Mittwoch, 31. August 2011

Die Venus am Morgenhimmel

Seit einigen Tagen kann ich - zumindest, wenn der Himmel klar ist - am südlichen Morgenhimmel die Venus sehen, die natürlich heller leuchtet als alle anderen Sterne. Die meisten Sterne sehe ich jedoch in östlicher Richtung. Dafür wird es jetzt aber auch schon entsprechend kühl, wenn ich morgens auf dem Balkon eine Zigarette rauche und der Venus zusehe, wie sie da fast über dem Dach des Hauses steht. Irgendwie merkt man aber schon am Sternenhimmel, dass der Herbst naht, und das nicht nur, weil es draußen ziemlich kühl ist.



          Abnehmender, aufgehender Mond über E-Frohnhausen - (c) Alexandra Döll, Oktober 2010


Vollmond haben wir wieder am 12. September, doch in den letzten Tagen seit Neumond habe ich unseren zunehmenden Erdtrabanten noch nicht gesichtet, aber es waren ja auch immer irgendwelche Wolken anwesend :o/. Mal gucken, wann der Abendstern wieder "Evening Star" in die Gegend reingrölt, so wie in meinen Blog-Einträgen aus dem Herbst 2009, als wir alle auf unseren Trauminseln wohnten. Uli sucht bestimmt wieder am Nachthimmel nach dem Sternbild Cassiopeia, denn an diesem Sternbild hat sie aus irgendwelchen Gründen einen Narren gefressen :o). Nach übereinstimmenden Berichten sollen ja auch im Herbst viele Planeten unseres Sonnensystems je nach Nachtzeit mit bloßem Auge zu erkennen sein, u. a. auch Saturn (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Elektronik-Handelskette, haha!). Vielleicht kann ich ja dann mitverfolgen, wie sich Neptun die Kante gibt, weil er sich das Treiben in E-Gerschede wieder schön saufen muss, hihi. Wenn Venus und Mond mal wieder ziemlich nah beieinander liegen, kann sie wieder den Mann im Mond beflirten :o).

Auch Skelette möchten sich mal die Beine vertreten

Auch wenn man schon länger tot und mittlerweile mumifiziert bzw. skelettiert ist, ist es verständlich, wenn man sich in dem Zustand nach mindestens 20 Jahren Liegezeit im Sarg auch mal die Beine vertreten möchte :o). Zuviel Immobilität erhöht bei vielen Menschen auch das Thromboserisiko überproportional, wobei die Gefahr bei Gerippen da eher gering ist, denn nach dem Tod ist das Blut ohnehin vollständig geronnen - ein INR/Quick-Wert läge dann vermutlich bei 0,0 bis 0,5 (normal bei Nicht-Marcumar-Patienten: 0,8 bis 1,2) und nach so einer langen Liegezeit sind nicht mal mehr Blutgefäße vorhanden, in denen was gerinnen könnte, hihi.

      Blickkontakt zwischen Skelett und Spinne - (c) mieter, Pixelio

An einem sonnigen Samstagabend machen sich Alex und ihre Freunde Renate, Thomas, Uli, Timo und Marina auf zur Gruga-Kirmes, die auf dem Vorplatz der Grugahalle, auch als Schmetterlingsbau bekannt, stattfindet. Marina futtert am liebsten Gemüsesuppen, die an einem Stand dort angeboten werden, während die Rüstige zwischen Zuckerwatte und Likörchen schwankt. Thomas als Mann braucht erst mal ein ordentliches Steak und da auch Alex' Fleischeslust an diesem Abend entsprechend groß ist, bestellt sie sich aus Sympathie direkt eins mit. Timo nörgelt mit Kölschem Dialekt rum, weil's kein Kölsch gibt, sondern nur andere Plörre, die sich Bier nennt - er entscheidet sich schließlich für ein Krombacher sowie gebratene Riesen-Champignons.

Was weder Alex und ihre Freunde noch andere Kirmesbesucher wissen: Vom Südwestfriedhof in Fulerum aus haben sich fünf Skelette auf den Weg zur Kirmes gemacht, um sich ein wenig die Beine zu vertreten und mal zu gucken, was sich alles in den letzten 30, 35 Jahren in Essen verändert hat. Etliche Leute, denen sie begegnen, bekommen Weinkrämpfe, Angstzustände oder glauben an Wahnvorstellungen, sodass die Psychiatrie im Uniklinikum Essen schnell überbelegt ist, genau wie die Notaufnahme. Auf der Alfredstraße, die direkt an der Kirmes vorbei führt, gibt es sogar eine Massenkarambolage, zum Glück jedoch ohne Verletzte und Tote, denn die Autofahrer können nicht glauben, was sie dort sehen. Nur Nina, ein 23-jähriges Amateur-Model mit leichtem Hang zur Magersucht, beneidet die Gerippe um ihre gertenschlanke Gestalt und möchte am liebsten auch so aussehen. Ihr Freund Boris, der mit seinem 3er BMW von zwei Twingos gerammt wurde, versteht die Welt nicht mehr und flucht, weil es den beiden Kleinwagen gut geht, seinem BMW dafür aber nicht. Boris weiß nämlich nicht, dass Twingos fast unkaputtbare Kleinwagen sind und wesentlich mehr aushalten als ein 3er, hehe.

Alex und einige ihrer Freunde haben beschlossen, das Fahrgeschäft "Hollywood Swing" zu besuchen. Hierbei handelt es sich um Hollywood-Schaukeln, in denen maximal drei Personen Platz finden und das elipsenförmig im Kreis fährt, sodass man zwischendrin auch mal in der Luft ist - zwar nicht besonders aufregend, aber irgendwie lustig. Marina pupst und isst Wirsing, während sie die anderen auf dem Hollywood Swing beobachtet. Alex teilt sich ihre Gondel mit Thomas, Uli mit Renate und Timo mit zwei 13-jährigen Schülerinnen namens Chantal und Jacqueline, die sich in ihrer pubertären Art freuen, neben einem Zwei-Meter-Mann Platz nehmen zu dürfen.

Die Fahrt ist zunächst sehr lustig, was insbesondere an den Sprüchen des DJs liegt wie etwa "So, jetzt brettern wir mal mit 30 km/h durch die Luft" oder auch, als er den Hollywood Swing auf die maximale Geschwindigkeit von 50 km/h beschleunigt und er spricht "Und nun die Händchen ans Stängchen!". Uli und Renate lachen sich tot, Alex grinst Thomas vielsagend an, der jedoch trotz seines Lächelns knallrot anläuft und Timos Gemächt - das allerdings natürlich unter Jeans und Schlüppi verborgen ist - wird begierlich von Chantal und Jacqueline angeguckt. Timo schwankt zwischen Frust (ältere Mitfahrerinnen, die er ungestört anmachen könnte, wären ihm lieber...) und geschmeicheltem Grinsen. Zu der lustigen Fahrt läuft "Higher" von Taio Cruz feat. Kylie Minogue.

Die fröhliche, ausgelassene Atmosphäre wechselt jäh, als Thomas plötzlich einen Totenkopf fängt, der ihm wie von Geisterhand zugeworfen wurde. Er jammert los: "Alex! Wie kommt denn der Todeskopf hierher?" Alle sehen sich erschreckt um. Marina schmeißt zunächst fast vor Schreck ihren Wirsing auf den Boden, fängt dann aber an, alles mit ihrer neuen Digitalkamera zu dokumentieren, wobei sie zwischen Belustigung und Übelkeit schwankt. Eins der Skelette, das fast unmerklich noch in eine leere Gondel gestiegen ist, als das Fahrgeschäft gerade anruckte, hat den Kopf verloren, der bei dem Speed natürlich durch die Luft geschleudert wurde und schließlich in Thomas' Armen gelandet ist. Alex findet die Situation unfreiwillig komisch und muss lachen, während sie beruhigend ihren Arm um Thomas legt. Der DJ bricht die Fahrt sofort ab, zumal auf dem Kirmesplatz und dem angrenzenden Trödelmarkt ein irres Geschrei ausbricht, denn die Skelette besuchen noch weitere Fahrgeschäfte und verlieren dabei gewisse Körperteile, da ihre Gerippe soviel Bewegung auf einmal nicht mehr gewohnt sind - Fingerknochen, Fußknochen, Schädel.

Alex' Stationsarzt aus'm Philipp, der zusammen mit seinem russischen Kollegen ebenfalls die Gruga-Kirmes besucht hat, bewundert zwar das symmetrisch konfigurierte Rippengitter von einem der Skelette, ist jedoch nicht gerade erfreut, als direkt zu seinen Füßen eine ganze knochige Hand landet. Zudem müssen er und sein Kollege sich wenig später um hysterisch gewordene Kirmesbesucher kümmern, sodass die beiden Mediziner nachher nur noch denken: "Lasst mich Arzt - ich bin durch!" Thomas legt den Totenkopf erleichtert neben einen Abfalleimer, dann spendiert er Alex und sich erst mal nen Schnaps. Renate holt sich auch einen, genau wie Uli. Ein Skelett muss schließlich in Einzelteilen auf dem gesamten Kirmesplatz wieder zusammengebastelt werden - der Schädel liegt neben dem Hollywood Swing, ein Bein vor dem Hot Snow, das Rippengitter im Break Dance und die übrigen Körperteile auf dem Grill einier Steakbude. In jedem Fall haben Kirmesbesucher, Ärzte, Sanitäter, Polizisten, Fahrgeschäftsbetreiber und Pathologen alle Hände voll zu tun - Flüchten, Schreien, Lachen, Fotografieren, Beruhigen, Verarzten, Skelette wieder zusammensetzen, Ordnung ins Chaos bringen...:o). Erst weit nach Mitternacht ist halbwegs Ruhe eingekehrt, sodass die reparierten Gerippe erst in die Pathologie des Uniklinikums kommen und später, nachdem die Polizei ermittelt hat, von welchem Friedhof die Toten entwichen sind, erneut beigesetzt werden. Die Gerippe haben jedenfalls beschlossen, nie wieder eine Kirmes zu besuchen, wenn sie sich mal wieder die Beine vertreten möchten.

Happy End!

Skurriler Abwasch nach meiner Einweihungsparty

               (c) nichtlustig.de; Joscha Sauer - erhältlich im Nichtlustig-Shop

Nach dem großen Futtern auf meiner Party am letzten Samstag - wobei Thomas als Mann noch nach einem Steak schrie :o) - haben er, Uli und ich gemeinsam in meiner Küche den Abwasch erledigt. Thomas' Blick fiel auf die Todflakes-Box von Nichtlustig (siehe oben), die Uli mir zum Geburtstag geschenkt hatte und die seither neben meinem Spülbecken an der Wand steht, damit ich beim Abwasch stets gute Laune habe :o)). Thomas fragte sich, ob ich alle meine Männer mit Todflakes füttere :o) und ob er jetzt auch ne Portion bekommt - hm, wäre bestimmt sens-ationell lecker gewesen, haha! Er betrachtete sich die Box von allen Seiten - auf einer der Flanken der Box ist ja auch der Pudel des Todes abgebildet, bekannt aus diversen Cartoons auf nichtlustig.de und den dazugehörigen Büchern.

               T-Shirt "Pudel des Todes" - (c) Nichtlustig; Joscha Sauer. Erhältlich im Nichtlustig-Shop


Ich zeigte Thomas auf jeden Fall den Pudel des Todes und erklärte ihm, dass mein Kumpel Thorsten mal gemeint hätte, ich hätte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Tierchen. Thomas betrachtete sich den Pudel des Todes genauer und meinte, dass Thorsten da durchaus recht hätte, was den Blick betrifft, setzte aber hinzu: "Hm, aber du hast doch gar nicht diese Schäumchen...!" Uli und ich haben uns tot gelacht und wiesen ihn darauf hin, dass das Locken sind, hehe. Also, irgendwie hatte Thomas entweder an dem Tag nen Clown gefrühstückt und/oder irgendwelche illegalen Substanzen konsumiert. Paranoide Neurologen, Krankenschwestern etc. hätten sich jetzt wahrscheinlich gefragt, ob Thomas Wortfindungsstörungen hat und ob man sich jetzt in medizinischer Hinsicht Sorgen machen muss :o).

Dienstag, 30. August 2011

Als Kassenpatient Patient zweiter Klasse?

Über dieses Phänomen wird nicht nur in den Medien in der letzten Zeit verstärkt berichtet, sondern auch in zahlreichen Erfahrungsberichten unter medizinischen Bewertungsportalen. Dass es das gibt, davon bin ich überzeugt - manche Ärzte können sicherlich den Hals nicht voll genug kriegen oder tun Kassenpatienten als lästiges Übel ab, auch wenn selbige natürlich den Hauptteil der Patienten stellen, denn nicht wirklich viele Arbeitnehmer überschreiten die so genannte Beitragsbemessungsgrenze - das liegt vielfach aber nicht an zu geringem Fleiß und/oder zu geringer Qualifikation, sondern eher daran, dass manche Arbeitgeber, vielfach auch Zeitarbeit, schlecht entlohnen. Und auch, wenn jemand gut genug verdient, sodass er sich privat krankenversichern könnte, bleiben dennoch viele in der gesetzlichen Krankenkasse - als junger, gesunder Mensch mit überdurchschnittlichem Einkommen mag das ja noch ganz reizvoll sein, privat versichert zu sein, aber was ist, wenn plötzlich eine schwere bzw. chronische Krankheit, ein Unfall mit seinen Folgen und später die ganz normalen Alterswehwehchen dazu kommen? Dann sieht es nämlich schon schlechter aus mit der privaten Krankenversicherung.

Ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Bund wies gestern u. a. in einem Beitrag zum Thema "Kassenpatienten = Patienten zweiter Klasse" darauf hin, dass sich ein Arzt erst mit seiner Praxis niederlassen kann, wenn er die Zulassung bekommt - und die hängt nämlich nicht von einigen besonders solventen Privat-Patienten ab, sondern von den ganzen Kassenpatienten. Soweit denken einige Halbgötter in Weiß aber wohl nicht, deshalb finde ich auch Berichte unverschämt, in denen Privatpatienten in Arztpraxen bevorzugt behandelt werden, auch wenn sie keinen Termin haben und der Kassenpatient trotz Termins zurückgesetzt wird oder sogar noch aufgefordert wird, die Praxis zu verlassen, wenn er sich berechtigterweise beschwert.

Ein Experte zum Thema merkte auch relativ dröge an, dass es ja nicht sein könne, dass Privatpatienten immer stärkere Schmerzen, schlimmere Krankheiten oder größere Dringlichkeit haben als gesetzlich Versicherte. Da kann ich ihm nur zustimmen, obwohl ich wirklich von Glück sagen kann, dass ich, egal bei welchem Arzt oder in welchem Krankenhaus ich war, mich niemals als Patient zweiter Klasse gefühlt habe - wobei ich selbstverständlich nicht ausschließen möchte, dass mir das nicht auch eines Tages mal passieren kann. Irgendwann ist bekanntlich immer das erste Mal. Gut, es gibt manche Sprechstundenhilfen, die sich aufspielen wie Frau Dr. persönlich und meinen, man könne seine Schmerzen oder Verletzungen nach dem Terminkalender des Arztes ausrichten, wobei ich da aber denke, dass ein solches Verhalten nix mit privat oder gesetzlich versichert nicht zu tun hat - manche fühlen sich schon wichtig, wenn sie Macht über drei Patientenakten und eine Lampe haben.

Vor sieben Jahren ist es mir lediglich einmal in der Notaufnahme des Krupp-Krankenhauses passiert, dass eine Oberärztin der Inneren mich ziemlich harsch abgewiesen hat, weil ich ihrer Meinung nach wohl im falschen Stadtteil wohnte (statt "Schönebeck" hat sie wohl "Schonnebeck" verstanden und das ist scheinbar unter der Würde der Rüttenscheider...) - dass ich nen Notfallschein von meinem Hausarzt hatte, interessierte da nicht und auch nicht, dass der junge Assistenzarzt sich richtig Mühe gegeben und sich Zeit für mich genommen hat; er war nämlich schon drauf und dran, mich stationär aufzunehmen. Es gibt einige Krankenhäuser, in denen zwar richtig gute Spezialisten für bestimmte Krankheitsbilder und OP-Verfahren arbeiten, aber die menschlich eher über den IQ einer Amöbe verfügen, wenn überhaupt. Das ist mir im Krupp-Krankenhaus aufgefallen - erst letztes Jahr, als ich in die HNO-Ambulanz überwiesen wurde nach meinem Hörsturz - und auch im Elisabeth-Krankenhaus. Zum Glück geht es auch anders - siehe in der Rheumatologie Essen-Werden. Da sind die Ärzte, und auch insbesondere der Chefarzt, nicht nur fachlich, sondern auch menschlich kompetent.

Allerdings muss ich auch mal die Ärzte in Schutz nehmen - natürlich gibt es arrogante, macht- und profitgeile Halbgötter in Weiß, denen es in manchen Fällen sogar noch an der nötigen Fachkompetenz mangelt, aber leider gibt es auch genug bescheuerte Patienten, die selbst nem gelassenen, freundlichen Arzt schon mal die Wutröte ins Gesicht treiben können. Manche wollen nur vom Chef persönlich behandelt werden, auch wenn es Ober- oder Assistenzarzt ebenso gut können, andere haben als Hobby scheinbar Wartezimmer-Hopping inklusive blödem Gelaber über ihre ganzen Wehwehchen, manche kommen schon in die Praxis oder ins Krankenhaus und wissen bereits, bevor der Arzt sie überhaupt untersucht hat, was sie haben ("Ich hab Stiche in der Schulter - kann nur ein Myokardinfarkt sein!") und lassen sich auch durch gegenteilige Diagnosen nicht vom Gegenteil überzeugen - dann ist natürlich der Arzt bekloppt, haha. Durch meine Autoimmunerkrankung bin ich ja leider gezwungen, häufiger beim Arzt zu sitzen, als ich mir unter normalen Umständen wünschen würde und da kriegt man echt genug mit, was manche Patienten - egal, ob gesetzlich oder privat versichert - da für einen Dünnschiss von sich geben. Da fragt man sich, ob manche Leute keine anderen Hobbys haben als ihre Lebenszeit im Wartezimmer von Ärzten zu verbringen und alle anderen Anwesenden mit ihrem Geseier und ihrem angriffslustigen Geier-Gesicht zu nerven nach dem Motto "Du da drüben trägst zwar den Kopf unterm Arm, aber so schlimm dran wie ich kannst du gar nicht sein". Ich bin froh, wenn ich weder Arztpraxen noch Krankenhäuser von innen sehe, und das ist nicht erst so, seit bei mir das APS diagnostiziert wurde und es manchmal Kapriolen schlägt.

Beispiele für tolle Gespräche in Arztpraxen! Älteres Ehepaar trifft andere alleinstehende Seniorin. Nach dem üblichen Begrüßungsgeplänkel, das man noch drei Straßen weiter hören kann, sagt die Seniorin: "Ach, Willi, ach, Edda, bei mir haben sie vor kurzem nen kleinen Lungentumor diagnostiziert - ich muss in zwei Wochen operiert werden..." Willi fällt ihr ins Wort: "Och, dat kenn ich! Dat hatte ich alles noch viiiiiiiiiiiiiiiel schlimmer!"

Hm, die absolute Krönung wäre noch, wenn die Seniorin sagen würde, dass sie neulich aus etwaigen Gründen bereits klinisch tot war, die Ärzte sie aber erfolgreich zurückgeholt haben. Dann würde Willi bestimmt sagen: "Och, du warst tot?! Dat kenn ich - dat hatte ich noch alles viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel schlimmer!"

Allerdings ist es ein Gerücht, dass ausschließlich ältere Herrschaften zu solch einem Verhalten neigen :o) - es gibt auch jüngere Menschen, die bei nem Schnitt im Finger schon beim Arzt so hysterisch rumheulen, so als wenn sie sich den Finger gerade amputiert und dabei auch noch ein lebenswichtiges Blutgefäß getroffen hätten :o). Und es gibt auch jüngere Menschen, die meinen, ihr letztes Stündlein hat geschlagen, wenn sie lediglich Kopfschmerzen haben - denn Kopfschmerzen können ja nur und ausschließlich auf nen Hirntumor *stöhn* hindeuten. Neulich standen hier zwei junge Männer auf der Hohen Straße und nöhlten sich da gegenseitig einen von ihrem letzten Arztbesuch vor, sodass ich mich augenblicklich in das Wartezimmer einer Arztpraxis versetzt sah - einer angeblich kränker als der andere, der eine hat dies Wehwehchen, der andere jenes...die haben sich da echt noch mit ihren (geistigen) Ausfällen übertrumpft. Wirklich krank kamen mir die beiden Jüngelchen aber nicht vor, und wenn, dann hatten sie höchstens einen an der Waffel.

Hehehehe *lachdreckig*

Tja, angesichts der nicht vorhandenen Einsichtigkeit einer gewissen Dame zu Urheberrechtsverletzungen inklusive wüster Beschimpfungen wollte ich auf Anraten der Suite101-Redaktion heute zunächst den Provider anschreiben und hatte mir auch prophylaktisch schon mal die Adresse der Verbraucherzentrale Essen heraus gesucht, falls auch das nichts gebracht hätte. Siehe da: Die Homepage ist nicht mehr aktiv bzw. wurde gelöscht. Ob da jemand wohl noch sein letztes bisschen Verstand zusammen gekratzt und sich schlau gemacht hat? :o) Gut, sie hatte zwar auf besagter, nun inaktiver Site angekündigt, dass sie demnächst ne neue, kostenpflichtige Homepage ins Leben rufen wollte (klar, irgendwie muss man die Kosten für eventuelle Urheberrechtsverletzungen ja bezahlen, haha). Auf jeden Fall ist der Fall damit für mich erledigt, auf dieses nicht vorhandene Niveau wüster Beschimpfungen in grottenschlechtem Deutsch lasse ich mich nicht herab.

Thomas war am Samstag auch putzig: Wir sprachen über meinen Aufenthalt in Kettwig und auch darüber, dass meine Mitpatientin Michaela, als sie dort noch stationär war, bisweilen abends über pimpernde Pärchen hinweg steigen musste *kratzamkopp*. Lustigerweise kam dann raus, dass er gar nicht wusste, was mit Pimpern gemeint ist, hihihi!! Uli und ich haben ihm dann noch mal die Mär mit dem Bienchen und der Blüte erzählt, höhö. Das sorgte jedenfalls für gute Stimmung - meine Güte, er ist doch mittlerweile 51 und da gehe ich mal davon aus, dass er auch schon mal das Bienchen mit seinem Stachel gemimt hat *gröl*. Jedenfalls hat er es mit Humor genommen, dass er das Wort "pimpern" bis dato noch nicht als Synonym für Sex kannte *grins*. Vielleicht haben die Leute in Mittelhessen da andere Ausdrücke für - Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die ja bekanntermaßen aus Bayern stammt, hat ja das Wort "schnaxeln" aufgebracht, daran sieht man ja, dass es auch in Bezug auf Liebe und Sex in der Ausdrucksweise regionale Unterschiede gibt.

Montag, 29. August 2011

Eine lustige Einweihungsfeier am Wochenende - wenn auch mit Gewittern

Die ausführliche Fassung gibt's unter http://www.goodnewstoday.de/ zu lesen, wo ich das Ganze gerade online gestellt habe :o). http://goodnewstoday.de/gute_nachrichten/2011/08/29/eine-gewittrige-aber-lustige-einweihungsfeier/

Auf jeden Fall bin ich immer wieder überrascht, wie relativ kleine, harmlose Dinge auch für neugierige bis irritierte Blicke sorgen können. Thomas und ich haben uns zum Abschied umarmt - wohlgemerkt umarmt, nicht geküsst, nicht befummelt und auch nicht mehr :o) - aber trotzdem hingen da einige Leute hinter ihren Fenstern und guckten, als wenn wir da gerade wild unter der Linde rumknutschen und uns halb die Klamotten vom Leib reißen würden, höhö. Na, das wäre so gar nicht unser Ding - Sex ist eben doch am aufregendsten hinter verschlossenen Türen und daran hat auch keiner von uns beiden gedacht. Wenn man befreundet ist, umarmt man sich schon mal, ohne dass da direkt ganz wilde Geschichten hinter stecken, hihi. Allerdings scheint es für einige Leute undenkbar zu sein, dass sich Mann und Frau auch aus Sympathie umarmen können, ohne dass da direkt Liebe und/oder Sex hinter steht. Sodom und Gomorrha, denken sich da manche bestimmt.

Die Reaktion ist mir allerdings nicht unvertraut, denn vor etwas mehr als zwei Jahren, als ich noch in Frohnhausen-Süd gewohnt habe, hat mich mein ehemaliger Kollege Tim vor meinem Haus abgesetzt und da es sein letzter Arbeitstag bei uns gewesen war, haben wir uns draußen auf der Straße auch umarmt ohne weitere Hintergedanken. Das veranlasste Goldkettchen-Günni aus dem Nachbarhaus jedenfalls auch zu Gegaffe mit offenem Mund, scheinbar in Verbindung mit der Erwartung, dass da gleich noch mehr passiert...:o). Über soviel verklemmtes Getue bzw. böse Gedanken kann frau sich echt nur noch wundern.

Kauf dich ma ne Tüte Deutsch - und ne Tüte Benehmen gleich dazu

Da ja eine reizende junge Dame einen meiner Artikel auf Ihrer Homepage ohne Verfasser- und Quellenangabe verwendet hat, habe ich ja die Suite101-Redaktion angeschrieben und gefragt, wie ich mich verhalten soll. Am Freitag bekam ich einen guten Tipp von einem der Redakteure und habe die Dame noch mal höflich angemailt. Ergebnis: Sie beschimpfte mich als Hure (was sie aber netterweise mit Doppel-r geschrieben hat - scheiße, wenn man des Deutschen nicht mächtig ist. Kein Wunder, dass Madame sich fremde Fotos und Texte da aus dem Netz zusammen klaut), ach ja, und ne Scheiß-Bitch bin ich auch noch. Macht nix, ich weiß, von wem es kommt - und da ist offensichtlich im Oberstübchen nicht viel los. Ich habe die Mail jetzt mit ein paar freundlichen Worten an die Redaktion weitergeleitet; es ist mir zu primitiv, auf so einen Schwachsinn zu antworten und mich auf dieses nicht vorhandene Niveau herabzubegeben. Wenn ich mir die Mails so angucke, fällt mir echt nur noch eins ein: Kauf dich ma ne Tüte Deutsch und ne Tüte Benehmen gleich dazu - kostet im Sparpack nur 10 Geld. Da schreit wohl jemand ganz laut nach ner Anzeige wegen Urheberrechtsverletzung - hm, wie wär's noch mit Beleidigung oben drauf? :o) Unrechtsbewusstsein gleich null - sie weiß gar nicht, was ich alte Bitch für ein Problem habe. Ich hab eigentlich keins, aber sie offenbar mit der deutschen Sprache, Benehmen und Anstand, haha! Mehr Platz möchte ich für diese liebreizende Kreatur nicht verschwenden.

