Montag, 31. Oktober 2011

Zombie-Walk in Essen

Passend zu Halloween gibt es heute Abend um 19 Uhr in der Essener Innenstadt einen Zombie-Walk, wie ich heute früh, als ich meinen Clio zum Reifenwechsel brachte, den Ausführungen auf Radio Essen entnehmen konnte. Da staffieren sich die Walker natürlich entsprechend gruselig aus, sodass im vergangenen Jahr kleine Kinder schon mal in Tränen ausgebrochen sind. Allerdings merkten sowohl die Polizei  als auch der Moderator an, dass gruseligen Gestalten nicht nur an Halloween in Essen anzutreffen sind, hihi. Kein Wunder - es laufen ja genug Zombies mit nem ewig toten Gesichtsausdruck rum, als wenn das ganze Leben eine Strafe wäre, und das natürlich nicht nur an Halloween...

Meine Kürbisse sind schon entsprechend für heute Abend vorbereitet, damit sie in der Dunkelheit gruselig vor sich hin leuchten können, wobei alle meine Kürbisse aber freundlich aus ihrer Schale gucken und nicht etwa untot oder mürrisch - nein, sie freuen sich schon, dass sie heute Abend zum Einsatz kommen. Allerdings befürchtet die Polizei jetzt schon, dass manche den Sinn von Halloween wieder missinterpretieren und randalieren bzw. Terror machen, wenn man ihnen nicht die Tür öffnet. Gibt's so nen Schwachsinn auch an Halloween in den USA? Halloween ist eigentlich kein passender Anlass für Randale, aber manche brauchen keinen Anlass für Zoff bzw. suchen sich einen - Bayern München hat verloren, es ist Halloween, die Tussi da drüben hat meinen Macker zu lange angeglotzt...es scheint Leute zu geben, die sonst nix zu tun haben und deshalb ihre Langweile in Aggressionen ausagieren müssen.

Auch sonst meine ich manchmal losgelöst vom heutigen Halloween-Tag, dass manches immer bekloppter wird. Gestern Abend gefiel mir der Ausspruch eines Kabarettisten in der Aktuellen Stunde des WDR gut, was die so genannten Berater betrifft. Die schieben die Politik vor sich her, wissen sonst aber gar nix - das sind dann immer die, die 99 Stellungen im Bett in der Theorie kennen, aber auch keine einzige Dame, mit der sie das in die Praxis umsetzen können, hihihihi!!! Bei manchen Beratern - egal, welcher Couleur - habe ich das Gefühl auch, dass die Theorie, die nicht immer was mit der Wirklichkeit zu tun hat, wesentlich ausgeprägter ist als die Praxis. Die Leute, die direkt an der Front arbeiten - die das Umfeld also nicht nur in der Theorie, sondern auch aus der Praxis kennen, so wie z. B. meine Kollegen und ich - werden vielfach nicht gehört, weil es ja irgendwelchen, z. T. populärwissenschaftlichen Theorien von ach so gebildeten Leuten mit vermeintlich rhetorischem Geschick widerspricht *kotz*. 

Vor dem Hintergrund wundert es auch nicht, dass immer mehr Bürger Opfer von Internet-Betrügern werden, denn dazu trägt diese "Geiz ist geil"-Mentalität entscheidend bei. Wenn mir im Netz ein Gutschein über eine Ballonfahrt in Höhe von 50 Euro angeboten wird, sollte ich mich bei Antritt der Fahrt nicht wundern, wenn dann horrende Startgebühren nacherhoben werden, denn eine Ballonfahrt kostet nun mal je nach Anbieter zwischen 200 und 400 Euro, aber da ist dann auch alles drin enthalten. Manche Verfechter der Geiz ist geil-Mentalität freuen sich dann natürlich über das vermeintliche Schnäppchen von 50 Euro, das sie angeblich gemacht haben, und halten u. U. Bekannte noch für bekloppt, die wirklich 300 Euro für ne Ballonfahrt gelatzt haben, aber Hochmut kommt ja bekanntlich immer vor dem Fall.

Ähnlich sind auch Werbebriefe oder -Mails zu sehen, in dem einem mitgeteilt wird, man sei als Gewinner irgendeiner Luxus-Karosse ausgewählt worden bzw. man habe ein solches Auto gewonnen. Das böse Erwachen kommt immer erst hinterher. Da stellt sich aber die Frage, wie naiv man sein muss, um sich über nen Gewinn bei nem Preisausschreiben zu freuen, an dem man gar nicht teilgenommen hat bzw. wenn man per blinkendem Werbebanner auf einer Internet-Seite angeblich als Gewinner eines niegelnagelneuen Audi A6 ausgewählt wurde. Dass so ne Masche überhaupt Erfolg hat, liegt nicht nur an der Leichtgläubigkeit mancher Menschen, sondern auch daran, dass viele ganz geil darauf sind, teure Leistungen oder Produkte praktisch für lau zu bekommen. 

Genauso verhält es sich auch mit den Anzeigen für irgendwelche Schlankmittelchen - in der aktuellen Ausgabe der rtv ist auch wieder so ne blöde, ganzseitige Anzeige für Kaffee, der schlank machen soll. Glauben die Hersteller und Vertriebler solcher Produkte eigentlich selbst an den Scheiß, den die da schreiben? Oft ist eindeutig zu erkennen, dass die "dicke Frau" auf dem einen Foto ne ganz andere Person ist als die "nun schlanke Frau" - selbst bei dieser Anzeige für Café Minceur (in Deutschland: Kaffee-Schlank) ist das ganz gut zu erkennen, auch wenn die dicke Frau auch noch sehr unvorteilhaft ausstaffiert wurde mit fettigem Haar und formlosem Regencape. Allerdings sieht die schlanke Version in ihrem Billig-Leoparden-Shorty auch nicht besser aus, höhö. Vor allem ähneln sich die Anzeigen in vielen Punkten: Egal, was diejenige versucht hatte, sie blieb dick oder litt an dem Jojo-Effekt, ihr Mann wendete sich von ihr ab...hm, wenn die Liebe meines Gatten zu mir so dünn ist, dass er mich verabscheut, sobald ich ein paar Kilos zuviel auf den Rippen habe, sollte sich die Dame eher fragen, mit was für nem oberflächlichen, tumben Vollhorst sie da verheiratet ist und lieber die Scheidung einreichen anstatt da zu Wundermittelchen zu greifen, bei deren Konsum man angeblich weiterfressen kann wie bisher, hahaha!! Klar gibt's Leute mit leichtem Übergewicht, das z. B. aus ner Schilddrüsen-Unterfunktion resultiert, aber diese Schlankheits-Lüge und diese vermeintlichen Wundermittel gegen ein paar überflüssige Pfunde sind echt ein Gräuel, zumal damit auch die Leute außen vor bleiben, bei denen das Übergewicht nicht ernährungs- ist, sondern krankheitsbedingt (ja, auch sowas gibt's!).

