest, dass mich der FB Kulturwissenschaften der Uni Dortmund - dort, wo ich vor fast zehn Jahren mein Diplom in Erziehungswissenschaften abgelegt habe - zu einer Lesung im Rahmen der Preisverleihung eines Schreibwettbewerbs zum Thema "Ruhrgebiet" eingeladen hat. Einen konkreten Termin gibt es zwar noch nicht, aber dennoch habe ich mit Freude zugesagt, um im Rahmen der Verleihung etwas aus meinen Büchern zu lesen. Wenn's gut läuft, dann läuft's - hoffentlich auch so weiter.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Eine winterliche S-Bahn-Fahrt im Essener Süden



Fotos:
Baldeneysee: (c) Nafas, Pixelio
Villa Hügel: (c) Dirk Röttgen, Pixelio
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In Essen stand die S 6 zwischen Hügel und Stadtwald,
nicht nur draußen, sondern auch im Zug war es bitterkalt,
die Heizung funktionierte nun auch nicht mehr,
die Fahrgäste froren somit sehr.
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Schienen und Oberleitung waren total vereist,
zum Glück war die S-Bahn nicht entgleist,
Thomas war wohl der Einzige, dem nicht kalt war,
denn sein Hemd stand soweit offen wie ne Nacktbar.
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Keine Frau und kein Mann wollte sich mit ihm paaren,
Steffi wollte seine Brust viel lieber enthaaren,
um sich und anderen den Anblick zu ersparen
und suchte deshalb in ihrer Tasche nach Rasierwaren.
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Marina futterte Ananas, Pomelo und Mandarinen,
bald roch der Waggon total nach Clementinen,
Renate las lieber Stories mit zünftigen Reitern,
um so ihren romantischen Horizont zu erweitern.
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Draußen krächzte triumphierend ein Rabe,
im Schnabel hatte er ne kleine Barbe,
der Fisch stammte wohl aus Baldeneysee oder Ruhr
- das war dann Ruhrgebiets-Sushi pur!
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Tim fand den Schnee total überbewertet,
derweil hat sich Ulis Zehengelenkt erhärtet,
Arthrose und Kälte - vielen Dank!
Uli wollte lieber auf ne Sonnenbank.
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Alex ließ sich lieber von Thorsten wärmen
und gleichzeitig auch noch umschwärmen,
Thomas mimte daraufhin den rasenden Othello
und faselte irgendwas Sinnloses von einem Cello.
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Tim musste plötzlich mal dringend auf's Klo,
die Kälte machte seine Blase überhaupt nicht froh,
im WC vagabundierte auch noch ein kackendreister Floh,
der dort vergnügt lebte wie ein Mops im Haferstroh.
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Marina schlachtete genussvoll die nächste Ananas,
das brachte einige militante Obstschützer in Brass,
die redeten sich über das Leid der Frucht den Mund fusselig,
- Marina beendete das Theater mit den Worten: "Seid ihr dusselig?"
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Die Obstschützer schoben frustiert ab,
währenddessen lachte sich Renate schlapp,
offensichtlich waren ihre Reiter-Stories lustig
und überhaupt nicht öde oder frustig.
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Einem Insektenfreund war ein Tausendfüßler entfleucht
- seht nur, wie das Tier klappernd übern Boden kreucht!
Eins seiner Beinchen war wohl aus Zedernholz,
darauf war der Tausendfüßler besonders stolz!
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Ach du Schreck - genau vor einem Fenster
lachten vergnügt drei putzmuntere Gespenster,
eines von ihnen war Carina der Schlossgeist,
der Männern gerne in den Hintern beißt.
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Thomas sprang entsetzt auf und drehte ne Pirouette,
Steffi beschoss ihn genervt mit Yogurette,
derweil hat sich ein Hund zu ihnen gesellt,
der viel redet und nicht bellt.
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Nach fünf Minuten blutete Thomas aus dem Ohr,
der geschwätzige Hund belaberte ihn volles Rohr.
Tim wurde das Gequatsche bald zu dumm
und brachte ihn ins Klo um die Ecke rum.
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"Floh und Hund - passt ja!" dachte Tim bei sich,
er ging wieder und amüsierte sich königlich,
der kackendreiste Floh beging kurz darauf Selbstmord
- der Hund laberte und laberte in einem fort.
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Alex und Thorsten waren mittlerweile eingeschlafen,
während Renate und Uli Zombies mit Leckerchen bewarfen,
Herkules, der kleine Schlingel, hob dezent sein Bein
und pinkelte die Zombies an - das Schwein!
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Der Waggon roch nun stark nach Hundepipi,
darüber freute sich besonders ein alter Hippie.
Er streckte seinen Joint mit dem tierischen Urin
- nach dem ersten Zug hob er ab und wähnte sich in Turin.
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Endlich ruckte die S-Bahn wieder an
und schnaufte Richtung Stadtwald voran,
endlich kamen sie ihrem Ziel wieder näher,
darüber freute sich auch ein Eichelhäher!
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(c) Alexandra Döll 2010

Dienstag, 16. Februar 2010

1983 - ein Besuch im Freibad Dellwig (Hesse)



Fotos:
Plantschen: (c) Stephanie Hofschlaeger, Pixelio
Wasserspiele: (c) Sassi, Pixelio
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Den ersten Teil gab es ja schon als Geschichte, in der unsere Jungs und Mädels im Jahr 1983 auf der Schlacke und einem Spielplatz in Essen-Schönebeck spielten. Im nachfolgenden Gedicht sind unsere Protagonisten im Jahr 1983 im Freibad Dellwig, auch Hesse genannt.

Hesse liegt direkt an der Stadtgrenze Essen-Dellwig/Bottrop-Lehmkuhle, wobei der angrenzende Rhein-Herne-Kanal sozusagen die Stadtgrenze darstellt. Im Jahr 1983 gab es neben Nichtschwimmer- und Schwimmerbecken sogar noch ein Springerbecken mit einer Wassertiefe von 4,70 m mit dazugehörigem Sprungturm, der Plattformen mit drei, sechs und zehn Metern Höhe hatte. Daneben befanden sich noch zwei Ein-Meter-Bretter.
Da die Stadt Essen Ende der 1980er Jahre nicht bereit war, den Sprungturm zu sanieren bzw. hierfür die finanziellen Mittel aufzubringen, blieb dieser bis heute lediglich als Denkmal erhalten, das Springerbecken wurde schließlich sogar komplett zugemauert. Dafür nörgeln aber seit Jahren verstärkt Wasserschutzpolizei und DLRG, dass die Jugendlichen in Ermangelung eines Sprungturms lieber verbotenerweise von den Kanalbrücken in der Umgebung in den Kanal hüpfen.
Die ehemalige CDU-Regierung hatte sogar geplant, Hesse ganz zu schließen, doch seit die SPD wieder das Zepter im Essener Rathaus übernommen hat, ist das Freibad am Scheppmannskamp zumindest für's Erste gerettet.