Freitag, 26. August 2011

Skurrilitäten und Schweinkram :o)

Also, ich weiß nicht...liegt das an der Gewitterluft?! Mein Ehemann faselt heute den ganzen Tag von männlichen Gemächten (insbesondere von seinem Kumpel, der allerdings schwul ist und mit dem mein Gatte morgen nach Ibiza fliegt - ihr gemeinsamer Kumpel Christoph, wat mein ehemaliger Kollege ist, ist allerdings auch noch dabei, haha!) und an der Decke ist so ein ominöser Fleck aufgetaucht, sodass Marina und ich uns schon fragen, was der liebe Timo gemacht hat, während wir beide mal nicht im Zimmer waren, hihi. Auf jeden Fall habe ich ihm schon geraten, er solle sich beim Duschen nicht bücken, um die Seife aufzuheben und seinen Poppes an die Fliesen pressen, hahahaha!! Mein Gatte kriegt auch dauernd ominöse SMS/MMS. Ich hab ihn schon gefragt, ob er wieder Sex-MMS von der Seite geilegemaechte.de bekommt :o).

Mein Göttergatte fand auch beim Jobsearch eine lustige Stellenausschreibung, in der eine Kommunikations- und Marketingagentur Mund-zu-Mund-Propaganda als innovatives Marketing-Instrument deklarierte. Total innovativ, wirklich, weil es das ja noch nie zuvor gegeben hat...ich halte das eher für alten Wein in neuen Schläuchen, höhö. Meine Gattin Marina und mein Gatte sind da derselben Meinung.

Renate hatte auch wieder nen geilen Spruch drauf. Es ging noch mal kurz um diese ominöse Beschwerde über meinen Stationsarzt wegen einer Behandlung im Jahr 2009, wozu ich noch meinte, dass es doch schon merkwürdig ist, dass die Mutter des Verfassers angeblich zwölf Stunden lang schreiend im Bett gelegen hat. Hm, abgesehen davon, dass ich kaum glaube, dass er Leute da nen halben Tag ohne Reaktion schreiend im Bett liegen lässt (da hätten sich sicherlich auch andere Patienten drüber beschwert, die ihre Ruhe haben wollten...), gehe ich auch davon aus, dass auch andere Ärzte und Pfleger da gewesen wären, um das mitzubekommen. Außerdem frage ich mich, wo er/sie in den zwölf Stunden war, um da mal nen Arzt zu Rate zu ziehen oder der Mutter zu helfen und die Schreierei abzustellen. Renates dröger Kommentar dazu lautete: "Schmerztabletten wirken übrigens nur, wenn der Chefarzt sie verabreicht!" Darüber musste ich ziemlich lachen, auch wenn es in dem Fall sicherlich zutrifft - manche Privatpatienten bestehen ja auf ihrem Status bzw. einer Chefarzt-Behandlung und lassen es nicht zu, wenn ein handelsüblicher Assistenz- oder Stationsarzt was tut oder veranlasst.

Hm, ich weiß nur, dass er mir während meines stationären Aufenthalts auch für den Bedarfsfall Ibuprofen-Tabletten verschrieben hat - davon musste ich zwar nur zwei in Anspruch nehmen, aber gewirkt haben sie trotzdem, auch wenn sie "nur" der Stations- und nicht der Chefarzt aufgeschrieben hat *kicher*. Auch alle anderen Tabletten, die ich ohnehin schon vorher eingenommen habe und die er bereits in der Notaufnahme aufgeschrieben hatte (Jod-Tablette, Betablocker, Blutdrucksenker, ASS, Marcumar), haben wie immer gewirkt. Liegt vielleicht auch daran, dass ich gesetzlich versichert bin, da habe ich ja nicht unbedingt Anspruch auf ne Chefarzt-Behandlung (obwohl ich sie in der Rheumaambulanz sogar kriege - Specki ist ja auch Chefarzt!) und kann meine Ansprüche mal in normalen Dimensionen halten. Ehrlich gesagt würde es mich aber auch als Privatpatient nicht stören, wenn ich von nem Stations- oder Assistenzarzt behandelt werde - Hauptsache, der- oder diejenige versteht sein/ihr Handwerk. Im Übrigen sagt auch der Status Chef- oder Oberarzt nicht immer zwingend etwas über die Fachkompetenz desjenigen aus, aber das ist ne andere Geschichte.

Dialoge zwischen Gewitterwolken

Aus aktuellem Anlass - von der anderen Rheinseite nähert sich gerade eine böse, dunkle Front, wie ich sehen konnte, als ich zum Carlsplatz lief, um mein Mittagessen zu holen und meine Sargnägel zu kaufen. Der asiatische Verkäufer bei Kamps meinte auch schon, dass es auf der anderen Rheinseite ziemlich gruselig aussieht.

Was sich Gewitterwolken so erzählen...:o)
Große Wolke (schleudert einen Blitz, der ne Taube grillt): Juhu, ich hab ne Taube gegrillt...(zum Donner gewandt)...lass krachen, Baby!
Donner: *krach* *bums* *knall*
Kleine Gewitterwolke: Geile Scheiße! Noch mal, noch mal! *mimdenteletubby*
Große Wolke (schleudert den nächsten Blitz, der direkt in die Erde fährt): Tschüssikowski!
Kleine Gewitterwolke: Nicht getroffen, Schnaps gesoffen! *träller*
Donner: *krach* *bums* *knall*
Hagelkörner: Und wann kommen wir zum Einsatz????
Große Wolke: "Wartet noch ein bisschen, bis ihr noch schwerer werdet - dann könnt ihr direkt über einer BMW-Niederlassung runter plumpsen!"
Hagelkörner: Au ja! *scharrmitdeneiskristallen*
Große Wolke: Oh, guckt mal - dahinten auf der A52! Da fährt ein schwarzer Clio! Wollen wir den mal erschrecken?"
Kleine Gewitterwolke: Au ja! *schleuderteinenkleinenblitzaufsgeländerderruhrtalbrücke*
Große Wolke (schleudert einen kräftigen Blitz auf den Clio): "Yeah, Baby! Rock n Roll!"
Donner: *krach* bums* *knall*
Kleine Gewitterwolke: "Menno, der Clio hat sich ja gar nicht erschreckt!" *frust*

Clio und seine Insassin Alex zeigen dem Gewitter die Teufelsforke, aus dem Inneren des Fahrzeugs dröhnt "Hells Bells". Die Hagelkörner scharren immer noch mit den Eiskristallen und suchen eine passende BMW-Niederlassung, über der sie niederprasseln können...:o).

Das erste Gewitter ist schon durch

Kurz nach zehn rumpelte es plötzlich ordentlich - da unser Büro zur Stadt hinaus liegt und in dieser Richtung absolut nichts zu sehen war, bin bin ich in eins der Büros getapert, die zur Straße raus liegen. Vom Rhein her zog eine nicht besonders dunkle Front heran, aber es donnerte, sodass die Umgebung leicht bebte. Einzelne Blitze waren auch zu sehen. Schließlich begann es wie aus Eimern zu schütten, aber momentan sieht wieder alles friedlich aus. Die Sonne bruzzelt wieder und es ist noch schwüler geworden. Na, toll!!! Die eigentliche Unwetterwarnung mit heftigen Gewittern, Hagel, Sturmböen und möglichen Tornados gilt ohnehin erst ab 14 Uhr.

Soeben habe ich einen Tipp von der Suite101-Redaktion bekommen, wie ich mit der Urheberrechtsverletzung durch die Homepage-Betreiberin und ihrer unverschämten, stilistisch absolut niveaulosen Antwort ("Was willst") umgehen soll. Der Tipp war gut und sie kriegt jetzt noch mal ne höfliche Mail, wobei ich Suite101 in cc setzen werde. Sollte sie dann bis zum 7. September immer noch meinen, arrogant und dumm-dreist mimen zu können, dann schickt die Redaktion ein geharnischtes Schreiben hinterher. Dann gibt's jetzt drüben bei unseren österreichischen Nachbarn eben auch ein Gewitter, wenn auch nicht am Himmel.

Das Wetter ist bekloppt

Es wurde im Laufe des gestrigen Nachmittags immer schwüler und auch jetzt herrscht schon wieder Waschküchenluft - als ich um 6.10 Uhr in meinen identitätsgestörten Clio stieg, zeigte das Thermometer bereits 18°C an *schwitz*. Der Mond hatte auch einen Hof, was ja auf einen nahenden Wetterumschwung hindeutet und die Wolken am Himmel sahen auch nicht wirklich fröhlich aus. Laut Unwetterzentrale sind kräftige Gewitter, Sturmböen, Hagelschlag und sogar Tornados möglich. Klasse...! Zur Sicherheit habe ich, bevor ich zur Arbeit gefahren bin, schon mal die Stecker sämtlicher HiFi-Geräte gezogen. Die Unwetterwarnung gilt allerdings erst ab 14 Uhr, aber nur zwei Stunden später mache ich ja Feierabend. Mal gucken, ob mein schwimmfähiger Clio unterwegs seine Schwimmflossen anlegen darf :o/. Wenn mein fahrbarer, schwimmfähiger Untersatz und ich uns dann wirklich während eines Gewitters auf den Heimweg machen, werde ich auf der Ruhrtalbrücke, wo die Wetterkapriolen besonders deutlich zu spüren sind, fröhlich "Rock n Roll" rufen :o). Wenn dann noch im Autoradio "Hells Bells" läuft, dann wundert mich gar nix mehr - okay, dann zeigen Clio und ich dem Gewitter die Teufelsforke!

Es ist echt wahr - erst gar kein richtiger Sommer bzw. eher einer, der wahlweise wie April oder Oktober anmutete und dann, wenn's mal sommerlich wird, kommen direkt unfreundliche Unwetter. Mit handelsüblichen Sommergewittern ist es ja eher selten getan seit einigen Jahren, vielfach gleichen sich die Gewitter ja eher in ihrer Heftigkeit denen in der Tornado Alley in den USA an. Hoffentlich wird nicht wieder eine Taube vom Blitz gegrillt...

Donnerstag, 25. August 2011

Anonym rumstänkern kann jeder

Renate und ich mailten uns gerade über die Unsitte, andere in Artikeln oder Kommentaren gnadenlos zu dissen, herabzuwürdigen oder anzustänkern - bei Print-Medien ist wenigstens noch der Vorteil, dass die Redaktionen in aller Regel nur namentlich gekennzeichnete Beiträge veröffentlichen, aber im Internet passiert das ja anonym, ohne Unterschrift, ohne Namensangabe, ohne irgendwas, was noch viel feiger und hinterrücks ist, zumal manche Kommentare im Internet kaum den Anforderungen an gutes Deutsch genügen. Renate echauffierte sich über den Kommentar in einer Pferdezeitschrift über Tamme Hanken, der wohl sehr viel Ahnung von seinem Fachgebiet hat, aber dort ohne nähere stichhaltige Begründungen ziemlich plattgeschrieben wurde. Wenigstens musste der Verfasser des Beitrags aber noch seinen Namen angeben und kann somit namentlich hinter dem stehen, was er da zu Papier gebracht hat.

Wir kamen darauf, weil ich heute eher zufällig eine anonyme Internet-Bewertung über meinen Stationsarzt aus'm Philippusstift gefunden habe auf einem Portal, auf dem man Ärzte aller Art bewerten kann. Hm, was soll ich sagen? Abgesehen davon, dass die Dame oder der Herr sich ja noch nicht mal namentlich oder wenigstens mit Nickname zu erkennen gegeben hat, mutet es merkwürdig an, dass der Verfasser der Beurteilung am 5. August 2011 eine vernichtende, wenn auch nicht sehr fundierte Beurteilung über den Stationsarzt (damals noch Assistenzarzt) schreibt, die Behandlung der Mutter des Verfassers aber bereits im Januar/Februar 2009 stattgefunden hat.

Das mutet doch etwas merkwürdig an - wenn ich was zu kamellen habe, dann tue ich das doch direkt nach Abschluss der Behandlung und auch nicht anonym im Netz, sondern mit einem Brief ans Krankenhaus bzw. den zuständigen Ober-/Chefarzt oder, wenn es ein niedergelassener Arzt ist, an die zuständige Ärztekammer. Als ich im Januar 2002 im Philipp lag wg. Thrombose inklusive peripherer Lungenembolie, hatte ich wirklich ne ziemliche Bratbirne als Stationsarzt auf der Inneren, der sich aber für den Größten hielt, obwohl er gar nix wusste. Direkt nach Abschluss der Krankenhausbehandlung habe ich meine Meinung über den jungen Mann aber nicht anonym im Internet kund getan, sondern in einem fünfseitigen Brief an den Klinikchef erläutert, warum ich mich beschwere und habe das auch mit medizinischem Wissen untermauert anstatt da nur Pauschalierungen wie "ist unfähig" oder aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen wie "hat nicht die entsprechenden Behandlungsmaßnahmen eingeleitet" von mir zu geben. Da könnte einem fast der Verdacht kommen, dass sich da jemand in seinem Status als Privatpatient nicht genug gewürdigt gefühlt hat - wenn das demjenigen aber erst nach 2,5 Jahren einfällt, dann zweifelt man schon an der Seriosität einer solchen Beschwerde. Mein Brief war auch nicht anonym, sondern mit Name, An- und Unterschrift versehen, da ich im Gegensatz zu manchen Feiglingen, die nur anonym rumstänkern können, auch mit meinem Namen hinter dem stehe, was ich von mir gebe - egal, ob im Blog, in Artikeln, Mails oder Briefen.

Die Zusammenhänge bzw. die Vorgeschichte wurden auch nicht näher erläutert. Auf jeden Fall ist mir aufgefallen, dass der Verfasser der anonymen Beschwerde ein ganz anderes Bild von dem Arzt gezeichnet hat wie das, was ich vor zwei Monaten gesehen habe - er war umsichtig, vorsichtig, ruhig, besonnen, freundlich, introvertiert, kompetent und nicht das arrogante, inkompetente A....loch, als das er in diesem Beitrag dargestellt wird. Bei ihm hatte ich jedenfalls zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es gerade lebensgefährlich für mich wird, weil er so gar nicht weiß, was er tun soll - ich hab zwar durch mein APS leider auch schon genug Ärzte kennen gelernt, die tatsächlich im Nebel stochern oder mich nicht ernst genommen haben und mich dadurch wirklich ernsthaft in Gefahr gebracht haben, aber das war bei ihm überhaupt nicht der Fall. Er hat mir auch immer erklärt, warum er jetzt gerade dies oder jenes macht bzw. veranlasst und ich hab recht schnell gemerkt, dass ich ihm vertrauen konnte. Ich hab ihn nicht nur in der Notaufnahme erlebt, sondern auch auf Station, und auch da war er ruhig, freundlich, besonnen und hat sich gekümmert - und das nicht nur im Umgang mit mir, sondern auch mit anderen Patienten. Ich kann mir auch kaum vorstellen, dass er im Jahr 2009 ein absoluter Vollhorst war und im Jahr 2011 auf einmal voll nett und kompetent geworden ist - an die Mär von Saulus zum Paulus glaube ich da eher weniger.