Den größten Hammer fand ich, als das Schlankheitsmittelchen Formoline 112 in einer doppelseitigen Anzeige als Freundin deklariert wurde. Klar, mit ner Pille kann man sich wunderbar unterhalten, shoppen gehen, den Zoo besuchen oder was auch immer...da appellieren die Hersteller wohl anscheinend wirklich an die Dummheit und Oberflächlichkeit der Konsumentinnen.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Passende Inhalte zu Halloweeen

Abgesehen von meinem Blog-Eintrag mit dem Titel "Halloween 2011" vom 29. Oktober und wenig gruseligen Horror-Filmen auf Tele5 *kicher* hatten meine Mom und ich gestern ein interessantes bis makaberes Thema am Telefon. Das Grab meiner Großeltern auf dem Dellwiger Friedhof ist nach insgesamt 36 Jahren Nutzungsdauer nun eingeebnet worden - meine Eltern und die Geschwister meiner Mutter hätten zwar noch verlängern können, aber die Zeit für die Grabpflege fehlt allen. Meine Mom hat sich noch am meisten drum gekümmert, kann aber seit dem Schlaganfall meines Vaters auch aus Zeitgründen nicht immer so, wie sie will. Der Todestag meiner Oma jährt sich am 11. Januar 2012 zum 21. Mal und 21 Jahre sind doch ne ganz schön lange Liegezeit.

Als klar war, dass das Grab eingeebnet wird, stellte sich mir die Frage, was dann mit den Resten von Oma und Opa bzw. deren Särgen passiert. Per Zufall unterhielt sich meine Mom vor zwei Tagen mit ihrer Chefin, die ja einen Steinmetz- und Bildhauereibetrieb hat und der somit auch Grabsteine fertigt, über das Thema. Hm, es ist wohl so, dass die sterblichen Überreste wie Särge und Skelett auch nach Einebnung in den Gräbern bleiben und die "alten" Särge abgedeckt werden, damit neue Verstorbene dort bestattet werden können. Aus dem Grund wünschen manche Hinterbliebene auch ein Grab für ihre Verstorbenen, in denen zuvor noch niemand anderes beerdigt wurde. Hm, man kann es auch übertreiben, denn ich denke, dem Toten ist es egal, ob vorher dort schon andere Tote gelegen haben.

Das ist genau wie die Frage nach der Organspende: Manche Hinterbliebene können den Gedanken nicht ertragen, dass einem ihrer Verstorbenen ein noch funktionsfähiges Organ entnommen wird, das das Leben eines anderen Menschen retten könnte - was soll der Tote damit im Sarg oder in der Urne? Da braucht er es eh nicht mehr und leider hat nicht jeder Spendewillige einen Organspendeausweis. Ich müsste den auch noch beantragen, denn ob meine Leber, mein Herz oder meine Nieren gemeinsam mit mir irgendwann verfaulen oder ob ich einem kranken Menschen mit einem noch gesunden, funktionsfähigen Organ eine Verbesserung der Lebensdauer und -qualität ermöglichen kann, steht doch außer Frage. Vielleicht ist man selbst irgendwann auf ne Organspende angewiesen und damit dankbar für einen Verstorbenen, der sich zu Lebzeiten bereit erklärt hat, seine Organe nach seinem Tod zur Verfügung zu stellen, damit andere weiterleben können. Die Seele ist und bleibt unsterblich, bei Organen handelt es sich ja lediglich um die innere, materielle Füllung der körperlichen Hülle eines Menschen, die er zum leben benötigt, aber nicht mehr nach dem Tod. Und selbst, wenn der Verstorbene nach seinem Tod und nach einer Organspende noch aufgebahrt wird: Von der OP-Narbe ist dann eh nix mehr zu sehen, zumal der Verstorbene ja auch bekleidet aufgebahr wird, damit die Angehörigen ihn besuchen können.

Auch wenn man natürlich immer denkt, dass die eigenen Eltern das ewige Leben gepachtet haben, so stellt sich natürlich schon irgendwann die Frage nach dem Tod der Eltern, da die normalerweise vor ihren Kindern sterben - ausgenommen, wenn jemand im jungen Alter an einem Unfall, einer schweren Krankheit oder einem Gefäßverschluss stirbt. Meine Mom hat mir gestern schon mal mitgeteilt, dass sie und mein Vater auf dem Terrassenfriedhof in Schönebeck beerdigt werden möchten, zumal wir dort auch viele Jahre in unmittelbarer Nähe gewohnt haben. Die beiden präferieren eine klassische Erdbestattung, was ich gut verstehen kann, denn die wollte ich im Falle meines Ablebens auch haben. Allerdings hoffe ich, dass der Tag, an dem ich mich als Tochter um die Beerdigung, eine Grabstelle usw. kümmern muss, noch in ganz weiter Zukunft liegt, was natürlich analog auch für meinen eigenen Tod gilt. Wie schnell es gehen kann und wie schnell man am Sensemann knapp vorbei schrammen kann, habe ich oft genug miterlebt - Unfälle, plötzliche Schlaganfälle, Thrombose mit Lungenembolie etc. Auch die Geschichte mit der abgefallenen Gondel in Bremen, die mehrere Menschen verletzt hat, hätte tödlich enden können.

Ich weiß nur, dass ich bestimmt kein Billig-Bestattungshaus beauftragen werde, in dem mit dem Tod zu Schleuderpreisen geworben wird, z. T. auch noch in Tageszeitungen, wo sich ein bestimmter Bestatter damit brüstet, mit dem Bestattungs-Oscar ausgezeichnet worden zu sein - wenn es mal soweit ist, suche ich einen guten Bestatter meines Vertrauens auf, denn der Tod geliebter Menschen ist zu wichtig als dass man das von nem Sarg- oder Bestattungs-Discounter erledigen lässt.