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Die Jungs und Mädels waren gemeinsam bei Hesse am Kanal,
sie wollten dort schwimmen, ungestört von Barsch und Aal,
sie platzierten ihre Decken auf der Wiese am Nichtschwimmerbecken,
um danach erst mal genüsslich ein Langnese-Eis zu lecken.
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Die Sonne strahlte von einem klaren Himmel tiefblau,
der hohe Mast auf der anderen Seite des Kanals war grau,
Thomas stellte sich als Erster unter die kalte Brause
- die Mädels jauchzten und machten an der Rutsche ne Sause.
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Die Kinder plärrten, weil Erwachsene an der Rutsche standen,
Steffi schenkte ihnen zum Trost Schwimmflügel und Girlanden,
Marina sauste übermütig als Erste die Rutsche hinunter
und fühlte sich danach total erfrischt und munter.
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Nach dem Rutschen spielten alle im Nichtschwimmer Ball,
ein weiter Wurf von Uli brachte Thomas beim Fangen zu Fall,
er tauchte hustend und prustend wieder aus dem Wasser auf,
zwei freche, lustige Kinder rannten ihn um aus vollem Lauf.
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Die Mädels saßen auf der Tribüne am Springer-Becken,
derweil waren sie damit beschäftigt, das nächste Eis zu lecken,
Thorsten sprang mit einem Doppelsalto vom 10-Meter-Brett
- die Zuschauer klatschten begeistert, denn das war sehr nett.
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Thomas hatte Angst, vom Zehner ins Becken zu springen,
da halfen auch kein Anfeuern, Klatschen oder Singen,
Tim war schließlich kurz davor, die Nerven zu verlieren
und Thomas mit einem Schubs in die Tiefe zu bugsieren.
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Alex erzählte auf der Tribüne von Eckis bestem Kumpel Skippy Skorpion,
der Kleine war wie Ecki Realschüler und kein böser Geheim-Spion,
auch Skippy hatte Angst, im Hallenbad vom Dreier zu springen,
Ecki jedoch hatte einen Trick, sodass Skippys Sprung würde gelingen.
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Ecki kraulte Skippy stets freundlich unterm Stachel,
der Skorpion machte ein Hopserchen wie ein Zarachel
und sprang erschreckt bis verwundert in die Tief,
begleitet von einem Pupserchen und dessen Mief.
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Die Mädels bezweifelten, dass jemand Thomas unterm Stachel kraulen würde,
die Höhe war für ihn aber auch eine echte, unbezwingbare Hürde,
Tim nahm Thomas schließlich genervt und energisch an die Hand
und machte mit ihm einen beherzten Schritt über des Plattforms Rand.
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Thomas krähte und quäkte im freien Fall,
die Mädels gackerten wie im Hühnerstall,
Tim und Thomas tauchten erst ein und dann wieder auf
und nahmen einige Schwimmzüge zum Beckenrand in Kauf.
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Vor der Tribüne jammerte Thomas und drehte eine Pirouette,
Steffi stopfte ihm mal wieder das Maul mit Yogurette,
Marina futterte derweil genussvoll Ananas aus der Dose,
derweil machte Thomas sich immer noch in die Hose.
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In einiger Entfernung war ein tiefes Grummeln zu hören
- wollte etwa ein Hitzegewitter das Badevergnügen stören?
Der Bademeister sagte: "Keine Panik - vielleicht zieht's vorbei!",
dennoch gab es in den Becken ein großes, hysterisches Geschrei.
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Die ersten Badegäste flüchteten bereits von den Liegewiesen,
kein Blitz sollte ihnen das Leben dauerhaft vermiesen,
von der nahen Emscher her grummelte es wieder,
Omma Brömmelkamp schlüpfte schnell in ihren Mieder.
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Auch die Jungs und Mädels rannten zu ihren Decken,
denn sie wollten später nicht im Schlamassel stecken,
von Altenessen her zog ne dunkle Wolkenfront den Kanal entlang
- bei dem Anblick wurde den Leuten bei Hesse Angst und Bang.
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In Höhe des Stadthafens in Vogelheim blitzte es grell,
die Jungs und Mädels schlüpften in ihre Klamotten schnell,
die Welt ging unter in einem lauten, dröhnenden Donnerknall,
dieser brachte beinahe den verängstigten Thomas zu Fall.
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Ein Massenschrei hallte aus allen möglichen Ecken,
die Schwimmer sprangen synchron aus den Becken,
es donnerte wieder laut, die Leute rannten zum Bus,
das Gewitter kam immer näher - jetzt ist Schluss!
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Autos verließen massenweise den Scheppmannskamp,
ein Blitz erledigte mal eben eine Straßenlamp',
die Laterne wackelte mächtig und sprühte Funken,
manchmal sind Blitze doch echt makabere Halunken!
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Endlich kam aus Bottrop der 186er Bus,
begleitet von einem kräftigen Gewitterguss,
die Leute stiegen schnell in den Bus ein,
der fuhr weiter zur Schilfstraße - fein, fein!
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Erst am Borbecker Germaniaplatz endete die Gefahrenzone,
Alex war bei dem Wetter gereizt wie eine kleine Drohne,
sie waren froh, dem Gewitter entkommen zu sein
und fuhren mit dem Bus nach Schönebeck heim.
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(c) Alexandra Döll 2010






Montag, 15. Februar 2010

Suite101.de und ein bisschen Statistik

Im Januar 2010 sind insgesamt neun Artikel von mir mehr als 1.000-mal angeklickt worden (damalige Gesamtzahl der Artikel: 418). Das Gros der Artikel liegt jedoch bezüglich der Zugriffszahlen eher im dreistelligen Bereich.

Mit 70.198 Leserzugriffen inklusive regelmäßiger Artikelempfehlungen durch Leser liege ich auf Platz 7 der meistgelesenen Autoren im Januar 2010. Meine fünf meistgelesenen Artikel im vergangenen Monat waren:

1. Mögliche Anzeichen für einen Hirntumor: 8.528 Zugriffe
2. Entstehung einer Blutvergiftung: 5.406 Zugriffe
3. Nächtliches Schwitzen: 3.294 Zugriffe
4. Verschiedene Autoimmunerkrankungen: 2.058 Zugriffe
5. Die Relevanz der Augenfarbe bei der Partnerwahl: 1.852 Zugriffe

Die ersten drei genannten Artikel befinden sich ebenfalls in den Top 100 der meistgelesenen Artikel im Januar 2010, und zwar auf den Plätzen 16, 39 und 83. Auffällig ist, dass allein in den Top 5 vier medizinische Artikel die Spitzenplätze einnehmen, gefolgt von Themen wie Liebe und Partnerschaft. Allerdings laufen natürlich nicht alle medizinischen Artikel gleich gut, wobei die meisten jedoch auch mindestens 100-mal angeklickt worden sind.

Am schlechtesten laufen Buchrezensionen und viele Artikel zu Politik & Gesellschaft in Deutschland. Selbst meine Artikel zu Hartz IV und ALG I befinden sich stets auf den untersten Rängen, obwohl mein aktuellester Artikel zum Thema Hartz IV sogar als Tipp der Redaktion ausgewählt wurde. Diese Themen scheinen bei Online-Lesern nicht zu den beliebtesten gehören, aber darauf hatte die Redaktion auch schon mal in ihren Schreiben an Autoren hingewiesen. Gegenüber Themen wie Medizin, Partnerschaft und Familie, Wirtschaft und Geld sowie manche Promis fallen die Zahlen in dem Ressort deutlich ab.

Samstag, 13. Februar 2010

Ein Tipp der Redaktion bei Suite101.de

Soeben habe ich erfreut festgestellt, dass mein Suite101-Artikel über Hartz IV von dem zuständigen Fachredakteur als Tipp der Redaktion ausgewählt wurde. Vielen Dank dafür!