Leider lässt der Beschwerdeverfasser den Leser auch im Unklaren darüber, warum der Stationsarzt denn Türen schlagend das Zimmer verlassen hat. Hm, kann man durch Arroganz erklären - muss man aber nicht. Ebenso ist es auch denkbar, dass der Verfasser mal eben unterschlägt, was er selbst durch sein Benehmen möglicherweise zu solch einer Situation beigetragen hat - einen aufbrausenden bis cholerischen Eindruck machte mir der Stationsarzt eigentlich nicht, eher im Gegenteil. Ich denke eher, wenn er wütend wird und dann wirklich ne Tür hinter sich zufeuert, dann wird das schon einen guten Grund gehabt haben - und ganz bestimmt nicht, weil er meinte, ohne Ober- und Chefarzt auskommen zu können, weil er sich für Gott hält.

Es ist auch ziemlich fragwürdig, wie man jemanden in einem Siebenzeiler adäquat beurteilen will - da bleibt natürlich nicht viel Platz für fundierte Aussagen, die die eigene Meinung untermauern. Die Frage ist, wer da jetzt unfähig ist, auch wenn die Beschwerde wenigstens in gutem Deutsch verfasst ist. Jetzt sind angeblich auch noch Laborbefunde aus der Krankenakte verschwunden...hm, die werden einem eigentlich mit dem Entlassungsbrief zusammen ausgehändigt bzw. übersandt. Da hätte man ja auch mal etwas eher im Philipp kamellen können, wenn ich keine Laborbefunde zusammen mit meinem Brief erhalte. Hihi, ich glaube, ich muss mal demnächst im Philipp kamellen, da mir zwar ein vorläufiger Entlassungsbericht vorlag, aber der endgültige noch aussteht, haha!! Dafür brauche ich aber kein anonymes Internet, da reicht ein freundlicher Anruf im Krankenhaus bzw. auf der Neurologie. Ich werde das auch zeitnah tun und nicht erst in 2,5 Jahren, wenn mir irgendne Laus über die Leber gelaufen ist :o).

Gut, zehn Tage für ne solide Diagnose ist erst mal ein langer Zeitraum, aber es gibt auch Erkrankungen, die lassen sich nicht binnen zwei Stunden diagnostizieren wie ne Grippe, so z. B. rheumatische Erkrankungen, erworbene Blutgerinnungsstörungen etc. Über die Erkrankung seiner Mutter lässt der Verfasser den Leser ja auch im Unklaren, aber Hauptsache, ich hab mal anonym rumgenöhlt und meinen Status als Privatpatient untermauert. Wirklich beeindruckend (oder auch nicht).

Ich kann zwar nicht darüber urteilen, ob da wirklich was schief gelaufen ist und wer sich da an welcher Stelle möglicherweise nicht ganz korrekt verhalten hat, aber mich nervt einfach dieses anonyme Rumhacken auf jemandem - und dann auch noch ohne irgendwelche fundierten Begründungen, genau wie der total bescheuerte Schlusssatz "Es ist unverantwortlich, dass solche Ärzte praktizieren dürfen", denn das hat Moralapostel-Niveau (also gar keins). Da hat derjenige ja nicht drüber zu befinden - genauso wenig wie ich dazu das Recht hätte. Ich bin weiß Gott kein Fan vom Philippusstift, weil ich da auch schon einiges erlebt habe, was ich nicht wirklich prall fand, aber über meinen letzten Aufenthalt auf der Neurologie/Stroke Unit und über meinen Stationsarzt habe ich nun überhaupt keinen Grund, mich zu beschweren, eher im Gegenteil. Ich fühlte mich da in jeder Hinsicht gut aufgehoben - menschlich, medizinisch - und das ist ja auch gut so, wobei ich angesichts früherer Erfahrungen wirklich angenehm überrascht war.

Es fällt auch auf, dass Negatives stets viel häufiger zur Sprache kommt als Positives - über schlechte Erfahrungen mit Handwerkern, Ärzten, Lieferanten, Kunden, Firmen etc. wird viel mehr Geschiss gemacht als darum, wenn jemand seinen Job wirklich gut gemacht hat und man vollauf zufrieden war. Deshalb freuen wir uns hier in unserem kleinen bescheidenen Projektbüro über Mails von ehemaligen Kunden, die sich explizit für die gute Zusammenarbeit bedanken und auch über gute Beurteilungen in Feedback-Bögen, die wir jedem Abschlusspaket beifügen mit der Bitte um Rücksendung - wobei die Rücklaufquote da eher gering ist. Da nicht nur ich mich über positives Feedback von Lesern, Kunden etc. freue, sondern mir auch gut vorstellen kann, dass sich andere, die mit mir zu tun haben, sich auch über ein Lob von mir freuen, habe ich meinem Stationsarzt sogar ein kleines Dankesbriefchen geschrieben (ich hoffe, er ist nicht vor lauter Verlegenheit hinten übergekippt *schmunzel*), weil ich mich bei ihm gut aufgehoben gefühlt habe und es an seiner Behandlung überhaupt nix auszusetzen gab. Ich fand's z. B. total gut, dass er, als ich ihm meine Doppelbilder schilderte und ihn darauf hinwies, dass ich an einem APS leide, mich nicht nur auf Schlaganfall untersucht hat, sondern auch auf andere mögliche Erkrankungen, die diese Beschwerden erklären könnten. Natürlich war ich in den ersten Minuten erst mal auf der Hut, da ich ja mit Ärzten auch schon einiges er- und überlebt habe, aber ich hab wie gesagt schnell gemerkt, dass ich mir keine Sorgen machen muss und bei ihm in guten Händen bin, zumal er angenehmerweise auch nicht auf die Idee gekommen ist, mit gefährlichem Halbwissen über meine Krankheit zu glänzen (das tun leider viele Ärzte, auch wenn sie vom APS keine oder nur wenig Ahnung haben) - ihm schien das was zu sagen, dann hat er nicht viel um den heißen Brei rumgeredet, sondern einfach getan, was zu tun war und mich natürlich auch immer nach bestimmten Dingen oder Symptomen gefragt. So soll es ja auch sein.

Wenn Marina und ich Dialog-Regie führen würden...

...dann kämen da sicherlich einige abstruse Dialoge raus, wobei einige Dialoge (z. B. die aus diversen Soaps oder der früheren Krimi-Serie Derrick ja schon verrückt genug waren...), die im Fernsehen laufen/gelaufen sind, ja schon bekloppt genug waren.

Es folgen einige Beispiele! :o) Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind natürlich rein zufällig und unbeabsichtigt!

Dramedy "Das böse Büro"
Projektleiter: "Andreaaaaaaa, wie kannst du mir meinen Kaffee in einer Mainzelmännchen-Tasse servieren?! Was sollen denn die Kunden von mir denken? Das ist nicht gerade seriös! Bring mir mal ne andere Tasse!"
Andrea: "Sorry, als Alternative kann ich dir nur Porno-King-Tassen anbieten."
Projektleiter: "Andreaaaaaa, nimm sofort Geld aus der Kasse und kaufe neutrale Tassen ohne Motive und Aufschriften...!"
Andrea *grummelt*


Arzt-Serie "Brechen oder Stechen"
Junge, hübsche Patientin begrüßt Arzt freundlich, der ihr Blut abnehmen will:
"Na? Kommen Sie wieder, um mich zu stechen?" *grins*
Arzt (wird knallrot): "Hmmmmm...!" *nickmitdemkopf*
Patientin (lächelt): "Ruhig, Brauner!" *grinsweiter*
Arzt: *gehtgesichtsfarbentechnischinflammenauf*

Dramedy "Das böse Büro"
Andrea (lacht sich über einen Fehler von sich selbst kaputt): "Meine Güte, manchmal hab ich auch nen Vogel...!"
Kollegin Sarah: "Jo, ich würde eher sagen, da ist ein ganzes Vogelhäuschen in deiner Seele...!"
Andrea (lacht dalbrig): "Ja, ich füttere meine Vögelchen dann mal mit Trill, damit die gesund bleiben." *lachtot*

Vorabend-Serie "Metzgerei Schlächter"
Helmut, Metzgermeister aus dem Schlachtraum: "Ich verarbeite gerade Ochsenzunge."
Irene, seine Frau, aus dem Verkaufsraum: "Mensch, beeil dich, die Kundin hier will mehr Zunge!"
Helmut: "Die Sau!" *spieltweitermitderochsenzungeherum*

Soap Opera "Tranige Tunten und frigide Feministinnen"
Hannelore: "Ich hab gerade meinen Push-up zu heiß gewaschen!"
Mary-Jane: "Es tut mir leid. Ein eingelaufener BH ist immerhin besser als Fußpilz!"


Der Spruch "Ruhig, Brauner!" ist jetzt neuer Kult in unserem verrückten Projektbüro :o) - natürlich hat Marina ihn aufgebracht und erst gestern Abend mal wieder abgelaicht, als ich feststellte, dass ich einen Brief versendet habe und den Namen des Empfängers nicht ganz richtig geschrieben hatte :oD. Ich kann allerdings auch nix dafür, wenn die Schreibweisen auf dem Namensschildchen und im Netz variieren *grins*. An kultigen Erkrankungen muss öfter mal der Fußpilz herhalten, wobei m. W. hier keiner an Fußpilz leidet, hihi.


Mittwoch, 24. August 2011

Sonst geht's aber noch...

Vorhin bekam ich eine Mail von der Suite101-Redaktion, die durch eine junge Dame darauf aufmerksam wurde, dass jemand ohne Quellen- und Verfasserangabe fast einen kompletten Artikel von mir auf seiner Homepage eingebunden hat, was ja schon mal eine Urheberrechtsverletzung darstellt. Ich hab mich dann unter dem betreffenden Link auf der Homepage eingeloggt und fand dort wirklich fast 1 : 1 den besagten Artikel - Quellen- und Verfasserangabe gleich null, so als wenn die Dame den Text selbst geschrieben hätte. Ich habe daraufhin per Mail freundlichen Kontakt zu ihr aufgenommen, da ich nicht direkt mit der juristischen Keule (Abmahnanwalt und so) kommen wollte. Ich habe ihr geschrieben, dass es mich freut, wenn ihr mein Artikel gefallen hat, sie aber ganz höflich darum gebeten, mich als Urheberin des Textes anzugeben, da dies ansonsten eine Verletzung des Urheberrechts darstellt, oder den Text alternativ ganz zu entfernen. Ich habe die Mail vor Versand auch noch mal Marina vorgelesen, die den Text auch sehr nett und höflich fand.

Die Antwort von Madame kam binnen zwei Minuten und entbehrte jedem Benehmen oder halbwegs gutem Stil. Es kam nur die lapidare Frage zurück: "Was willst?" Hm, eigentlich wollte ich lediglich meine Rechte wahrnehmen, ohne sie da direkt mit nem Anwalt und Schadenersatzforderungen zu traktieren, aber sie hätte genauso gut schreiben können "Willst du n paar vors Maul?!". Ich hätte die Reaktion verstanden, wenn ich sie da mit wüsten Beschimpfungen angegangen wäre, aber ich war ja, wie immer bei Kommunikation in jedweder Form, höflich, doch leider ließ sie dasgleiche Benehmen mir gegenüber vermissen. Erst mal habe ich sie natürlich gesiezt, da ich sie ja überhaupt nicht persönlich kenne - das hat sie ja noch nicht mal hinbekommen. Und dann noch Anrede, Grußformel u. ä. wegzulassen, ist schon ein Hammer. Manche reagieren ganz erschrocken auf Fälle, wenn sie ne Mail vom Urheber eines Textes bekommen, dass sie aufgrund fehlender Verfasser- und Quellenangabe eine Urheberrechtsverletzung begangen haben, und entschuldigen sich dann bzw. passen das dann auch auf ihrer Homepage entsprechend an, aber bei der Dame fehlt wohl jedes Unrechtsbewusstsein. KILL!!! Marina ist auch bald aus den Latschen gekippt, als ich ihr davon erzählte.

Vor allem ist es ja auch kein Problem, mich um Erlaubnis zu fragen, ob man einen meiner Texte oder Teile daraus für die eigene Homepage, Examensarbeit, Hausarbeit usw. verwenden darf - in aller Regel erteile ich meine Zustimmung dazu immer, es sei denn, da möchte jemand nen Artikel von mir nutzen, um seine schizophren-paranoide Weltsicht damit zu untermauern, aber das ist zum Glück erst einmal vorgekommen. Erst vorgestern hatte ich eine sehr nette Anfrage von einer jungen Dame, die meinen Artikel zu Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit gerne auf ihrer Homepage verwenden wollte - klar hab ich ihr die Zustimmung erteilt unter der Prämisse, dass sie mich da auch als Urheberin nennt. Eine nette Anfrage bei mir ist also niemals zwecklos :o).