In Deutschland wird das Thema "Tod und Trauer" zwar oft tabuisiert, weil es natürlich nicht in unsere auf Äußerlichkeiten ausgerichtete Spaß-Gesellschaft passt, aber leider gehört der Tod zum Leben dazu. Das ist auch der Grund, warum er häufiger in meinen Büchern auftaucht, wenn auch meist auf humorige Weise - die meisten schieben den Schnitter gerne weit von sich weg, aber leider fragt er nicht immer danach, wann er zu wem kommt und ob er überhaupt erwünscht ist.

Seit vorgestern haken die Tagesstatistiken

Normalerweise kann ich unter meinem Account tag- und sogar stundengenau die Leserzugriffe unter meinem Blog abrufen, doch seit zwei Tagen ist nur noch die Wochenübersicht möglich :o/, zumindest was meine Posts betrifft. Die Statistik über Zugriffe aus den einzelnen Ländern und anhand von anderen Homepages kann ich nach wie vor tages- und stundengenau abrufen, aber leider die Post-Statistik nicht - ein weiteres obskures Wunder der Technik eben *stöhn*. Vermutlich ist die tages- und stundengenaue Zählung der Zugriffe auf meine einzelnen Posts auch schon im Halloween- und Allerheiligen-Urlaub :o).

Lustige Horror-Filme und noch einmal die Pottgezwitscher-Zeitung

Wie ich festgestellt habe, bin ich heute wieder mit einigen Beiträgen in der Pottgezwitscher-Zeitung vertreten, u. a. mit den Blog-Einträgen zu den Wahnsinns-Baustellen in Essen (es sind ja neue hinzugekommen wie z. B. die am Düppenberg/Ecke Tangabucht bzw. Ackerstraße) und meinem gestrigen Eintrag zum morgigen Halloween-Fest in Borbeck und Umgebung sowie auch mit meinem gestrigen Eintrag "Vielleicht sollte man jemanden fragen, der sich mit sowas auskennt", hihi. Dankeschön! :o)

Tele5 hatte auch wieder lustige Horror-Filme auf Lager: Beim Ersten sah ich nur das Ende, in dem sich eine überdimensionierte Kobra und eine ebenso überdimensionierte Echse bekriegten, wobei die Kobra sich vorher noch mit nem Menschen am Stück gestärkt hatte, während die anderen mit nem Hubschrauber flüchteten. Ach, hat die Echse schön mit dem Schwanz gewedelt...die Leute konnten zum Glück entkommen, nachdem der Heli einige Startschwierigkeiten überwunden hatte. Die Klopperei zwischen Echse und Kobra endete damit, dass ein Düsenjäger die Tiere weggebombt hat - bei der Gelegenheit hat die Kobra, die natürlich in Flammen aufging, noch mal eben ihre menschliche Beute wieder ausgewürgt. Ich dachte immer, dass machen nur manche Würgeschlangen wie z. B. Anacondas, aber bei solchen Billig-Filmen kommt das nicht immer so genau mit der Biologie. In der letzten Szene öffnete der ausgespiene Mensch seine Augen, die aussahen wie die einer Schlange und dann züngelte der Zombie auch noch wie ne Schlange. Meine Güte, war das gruselig...:o).

Im zweiten Film verließ ne Gruppe Teenager eine Fete, um im House of Fears, das einer alten Dame gehörte und ne Jahrmarkt-Attraktion sein sollte, einen schönen Abend zu verbringen. Schon, als eine kleine, diabolisch anmutende Statue, die auch bei "Der Exorzist" ne tragende Rolle in der Eingangssequenz im Nord-Irak spielte, nur in wesentlich größerer Ausfertigung, war die Sache relativ vorhersehbar, denn die Ängste der Teenager - die Eine hatte Platzangst, der Andere vor Clowns, die Dritte vor Vogelscheuchen - erwachten zu Eigenleben! Von ursprünglich sechs Teenies blieben nachher nur noch die beiden Stiefschwestern Hayley und Samantha übrig, die sich im Laufe des Films näher kamen, denn anfangs herrschte zwischen den beiden Zickenkrieg - auch die Entwicklung war vorhersehbar. Und dann noch die eindimensionalen Charaktere der Protagonisten - der farbige Jugendliche dachte nur ans Fummeln, seine Freundin war mehr mit ihrem Röckchen und ihrem langen schwarzen Haar beschäftigt als alles andere, der Junge, der seine Freunde ins House of Fears gebracht hatte, mimte bis zu seinem Ableben nen schlechten Jahrmarkt-Animateur, der versucht, Kirmesbesucher mit abgedroschenen Sprüchen in ne Geisterbahn zu locken, der nette Typ, der sich für Samantha mehr interessierte als für ihre bekloppte Stiefschwester, war die ganze Zeit über nur nett und vernünftig, Hayley mimte die ganze Zeit die Zicke, die am Ende nur noch hysterisch rumkreischen konnte und Sam fungierte die ganze Zeit auch nur als lösungsorientierte Sympathieträgerin...toll, echt.    

Auch die Horror-Figuren animierten mich teilweise eher zum Lachen als zum Gruseln: Der Clown, der schließlich dem farbigen Jungen den Garaus machte, war eher Pennywise für Arme, die Puppe, die den verhinderten Animateur abgestochen hat, drehte immer eigenwillig seinen Kopf in eine bestimmte Richtung und ließ es sich nach dem dritten Korrekturversuch nicht mehr gefallen, dass sein Kopf zurecht gerückt wurde, der "Höllenhund" mit den fluoreszierenden Augen wirkte in anderen Filmen auch schon mal gruseliger. Wenn schon Grusel zu Halloween, dann auch bitte richtig und nicht solche vorhersehbaren, pseudogruseligen Lachnummern, die teilweise von richtig guten Klassikern abgekupfert wurden wie ES oder Das Omen. 

Am frühen Abend zappte ich eher zufällig im SWR in eine Sendung, in der die am meisten gespielten Hits auf SWR1 des Jahres 2011 präsentiert wurden. Da waren richtig geile Klassiker dabei - "Hells Bells" von AC/DC, "Hotel California" von den Eagles, "Music" von John Miles, "Stairway to Heaven" von Led Zeppelin u. v. m. Bei "Hells Bells" feteten meine Stofftiere auf dem Boden ab, ich auf meiner Couch und selbst die Venus, die gerade im Osten aufgegangen war, zeigte allen die Teufelsforke. Gegenüber diesen Klassikern kann dieses heutige, poppig verpackte Kindergedudel von Brooke Fraser, Justin Bieber, Tokio Hotel, Bruno Mars und anderen Leuten einpacken, denn die Bands damals bzw. einige sind ja heute noch aktuell beherrsch(t)en ihre Instrumente wenigstens gut und haben solche eine Atmosphäre mit ihren Songs verbreitet, die dieses Einheits-Gedudel von heute in den allerseltensten Fällen zustande bringt. Ich glaube auch kaum, dass irgendein Titel von den o. g. Interpreten in 30 Jahren noch als Klassiker in Musiksendungen gespielt wird...