Der Artikel beleuchtet das Thema aus unterschiedlichsten Blickwinkeln - materielle Not der Betroffenen, Deutschlands bekanntester Arbeitsloser Arno Dübel, dem auch noch im Fernsehen ein breites Forum geboten wird, damit er andere arbeitswillige, unverschuldet in Not geratene Arbeitslose auch noch durch seine dreiste Art in Misskredit bringen kann und damit noch das Vorurteil bestärkt, dass alle Hartz IV-Empfänger keine Lust haben zu arbeiten, Stimmen der Politik - insbesondere natürlich die von unserem allseits geliebten Außenminister Tante Westerwelle...was dieser Mensch von sich gibt, ist zum Heulen. Scheinbar geht er wohl davon aus, dass ein Hartz IV-Empfänger nicht mit 359 € im Monat auskommen muss, sondern diesen Satz pro Tag bekommt...Tante Westerwelle behauptet zwar, dass Die Linke angeblich Vollbeschäftigung als Körperverletzung ansieht, aber wenn man sich seine weltfremden, polemischen Verunglimpfungen über Arbeitslose anhören muss, würde ich das eher als Körperverletzung bezeichnen. Dann soll Tante Westerwelle doch erst mal Arbeitsplätze schaffen - und zwar solche, die so gut vergütet sind, dass jeder Arbeitslose dauerhaft ohne staatliche Hilfen leben kann! Stattdessen werden reguläre Arbeitsplätze vielfach durch Zeitarbeit, Umwandlung in 1 €-Jobs, geringfügige Beschäftigungen und ehrenamtliche Tätigkeiten vernichtet. Damit soll nichts gegen ehrenamtliche Mitarbeiter und 400 €-Kräfte gesagt werden, die in vielen Fällen eine sinnvolle Ergänzung und Entlastung zu Voll- und Teilzeitarbeitnehmern darstellen, aber ursprünglich war dies nicht dazu gedacht, Vollzeitstellen in geringfügige Beschäftigungen u. ä. umzuwandeln. Und die 1 €-Jobs sind sowieso ein Witz - Gewerkschaften und eine Reihe von Politikern fordern einen gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 € pro Stunde, viele Kommunen (Arge, Job-Center) schicken Arbeitslose jedoch ohne mit der Wimper zu zucken für 1 € auf die Piste, ohne dass sich deren Chancen dadurch auf dem Arbeitsmarkt verbessern würden.

Natürlich gibt es einige Sozialschmarotzer wie Arno Dübel, die sich ihr Leben mit Hartz IV und weiteren Vergünstigungen wie Wohn- oder Kindergeld beschaulich eingerichtet haben und jeden Arbeitnehmer auslachen, weil er morgens das Haus verlässt, um Geld zu verdienen, aber das ist doch nicht die Mehrheit! Ich denke, dass 90 % aller Arbeitslosen, ich eingeschlossen, morgens lieber früh aufstehen und zur Arbeit gehen würden anstatt ALG I bzw. Hartz IV zu beziehen. Ich habe dies 10 Jahre mit einer kurzen Unterbrechung geschafft und ich möchte ein Arbeitsverhältnis nicht dauerhaft gegen ALG I tauschen und so, wie es mir geht, geht es sicherlich auch den meisten anderen Arbeitslosen - auch wenn Tante Westerwelle das so gar nicht sehen mag und alle Arbeitslosen für faul und geldgeil hält. Kein Wunder, dass die FDP in Wählerumfragen immer weiter abrutscht.

Nun aber der Link zu dem Artikel über Hartz IV:

http://landespolitik-deutschland.suite101.de/article.cfm/hartz_iv_in_der_diskussion

Freitag, 12. Februar 2010

Der Frühling naht - auch wenn es derzeit nicht danach aussieht...

In Bottrop, im Stadtgarten und im Köllnischen Wald
war es zwar sonnig, aber auch noch bitterkalt.
Die Stadtteiche im Stadtgarten tauten gerade erst auf,
im Teich selbst pimperten und laichten die Karpfen zuhauf.
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In den Beeten am Teich lugten schüchterne Krokusse hervor,
stolze Tulpen und Schneeglöckchen ragten keck empor,
die Stiefmütterchen, weiß, gelb und lila sprießten volles Rohr,
die ersten Osterglocken machten's ihnen erfolgreich vor.
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Marina transportierte in ihrem Rucksack eine Ananas,
Herkules tollte fröhlich herum und hatte viel Spaß,
im Gebüsch drückte sich der irre Harald herum
und machte beim Kacken netterweise die Knie krumm.
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Harald, der alte Schelm, köttelte dicht am Wegesrand,
daraufhin waren die Schlümpfe außer Rand und Band,
denn sie probten einen regelrechten Zwergenaufstand
und fesselten den Störenfried einfach mit Klebeband.
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Thomas referierte über einen großen Pilz -
ein Satansröhrling, also nix für Leber oder Milz,
Thorsten begoss seine Leber lieber mit nem Pils
- trotz massivem Protest von seiner Milz.
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Renate interessierte sich mehr für Pfifferlinge,
Marina jedoch eher für andere schöne Dinge,
im Dickicht sah sie zarte Elfen pimpern,
vor Freude war sie am quieken und am jimpern.
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Elfensperma ließ das Gestrüpp funkeln und scheinen,
Marina war mit sich und der Welt im Reinen,
bis Thomas der Länge nach auf die Nase fiel,
er war ausgerutscht auf einem Eis am Stiel.
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Thomas stand auf, jammerte und drehte ne Pirouette,
Steffi beschoss ihn laut kichernd mit Yogurette,
er fand das jedoch überhaupt nicht witzig
und drehte sich um seine eigene Achse hitzig.
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Herkules inspizierte voller Neugier eine Tanne,
einige Kobolde fanden das jedoch voll panne,
sie bewarfen den Kleinen mit Stückchen der Pomelo,
das gefiel Herkules nicht ganz so.
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Thorsten, Tim und Alex liefen um die Wette,
Uli legte Herkules sicherheitshalber an die Kette,
ein Eichelhäher rief und quietschte putzmunter,
das Eichhörnchen holte sich einen ru....
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Kurz vor der Brücke über die A2 tanzten viele Asseln,
sie machten Chaka-Chaka und schwangen ihre Rasseln,
die diebische Elster wollte ihnen die Tour vermasseln
und ließ boshaft Eicheln auf sie niederprasseln.
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Die Jungs und Mädels überquerten die Autobahn per Brücke,
zum Glück hatte diese keinen Schaden und keine Lücke,
denn das wäre eine sehr gefährliche, böse Tücke,
auf der Brücke erschlug Marina eine nervige Mücke.
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Renate erfreute sich erst an einem Marienkäfer
und dann an einem attraktiven Schäfer,
sie liebäugelte mit dem blonden Hünen
und wollte mit ihm in nicht vorhandene Dünen.
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Die Herren beglückten Alex mit ihrer behaarten Brust,
Alex fand das geil und hatte viel, viel Lust,
Steffi jedoch mag Brusthaare überhaupt nicht
und machte deshalb das betretene Gesicht.
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Sie waren auf der anderen Seite angekommen,
plötzlich rumpelte es, alle waren beklommen -
ein leiser Donner war in der Ferne zu hören,
ein frühes Gewitter drohte den Ausflug zu zerstören.
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Da rumpelte es schon wieder, diesmal laut,
alle rannten zurück Richtung Bottrop ins Kraut,
der Regen prasselte los, unbarmherzig und kalt -
alle riefen genervt: "Ich glaub, ich steh im Wald!"