Ich hab das Ganze jetzt zurück an die Suite101-Redaktion gegeben und warte mal, was passiert bzw. was mir das Team empfiehlt. Notfalls habe ich auch kein Problem damit, wirklich nen Anwalt einzuschalten - nicht so sehr aus gekränkter Eitelkeit, sondern mir geht dieses fehlende Unrechtsbewusstsein auf den Senkel, so als wenn das Netz ein rechtsfreier Raum wäre und jeder sich da mal eben irgendwo bedienen und das als sein geistiges Eigentum deklarieren kann. Ich bin auch froh, dass die Leserin das gefunden und uns darauf aufmerksam gemacht  hat (Dankeschön!), denn bei vielen Tausend Homepages und bis dato 557 unter Suite101.de veröffentlichten Artikeln kann ich natürlich nicht den Überblick behalten, ob, wo und wann einer was von mir klaut.

Manche missliebige Menschen könnten der jungen Dame, die das Ganze entdeckt hat, jetzt natürlich auch vorwerfen, dass sie ne Denunziantin ist, die andere in die Pfanne haut, aber in dem Fall sehe ich das ganz anders. Sie ist ja nicht petzen gegangen im Sinne von "Herr Lehrer, ich will ja nichts gesagt haben, aber die Juliane hat in der großen Pause heimlich auf'm Klo geraucht.", sie hat ja lediglich darauf hingewiesen, dass da jemand Urheberrechtsverletzungen (was einen Straftatbestand darstellt!) begeht und das hat auch für mich nix mit Petzen oder Denunzieren zu tun - und das wäre auch so, wenn es nicht um einen meiner Artikel gegangen wäre, sondern um den einer Kollegin oder eines Kollegen. Einige meiner Kolleginnen und Kollegen haben diese Erfahrung ja auch schon machen müssen.

Angesichts der Reaktion dieser Dame, die auch noch ne Hundezucht betreibt, weiß ich nur, dass ich mir dort bestimmt keinen Welpen zulegen würde, denn wenn sie mit den kleinen Geschöpfen genauso umgeht wie mit Leuten, die sie nett anschreiben, dann möchte ich lieber nicht wissen, wie es den Tieren geht :o/.

Der Tag, als ich mich in ein Auto verliebte

Zwischen Juli 2007 und Juli 2008 war ich über eine Zeitarbeitsfirma bei einem großen Energieversorger in Essen beschäftigt und dort als Springersekretärin in verschiedenen Abteilungen tätig. Im Rahmen einer Urlaubsvertretung fragte mich eines Morgens einer meiner britischen Kollegen, ob ich einen Führerschein hätte. Die Frage konnte ich ja mit gutem Gewissen bejahen, zumal mein Renault Modus zur gleichen Zeit friedlich draußen vor dem Firmengebäude parkte.

Der Kollege hatte endlich seinen neuen Dienstwagen bekommen - einen niegelnagelneuen Audi A6, silber-metallic, Lederausstattung - und hatte aber für die Zeit, bis er sein neues Auto bekam, einen Wagen aus dem Firmenpool zur Verfügung gestellt bekommen, den er jetzt natürlich wieder abgeben wollte in unserer nur 1,2 km entfernten Hauptstelle. Da er natürlich nicht zwei Autos auf einmal fahren konnte, bat er mich, seinen geliehenen Wagen aus dem Pool zu überführen, er würde mich dann mit dem A6 mit zurücknehmen. Ich stellte mein Telefon also vorübergehend auf meinen Kumpel Thorsten um, denn natürlich wollte ich dem Kollegen behilflich sein. Leider hatte ich nur noch nicht gefragt, um was für ein Fahrzeug es sich denn handelt, was ich da überführen soll - bis er mir einen Schlüssel mit BMW-Emblem in die Hand drückte. Meine Begeisterung hielt sich in engen Grenzen, denn BMW stand für mich für Bin Maßlos Wichtig (Wich***) oder auch Blödel-Mannschafts-Wagen. Ich ging mit dem Kollegen raus und er zeigte er mir ein schickes 3er Coupé in dunkelblau-metallic, der meinem Modus gegenüber parkte. Der Kollege holte eben seinen Audi aus der Tiefgarage, während ich schon mal leicht frustriert zu dem 3er schlenderte. Vorher habe ich mich noch leise bei meinem kleinen Modus entschuldigt, der schon bedeutungsvoll seine Stoßstange hob, Marke "Du gehst mir doch nicht etwa fremd und fährst nen BMW?!".

Ich stellte mir in dem 3er alles ein und grummelte das Auto mit den Worten "Jetzt sind wir notgedrungen für 1,2 km Freunde." an. Mein Kollege war mittlerweile mit dem A6 aus der Tiefgarage gerollt, ich startete den Motor des 3er und parkte rückwärts aus. Mein Modus schüttelte sich missbilligend. Ich stand immer noch frustriert hinter meinem Kollegen an der roten Ampel und grummelte, weil es mein Stolz bis zu dem Zeitpunkt kaum zuließ, einen BMW zu fahren. Endlich bekamen wir grün und nach nicht mal 500 m begann der Wagen, mir richtig Spaß zu machen - Schaltung butterweich, bequeme Sitze, gute Rundumsicht und ein Beschleunigungsvermögen, von dem andere Autos nur träumen können. Mein Kollege bog eine Straße eher rechts ab als ich - später kommentierte er mein Vorbeirauschen lachend mit den Worten, dass ich "like a bullet" - also wie eine Gewehrkugel - an ihm vorbeigerauscht wäre. Endlich kam auch ich auf dem Vorplatz an, wo mich schon zwei strahlende Mitarbeiter des Fuhrpark-Managements erwarteten. Ich fing mal langsam an zu bremsen, dennoch ist ein Vorstand sicherheitshalber hinter seine Nobelkarosse (schwarze Mercedes-Limousine) gehechtet, hihi.

Hm, was soll ich sagen? Ich hatte diesen fröhlichen 3er nur etwas mehr als einen Kilometer unter meinem Hintern und war begeistert - schließlich wurde mir auch klar, dass ich meine Abneigung gegen viele BMW-Fahrer (arrogant, halten sich für wichtig, vielfach rücksichtslos etc.) automatisch auch auf die Autos übertragen hatte, obwohl es dafür gar keinen Grund gab. Als ich 1,5 Stunden später mit Thorsten und Co. essen ging, habe ich meinen Jungs auch gestanden, dass ich mich verliebt habe. Die schnatterten natürlich wild durcheinander und fragten, in wen denn. Meine Antwort: "Die Frage ist nicht, in wen - sondern in was! Ich hab mich in ein Auto verliebt!" "Echt??? In welches denn?" Als ich den Jungs, die meine Abneigung gegen BMW ja kannten, gestanden habe, dass ich mich in einen 3er BMW verguckt habe, war das Gelächter am Tisch natürlich groß, zumal ich ja sämtliche BMW-Fahrer in meinen Reihen - obwohl ich sie eigentlich alle mochte - ziemlich mit ihren Protz-Karren aufgezogen habe :o).

Nächstes Jahr plane ich, mir einen gebrauchten 3er zu holen, denn nen Neuen könnte ich mir nun wirklich nicht leisten, denn erschwinglich sind BMW ja nun nicht gerade. Steffi meinte schon, dass sie dann wohl ihren Widerstand gegen BMW etwas aufweichen muss, hihi.

Ein Besuch in der Rheuma-Ambulanz Essen-Werden

Gestern hatte ich um 13.30 Uhr wieder meinen obligatorischen, halbjährlichen Termin in der Rheuma-Ambulanz in Werden. Neben einigen Kanülen Blut, um zu kontrollieren, was mein Antiphospholipid-Syndrom derzeit so treibt, habe ich meinem Doc erst mal von meiner wenig lustigen TIA im Juni erzählt. Das fand er natürlich nicht lustig, aber solche Zwischenfälle sind nun mal selten lustig :o/. Das Drumherum im Krankenhaus war ja ganz lustig (Stationsarzt, Pfleger, Nachtschwester), aber der Zwischenfall an sich natürlich weniger. In wenigen Wochen bekomme ich dann Bescheid, wie es derzeit so in meinem Blut aussieht und was das APS treibt. Vielleicht hat es sich ja mal nach einem Jahr Dauer-Beschuss endlich entschlossen, erst mal Ruhe zu geben...?!

Zum Glück kann ich meinen Rheumatologen alles fragen, was dieses blöde APS betrifft, denn manche Ärzte haben davon nun wirklich keine oder nur sehr wenig Ahnung. Das ist auch nicht weiter schlimm, da man auch als Arzt nicht alles wissen kann, nur wenn sich jemand mit gefährlichem Halbwissen zum Experten hochstilisieren will, dann wird's kritisch, insbesondere für den Patienten. Manche Mediziner nehmen gewisse Beschwerden auch nicht immer ernst - das mag ja bei jemandem gehen, der kein APS hat, aber gewisse, scheinbar kleinere Störungen können bei nem APS-Patienten auf nen ziemlich ernsten Zwischenfall hinweisen. Nicht ohne Grund hat mein Stationsarzt ja beim Betrachten der Aufnahmen meines Schädels da einige ältere Läsionen im Hirnstamm entdeckt - allerdings hat er sich intelligenterweise nicht nur darauf verlassen, dass man Gefäßverschlüsse und Mikro-Embolien immer mit dem bloßen Auge erkennen kann; nein, er hat sich wirklich die Mühe gemacht, meine Aufnahmen mal mit der Lupe nach irgendwelchen Ereignissen abzusuchen und dafür bin ich ihm bis heute dankbar.

Zwischen Mai 2008 und 20. Juni 2011, als ich wegen Doppelbildern ins Philippusstift gebracht wurde, war ich mehrfach im Schädel-CT bzw. -MRT und alle Ärzte haben mir versichert, dass alles in Ordnung ist und sich dort keine Einschläge feststellen lassen, aber die haben sich ja auch nicht die Mühe gemacht, mal mit der Lupe nach Mikro-Einschlägen zu suchen. Ich hatte öfter mal das Gefühl, dass da irgendwelche Kleinigkeiten stattgefunden haben, aber wenn mir jeder Arzt sagt, dass da nix ist, dann muss ich das ja erst mal glauben. Wenn ich mich selbst untersuchen könnte, bräuchten wir keine Ärzte, aber manche nehmen einen ja auch nicht richtig ernst wie z. B. der Vollhorst letztes Jahr im September in der Notaufnahme des Philippusstift. Da bin ich hingefahren, weil ich plötzlich ne ziemlich verwaschene Sprache hatte (zumindest temporär), aber auch da war angeblich alles in Ordnung. Ich glaube, wenn nicht mein Stationsarzt an jenem Abend, sondern dieser Vollhorst die Notaufnahme betreten hätte, hätte ich Zeter und Mordio geschrien und nach nem anderen Arzt verlangt, aber das war ja zum Glück nicht nötig :o). M. E. ist dieser selbstgefällige, etwas dümmliche Vollhorst aber auch nicht mehr dort tätig - zum Glück!

So traurig oder böse es klingt: Bei manchen Ärzten kann man wirklich sagen, dass man keinen teuren Auftragskiller mehr beschäftigen muss, wenn man jemanden killen lassen möchte - manche Ärzte schaffen das schon alleine auf freundliche Kosten der jeweiligen Krankenkasse und somit kostenlos für alle anderen Beteiligten. Da war mir das Glück am Abend des 20. Juni wirklich hold, denn endlich hatte ich es mal mit nem Arzt zu tun, der sehr gründlich war, sich nicht auf irgendwelche Spekulationen eingelassen hat und, obwohl die Symptome natürlich erst mal eindeutig in eine bestimmte Richtung wiesen, auch andere Dinge außer Schlaganfall/TIA als Ursachen für meinen Zustand in Betracht gezogen hat. Allerdings hat er mich auch ernst genommen und da nicht den selbstgefälligen Halbgott in Weiß gemimt, der vor lauter Selbstverliebtheit gar nix mehr mitkriegt oder seine Patienten alle als Hypochonder, Hysteriker etc. abstempelt, die ein bisschen Aufmerksamkeit haben möchten. Solche Ärzte gibt es auch noch, aber leider kenne ich davon nicht mehr allzu viele.

Im Internet findet man ja auch einiges übers Antiphospholipid-Syndrom, wobei ich da meist eher die Artikel lese, die von einem Facharzt geschrieben wurden, der sich auch damit auskennt, denn manche glänzen da leider mit äußerst gefährlichem Halbwissen wie z. B. "Das zentrale Kennzeichen des Antiphospholipid-Syndroms ist die tiefe Venenthrombose..." Hm, das kann ein Kennzeichen sein (bei mir hat es sich sogar dadurch erstmalig geäußert), aber es sind auch alle anderen Arten von Gefäßverschlüssen denkbar - Herzinfarkt, Schlaganfall/TIA, arterielle Gefäßverschlüsse...deshalb prüfe ich auch erst mal, wie seriös Beiträge zum Thema sind, denn nicht alles, was im Netz steht, ist auch wahr.

Zum Tode von Loriot

Leider ist vorgestern Abend Loriot im gesegneten Alter von 87 Jahren verstorben :o(. Auch wenn die meisten seiner Sketche schon älter sind, fehlt nun ein feinsinniger Humorist, wie ja auch viele Prominente festgestellt haben, als es gestern in diversen Sondersendungen um seinen Tod ging. Seine Zeichentrickfiguren fand ich ebenso gut wie viele seiner Sketche - Weihnachten bei Hoppenstedts, Kosackenzipfel, Bettenkauf, Jodel-Diplom...Loriot hat es problemlos geschafft, Niveau, Frivolität und Humor miteinander zu verbinden. Davon könnten sich manche Comedians ne Scheibe abschneiden - natürlich mag ich auch Humoristen und Comedians, die heute aktuell sind, wie z. B. Uli Stein, Michael Mittermeyer oder Johann König, aber es gibt auch Typen, die mich mit ihrem ewig gleichen Gekalauere über ein und dasselbe Klischee total nerven und dazu zählt allen voran Mario Barth. Er hat zwar mal das Berliner Olympiastadion mit seinem blöden Gelaber gefüllt, aber er reitet wirklich immer und ewig auf derselben Schiene - Variantenreichtum gleich null. Das nervt mich auch an vielen Herz-Schmerz-Schmonzetten, die meist am Sonntagabend - wo ja zum Glück in der ARD in der Regel ein Krimi läuft (Tatort oder Polizeiruf 110) - im ZDF ausgestrahlt werden, da Handlung und Ausgang dieses Kitsches vorhersehbar und überraschungslos sind; lediglich Namen und Darsteller wechseln *schnarch*.