Samstag, 29. Oktober 2011

Halloween 2011

In zwei Tagen ist ja Halloween, sodass fröhliche Kürbisse diesmal auf meinem Balkon und im Küchenfenster leuchten dürfen - außer Balkontür, Wohnzimmerfenster und Küchenfenster hab ich ja auch keine weiteren in der Wohnung, da waren es in meinem alten Domizil in Frohnhausen doch ein paar mehr - einmal Bad, einmal Küche, zweimal Wohnzimmer, einmal Schlafzimmer.

Morgens geistere ich aber erst mal nach Renault, weil mein identitätsgestörter Clio seine Winterreifen aufgezogen bekommt - sicher ist sicher - und dann weiter zum Doc, weil ich noch ein Rezept für meine fröhlichen Teststreifen Coagucheck brauche. Gestern Abend lag mein INR mit 3,0 jedenfalls im therapeutischen Bereich. Zum Glück hören die starken Schwankungen, die ich bis vor wenigen Wochen noch hatte, ohne dass ich dauernd die Dosis verändert hätte, endlich mal auf. Seit meiner TIA am 20. Juni war meine Blutgerinnung offenbar etwas durcheinander geraten *frust*. 

Nachmittags hole ich meinen Clio dann wieder neu bereift ab und dann darf er bei mir in der Straße spuken - Thorsten der Lemming, der an meinem Innenspiegel baumelt, darf auch mitspielen, hihi. Sicherlich bildet Clio eine unheilige Allianz mit anderen schwarzen Autos wie z. B. seinem Freund, dem schwarzen 3er BMW, Sammys Twingo, Eckis schwarzem 3er, Annas und Ernas 5er, einem Corsa, einem Passat Kombi...mal gucken, was sich die düsteren fahrbaren Untersätze so einfallen lassen :o). Vielleicht unternehmen sie ja Geisterfahrten durch Gerschede und Umgebung, um arglose Passanten zu erschrecken oder Michael Myers auf die Hörner zu nehmen, falls der plant, Leute anstatt in den USA im Essener Nordwesten zu meucheln - das tut er ja auch in meiner Geschichte "Halloween" aus meinem Debüt "Mitten aus'm Pott", zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als er einem verirrten Weißen Hai im Rhein-Herne-Kanal begegnet :o). Wer weiß, vielleicht feiern ja auch einige Verstorbene, die auf dem Friedhof auf der Haus-Horl-Straße in Dellwig beerdigt sind,  wieder ne Party - ebenfalls auch in der o. g. Geschichte nachzulesen. Eventuell können die Autos ja auch mal bei ihrer Geisterfahrt nen Abstecher zum Friedhof machen.

Passend zu dem Ganzen erscheint an Halloween auch das aktuelle Album von Metallica & Lou Reed mit dem Titel "Lulu". Das werde ich mir sicherlich holen, hehe. Die passende Beschallung zu Halloween wäre es jedenfalls.

Sammy, Ecki und die anderen Stofftiere verkleiden sich gruselig, wobei Sammy besonders gewürdigt werden möchte, denn seit sie trächtig ist, will sie alle Nase lang gewürdigt werden. Soweit ich informiert bin, will sie als Fledermaus mit Haarschleife gehen :o)). Marina futtert zur Feier des Tages bestimmt Kürbissuppe. Steffi könnte ihrem kleinen Aaron ja einen schwarzen Strampler mit eingesticktem Kürbis-Motiv anziehen.

Derzeit ist ja das Thema "Arztromane" in meinem Blog sehr beliebt - natürlich kann es dann auch gruselige Vorgänge in Essener Krankenhäusern geben, die man mit Arztromanen kombinieren könnte: Aus dem Glockenturm des Borbecker Doms, St. Dionysius, entweichen viele, viele Fledermäuse und umkreisen das in der Nachbarschaft gelegene Philippusstift in der Hoffnung, an den Fenstern noch (tote) Insekten abstauben zu können. Eine Nachtschwester geistert mit ner Kürbis-Laterne über die nächtlichen Flure der Station B2, feuert die Türen aus den Angeln und weckt alle Patienten mit der Frage, ob sie nicht schlafen können - auch wenn die meisten bis dato schon friedlich gepennt haben. Nachdem alle wach sind und sich über das Fledermausaufkommen vor ihren Fenstern wundern, geht sie mit ihrem Kürbis eine rauchen. Einige Fledermäuse machen sich auch ne Fluppe an und kreisen vor dem Krankenhaus zwischen Haupteingang, Hülsmannstraße und dem Spielplatz, der zwischen Hauptpost an der Marktstraße und der Hülsmannstraße liegt. Der Stationsarzt versucht, einen Patienten in der Notaufnahme zu beruhigen - neben Symptomen, die auf einen Schlaganfall hindeuten, ängstigen ihn die Fledermäuse, die über die Flure flattern und den NAW umkreist haben, mit dem er angeliefert wurde, zusätzlich zu Tode. Ein anderer Patient nörgelt rum, weil er sich im MRT keine rauchen darf und prahlt lieber zum Unmut der MTAs mit seinem Pipimann in der Gegend rum, dann nennt er den Stationsarzt auch noch "Schatzi"...:o). Die Fledermäuse fragen sich, ob der Typ einen an der Waffel hat und suchen lieber nach Insekten, die bei den milden Temperaturen noch am Leben sind. Ein irrer Kürbis hüpft durch die Notaufnahme und erschreckt alle mit seiner diabolischen, krächzenden Lache, dann bietet er dem Stationsarzt und einigen Schwestern noch nen Teller Kürbissuppe an. Die Herrschaften lehnen dankend ab und wissen nicht, was schlimmer ist - die durchgeknallten Fledermäuse, die über ihre Köpfe hinweg sausen oder der irre Kürbis. Einige Schwestern brauchen schließlich selbst einen Arzt, weil sie in Ohnmacht fallen, nachdem ein Gespenst ihnen seinen Kopf hin hält, den es sich vom Hals montiert hat - der Stationsarzt hat jedenfalls alle Hände voll zu tun und erwägt ernsthaft einen Berufswechsel...  