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(c) Alexandra Döll 2010

Mittwoch, 10. Februar 2010

Das Kind im Mann - und in der Frau

Nun gibt es eine kleine Zeitreise ins Jahr 1983! Damals habe ich noch in Essen-Schönebeck auf der Herbrüggenstraße gewohnt. Den Durchbruch zwischen Heidbusch und Herbrüggenstraße gab es noch nicht, stattdessen endete der Heidbusch in einer Sackgasse und von der Herbrüggenstraße aus führte neben Haus Nr. 106 eine kleine unbefestigte Straße zu einigen Garagen hinter den Gärten. Auch die AWO-Kindertagesstätte auf der Ecke Herbrüggenstraße/Heidbusch gab es noch nicht, stattdessen spielte ich mit den Kindern aus der Nachbarschaft auf Schlacke, die sich zwischen Pollerbecks Brink, Heidbusch und Herbrüggenstraße 120 erstreckte. Dort gab es immer etwas zu entdecken - Teile von alten Zechengebäuden unter der roten Erde, Fliegenpilze, einen Birkenhain, undefinierbare Pflanzen in Hülle und Fülle. Ich habe bis heute nicht herausgefunden, wie diese grünen, schlanken Pflanzen hießen, deren Stängel rot gesprenkelt waren und deren Blätter denen einer Efeutute ähnelten. Wenn man sie aufschnitt, waren die Stängel innen markig und feucht. Die Teile wuchsen massenweise auf der Schlacke und konnten bis zu 80 cm hoch werden.



Auf dem Gelände der Schlacke und auch auf den umliegenden Straßen befand sich die Zeche Wolfsbank, nach der sogar zwei Straßen in Borbeck benannt wurden. Deshalb haben wir als kindliche Hobby-Archäologen auch noch jede Menge Gebäudeteile gefunden ;o). Erst zwischen 1989 und 1993 wurde ein Teil der Schlacke abgetragen, um dort den Durchbruch zwischen Heidbusch und Herbrüggenstraße sowie diverse Wohnhäuser und die AWO-Kita zu errichten.



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Sommer 1983! Marina, Steffi, Alex, Renate und Uli lungern gemeinsam mit Ulis Hund Herkules auf der Schlacke im Süden Essen-Schönebecks herum. Herkules hebt an jeder Birke im Birkenhain sein Beinchen, denn das Revier ist definitiv seins! Steffi sitzt im hohen verwilderten Gras und katalogisiert ihre Aufkleber. Marina betrachtet interessiert einige Flecken Elfensperma, die sich zwischen den Birken befinden und herzt nebenbei ihren kleinen blauen Knuffelbunt namens Bengelchen. Alex analysiert eine Ansammlung von Fliegenpilzen und sucht nach Schlümpfen, die aber zu dem Zeitpunkt alle ausgeflogen sind. Sammy und Ecki sitzen neben ihr, wobei Sammy rumnöhlt, weil es so warm ist und die Schlümpfe nicht zu sehen ist. Ecki erzählt Renate von seinen besten Freunden Skippy Skorpion und Oliver Oppossum. Renate hört interessiert zu und kaut ein Wrigley's Spear Mint. Uli spielt ein wenig mit Herkules und liest dabei die neueste Ausgabe der Zeitschrift Wendy.



Alle sehen natürlich entsprechend nach 80er Jahre aus - alle tragen Shorts mit Paspeln, T-Shirts in bunten Farben und Turnschuhe. Der Ghetto-Blaster dudelt "Sunshine Reggae".



Plötzlich betreten Thorsten, Tim und Thomas die Szene. Sie sehen die Mädels nicht, die sich mal eben in die Büsche geschlagen haben und gucken, was die drei Jungs denn jetzt vorhaben. Klaro, alle packen ihre Pipimänner aus und pullern. Tim hat ne Schoko-Zigarette im Mundwinkel. Steffi echauffiert sich leise darüber, dass Jungs im Stehen pinkeln und anschließend auch noch ausschlackern. Das ist zuviel für Marina und Bengelchen: Marina schüttelt ihn, weil sie grinsen muss und Bengelchen kichert albern. Die drei Jungs schrecken hoch und Thomas klemmt sich fast seinen Pipimann im Reißverschluss ein. Steffi kann schon gar nicht mehr hinsehen und betrachtet lieber wieder ihre Aufkleber. Thorsten setzt sich wieder die Hörer von seinem Walkman auf und fragt nur "War was?" Tim bietet den Mädels auch eine Schoko-Zigarette an, aber den meisten ist es viel zu warm für Schokolade. Sie beschließen, gemeinsam zur Bude zu latschen, die sich auf der Ecke Herbrüggenstraße und einer Sackgasse gleichen Namens mit den Hausnummern 103 - 111 befindet, und dort Eis zu kaufen. Marina hat zwar schon zwei Split weg, aber sie isst nun mal gerne Eis. Steffi plant schon wieder, sich die nächsten Aufkleber zu kaufen, denn dafür reichen 50 Pfennig auf jeden Fall.



An der Bude kauft Thorsten noch ein kleines Monchhichi mit rotem Gesicht. Uli macht sich Sorgen, weil das kleine Wesen ein rotes Gesicht hat. Alex erklärt zur allgemeinen Erheiterung, dass das arme Monchhichi Durchblutungsstörungen hat oder einfach sehr schüchtern ist. Thomas dreht unentschlossene Pirouetten, weil er noch nicht weiß, welches Eis er nehmen soll - Ed von Schleck? Split? Mini-Milk? Erdbeer-Cocktail? Schließlich nimmt er doch einen Braunen Bär. Marina rät ihm, sich einen Flutschfinger zu kaufen, weil das so gut zu Braunen Bären passt, doch Thomas versteht gar nicht, warum Alex, Thorsten, Tim, Renate und Uli darüber so lachen müssen. Er jammert und dreht schon wieder eine Pirouette. Tim murmelt nur: "Blödmann!" Renate langweilt sich, weil Thomas so lange für seine Auswahl benötigt, und klebt heimlich ihr Kaugummi an den nächsten Laternenmast. Herkules bekommt ein Stück Bifi.

Nachdem die großen Kinder ihren Einkauf an der Bude beendet haben, pilgern sie mitsamt ihren Stofftieren, Aufklebern und Knuffelwesen runter zum Spielplatz an der Heißener Straße, wo sie echte Kinder zum Plärren bringen, die sich von den Erwachsenen, die sich aber wie Kinder benehmen, von Sandkasten, Tischtennisplatte und Rutsche verdrängt fühlen. Steffi macht es sich auf einer Tischtennisplatte im Schatten gemütlich und betreut ihre neuesten Aufkleber. Gesellschaft hat sie dabei von Marinas Bengelchen, den sie ab und zu liebevoll bürstet und anfreundelt. Thorsten als ehemaliger Kunstturner turnt an den bunten Eisenstangen herum, die einen Barren darstellen sollen. Leider ist er dafür etwas zu groß, sodass er von der roten Asche auf dem Spielplatz ein unfreiwilliges Haarwurzel-Peeling bekommt. Er beschließt danach, lieber mit Alex an der Rutsche zu spielen. Selbige versucht gerade, Thomas zu einem Bauchfletscher zu überreden, doch der dreht oben auf der Rutsche nur komische Pirouetten und sagt in jammerndem Tonfall: "Ja, hm, ich weiß nicht...Alex!" Tim ist genervt, denn auch er will rutschen und Thomas blockiert alles. Schließlich gibt er ihm einen Stoß von hinten, sodass Thomas endlich die Rutsche runtersegelt. Danach ist das Gejammer noch größer als vorher. Tim rutscht einfach und hat dabei Ecki auf dem Schoß. Sammy beginnt, gemeinsam mit Thorstens Monchhichi, ihrer Mutti und Thorsten selbst eine Sandburg zu bauen. Thomas setzt sich Daumen lutschend auf eine Bank im Schatten. Uli tollt nebenan mit Herkules auf dem Sportplatz herum und Renate leitet kleine Kinder pädagogisch an, wie sie die Mini-Rutsche am besten benutzen, denn schließlich ist sie ja schon ein großes Kind! Das Ende vom Lied: Sie sieht traurige Gesichter langsam vorüber schweben, bevor die Pänze verstört im Sand aufschlagen...