Es geht gar nicht so sehr darum, dass der Humor mancher Comedians wesentlich härter ist als der hintersinnige Humor von Loriot - ich bin auch manchmal äußerst schwarzhumorig und direkt - aber nur weil Mario Barth ne Berliner Schnauze hat und alle Nase lang auf dem Klischee "Frauen doof - Männer ständig geil" rumreitet, ist das noch lange nicht gut. Wenn er in irgendner Comedy-Sendung auftaucht, schalte ich grundsätzlich um, bevor ich noch mittelschwere Aggressionen kriege - ich kann zwar über jede Menge lachen, auch über mich selbst, aber der Typ ist mir einfach zu niveau- und einfallslos. Cindy aus Marzahn kokettiert zwar auch mit gewissen Klischees über die Unterschicht aus diversen Plattenbausiedlungen und Behördenwahnsinn ("Jaaaaa, Frau Cindy, das mit Ihrer Ich-AG...!"), aber das hat  wesentlich mehr Niveau als dieses nervige Gekalauere von Herrn Barth. Auch Ingo Appelt fing nach ner gewissen Zeit an, mich zu nerven - bösartig ist ja schön und gut, aber manches fand ich dann doch zu sehr daneben. Loriot-Sketche kann ich mir immer wieder anschauen und lache auch jedes Mal wieder drüber, da er wirklich diverse Kommunikationsprobleme zwischen Menschen und Situationen des Alltags gut beobachtet und auf die Schippe genommen hat, denn ich bin davon überzeugt, dass fast jeder jemanden aus seinem engeren oder weiteren Umfeld kennt, der sich so verhält wie seine Figuren :o).

Dienstag, 23. August 2011

Böses Erwachen

Eigentlich hatte ich heute Nacht ganz friedlich geschlafen, wurde jedoch plötzlich von einem grellen Schein geweckt, der durch meine geschlossenen iddeckel drang - dann donnerte es auch schon. Super!! Sammy nöhlte rum und wich mir nicht mehr von der Seite, während ihr Brüderchen Ecki das Gewitter da draußen auch noch freundlich begrüßte, so als wenn es sein bester Freund wäre :o//. Auch Anna und Erna jammerten, die anderen Stofftiere nahmen es etwas gelassener. Da es ein paar Mal ordentlich rumste und die Blitze aus südlicher Richtung ziemlich grell waren, bin ich dann doch aufgestanden und habe im Blitzschein zur Sicherheit die Stecker von Fernseher und Anlage gezogen, um mögliche Überspannungsschäden zu vermeiden.

Gewitter an sich sind ja faszinierende Naturschauspiele, aber nachts mag ich sie auch nicht so gern, weil sie dann besonders unheimlich sind. Leider war kein netter junger Mann zum Kuscheln anwesend :o(, aber meine Stofftiere wollten ja alle mit mir kuscheln, insbesondere die kleine Sammy, die sich über jeden Blitz aufregte und rumheulte. Eigentlich waren es auch zwei Gewitter - grelle Blitze haben beide abgesondert, aber während die Donner des Gewitters aus südlicher Richtung eher ein tiefes Grollen waren, das bisweilen den Hang zum Beben brachte, klangen die Donner aus östlicher Richtung metallischer, aber nicht weniger unheimlich.

Nach einer guten Viertelstunde hatte sich zumindest die akustische Begleitung gelegt, sodass ich unter gelegentlichem Wetterleuchten wieder eingeschlafen bin. Als mein Wecker kurz nach halb fünf klingelte, dachte ich zunächst, der Spuk wäre komplett vorbei, aber nein...von Osten her waren immer noch vereinzelte Wolkenblitze zu sehen, aber gedonnert hat's nicht mehr, was ja lediglich bedeutet, dass das Zentrum des Gewitters mehr als 15 km entfernt war, denn der Donner ist lediglich in diesem Umkreis um die Einschlagstelle des Blitzes zu hören.

Meine Knochen haben es den Gewittern auch gedankt, denn so weh, wie mir meine Beine taten, war das ein sicheres Zeichen dafür, dass ziemlich viel Hochspannung in der Luft lag. Ich hab mir dann mal im Blitzschein ne Ibuprofen reingepfiffen. Momentan geht's, aber ich würde trotzdem sagen, dass - wie ja auch in den Nachrichten angekündigt - noch mindestens ein kräftigeres Gewitter ansteht. Zum Glück war das Gewitter heute Nacht nicht mit dem Unwetter vergleichbar, das am vergangenen Donnerstag über uns hinweg getobt ist. Heute muss ich auch noch in die Rheumaambulanz nach Werden und das hoffentlich unwetterfrei.

Montag, 22. August 2011

Timos Tipps

Also, mein liebes männliches Gegenüber alias mein Gatte alias Timo hat heute Sprüche drauf - der Spruch mit dem schattigen Plätzchen heute Morgen hat ja schon gereicht, aber gerade hat er noch einen drauf gesetzt: Wir unterhielten uns über die (gestrigen) Gewitter und ich erwähnte in dem Zusammenhang, dass über 90 % der Menschen, die Angst vor Gewitter haben, sich nicht vor dem viel gefährlicheren Blitz fürchten, sondern stattdessen vor dem Donner. Er meinte jedoch, dass er auch bei Donnergrollen wunderbar schlafen könne und dass das außerdem seine Flatulenzen (=Pupse) übertönt. Das kam so dröge raus, dass ich direkt wieder heulend vor Lachen auf dem Boden lag :oD. Tja, auch wenn ein lauter Donner ein Fürzle bei weitem übertönt: Er meinte jedenfalls, dass man den dazugehörigen Gestank aber nicht dem Gewitter anlasten könne, doch dafür hatte ich einen Tipp parat. Wenn nach einem Donner, der ein Pupsi übertönt hat, ein komischer Geruch aufsteigt, kann man seinen Mitmenschen immer noch total ernsthaft erklären, dass der Blitz gerade in eine Jauche-Grube, einen Misthaufen o. ä. in der Nähe eingeschlagen hat und dass es deshalb so komisch riecht :o).

Gestern Morgen gab es um acht Uhr ein Gewitter in Köln, bei mir in Essen kam es erst um zehn Uhr an, wie Sammy ja schon in ihrem Tagebuch berichtet hatte. Ich bin der festen Überzeugung, dass mein Gatte mir das von der Rhein- an die Ruhr-Metropole weitergeschickt hat, damit auch ich meine Pupse mit den Donnern kaschieren kann *gröl*. Ich frage mich nur, was die ganzen Dauer-Pupser machen, wenn gerade mal kein Gewitter unterwegs ist, hihi.

Zwei weitere Bücher verkauft

Als ich heute früh einen Blick in meinen BoD-Account warf, stellte ich zu meiner großen Freude fest, dass ich zwei weitere Exemplare von "Vier Jahreszeiten" verkauft habe *freu*. Die vier Liebesgeschichten aus'm Ruhrgebiet, die in allen vier Jahreszeiten spielen - daher auch der Titel - verkaufen sich fast wie geschnitten Brot, wobei ich mich natürlich über jedes weitere verkaufte Exemplar freue und auch über verkaufte Exemplare anderer Bücher von mir :o). Diesmal sind "Vier Jahreszeiten" ausnahmsweise sogar mal über Amazon verkauft worden.



Derzeit aktuell ist ja die Sommergeschichte, da wir a) Sommer haben (auch wenn es im Juli/August vielfach nicht danach aussah) und b) in den letzten Tagen ja einiges an Gewittern runtergegangen ist und eins der Naturschauspiele kommt auch in der Sommergeschichte vor. Ab nächsten Monat wird dann die Herbstgeschichte aktuell, insbesondere ab Totenmonat November :o). Das Titelbild, das ich im Februar 2005 aufgenommen habe, ist im Winter entstanden - immerhin war der Winter 2005 im Gegensatz zu den letzten beiden Wintern relativ mild und schneefrei gewesen.

Im Büro albern wir gerade über Dampfreiniger, Timos Frage, ob man Velourssofas auch mit Dampfreinigern säubern kann und die frühere TV-Serie Derrick herum, vor allem wegen der abstrusen Dialoge, die teilweise zum Schreien komisch waren, wie z. B. dieser:

Harry: "Stefan, wir sollten Herrn XY [gerade aus der Haft entlassener Mörder] noch mal auf's Präsidium bestellen."
Derrick: "Das geht nicht, er ist gerade mit Fräulein AB [Tochter des vor vielen Jahren Ermordeten] an der Isar."
Harry: "Wie???? Der macht jetzt Ausflüge????" :o))))

Genauso komisch war jedoch auch die Eingangssequenz einer Folge, in der Derrick mit einem Freund aus der Oper kommt und Harry ihn auf dem Vorplatz anlabert mit den Worten: "Stefan, es tut mir leid, dass ich dich störe, aber wir haben einen Toten!" Darüber hat sich Marina gerade ziemlich beömelt :o)).

Sammys Tagebuch - Sonntag, 21. August 2011

Liebes Tagebuch,

hih, ich bin die Sammy! Gestern Morgen wollten wir kurz nach zehn mit dem Frühstück anfangen, als es plötzlich donnerte. Maaaaaaann!!!! Mutti hat mich beruhigt, aber ich hatte Angst, zumal es immer noch leise grummelte. Ecki nahm das lockerer, genau wie Steffi, Lemmi und Timo. Ich habe vor lauter Aufregung ein ganzes Käseküchelchen verputzt. Hihi!!

Schließlich kam die Sonne wieder und bruzzelte praktisch den ganzen Tag erbarmungslos. Steffi ist zwischendrin mal mit ihrem Gleitschirmchen fliegen gegangen, denn sie hat auch immer ihr Wetterradar mit, damit sie nicht in heftige Turbulenzen gerät. Es wurde immer schwüler, wie auch meine Mutti genervt festgestellt hat. Nach 20 Uhr kam ein Gewitter, das auch bis nach 22 Uhr blieb, aber es war nicht so heftig wie das Unwetter vom Donnerstag - zum Glück!! Über Borbeck wetterleuchtete es nach 22 Uhr immer noch, aber es hatte aufgehört zu donnern. Es gab zwar auch Regen, aber der war nun wirklich nicht nennenswert.

Meine Mutti hatte gestern ohnehin nen leichten Hals, weil ihr INR bei 3,9 liegt, denn das ist zu hoch. Maaannn!!! Sie hat zudem keine Dosiserhöhung vorgenommen und außerdem noch am Vortag ein wenig Dünnpfiff gehabt, sodass das gar nicht hätte sein dürfen. Maaaaann!!! Mutti hat am Samstag und am Sonntag zur Sicherheit keine Marcumar genommen. Hihi!!! Vielleicht verzieht sich ihr blödes APS ja langsam wieder, sodass sie noch weniger als drei Tabletten pro Woche braucht. Schön wär's - das Scheiß-Teil macht ja seit einem Jahr genug Blödsinn (Hörsturz, Verschluss der Arteria Femoralis, TIA). Maaaaaaann!!! Und wenn Mutti dann ins Krankenhaus muss wegen so nem Scheiß, sitze ich allein zuhaus mit meinem Brüderchen und meinen Freunden und depressive und ich kann noch nicht mal dabei sein, wenn meine Mutti wieder alle Kerle mit ihrem unschuldsvollen Augenaufschlag verrückt macht. Maaann!!! Morgen fährt sie in die Rheumatologie nach Werden, wo dann wieder alles kontrolliert wird.

Bis neulich, ich fahre gleich in mein Fußpflegestudio
Deine Sammy

Freitag, 19. August 2011

Männer...! :o)

Mein Göttergatte gestand Marina und mir vorhin, dass er sich vorgestern zum letzten Mal geduscht habe (die Sau!) - das erklärt natürlich auch, dass er sich bei seinem Einkauf vorhin Deo mitgebracht hat, hahahaha!!! Jetzt ist er zum Telefonieren nach nebenan verschwunden, wobei wir Mädels ihn natürlich gebeten haben, geduscht wiederzukommen. Hm, wir haben zwar keine Duschen bei uns im Büro, aber meinem Gatten wird sicherlich schon was einfallen...:o).

Mein ehemaliger Kunde Olli berichtete mir gestern per Mail, dass er im Phantasieland war und ihm Achterbahnen wie etwa die Black Mamba ganz schön was abverlangt haben, hihi. Auf solche Fahrgeschäfte werde ich nach meiner TIA im Juni sicherheitshalber erst mal verzichten, aber ich kann mir das schon ganz gut vorstellen, zumal die neuen High Tech-Achterbahnen einem ja häufig die gleiche Belastung abverlangen wie einem Astronauten beim Start einer Raumfähre. Gestern wollte er an die Mosel fahren, wobei ich ihm natürlich praktische Tipps gab, wie er sich bei Gewitter verhalten soll - das wird ihn bestimmt total erfreut haben, denn auch meine Tipps für seinen ursprünglich geplanten Trip zur Nordsee haben ihn begeistert.

Ich neige ja häufiger mal zu lebenspraktischen Tipps der lustigen bis sexistischen Art :o). Als mein Gatte sich im vergangenen Herbst mal beschwerte, dass er sich so schlapp fühle, gab ich ihm den Tipp, mal morgens unter der Dusche weniger an sich rumzuspielen, dann würde das alles schon gehen :oD. Er lachte natürlich darüber, wobei ich heute denke, dass dieser Tipp überflüssig wäre, denn Duschen war er ja in den letzten 48 Stunden nicht, höhö.