In der OP-Abteilung des Marienhospitals Altenessen drehen die OP-Bestecke total ab und hüpfen kichernd, krähend und meuchelnd durchs Krankenhaus. Im Elisabeth-Krankenhaus in Huttrop wanken die Zombies vom nahe gelegenen Ostfriedhof ins Innere der Klinik und beißen dort herzhaft in Patienten und Pflegepersonal, weil sie Hunger haben...:o).

Vielleicht sollte man jemanden fragen...

...der sich mit sowas auskennt. Das dachte ich gestern Abend auf dem Heimweg angesichts eines Reisebusfahrers, der ziemlich orientierungslos durch Borbeck schlich und dann noch den Verkehr auf der Kreuzung Rechtstraße/Borbecker Straße aufgehalten hat. Eigentlich sollte man von Berufskraftfahrern ein bisschen mehr erwarten können, aber es gab mal ne Zeit, da haben die Arbeitsagenturen für jeden Hinz und Kunz - egal, ob geeignet oder nicht - Bus- und Lkw-Führerscheine gefördert bzw. den Personenbeförderungsschein noch gleich mit. Während an die Piloten-Ausbildung bzw. die Bewerber ja sehr hohe Anforderungen gestellt werden, was beim Führen eines Verkehrsflugzeuges auch mehr als sinnvoll ist, darf wohl fast jeder Menschen mit dem Bus befördern, auch wenn's dadurch lebensgefährlich für die Fahrgäste und andere Verkehrsteilnehmer werden kann. Auf der Straße gelten zwar andere physikalische Gesetze als in der Luft, aber die Verantwortung und Manövrierfähigkeit bleibt die Gleiche.

Mein Akku für mein Handy ist zwar da, aber meine SIM-Karte hat auch ihren Geist ausgehaucht, sodass der nette Verkäufer bei Vodafone mir direkt ne Neue bestellt hat, weil meine SIM so alt ist, dass man die nicht ohne Weiteres gegen im Shop vorrätige Karten austauschen kann. Er will auch gleich meine Tarife optimieren, weil mich da die freundlichen Call Center-Mitarbeiter wohl des Öfteren falsch beraten haben - das vermute ich schon lange und hab das auch schon moniert, aber angeblich war ja nicht viel daran zu machen...vielleicht sollte man auch da jemanden ans Telefon setzen, der sich mit sowas auskennt und der nicht nur auf Profit aus ist. Während der junge Mann in jeder Hinsicht echt fit war, hatte ich bei seiner zwar gut gestylten Kollegin das Gefühl, dass die da nur zu Deko-Zwecken rumstand...

Es gab ja mal diesen blöden Spruch: "Wer nichts wird, wird Wirt.", wobei das sicherlich in vielen Fällen nicht zutrifft, aber heute gilt vielfach eher der Spruch: "Wer nichts wird, wird Call Center Agent oder geht in den Vertrieb, am besten Strukturvertrieb (= Schneeballsystem)." Ich habe eine Reihe von Kunden, die nicht dauerhaft im Call Center arbeiten und den Bankkunden irgendnen Scheiß aufschwatzen wollten, und deshalb lieber das Risiko von Arbeitslosigkeit in Kauf genommen haben anstatt sich da in die Reihe von Labertaschen einzureihen, die eh nur verkaufen wollen und nur vordergründig rhetorisch geschickt sind - nach fünf Minuten merkt man eigentlich recht schnell, dass die nicht viel Ahnung haben, vor allem, wenn es um Details geht, die über den reinen Vertrieb hinaus gehen. Vertrieb hat für mich vielfach nicht immer was mit guter Werbung oder gar Beratung zu tun, sondern eher mit blödem Aufschwatzen wollen.

Einmal hatte ich - als unerwünschte Telefonwerbung noch erlaubt war - mal nen Anruf von nem jungen Mann aus einem Call Center, der mich dazu animieren wollte, für 5 € im Monat an 100 Gewinnspielen teilzunehmen. Ich habe dankend abgelehnt und ihm höflich erklärt, dass ich entscheide, wann ich an nem Gewinnspiel teilnehmen wolle und keine Lust auf ein Abo hätte. Er in pseudofreundlichem, wenig überzeugendem Tonfall, der auch gerne bei älteren Menschen angewendet wird, weil manche Senioren ja prinzipiell für senil halten: "Möchten Sie sich keine Träume erfüllen?" (Wow, wie intelligent! *reiher*)
Meine Antwort lautete: "Doch, aber wann und wie, entscheide ich selbst."
Da wurde aus dem pseudofreundlichen Vertriebler ganz schnell der letzte Asi, der mich anblaffte: "Dann scheißen Sie sich doch ein!"
Ich habe gegrinst und geantwortet: "Lieber stinken als doof sein!" und hab aufgelegt - auf dieses Niveau muss ich mich nicht herab begeben und ich hab auch keine Lust, mich nach Feierabend von irgendwelchen Hirnis mit Dingen belatschern zu lassen, die mich nicht interessieren.

Mittlerweile ist unerwünschte Werbung zwar verboten, aber viele halten sich auch da nicht dran - Anrufe von Call Centern habe ich zwar nicht mehr, aber Questico ließ ne Zeit lang mal total bescheuerte automatisierte Werbeanrufe auf mein Handy hernieder prasseln (ich hab da einmal aus Spaß und Neugier angerufen - aber dann wird man solche Zeitgenossen schlecht wieder los), dauernd kamen Werbebriefe...ich hab die auch mal über die Bundesnetzagentur abmahnen lassen. Dann sollen sie doch andere belügen, die dumm genug sind, allen Scheiß zu glauben und sich auch noch mit Runen, Engelskristallen oder sonstwas eindecken, den diese selbst ernannten Berater von sich geben bzw. empfehlen.

Unerwünschte Werbepost ist auch keine Seltenheit - und zwar von Unternehmen, mit denen ich noch nie zu tun gehabt habe, noch nicht mal aus Neugier. Auf die Quote der Streuverluste wäre ich mal gespannt.