Als die Sandburg fertig ist, fragt Sammy alle, ob sie einen Sandkuchen möchten - außer ihrem Brüderchen, Thorsten Monchhichi und Bengelchen lehnen aber alle dankend ab. Marina sucht im Gebüsch wieder nach Elfensperma, findet diesmal aber nix. Vielleicht treiben sich die kleinen Wesen auf dem angrenzenden Terrassenfriedhof rum? Thomas schreit nach einem Malbuch, damit er alles rot anmalen kann und somit die Blessuren nach seinem unfreiwilligen Bauchfletscher psychologisch (Renate nennt es immer "püschologisch") viel besser verarbeiten kann. Tim murmelt nur: "Vollidiot!" Marina kann sich gerade noch beherrschen, Thomas ne Plastik-Schaufel auf den Kopf zu hauen. Steffi kichert und beschließt, niemals Thomas zu heiraten, wenn sie groß ist.

Kurz nach 18 Uhr gehen alle nach Hause und verabreden sich für den nächsten Tag, um dann mit dem 186er Richtung Bottrop ZOB nach Hesse (Freibad Dellwig) an der Kanalbrücke zu fahren. Renate hat sogar schon die Kinderfahrscheine für alle organisiert, denn wenn sie mal groß ist, will sie beim VRR arbeiten. Herkules muss dann allerdings zuhause bleiben, wird jedoch auf sämtliche Stofftiere und Knuddelwesen von Frauchen und deren Freunden aufpassen.

Montag, 8. Februar 2010

Morbide Mutprobe


Warnhinweis! Das nachfolgende Gedicht ist für sensible Gemüter nicht geeignet und sollte von ihnen am besten nur bei Tageslicht gelesen werden.
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Des Nachts hingen die Jungs und Mädels auf'm Friedhof rum,

Uli und Renate bestäubten sich mit Anti-Brumm*,

der Südwest-Friedhof² war mit Mondschein übergossen,

die Bäume warfen ihre langen Schatten unverdrossen.

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Herkules, der kleine Schlingel, pinkelte an eine Eiche,

das war nicht nett, darüber beschwerte sich ne Leiche,

aus dem dunklen Erdreich gab's dumpfes Gemecker,

Marina fand ihre Ananas nun nicht mehr lecker.

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Aus einem Urnengrab drang schauriger Sing-Sang,

den Jungs und Mädels wurde Angst und Bang,

Thomas jammerte und drehte wieder ne Pirouette -

er hatte Schiss, da half auch keine Yogurette.

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Neben dem schwarzen Teich an der alten Gruft

verschlechterte sich mit einem Mal die Luft,

Verwesung und Fäulnis war der dominierende Duft,

aus dem Erdreich stieg das Skelett von Harvey Kruft.

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Renate wollte gehen und lieber an den Rhein,

das Skelett klapperte mit den Knochen und war klein,

es deutete gebieterisch auf seinen Grabstein

- "diese Gruft hier vorn, die ist mein!"

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Herkules hob schon dezent sein Beinchen,

Steffi trank auf ex und hopp ein Weinchen,

Uli zog ihren kleinen Hund schnell weg -

"Herkules, nein! Das Skelett ist jeck!"

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Das Skelett taumelte und vertrat sich die Beine,

es verschwand gen Mühlbachtal und zog Leine,

Thorsten biss ganz erschüttert in sein Käsebrot

und wartete mit Alex auf's ferne Morgenrot.

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Tim steckte sich genussvoll eine Fluppe an,

das war zuviel für einen toten Mann,

er war vor Jahren an Lungenkrebs gestorben

und hustete aus seinem Grab verdorben.

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Fledermäuse sausten pfeilschnell durch die Nacht,

der Vollmond schien in voller Größe und in aller Pracht,

ups - auf der Fulerumer Straße hat's doll gekracht,

bald schon wird der nächste Tote unter die Erde gebracht.

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Die Luft schien hochgiftig und tonnenschwer,

insbesondere Thomas und die Mädels gruselten sich sehr,

zwölf Schläge - Mitternacht und Geisterstunde,

der Sensemann drehte seine morbide Runde.

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Der Schnitter roch wie die Pest,

das war ja schlimmer als Asbest,

der Tod gab einer Fledermaus den Rest

- das war der Ernstfall und kein Test!

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Poltergeister polterten lautstark in der Gegend rum,

Steffi guckte und staunte nur noch stumm,

ein alter Grabstein kippte mir nichts, dir nichts um

und kloppte von Schlümpfen bewohnte Pilze krumm.

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Thomas heulte rum: "Keine Frau will mich vernaschen!"

Nein, weibliche Zombies taten ihre Kippen auf ihm abaschen,

die Zombies fraßen zum Glück nur Molche und Lurche,

ihre schlurfende Gangart hinterließ eine tiefe Furche.

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Der Teufel kam und brachte süßes Gebäck

inklusive einem stilvollen Kaffeegedeck

- auf den ollen Trick fiel wirklich keiner rein,

stattdessen stellte Thorsten ihm ein Bein.

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Satan flog volle Kanne auf die Fresse,

das war's dann wohl mit der schwarzen Messe,

er putzte voller Frust und Wut die Platte

und hatte noch nicht mal Lust auf ne verfrühte Morgenlatte.

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Vom Weiher her stieg Nebel auf,

vor den Mond zogen Wolken zuhauf,

in der Ferne war ein leises Grummeln zu hören

- nicht gerade geeignet, um jemanden zu betören.

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Über dem benachbarten Mülheim zuckten erste Blitze,

noch nicht mal Hans Rosenthal fände das spitze,

ein Nachtgewitter - kein Wunder bei der Hitze!

Thomas fand einen letzen Leichenwurm in seiner Ritze.

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Unter heftigem Wetterleuchten liefen sie zu Alex nach Haus,

unterwegs begegnete ihnen noch nicht einmal ne Maus,

diesen Horror-Trip mussten sie sich erst mal schön saufen

und dann in ihre Betten taumeln, schwanken oder laufen.



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(c) Alexandra Döll 2010



*: Anti-Brumm:

Repellent/Insektenschutzmittel gegen tropische Stechviecher wie Mücken und Moskitos, die Malaria, Gelbfieber u. ä. übertragen können.


²: Südwest-Friedhof: auch Ehrenfriedhof genannt. Großer, im Südwesten Essens gelegener Friedhof, der direkt an das Mühlbachtal angrenzt. Erstreckt sich zwischen Fulerum, Haarzopf, Holsterhausen und Margarethenhöhe und ist ca. einen Kilometer von der Mülheimer Stadtgrenze entfernt.
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Foto: (c) Meltis, Pixelio

Samstag, 6. Februar 2010

Leserzugriffe unter vnr.de im Januar 2010

Im Vergleich zum Vormonat sind meine Page Views wieder angezogen. Insgesamt waren es diesmal 2.730 Leserzugriffe inklusive vier Empfehlungen. Der Artikel zu fingierten Stellenangeboten wurde dreimal empfohlen und im vergangenen Monat insgesamt 130-mal angeklickt.