Erst kein Sommer - dann der große Knall

Gestern Nachmittag warf ich kurz vor Feierabend einen Blick auf die Homepage der UWZ, wo bereits eine Gewittervorwarnung für fast ganz NRW bestand, also auch für Düsseldorf und Essen. Das verwunderte auch nicht weiter, denn die Sonne bruzzelte gestern Nachmittag vom Himmel und mit jeder Stunde wurde es ein bisschen schwüler und unterträglicher, sodass meine Gattin und ich schon gemeutert haben. Als ich nach 17 Uhr die A52 Richtung Essen befuhr, waren bereits komische, aber nicht bedrohlich aussehende Wolken da, die Sonne bruzzelte immer noch erbarmungslos. Dennoch war ich mir sicher, dass in den nächsten Stunden ein Gewitter aufzieht, denn die Clios flogen wieder tief, während die BMWs entgegen ihrer sonstigen Angewohnheit total handzahm über die Autobahn tuckerten :o).

Ich hatte ab 18.30 Uhr eine Versicherungsvertreterin zu Besuch und kurz nach 19 Uhr, als wir noch sprachen, wurde der Himmel von Südwesten her düster - zwar nicht bleigrau, aber grüngrau, sodass die Welt in ein ziemlich eigenartiges Licht getaucht war. Kurz darauf setzte Dauergrummeln ein, der Wind frischte böig auf. Die Donner kamen näher und da meine Versicherungsvertreterin Angst vor dem Donner hat und ihre beiden Töchter allein zuhaus waren, ist sie schließlich zu ihrem Auto geflüchtet. Im Hausflur war es so düster, als wenn Nacht wäre, sodass ich ihr Licht angemacht habe, damit sie nicht im Dunkeln noch die Treppe runter segelt. Dass Menschen vor dem Donner mehr Angst haben als vor dem viel gefährlicheren Blitz ist allerdings keine Seltenheit, darüber habe ich auch mal nen Artikel unter Suite101.de mit dem Titel "Angst vor dem Donner" geschrieben - das Ganze nennt sich dann Bronchophobie oder Tonitrophobie, also Angst vor tiefen Tönen.

Ich zog es wenigs später auch vor, meine Balkontür zu schließen, nachdem es einmal in nächster Nähe grell geblitzt hatte und daraufhin ein kurzer, peitschenartiger Knall folgte - Naheinschlag. Sammy wich mir vor lauter Angst nicht mehr von der Seite und war froh, als ihr Brüderchen wohlbehalten die Wohnung betrat. Ecki hat zwar keine Angst vor Gewitter, aber im Freien hält er sich bei ner Schwergewitterlage auch nicht gerne auf. Durch das starke Gewitter hatte ich zwischenzeitlich keinen Telefonempfang mehr, wie ich feststellte, als ich mit meinen Eltern telefonieren wollte, die sich derzeit im Urlaub in Bad Zwischenahn befinden. Erst kurz vor acht kriegte ich wieder Verbindung, weil die Gewitter - es hatte sich noch ein zweites von Westen dazu gesellt - langsam weiter zogen. Der Regen war zumindest in Gerschede normal, aber gar nicht weit entfernt auf der Frintroper Straße war Land unter, wie ich später am Abend in WDR Aktuell sah. Die Blitze waren auf jeden Fall sehr grell; gegen 19.45 Uhr verkokelte ein Blitz mit einem Sinn für im wahrsten Sinne des Wortes kohlrabenschwarzen Humor in etwa 30 m Entfernung eine Taube, die dann auch wie ein Stein vom Himmel fiel. Einerseits tat mir das Tier natürlich leid, als es gegrillt wurde, andererseits kam das meinem schwarzen Humor irgendwie auch zupass. Sammy nöhlte und heulte.

Gerade, als das erste Gewitter abgezogen war, folgte das zweite, wenn auch nicht so heftig wie das erste (vgl. Foto).

              (c) Alexandra Döll - 18. August 2011

Das Ganze ging dann auch bis kurz vor zehn, doch danach war Ruhe. Heute früh folgte noch mal ein kurzes Gewitter, doch nun ist Ruhe - obwohl draußen immer noch Waschküchenluft herrscht.

Donnerstag, 18. August 2011

Es ist schon verrückt...

...wenn man seine eigenen Geschichten und Veröffentlichungen aus der zeitlichen Distanz heraus mal wieder liest. Gestern Abend las ich auf dem Balkon mein ausschließlich im BoD-Buchshop erhältliches Buch "Slayer - Protokoll einer Katastrophe oder der Tag der verbrühten Eier", wobei ich häufiger mal laut lachen musste, weil an vielen Stellen besonders abgedreht; auch was den Herzkasper betrifft :o).



Manches würde ich heute ein wenig anders schreiben, wie etwa einige Storys in "Mitten aus'm Pott", aber damals, als ich meinen Erstling schrieb, war das auch ne Art von Selbsttherapie für mich, denn im Vorfeld waren einige nicht so schöne Dinge passiert - ein damals für mich schlimmes Intermezzo mit dem Charmin Bear vor seiner Haustür und dann diese etwas linke Art, wie ich - unabhängig vom Charmin Bear - aus dem Unternehmen gedrängt wurde, nur weil zwei machtgeile, mobbende Tussen die Wahrheit über sich selbst in den Beurteilungsbögen ihrer Mitarbeiter (da ich nicht die Einzige war, die da massive Kritik geübt hat...) nicht vertragen konnten. Dennoch gibt's ja auch heitere Geschichten in dem Buch, aber einiges ist, auch wenn ich da Inhalte, Orte und Personen verfremdet habe, eher ein Weg gewesen, um mich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das war bei den darauf folgenden Büchern ganz anders, da ging es nicht mehr darum, sich etwas von der Seele zu schreiben und in Geschichten zu verpacken. Schreiben kann in jedem Fall immer gut für die Psycho-Hygiene sein, nicht umsonst gibt's ja auch das so genannte therapeutische Schreiben. In meinem Buch "Wenn es Nacht wird im Pott" gibt's zwar noch ne Geschichte mit dem Titel "Nachtvorstellung für Charmin Bear", wo der Konflikt zwischen uns ja auch leise anklingt, aber da ging es nicht mehr darum, das zu verarbeiten, sondern einfach um die Heiterkeit und die abgedrehten Erlebnisse, die der arme Mann in der Story hat, wobei seine Person da auch gut zu passte :o). In den weiteren Büchern ging es also wirklich nur noch um den Spaß am Schreiben, wobei natürlich auch immer ein Teil von mir selbst in den Geschichten steckt, denn ich kann nicht über Themen schreiben, mit denen ich mich nicht identifiziere und mit denen ich auch nix zu tun habe, auch wenn manche gerne aktuelle Trends wie z. B. Vampir-Geschichten aufgreifen.





Mittwoch, 17. August 2011

Lustige Dauerwerbesendungen

Seit ich im Mai 2011 in meine neue Bleibe nach Gerschede gezogen bin, habe ich ja Kabelanschluss und bekomme dementsprechend auch diverse Shopping-Sender wie QVC, HSE u. ä. rein, wobei ich mir das eher selten anschaue. Allerdings machen Dauerwerbesendungen und Teleshopping auch nicht vor ganz normalen Sendern Halt, die eigentlich eher Spielfilme, Reportagen und/oder Serien im Programm haben. Neulich wurde auf einem Sender - ich weiß nicht mehr genau, welcher - eine automatische Bürste beworben, mit der man sich, wenn man noch irgendwelche Butter (Kakaobutter, Shea Butter u. ä. - ob das auch mit Kerrygold funktionieren würde, weiß ich nicht, hihi) dazu nimmt, mit sanft rotierenden Bewegungen irgendwelche Körperhaare an allen möglichen  und unmöglichen Stellen entfernen kann. Beim Übergang zu anderen Funktionalitäten des beworbenen Produkts hörte sich das Ganze schon fast so an, als wenn man sich damit auch die Haare UNTER den Fußsohlen entfernen kann *gröl*. Hm, ich frage mich, wer Haare unter den Füßen hat...?! *grübel* Es gibt zwar Männer, die nicht nur Brusthaare haben, sondern auch noch über einen Pelz auf'm Rücken verfügen, aber unter den Füßen...?!?!?! Erst etwas später geht klar, dass man dieses Produkt nicht nur zur schonenden Haarentfernung, sondern auch zur Entfernung von Hornhaut unter den Füßen nutzen kann :o). Letzteres geht übrigens auch mit Bimsstein, Produkten von Scholl oder Allgäuer Latschenkiefer...(in jeder Drogerie und/oder Apotheke erhältlich).

Die Werbung für die Hit-Collection der Kelly Family geht noch so einigermaßen, aber die Werbesendungen für die größten Schlager bzw. für die Hit-Collection von G. G. Anderson muten doch etwas lustig an, zumal das Ganze von einem blonden Bubi präsentiert wird, dessen Gesicht so glatt ist wie ein Babypopo und der bestimmt der Traum so mancher Schwiegermutter ist (na ja) - mir persönlich ist der Typ etwas zu aalglatt und schmierig.

Auch ältere Dauerwerbesendungen sorgten nicht nur bei mir, sondern auch bei Freunden für Heiterkeitsausbrüche, wie z. B. die Massageunterlage Relax Maxx (so schön hat noch nie ne Ärztin (wenn's denn ne echte war...), die über zwei deutlich unterschiedlich große Ohren verfügte, vom Teleprompter abgelesen *gröl*), das Restform High Rise Luftbett mit grottenschlechter, überdrehter Synchronisation aus dem Englischen ("Es ist ein sehr schöööön geformtes Luftbett!" *reißdieaugenaufbissierausfallen*)...hm, ich frage meinen ehemaligen Kunden Olli mal, mit dem ich mir ohnehin fast täglich hin- und hermaile, ob wir gemeinsam aufblasbare Sandburgen *gacker* bewerben wollen, denn was die da im TV nicht können, können wir auch - und auch noch zehnmal besser!

Ungeile Scheiße

Nach fast drei erfolgreichen, weitestgehend komplikationslosen Jahren im Newplacement habe ich am Montag einen Bock geschossen und unwillentlich eine Kundin verärgert - auch wenn ihre Reaktion total übertrieben war und das auch niemand so recht verstehen muss, ärgere ich mich trotzdem über mich selbst, denn sie ist wirklich die erste Kundin, die ich total verärgert habe, auch wenn das nicht meine Absicht war und wir uns nicht so ganz sicher sind, ob das alles jetzt nicht nur ein Vorwand war, um die ganze Sache hier hinschmeißen zu können. Wie sagte ein Pilot so schön, als er mal bei der Landung unfreiwillig hart aufsetzte? "Auch einem guten Koch fällt mal der Löffel in die Suppe!" So sollte ich es einfach auch sehen, obwohl ich mich über mich selbst ärgere und ich gerade bei ihr hätte wissen müssen, dass das nur wie das Hornberger Schießen ausgehen kann. GRRRRRRRRRRRRRRRRHHH!!! Allerdings lernt man ja aus Fehlern und ich habe in dem Moment entgegen meiner Überzeugung gehandelt, denn ich bin mir auch nicht sicher, welcher Teil der Mail sie so verärgert hat - vielleicht war es schon allein die Nachfrage, ob sie den Termin mit unserem Feuerwerk der guten Laune am Mittwoch tatsächlich wahrnimmt. Das kann ich sogar in gewisser Hinsicht nachvollziehen - ich wäre auch verärgert, wenn unser Feuerwerk zu mir sagen würde: "Bitte spreche mal mit meiner Kundin über Thema XY - sofern du bis dahin nicht wieder ne TIA hast...!" Natürlich würde ich da nicht vollkommen übertrieben reagieren und ihn beispielsweise zusammenbrüllen, aber ärgern würde mich das trotzdem.

Die Reaktion ist dahingehend total übertrieben, dass sie jetzt alles hinschmeißt. Es wäre ja noch verständlich gewesen, wenn sie nicht mehr von mir betreut werden wollte, aber dass sie jetzt auch von unserem Feuerwerk nicht mehr beraten werden will, den sie nach eigenen Aussagen immer als sehr nett empfunden hat, ist nun wirklich total überzogen; deshalb sind wir uns ja auch nicht sicher, inwieweit sie das Ganze nicht nur zum Vorwand genommen hat, die Brocken hinzuschmeißen, zumal da ohnehin nicht allzu viel passiert ist - es sind nur zwei Bewerbungen rausgegangen und da musste ich schon jedes Mal hinterher hängen, damit sie selbige überhaupt online versendet. Egal, es ist passiert, ich habe Lehrgeld bezahlt und weiß künftig, was ich besser vermeiden sollte. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich einen Kunden - egal, wie oft er Termine in der Vergangenheit kurzfristig abgesagt hat - nie wieder fragen werde, ob er den nächsten Termin denn tatsächlich wahrnimmt; von weiteren Sachverhalten, so gut ich sie auch meine, mal ganz zu schweigen. Unser Feuerwerk will jedenfalls noch mal Kontakt zu ihr aufnehmen und das Ganze soweit wie möglich wieder gerade biegen - ich hätte auch kein Problem damit, mich bei ihr zu entschuldigen, aber ich befürchte, dass das es auch nicht besser machen würde; selbst, wenn Marina versuchen würde, mit ihr zu reden.

Egal, Haken dran - anders geht's nicht. Gleich werde ich mich um weitere Bewerbungswünsche und einen Jobsearch kümmern, nachdem ich mein Frühstück eingefangen habe, hehe.