Auf jeden Fall fällt auf, dass die ganzen neuen Telekommunikationsanbieter wohl nicht immer das halten, was sie versprechen - das gilt für Vodafone ebenso wie für Unitymedia oder 1 & 1 mit unserem allseits geliebten Marcell Davis. Renate war nachher von Unitymedia so frustriert, dass sie doch wieder zurück zur Telekom gewechselt ist. Das wundert mich jetzt nicht - Werbung ist in vielen Fällen alles. Thomas ist wohl mit seinem Internet-Anschluss zu 1 & 1 umgezogen, ist damit aber auch nicht 100 %-ig zufrieden, wie er mir am Donnerstag am Telefon erzählt hat. Telefon und Handy laufen aber weiterhin über die Telekom.

Freitag, 28. Oktober 2011

Arztromane der ganz besonderen Art

Dr. Norden gibt es ja schon, aber da wir schon so schön bei Himmelsrichtungen sind, können auch Serien mit dem Titel Dr. Süden, Dr. Westen und Dr. Osten entstehen.

Bei Dr. Süden in einer Klinik im Essener Süden scheint natürlich stets die Sonne, wenn der große, gutaussehende Arzt gleichen Namens durch die Kinderklinik streift und alleinstehende Mütter betört, die am Bett ihres kranken Kindes wachen. Wenn sie das nicht tun, verschwindet Dr. Süden zu einem romantischen Picknick mit einer seiner Patientinnen für zärtliche Stunden in eine von der Sonne beschienene, duftende Blumenwiese mit fummelnden Hummeln :o).


                                          (c) Alexandra Döll, Essen

Wenn Dr. Osten nach einer geglückten Operation im Aufwachraum einer seiner Patientinnen erscheint, geht die Sonne für diejenige auf, denn der hübsche Kerl mit dem ergrauten Haar und den warmen braunen Augen strahlt so nett, dass jede der Damen das Gefühl bekommt, etwas ganz Besonderes zu sein. Dr. Osten ist jedoch mit Oberschwester Ana Bolika aus Moskau liiert - und niemand der hübschen Patientinnen kann die traute Zweisamkeit der beiden Liebenden in Dortmund stören. Am liebsten machen sie lange Spaziergänge an der Emscher, denn deren eiriger Duft verleitet sie zu ungeahnten Höhenflügen in den siebten Himmel.

                     Sonnenuntergang über E-Schönebeck - (c) Alexandra Döll, Essen


Während bei Dr. Osten im Krankenhaus natürlich die Sonne aufgeht und er seine Ana Bolika bescheint wie die Morgensonne (und natürlich auch besteigt, hihi!), geht bei Dr. Westen natürlich die Sonne unter - aber nicht so schön wie auf dem Foto oben! Dr. Westen, seines Zeichens Neurochirurg, hat immer düstere Endzeit-Visionen, wenn er eine Dame am Rückenmark oder Hirn operieren muss, doch diese geheimnisvolle, düstere Aura macht manche Weiber rattendoll, sodass sie ihm nachsteigen - auch wenn sie das Krankenhaus schon längst gesund oder zumindest bereit für Reha-Maßnahmen verlassen haben. Dann lauern sie ihm nach Einbruch der Dunkelheit in der Nähe seiner freistehenden Villa in Essen-Kettwig auf...


        Aufziehendes Unwetter über Essen-Haarzopf - (c) Alexandra Döll, Essen

Um was es bei Dr. Norden geht, weiß ich nicht, aber in meiner Version würde der gute Dr. Norden, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie - ein blonder Hüne aus dem hohen Norden, der in den Pott gezogen ist - eine seiner Patientinnen betören und die dann nach deren Genesung in sein Iglu in Herne bitten :o).

Die skurrilsten und beklopptesten Absagen

Es folgt eine kleine Sammlung bekloppter Texte in Absageschreiben, die teilweise ich, teilweise auch Freunde und Bekannte auf Bewerbungen erhalten haben. Freuen Sie sich auf schlechten Stil, schlechtes Benehmen und gekünstelte Pseudo-Intelligenz. Viel Spaß damit!

Höflichkeit ist eine Zier...
"Sowas wie Sie können wir hier nicht brauchen!"
(Und der Bewerber sowas wie Sie nicht als Arbeitgeber/Kollege...)

Kindergarten für Sozialpädagogen ohne Sozialverhalten
"Wir haben die Entscheidung zur Besetzung der Stelle getroffen. Leider nicht für Sie!"
(Und wo steht der Zusatz "Ätsch!" mit nem Smiley, der die Zunge rausstreckt????)

Paranoia oder Angst vor dem Geschwindigkeitsrausch...
"Leider können wir Ihre Bewerbung nicht weiterverfolgen, da wir nicht von Ihren kommunikativen Fähigkeiten überzeugt sind..."
(Ich aber auch leider nicht von deren kommunikativen Fähigkeiten und Intellekt...)

Ich tue so, als wenn ich intelligent wäre...
"Derzeit möchten wir von Ihrem freundlichen Anerbieten jedoch keinen Gebrauch machen..."
(Schön, Sie nicht kennen gelernt zu haben!)

Sag es ohne Worte...
  • Bei einer Bewerbung in einer Pferdeklinik erhielt die Kandidatin die Unterlagen kommentarlos zurück - dafür sahen die Unterlagen aber aus, als wenn da ein Pferd drüber gelaufen wäre und die Mappe zusätzlich noch im Misthaufen gewälzt worden wäre. Hm, ich glaube angesichts dieses Sozialverhaltens, kein Pferdefreund würde da sein Hottehü freiwillig in Behandlung geben, denn wer schon so mit Bewerbern umgeht, wird die Tiere wohl nicht besser behandeln.
  • Schön, wenn ordentlich aufgeklebte, professionelle Fotos unbrauchbar gemacht werden, indem man einfach mitten reintackert - sagt alles, auch ohne Anschreiben.
  • Manchmal kommen Unterlagen auch kommentarlos zurück, nur das Foto der Bewerberin fehlt bezeichnenderweise. Brauchte da jemand ne Wi***-Vorlage?
  • Binnen zwei Tagen werden die Unterlagen einfach nur umgetütet und kommentarlos an den Absender zurückgeschickt - wie kann man es auch als über 50-jähriger wagen, der zudem noch aus den neuen Bundesländern stammt, sich noch mal zu bewerben?
Zum Glück gibt es auch Positiv-Beispiele, die zeigen, dass es möglich ist, stilistisch gute, freundliche Absagen zu formulieren, aber die o. g. Negativ-Beispiele nehmen leider zu. Kein Wunder, dass auch Personaler vielfach einen ähnlich schlechten Ruf wie Banker, Politiker oder Call Center Agents genießen.