Die Top 5 für den Monat Januar 2010 sind diesmal:

1. Stärken und Fähigkeiten im Anschreiben: 396
2. Formulierungshilfen für Bewerbungsanschreiben: 323
3. Das Kurzprofil oder die dritte Seite in der Bewerbung: 247
4. Bewerbung: Floskeln vermeiden: 222
5. Bewerbung: Styling im Vorstellungsgespräch: 162

Schlusslicht bildet der Artikel "Kriterien für erfolgreiche Online-Bewerbungen" mit 26 Zugriffen. Der Artikel, der als vorletzter platziert ist (Berufsbezeichnungen in Stellenangeboten) erzielte immerhin 61 Zugriffe in einem Monat.

Die schlechten Zugriffszahlen für den Artikel zu Online-Bewerbungen sind vor dem Hintergrund, dass trotz etwaiger Ratgeberartikel zu dem Thema in verschiedensten Online-Karriereportalen (z. B. Stepstone, Monster) immer noch eine Reihe von Fehlern gemacht werden und somit die wertvollen Hinweise scheinbar häufig ignoriert werden, nicht verwunderlich: Nach wie vor werden Bewerbungen mit Anhängen von mehr als 10 MB verschickt (bei meinem früheren Arbeitgeber war der größte Dateianhang bei einer Bewerbung, die wir auf unser Stellenangebot als zweite Teamassistentin erhalten haben, 20 MB (!!) groß, dicht gefolgt von 15 MB), eine Reihe von Bewerbern meint, in Mails sämtliche Höflichkeitsregeln über Bord werfen zu können und auch Texte, die ausschließlich in Kleinbuchstaben geschrieben sind, sind leider keine Seltenheit.

Natürlich gibt es Firmenserver, die auf eine maximale Dateigröße von 5 MB beschränkt sind, aber wenn dies nicht der Fall ist, scheint es für viele Kandidaten eine Selbstverständlichkeit zu sein, riesige Anhänge zu verschicken, bei denen selbst ein leistungsstarker Prozessor Minuten braucht, bis die Datei vollständig geöffnet ist. Dies sorgt recht schnell für Unmut gegenüber dem Bewerber.

Freitag, 5. Februar 2010

(Alp-)Traumhafte Ruhrgebiets-Lyrik







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Fotos:
Schloss Borbeck: (c) Thomas Max Müller, Pixelio
Gelber Krokus: (c) Olaf Lorke, Pixelio
Herkules: (c) Uli Bestian, Düsseldorf
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In einer kalten Vollmondnacht
hat Alex über nen bekloppten Traum gelacht,
sie war am kichern, glucksen, jimpern
und dachte nebenbei auch noch ans P******.
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Im Borbecker Schlosspark jagte Marina eine kältefeste, freche Motte
und traf im Wald auf eine ziemlich große Wildschweinrotte.
Ein riesiger Keiler grunzte stinkesauer,
ein anderer legte sich bedrohlich auf die Lauer,
die Bachen bildeten um die Frischlinge ne Mauer,
über Marinas Rücken lief ein Schauer,
sie gab dem Schwarzwild in ihrer Not Pomelo und Ananas,
die Tieren waren wieder froh und hatten Spaß!
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Der Mond schien durch den Nebel bleich,
Thomas drehte Pirouetten auf dem Teich,
doch das ging nicht lange gut,
das Eis brach, er versank in der dunklen Flut.
Er jammerte lauthals nach Hilf',
die Enten meckerten genervt im Schilf,
mit Hilfe eines starken Astes zog Tim ihn aus dem Weiher
danach kackte Thomas im Gebüsch wie ein Reiher,
Tim murmelte echt genervt: "Spacko!"
und gab Herkules nen leck'ren Schmacko.
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Steffi katalogisierte auf einer Bank ihre neuen Aufkleber,
dabei begoss sie mit lecker Schaumwein ihre Leber,
Sie dachte sich: "Auch die Leber muss was zu tun haben!",
so hatte sie nen Grund, sich weiter am Alkohol zu laben.
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Alex kam geritten auf eines Eisbärs Rücken -
auch solch ein Anblick kann entzücken!
Es war frostig und bitterkalt
und das insbesondere im Wald,
das Bärenfell war jedoch warm und kuschelig,
Alex fand den Ritt jedenfalls sehr puschelig.
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Uli und Renate spielten Fußball am Moor,
Uli schoss ein wahrhaftig tolles Tor,
Renate fiel vor Schreck fast auf einen Haubentaucher,
Fluppe im Schnabel, das Tier war starker Raucher.
Der Wasservogel fragte: "Bisse jeck?!"
Renate kicherte und lachte keck.
Der Haubentaucher schob frustriert und genervt ab,
Uli lachte sich gemeinsam mit Renate schlapp.
Herkules tobte übermütig durch den Schnee,
Frauchen spielte erst mal Schmacko-Fee.
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Tim stand mit Petra auf der kleinen Brücke,
umschwirrt von einer frühen, dreisten Mücke,
im Gebüsch am Hang sah'n sie eine kleine Lücke,
zwei Augen glühten bernsteinfarben in der Dunkelheit,
es war ein Wolf, also kein Grund zur Heiterkeit!
Als Petra mit Tim im Chor zu singen begann,
schob der Wolf ab und kam wenig später im Rabenhorst an.
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Thorsten oben am Todesberg trank erst mal ein Pils,
trotz massivem Protest von seiner Milz.
Mit dem Schlitten segelte er den vereisten Hang hinunter,
noch fühlte er sich froh, frisch und munter,
gestoppt wurde er von einem kräftigen Eichenstamm,
danach fühlte er sich natürlich ziemlich klamm,
Alex brachte ihm netterweise noch ein Pils
- trotz massivem Protest von seiner Milz.
Danach ging es Thorsten wieder wesentlich besser
und er öffnete die nächste Flasche mit nem Taschenmesser.
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Der Mond schien auf die große Wiese am Schlossparkteich,
Marina krähte: "Ballspielen - und zwar jetzt gleich!"
Uli kickte voller Elan und Schwung den Ball,
mit diesem Schuss brachte sie Thomas zu Fall,
der drehte danach total verwirrte Pirouetten
und jammerte lauthals nach Toast mit Scheibletten.
Thomas wollte schon wieder weinen,
doch das interessierte wirklich keinen,
als er auch noch über einen schüchternen Krokus stolperte,
der etwas verfrüht aus der kalten Erde holperte.
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Thorsten dribbelte und fummelte,
während Alex sich per Foul den Ball erschummelte,
sie kickte den Ball zu Petra rüber -
leider zu hoch, er ging über die Bäume drüber,
der Ball landete irgendwo im Moor -
"Oh, nein!" riefen alle erschreckt im Chor.
Sie liefen hin und suchten das runde Leder,
er ist nicht mehr zu finden, dachte jeder,
doch in der Nähe des Schilfs lag er prall und rund,
"Oh yeah!" tönte es wie aus einem Mund.
Tim wollte den Ball grad aufheben,
doch der Versuch ging glatt daneben -
aus der Erde kam ne Krallenhand, die steif gen Himmel ragte,
so dass keiner den Ball aufzuheben wagte.
Thomas jammerte und drehte mal wieder ne Pirouette,
Steffi stopfte ihm das Maul mit Yogurette,
die Krallenhand gefiel ihr überhaupt nicht,
deshalb machte sie das betretene Gesicht.
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Aus der Erde stieg Nebel oder Rauch in die Au,
was es nun wirklich war, weiß keiner so genau,
eine Stimme aus der Erde krächzte und geiferte,
worüber Marina sich total ereiferte.
Tim reichte der Hand schließlich nen Schmacko
und murmelte dabei genervt: "Du Spacko!"
Renate ergänzte das Geschenk mit nem Abend-Kaugummi,
Thorsten jonglierte währenddessen fröhlich mit nem Flummi.
Die Krallenhand verschwand wieder in der Erde -
zum Glück, dachte sich die ganze Herde.
"Kick it!" rief die erleichterte Marina,
sie trat den Ball und traf Carina.
Carina war der weiße Schlossgeist,
der Männern gern in den Hintern beißt,
doch diesmal schüttelte sie nur den Kopf
und nannte Marina einen armen Tropf.
Carina ließ entnervt bis erbost die Ketten rasseln
und auf die Jungs und Mädels Eisregen niederprasseln,
dann geisterte sie in den Forst
und datete dort den verrückten Horst!
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Der Traum ist nun vorüber,
Alex dreht sich zum Fenster rüber,
sie schläft mit breitem Grinsen weiter
und schnarcht vergnügt ne ganze Tonleiter.
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(c) Alexandra Döll 2010