Montag, 15. August 2011

Zugriffe auf meine Leseproben unter suchbuch.de



Die Zugriffe und "Gefällt mir"-Sternchen unter suchbuch.de checke ich ja in regelmäßigen Abständen und neben neuen Zugriffen auch auf ältere Leseprobe ist für das eine oder andere Buch noch mindestens ein Sternchen dazu gekommen. Aktuell sieht die Statistik so aus:

  • Absoluter Horror: 1.166 Zugriffe - 11 Sternchen
  • Düstere Schauergeschichten: 732 Zugriffe - 18 Sternchen
  • Liebe, Tod und Teufel: 1.046 Zugriffe - 7 Sternchen
  • Mitten aus'm Pott: 982 Zugriffe - 12 Sternchen
  • Slayer...: 802 Zugriffe - 9 Sternchen
  • Vier Jahreszeiten: 356 Zugriffe - 1 Sternchen
  • Wenn es Nacht wird...: 1.035 Zugriffe - 17 Sternchen


Bei den reinen Zugriffszahlen führt somit mein zweites Buch "Absoluter Horror" (November 2007), von den Gefällt mir-Sternchen her "Düstere Schauergeschichten" (April 2010), dicht gefolgt von "Wenn es Nacht wird im Pott" (Dezember 2007). Interessanterweise korrespondiert dies nicht wirklich mit meinen tatsächlichen Verkaufszahlen - die düsteren Schauergeschichten verkaufen sich zwar, aber nicht in großer Stückzahl, Ähnliches gilt auch für Absoluter Horror, aber bei den Verkaufszahlen liegen eindeutig "Vier Jahreszeiten" und "Liebe, Tod und Teufel" vorne. Gut, "Liebe, Tod und Teufel" wurde auch schon mal in der Westfalenpost bzw. der Münsterschen Zeitung kurz rezensiert, aber daran sieht man, dass die Verkaufszahlen nicht mit den Sternchen korrespondieren :o). Noch deutlicher sieht man es an den Vier Jahreszeiten - LeserInnen, die ein gedrucktes Buch zu einer Online-Ausgabe vorziehen, mögen meine romantische Ader offenbar mehr als diejenigen, die sich am liebsten ein eigenes Bild am heimischen PC machen, denn da schneiden ja die abgedrehten, makaberen Storys am besten ab.


Die Veröffentlichungsrechte bei BoD für mein Debüt "Mitten aus'm Pott" laufen übrigens im Januar 2012 ab, denn dann ist der Titel fünf Jahre auf dem Markt. Also - um mal einen ganz blöden Werbetaschenspieler-Trick zu benutzen :o): Wer Interesse an abstrusen Geschichten unterschiedlicher Genres hat und Storys, die z. T. das Leben schrieb, kann sich jetzt noch sein Exemplar sichern. Danach muss ich erst mal schauen, ob ich das noch verlängere, ob ich es anderweitig veröffentlichen lasse usw.


Fußball im Büro

Da meine Gattin Marina ja unheimlich liebevoll besorgt um mich und meine Gesundheit ist, hat sie am Wochenende, als sie mit ihrem Schatz in der Metro war, einen Fußball gekauft, damit ich auch im Büro noch ein wenig Leibesertüchtigung habe und sie ja auch weiß, dass Fußball mir Spaß macht. Spielen kann/darf ich es allerdings nicht mehr in einer Mannschaft, denn a) würden meine Füßchen keine 90 Minuten auf'm Platz durchhalten und b) hatte uns der Oberarzt im Elisabeth-Krankenhaus, der im Februar 2011 die Schulung fürs Gerinnungsselbst-Management durchgeführt hatte, auch gesagt, dass wir aufgrund der höheren Verletzungs- und Blutungsgefahr keine Kampf- und Kontaktsportarten ausüben dürfen - und zu den Kontaktsportarten zählt nun mal auch Fußball :o(.

Jedenfalls habe ich heute schon zweimal zehn Minuten mit dem Ball jongliert und geworfen, damit meine Arme und Hände neben der ganzen Schreiberei auch was zu tun haben, und natürlich auch gekickt, zusammen mit meinem Göttergatten. Das hat Spaß gemacht, aber wir konnten ja hier nicht wer-weiß-wie rumballern, weil a) noch mehrere Firmen im Gebäude sind, b) weil wir Marinchen nicht übern Haufen ballern wollten und c) weil ja auch wertvolle, z. T. zerbrechliche Dinge wie Fensterscheiben, Computer-Monitore, Pflanzen und gefüllte Kaffeetassen anwesend sind. Dennoch haben mein Gatte und ich ein wenig gefummelt - pfui, nicht dieses Fummeln, sondern mit dem Ball! :o) Wir haben halt ein wenig hin- und hergekickt, wobei wir peinlich genau darauf geachtet haben, weder Marina noch wertvolle Dinge zu treffen. Nach zehn Minuten reichte es meinen Füßlis dann aber auch erst mal - Scheiß-Rheuma!

Früher als Kind habe ich öfter und auch länger gebolzt, aber wie gesagt: meine rheumatischen Beschwerden machen mir da manchmal einen Strich durch die Rechnung :o( und im Verein spielen darf ich nicht, weil ich ja unter Marcumar stehe (siehe oben). Leider haben wir auch keinen Bolzplatz hier in der Nähe, denn dann hätte sich das Kicken für uns noch mehr gelohnt, hihi. Timo belobigte sich danach selbst ob seiner filigranen Dribbel-Technik...alter Angeber! :o)) Mir merkt man ja angeblich an, dass ich Schalke-Fan bin, weil ich nicht so filigran kicke - dafür war ich früher aber sehr torgefährlich, hehe. Egal, Hauptsache, es macht Spaß und unser Büro ist ja groß genug zum Kicken, vor allem, wenn keine Berater da sind. Das Vergnügen haben wir erst wieder am Hitwoch, wenn unser Feuerwerk der guten Laune kommt.

Alles eine Frage der Formulierung

Als ich Donnerstag in der Großbaustelle auf der A52 hinter einem Volvo her tuckerte, konnte ich neben seinem Kennzeichen auch lesen, dass der Fahrer seinen fahrbaren Untersatz von Morag Automobile hatte - Morag ist der Künstlername von Marina im Internet. Ich habe ihr natürlich am Freitag davon erzählt und sie freute sich - natürlich gab's auch wieder nen abstrusen Dialog. Ich meinte scherzhaft, dass ich mich gefragt hätte, ob Marina jetzt in Autos macht - das kann man ja nun so oder so verstehen. Entweder heißt das, Marina vertickt neuerdings fahrbare Untersätze oder sie erledigt ihr Geschäft in selbigen :o). Marina dachte natürlich, ich hätte das 's vergessen - also Marina macht's in Autos. Die Sau! :o) Daran hatte ich jetzt gar nicht gedacht, aber unsere Gedanken hier sind ja öfter mal nicht blütenweiß...

Samstag, 13. August 2011

Neuer Wirkungskreis in schriftstellerischer Hinsicht

Während meines unfreiwilligen Krankenscheins *grummel* bekam ich natürlich auch jede Menge Mails, u. a. auch eine freundliche Nachricht über meine Homepage von einem Herrn aus Bayern, dem mein Blog und wohl auch die Inhalte meiner Homepage gut gefallen haben, sodass er mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, auf seiner Homepage http://www.my-shortstory.de/ zu schreiben, u. a. auch, um ein wenig Geld damit zu verdienen und um meine Bekanntheit als Autorin weiter zu steigern. Als ich in dieser Woche an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte (endlich!), habe ich mich dort direkt registriert und auch schon zwei abgedrehte Kurzgeschichten online gestellt, die ich natürlich auch regelmäßig twittere. Sonst kann man die Geschichten auch über meinen Nickname aufrufen, meist unter der Rubrik Fiction :o).

Auf experto.de, wo während meiner Krankheit einiges umgestellt wurde, werde ich in der kommenden Woche auch wieder neue Beiträge zum Thema Bewerbungen einstellen. Suite101.de lasse ich derzeit ein wenig ruhen, denn das ganze Chaos, was in der Zeit unmittelbar vor meinem Krankenhausaufenthalt passiert ist, hat mich doch etwas in meinem Elan gebremst. Ich bin zwar weiß Gott nicht besonders geldgeil, denn Schreiben heißt für mich auch Information, Unterhaltung und Freude und nicht nur schnöder Mammon, aber ich habe gesehen, wie meine Tantiemen zeitweise in den Keller gerauscht sind, seit Google mal wieder ordentlich aufgeräumt hat und davon u. a. auch unsere kanadische Mutterseite besonders betroffen war. Auch wenn einiges dort strenger geworden ist - was mich prinzipiell auch nicht weiter stört, weil ich dagegen bin, gerade bei "heiklen" Themen wie etwa Medizin nur Halbwissen vom Hörensagen weiterzugeben - glaube ich manchmal, dass nicht alle Artikel richtig geprüft werden. Neulich fand ich einen eher esoterisch angehauchten Artikel über Bluthochdruck, der zur Kernaussage hatte, dass der Glaube an die eigenen Selbstheilungskräfte und positives Denken selbigen wieder im Nirvana verschwinden lassen, wurde mir doch anders. Ich bin zwar bestimmt kein Mensch, der der Schulmedizin total hörig ist und andere naturheilkundliche Methoden total ablehnt, aber leider gibt es Krankheiten, die man nicht alleine über die eigenen Selbstheilungskräfte und positives Denken in den Griff bekommt, auch wenn das natürlich schön wäre. Gegen diese Lehre des positiven Denkens nach Murphy habe ich mich ohnehin schon einem Artikel gewandt, denn demnach sind Krankheit, Arbeitslosigkeit und Trauerprozesse aller Art (Todesfall, Trennung, Scheidung) natürlich nicht durch äußere Einflüsse begründet, sondern nur, weil derjenige nicht positiv genug gedacht hat (HAHA!).

Hm, wenn's alleine nach Optimismus ginge, müssten manche Leute wie z. B. ich den ganzen Tag puppenlustig und kerngesund durch die Gegend hüpfen, während manche Menschen, denen die Unzufriedenheit und der Pessimismus schon förmlich aus jeder Pore strahlt, trotzdem kerngesund und ohne schwere bzw. chronische Krankheiten durch die Gegend wanken wie Zombies. Zudem wäre es gelinde gesagt realitätsfern und unverschämt, beispielsweise einem Krebspatienten zu sagen, dass er selbst an seiner Krankheit Schuld ist, weil er einfach nicht positiv genug gedacht hat, denn damit werden mögliche äußere Faktoren, die zu seiner Erkrankung beigetragen haben können (z. B. genetische Disposition, häufiger Kontakt zu karzinogenen Stoffen) vollkommen ausgeblendet, um nicht zu sagen ignoriert.

Hm, wenn es wirklich allein nach Fröhlichkeit, guter Laune und Optimismus ginge, hätte mich diese blöde Mikro-Embolie, die am Abend des 20. Juni meinen Sehnerv durcheinander gestrubbelt hat, nie und nimmer heimsuchen dürfen und schon gar nicht an diesem Tag - im Büro herrschte fröhliche Harmonie, wir haben viel zusammen gelacht, ich fühlte mich gut, soviel zu tun gab's auch nicht, also soll mir jetzt mal bitte einer dieser selbsternannten Weltverbesserer erklären, wieso meine Autoimmunkrankheit in Form dieser Mikro-Embolie gerade an diesem Tag zugeschlagen hat. Habe ich mir sowas vielleicht sogar unterschwellig gewünscht, werden sich manche Verfechter dieser fragwürdigen Lehre von Murphy jetzt unter Umständen fragen. Das kann ich nur mit einem klaren Nein beantworten, denn TIA und Schlaganfall sind nun wirklich nicht gerade die Dinge, die man sich bewusst oder unbewusst herbei sehnt, zumal das Ganze ja auch noch anders hätte ausgehen können, sodass möglicherweise Schäden zurückgeblieben wären (Lähmungen, dauerhafte Doppelbilder usw.). Ganz ohne Marcumarisierung wäre es das wahrscheinlich auch. Leider gehört auch Bluthochdruck (zumindest in vielen Fällen) zu meinem APS - den Bluthochdruck habe ich zwar erst seit Herbst 2009, aber so ist es nun mal. Klar könnte ich das auch unbehandelt lassen, aber dann würde mir vermutlich ein nicht ganz so fröhlicher Schlaganfall drohen, für den Bluthochdruck ja einer von mehreren möglichen Risiko-Faktoren ist. Außerdem macht Bluthochdruck auch ganz andere Beschwerden, die nicht so witzig sind - Schwindel, Ohrensausen, Kopfdruck, mangelnde körperliche Belastbarkeit...das Risiko, das nur alleine mit meinem Optimismus und einer positiven Grundhaltung zum Leben zu bekämpfen, möchte ich doch lieber minimieren. 

Ich liebe auch Beiträge im Internet zum Antiphospholipid-Syndrom, die nicht von Fachleuten geschrieben wurden, sondern von Laien und die dann die tiefe Beinvenenthrombose als zentrales Charakteristikum des APS deklarieren (AUA!). Zum APS gehören u. a. das Vorhandensein mehrerer Antikörper (Anti-Kardiolipin, Lupus Antikoagulans, Beta2-Glykoirgendwas), wobei nicht jeder, bei dem die Antikörper gefunden werden, auch tatsächlich eine Neigung zu Thrombosen in jedweder Form - tiefe Venenthrombose, Schlaganfall, Herzinfarkt - entwickeln muss, denn auch das Erscheinungsbild des APS ist sehr vielfältig. Manche erleiden sogar nie einen Gefäßverschluss bzw. sind noch nicht mal auf ASS und/oder Marcumar angewiesen, manche Frauen haben häufiger Fehlgeburten, kriegen selbst aber nie nen akuten Gefäßverschluss, es treten auch nicht bei jedem Patienten alle möglichen Symptome wie Gefäßverschlüsse, Neigung zu Fehlgeburten, Bluthochdruck etc. auf, deshalb liebe ich ja so ein pauschales Gelaber vom Hörensagen. Als ich den Beitrag jedenfalls vor zwei Tagen gelesen habe, wurde mir auch anders. Im Übrigen kann es auch in den Armvenen zu einem Gefäßverschluss kommen, wenn dies auch wesentlich seltener vorkommt als in den Beinen.