Skurrile Rodelpartien auf dem Donnerberg

Der Donnerberg, der von Bedingrade über Gerschede weiter nach Dellwig verläuft, wo er kurz vor dem Dellwiger Bahnhof in die Donnerstraße einmündet, ist gerade zwischen Schnitterweg und der Einmündung Emscherblick sehr steil, sodass man ihn natürlich gut zum Rodeln nutzen kann, denn Autofahren könnte bei entsprechenden Schneemassen doch ein wenig schwierig werden, zumal die Stadt Essen ja vielfach nur bei den Reichen, Schönen und Bekloppten streut - angeblich soll das ja in diesem Jahr anders sein, weil mehr Streusalz eingekauft wurde. Wir dürfen gespannt sein :o).

Marina baut auf der Ecke Donnerberg/Schnitterweg abermals ihren mobilen Suppen- und Getränkestand auf, wobei sie tatkräftige Hilfe von meinen Plüschtieren Sammy und Ecki erhält. Der Sensemann und der Zwerghamster des Todes scharren schon im Schnee auf dem Feld mit den Pfötchen bzw. den Füßen, weil sie auf Todesopfer hoffen. Marina findet die beiden Gestalten ziemlich dusselig und kommt auf deren Anwesenheit nicht klar. Ecki geht zu den beiden hin und pullert, sodass sowohl der Sensemann als auch der Zwerghamster des Todes endlich das Weite suchen - Gorillapisse, nein danke!!

Uli als sympathisches Schütze-Mädchen mit fehlendem Problembewusstsein segelt als Erste den steilen Hang runter. Sie genießt noch einmal den Blick über den Essener Norden und das nördliche Ruhrgebiet, bevor sie mit Lenken und Bremsen beschäftigt ist bzw. auch damit, dumpf unkende Frösche mit Schalke 04-Schals um den Hals, die einfach mal zugestiegen sind, von ihrem Schlitten zu vertreiben. Deshalb bekommt sie auch nicht mit, dass sie am Fuße des Berges richtig kräftig bremsen müsste. Die Frösche retten sich auf der Donnerstraße mit einem beherzten Sprung in eine Schneewehe am Fahrbahnrand, während Uli gegen einen 7er BMW prallt - zum Glück, ohne sich dabei zu verletzen. Der Fahrer kommt bestürzt aus seinem Haus gerannt und hält Uli nen Vortrag über seinen 7er bzw. dessen Wert. Der 7er selbst tut so, als wenn ihn die ganze Geschichte nix anginge und Uli blickt den BMW-Besitzer mit großen Augen an. "Ich verstehe nicht, wo das Problem liegt!"

Timo muss, bevor er ins Tal hinunter rauscht, erst Omma Plömmelköttel durchlassen, die den Donnerberg mit ihren Einkaufstaschen hinauf schnauft. Die arme Dame wird kurz vor ihrem Zuhause an der Schlossstraße von einem Waran überfallen, der ihr unbedingt an die Eier will. Sie überlässt dem Waran widerwillig ihre Eier aus Bodenhaltung. Einige Artgenossen des Warans haben die Netto-Filiale auf der Ecke Frintroper Straße/Schlossstraße überfallen, sodass es dort auch keine Eier mehr gibt, weil die Riesen-Echsen alle mitgenommen haben. Omma Plömmelköttel braucht erst mal nen Schnaps und grübelt darüber nach, wo sie neue Eier her bekommt...

Timo ist gut mit Kölsch getränkt den Hang runter gesegelt und hickst dauernd, was ein ausgebüchstes Krokodil auf den Plan ruft - hurra, Menschenfleisch mit Alkohol gefüllt! Das bekommt es auch nicht alle Tage. Leider stellt das Kroko sich nicht besonders intelligent an, sodass es sich total unauffällig mitten auf der Fahrbahn auf die Lauer legt, bevor Timo überhaupt mit seinem Schlitten an ihm vorbei gefahren ist. "Mach Platz, du Otto!" ruft Timo genervt und hickst noch einmal. Zu spät - er nimmt das Kroko auf die Hörner, sodass er nun auch unfreiwillig einen Fahrgast hat, der jedoch sichtlich Spaß an der Schlittenfahrt hat und erst mal nicht mehr ans Fressen denkt. Unten angekommen, bremst der angetrunkene Timo jedoch etwas zu heftig, sodass der Schlitten aus der Spur gerät und schleudert. Das Kroko fliegt in hohem Bogen in einen bis dato zugefrorenen Gartenteich und blickt verwirrt um sich, als es sich mit mehreren Goldfischen im eiskalten Wasser wiederfindet. Timo bleibt in Höhe des Emscherblicks verwirrt hicksend im Schnee liegen, während sein Schlitten unkontrolliert den 7er auf der Donnerstraße antippt. Der Besitzer ist der Verzweiflung nahe, zumal er noch nicht mal nen Verantwortlichen sehen kann. Wie soll er das seiner Versicherung erklären, wenn er den Schaden beheben lässt? - "Ein herrenloser Schlitten touchierte mein Auto..."??? Timo wird von zwei hilfsbereiten Erotik-Darstellerinnen, die das Ganze beobachtet haben, mit nach Hause genommen, damit sie ihn dort aufwärmen können :o).

Renate segelt gerade los, als eine finster drein blickende Mördermuschel auf ihren Schlitten springt. "Wenn du bekloppt fährst oder ich in den Schnee falle, DANN GNADE DIR GOTT!!!" Die Rüstige lässt sich davon jedoch nicht beeindrucken, zumal sie das alles schon von ihrer Arbeitsstelle kennt, packt die Muschel beherzt und wirft sie möglichst weit weg. Die Mördermuschel bleibt prustend im Schnee liegen und zetert, während Renate sich schließlich unfreiwillig in einem Vorgarten am Fuße des Donnerbergs wiederfindet, denn ihr Gefährt ist ins Schleudern geraten, da zwei lebensmüde Fußgängerinnen, die sich langsamer bewegten als mancher Tote, einfach auf die Fahrbahn getreten sind, wobei die eine noch rumheulte, dass ihr ein Fingernagel abgebrochen ist und der Saum ihrer Jeans nicht richtig sitzt. Renate flucht und entschuldigt sich schließlich bei einem kleinen Busch, den sie unfreiwillig geplättet hat. Die Seele des Busches - ein translucides Abbild des Busches mit Engelsflügelchen - schwebt hinauf zum Himmel, wo er mitleidig von Gott und Petrus empfangen wird.