Mittwoch, 3. Februar 2010

Die winterliche Schifffahrt auf dem Kanal geht weiter


- natürlich mit den Schilderungen von Burgumil, dem Schiffsgeist der MS Chantalle!


8 Uhr:

Nach dieser Vollmondnacht wollen alle duschen. Thomas jammert, dass er im Schlaf irgendwas gegessen habe, an das er sich nicht mehr erinnern könne. Marina kichert, denn sie hat da so eine dunkle Ahnung. Thorsten singt unter der Dusche übermütig "Holladihihahoppsassasassa", bis ihm seine Seife auf den Fuß fällt. Autsch! Zum Glück ist er nicht so empfindsam wie Thomas und steigt nach wenigen Minuten trotzdem tiefenentspannt aus der Duschkabine - ein Indianer kennt eben keinen Schmerz.


Marina, Alex, Steffi und Tim putzen sich gerade die Zähne. Tim beschwert sich über das Arschloch am Himmel, dabei hat er trotz Vollmond tief und fest geschlafen, obwohl er vom Gegenteil überzeugt ist. Marina hat kein Auge zugetan, aber wenigstens etwas gedöst und in der Frühe sogar einige Polarlichter über dem Centro Oberhausen gesichtet und fotografiert. Thomas quakt aus seiner Duschkabine heraus nach einem Handtuch. Steffi macht das betretene Gesicht und guckt dezent woanders hin, als sie es ihm rein reicht. Danach muss der Spacko schon wieder kacken...Marina dreht allmählich durch und hofft, dass es Obst zum Frühstück gibt.


8.30 Uhr:

Marinas Gebete wurden erhört - es gibt Äpfel, Pomelos, Grapefruit, Kiwi und Ananas. Marina ist glücklich und fotografiert das Obst, bevor sie und ihre MitstreiterInnen es verspeisen.


Steffi schneidet bei Thomas ein vollkommen falsches Thema an, denn sie fragt ihn, warum er keine eigenen Kinder habe. Die Antwort lautet: "Ich kann doch gar keine Kinder bekommen, ich bin doch ein Mann!" Wie gut, dass er uns das mitgeteilt hat, denn sonst hätten wir diese beeindruckende naturkundliche Information nicht verarbeiten und begreifen können. Steffi bereut ihre Frage schon und macht das betretene Gesicht. Marina und Alex fragen sich, ob Thomas dusselig ist. Thorsten und Tim rollen auch nur noch mit den Augen, deshalb spendiert Thorsten Alex, Tim und sich selbst ein Bier zum Frühstück. Uli nimmt sich auch noch eine Flasche, denn sie findet Thomas' Ausführungen zu der Begründung, warum er keine Kinder habe, extrem bekloppt und möchte auch keine Kinder von ihm. Renate denkt sich ihren Teil und trinkt Kaffee, während sie ein Marmeladenbrötchen futtert und Thomas' Geseier einfach ausblendet. Herkules futtert was Leckeres aus seinem Napf.


9 Uhr:

Wir haben den Kaisergarten in Oberhausen mit dem Schiff erreicht. Marina flippt vor Freude aus, als sie am Ufer im Schnee etwas Glitzerndes, Scheinendes bemerkt - Elfensperma! Darauf muss sie erst mal noch ein Stück Ananas futtern. Steffi brütet an ihrem Laptop über einer Pressemitteilung für ihre Fahrradfahrschule und ist versucht, Thomas ein Beinchen zu stellen, als dieser mal wieder unentschlossen übers Deck trappst. Thorsten und Alex beobachten Erpel Dieter am Ufer, der mit Fluppe im Schnabel unweit einer Leiter in der Spundwand sitzt. Ihm nähert sich der Zwerghamster des Todes. Erpel Dieter will selbigen wohl gerade mit seinem Flügel wegklatschen, als ihm Ente Marianne und ihre 13 Küken zur Hilfe kommen, denn sie treten den Zwerghamster des Todes kopfüber in den Schnee. Erpel Dieter brummelt in den Schnee hinein: "Du bist bestusst - genau wie der Vollpfosten mit der Brille da drüben auf dem Schiff!" Thomas blendet einfach aus, dass er gemeint ist und dreht auf dem Deck Pirouetten, um einige Spaziergängerinnen am Ufer zu beeindrucken. Die nehmen jedoch gar keine Notiz von ihm. Schade aber auch...


9.15 Uhr:

Marina futtert Obst und klimpert nebenbei auf einer Klampfe herum, die ihr Kollege Zeno ihr zur Verfügung gestellt hatte. Schließlich intonieren alle - bis auf Thomas - den Stephan Raab-Hit "Wir kiffen". Thomas ist erschüttert, jammert nach Oma und dreht wieder Pirouetten an Deck. Will der ein Revival vom Schwanensee? Thorsten hat den Song wörtlich genommen und spendiert sich sowie seinen BegleiterInnen eine Portion Gras. Die ersten geistigen Aussetzer in Form von Lachen, Hicksen, Kichern usw. lassen nicht lange auf sich warten, nur Steffi muss kacken - zur Abwechslung also mal nicht Thomas. Wie gut, dass der Wer-Charmin Bear in der letzten Nacht mit Klopapier nur so um sich geschmissen hat! Uli schläft an die Kajütenwand gelehnt ein, Renate erzählt Pferdewitze. Thorsten und Alex sehen kleine rosa Elefanten, die Ringelsöckchen tragen und in der Straßenbahn auf Kinderfahrschein fahren wollen. Marina schmeißt sich weg vor Lachen und hat einen Fressflash - sie futtert Obst im Akkord. Tim stiftet Herkules zu Blödsinn an. Der Plan funktioniert, denn der kleine Hund bringt Thomas zu Fall, sodass selbiger in das eiskalte Kanalwasser fällt. Der Skipper, Ernesto Entenschreck, muss ihn erst wieder mit einem Enterhaken aus dem Kanal fischen. Thomas jammert im Sonnenschein und hat jetzt wohl nen Eiszapfen in der Hose. Marina mag es sich gar nicht vorstellen und futtert kichernd zwei Bananen, um die grauenhafte Vorstellung zu betäuben. Alex hat sich an Thorsten gelehnt und spinnt mit ihm immer noch über die kleinen rosa Elefanten mit Ringelsöckchen, die in der Straßenbahn auf Kinderfahrschein fahren wollen. Ich dreh durch...!


10 Uhr:

Alle leiden nach der Portion Gras an Müdigkeit, sofern sie nicht ohnehin schon schlafen wie Uli, als Alex' beklopptes Stofftier Sammy - der Miniberggorilla mit der roten Schleife - nebst ihrem Brüderchen Ecki aus der Kajüte gewetzt kommt und alle nöhlend darüber informiert, dass ihre leiblichen Eltern Toto und Titti sowie ihre ältere Schwester Irmtraud in Nepal an der Beulenpest erkrankt seien. Alex erklärt Sammy ziemlich nuschelig, dass Beulenpest mittlerweile gut behandelbar ist und somit im Frühstadium gute Heilungschancen bestehen. Sie will ihr Stofftier trösten, doch Sammy watschelt wieder in die Kajüte und guckt in die Kaffeetasse ihrer Mutti, denn dort erscheint wohl öfter der Geist ihrer 1993 ermordeten Lieblingsschwester Edeltraud, die auch noch die Zwillingsschwester von Irmtraud war. Edeltraud kann Sammy aus Alex' Tasse heraus beruhigen und ihr sagen, dass alle es überleben werden. Danach ist Sammy beruhigt und geht mit Ecki kiffen.


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Foto Vollmond im Wald: (c) Peter A., Pixelio

Montag, 1. Februar 2010

Twitter: gute Follower, böse Follower

Mittlerweile folgen mir unter www.twitter.de 74 Menschen, wobei die meisten Tweets sehr informativ und inhaltlich gut sind. Leider gibt es auch die berühmt-berüchtigten Ausnahmen wie etwa zwei Damen, die für ihre neuesten Erotik-Streifen werben und auch den einen oder anderen, der eher Werbetweets für unrealistische Nebenverdienstmöglichkeiten unterhält, u. a. mit lustigen Rechtschreibfehlern wie "angagiert". Normalerweise folge ich meinen Followern auch, wenn sie etwas Interessantes, Informatives oder Gehaltvolles zu sagen haben, aber reine Werbetweets oder Erotik: nein, danke.

Ich habe zwar in meinen Büchern auch öfter erotische Passagen, aber das heißt nicht, dass ich deshalb mit Pornos und Erotik-Streifen zugemüllt werden möchte, zumal das Ganze auch eine Frage der Qualität und des Niveaus ist.

Eine winterliche Fahrt auf dem Rhein-Herne-Kanal Teil 2

Burgumil erzählt weitere Anekdötchen der Schifffahrt von Alex & Co.!

1 Uhr:
Die Geisterstunde ist zwar vorbei, aber Marina kann immer noch nicht schlafen. Der Vollmond steht am Himmel und blickt mitleidig auf sie herab. Marina entschließt sich, die Ananas als Betthupferl zu nehmen und zu verzehren, aber nicht, ohne sie vorher noch in allen möglichen Posen zu fotografieren.

1.15 Uhr:
Alex gesellt sich zu Marina, die sich die Ananas schwesterlich mit ihr teilt. Die arme Alex wurde von ihrem höllisch schmerzenden linken Knie aus dem Schlaf gerissen und nimmt nu eine Tablette. Marina hat zwar keine Schmerzen, kann aber in fremden Kojen nicht schlafen.

1.30 Uhr:
Alex will sich an Deck eine rauchen und Marina hält frische Luft auch für ne gute Alternative und hofft, dadurch auch bald die nötige Bettschwere zu bekommen. Die beiden ziehen sich etwas wärmer an. Da Marina eher fertig ist, geht sie schon mal an Deck. Mittlerweile ist der Mond in Nebelschwaden eingehüllt, sodass das Mondlicht noch unheimlicher wirkt. Zu allem Überfluss wird auch noch das Schiff von einem Piraten geentert, der Marina mit holländischem Akzent mit Leib und Leben bedroht - sie bereut sehr, ihn jetzt nicht mit einer Ananas oder einer Pomelo bewerfen zu können. Alex rettet ihr das Leben, denn sie stößt schwungvoll die Kabinentür auf, sodass der holländische Pirat die Tür vor den Kopf kriegt und mit Schmackes direkt in den kalten Kanal befördert wird. Marina ist Alex unendlich dankbar und fragt sie, was das denn jetzt war. Alex grinst und antwortet: "Der fliegende Holländer!" Da freut sich Marina gleich noch einmal.

2 Uhr:
Die beiden Damen liegen wieder in ihren Kojen. Alex schläft bald wieder, aber Marina findet immer noch keine Ruhe, wenn sie sich auch schon etwas müder fühlt als vorher. Thomas schnarcht mit offenem Mund. Tim schreckt mal kurz aus dem Schlaf hoch, sieht den Mond, der in die Kajüte scheint und murmelt genervt: "Arschloch!", bevor er wieder in den Schlaf sinkt. Renate ist eine kleine Vollmondhexe, denn sie beginnt, begleitet von leisem Kichern, schlafzuwandeln, dabei spinnt sie auch noch Pläne, wie man am schnellsten zum Blocksberg kommt, um dort mit anderen Hexen auf dem Besen zu reiten. Zum Glück kehrt sie nach zehn Minuten kichernd in ihre Koje zurück - das verrückte Huhn hat an Deck dem Mond gewunken und dabei gesungen "Der Mann im Mond wird für seinen treuen Dienst belohnt".

2.30 Uhr:
Steffi hat von ihrer eigenen Firma geträumt und textet nun voller Begeisterung Marina zu, die immer noch nicht schlafen kann. Sie erzählt ihr von ihrem geplanten Auftragskiller-Service, wobei die Bewerber natürlich erstklassige Referenzen vorweisen müssen, z. B. in Form von Zeitungsartikeln, Haftbescheinigungen usw. Marina findet die Idee gelungen, gähnt aber. Steffi gibt ihr eine Banane und geht dann auf Toilette, bevor sie sich selig lächelnd wieder in ihre Koje legt und von ihrem Auftragskiller-Service träumt.


3 Uhr:
Draußen heult etwas, das sich nach Wolf anhört, aber das kann eigentlich nicht sein - im Ruhrgebiet haben sich bis dato keine Wölfe angesiedelt. Marina glaubt an einen Werwolf. Sie wagt kaum zu atmen, als eine große Gestalt leise in die Kajüte kommt. Leider hat sie gerade kein blutiges Kotlett oder Steak zur Hand, das sie an den Werwolf verfüttern könnte, damit er sie und ihre Begleiter/innen in Ruhe lässt. Im Mondlicht sieht sie schließlich, dass es KEIN Werwolf ist, sondern ein Wer-Charmin Bear, der mit Charmin-Klopapier (vor dem Wechsel zu Zewa!), das auch noch handsigniert ist, um sich wirft. Dann verschwindet er wieder jaulend. Marina versucht, sich zu beruhigen und ist froh, dass es kein Werwolf war. Allerdings findet sie es ziemlich dusselig, mit Klopapier um sich zu werfen. Das Klopapier ist allerdings gerade recht gekommen, denn Thomas wird wach und muss mal kacken. Der ist auch voll verstrahlt...! Er fragt sich ja noch nicht mal, wo das Toilettenpapier jetzt herkommt. Stattdessen hebt er lächelnd eine Rolle auf und tapert zum Stillen Örtchen...


Fortsetzung folgt!

Weitere Buchverkäufe

Und weiter geht's! Am 30. Januar 2010 sind drei weitere Exemplare von "Liebe, Tod und Teufel" über die Ladentheke gegangen, wie ich erfreut feststellte, als ich meinen persönlichen BoD-Account inklusive Verkaufszahlen betrachtete. Wenn das so weitergeht - nicht nur mit einem Buch, sondern allen weiteren - bin ich mehr als zufrieden - Steigerungen der Verkaufszahlen sind natürlich jederzeit erwünscht!