Thomas und Alex versuchen gemeinsam, unfallfrei den Donnerberg runter zu kommen - Alex sitzt vorne, Thomas mit seinem neckischen Stirnband hinten. Petrus im Himmel kann schon nicht mehr hinsehen, als die beiden sich kräftig mit den Füßen abstoßen und schnell an Fahrt gewinnen. Am Fahrbahnrand liegen gereizt zischelnde Schlangen aller Art, die von dem Treiben auf dem Donnerberg genervt sind - noch nicht mal im Tiefschnee hat man Ruhe vor den ganzen Menschen. Thomas jammert los, während Alex den Schlangen drohend die Teufelsforke zeigt, sodass die es bei einem gereizten Zischeln belassen anstatt einen Angriff zu starten - auf Flüche mit nicht absehebaren Konsequenzen haben sie jetzt keine Lust.

Thomas gelingt es irgendwie nicht, den Schlitten ruhig zu halten, sodass sie noch vor dem Erreichen der ersten Häuser in Höhe des Emscherblicks mit ihrem Gefährt umkippen und im Schnee landen. Ein Eichhörnchen und einige dumpf unkende Frösche schauen ihnen neugierig zu, als sie erst mit großen Augen im Schnee liegen bleiben und sich dann langsam gegenseitig aufhelfen. Thomas überlegt, was schlimmer ist - Zackenbarsche im Bodensee, die einem in die Weichteile beißen können oder diese ganzen merkwürdigen Viecher hier, denn die Frösche scheinen schadenfroh zu grinsen, zumal er sich auch noch nen blauen Fleck nebst einem Riss in der Hose geholt hat. Alex schüttelt grinsend den Kopf über ihr Groupie (und Berufskollegen) und nimmt Thomas mit zu sich nach Hause, das zum Glück nur zehn Gehminuten entfernt ist, damit er sich erst mal stärken kann. Sie hat sich zum Glück nix getan und muss sogar über diese skurrile Erlebnis kichern, während Thomas immer noch jammert und sich zunächst nicht aufheitern lässt, doch auch dafür kennt Alex Mittel und Wege...

Thorsten, der Lenken und Bremsen immer noch total überbewertet findet, saust todesmutig den Donnerberg hinunter, sodass er fast Erpel Dieter über den Haufen fährt, der dort mit ner Fluppe im Schnabel über die Straße trappst, aber schleunigst aufflattert, als er Thorsten heranrauschen sieht. '"Du bist bestusst!" grummelt Erpel Dieter, als Thorsten an ihm vorbei gefahren ist. Da er natürlich wieder zu spät lenkt und bremst, wird der 7er auf der Donnerstraße zum dritten Mal an diesem Tag von einem Schlitten touchiert, sodass dessen Fahrer bewusstlos zusammen bricht - drei Schlitten an einem Tag in seinem Auto, das geht nun wirklich nicht! Der 7er schnaubt verächtlich bis genervt. Thorsten fühlt sich unfreiwillig zum Fräulein befördert, was anlässlich seines Vornamens zu peinlichen Vermutungen Anlass geben könnte, dann muss er mal wieder wegen starker Beschädigung abgeschleppt werden und zeigt den Ärztinnen in der Notaufnahme des Philippusstiftes mal wieder alles, was sie sehen wollen...:o).

Happy End!

"Lustige" Vorgänge in Essen

Gestern Abend und auch heute früh wurde von zwei Sachverhalten berichtet, bei denen man sich echt fragt, ob's noch geht und wo manche Leute ihr soziales Gewissen haben (vermutlich nicht mehr vorhanden). Drei polnische Bauarbeiter sind seit Dezember 2010 auf der Baustelle am ehemaligen C & A-Gebäude auf der Kettwiger beschäftigt und haben dafür bis dato lediglich 150 Euro (!!) Lohn gesehen. Jetzt behauptet der Bauträger, obwohl die Papiere der Arbeiter eine andere Sprache sprechen, dass die polnischen Arbeiter gar nicht bei ihm angestellt sind, sondern dass sie eine Rechnung an einen Subunternehmer stellen müssten...ja, nee, ist klar, der eine scheißt den andern an, der Letzte scheißt sich selber an. Die Bauarbeiter wollen jedenfalls dagegen protestieren - der Protest kommt nach zehn Monaten zwar relativ spät, aber immerhin kommt er.

Die Tatsache, dass der Zuzug von Arbeitskräften von Osteuropa erleichtert wurde, ist wohl der besonderen Tatsache geschuldet, dass manche Arbeitgeber meinen, die Leute aus Polen, Rumänien, Russland, Ukraine...leichter bescheißen zu können in Bezug auf den Lohn, der ihnen zusteht. Soviel zum Thema "Soziales Gewissen".

An der Fakultät Mathe der Uni Duisburg-Essen hat sich ein Mathe-Professor unsagbar beliebt gemacht, indem er Studierenden mehr Punkte und bessere Noten versprach, wenn sie zum DRK zum Blutspenden gehen - zum Glück haben sich die Studis nicht darauf eingelassen, weil manche sich entweder erpresst und/oder diskriminiert fühlen. Es gibt nun mal Menschen, die gerne Blut spenden würden, aber es aus etwaigen Gründen nicht dürfen wie z. B. bei bestimmten Vorerkrankungen, Schwangerschaft und - was mir auch neu war - wenn sie bi- oder homosexuell sind. Klar, ein Blutspendewilliger rennt auch zum Blutspendedienst - egal, ob DRK oder eine andere Organisation - und trällert: "Ich bin XY und bin schwul/lesbisch/bi." Und wenn das wegen der HIV-Gefahr sein sollte, dass homo- oder bisexuelle Menschen nicht spenden dürfen: Es gibt auch sicherlich genug Heteros, die damit infiziert sind, z. B. wenn der Ehemann ohne Kondom auf dem Straßenstrich fremd vögelt, weil Kondome ja ach so störend sind und er ner Frau natürlich an der Nasenspitze ansehen kann, ob sie HIV-positiv ist, sich da bei einer Prostituierten ansteckt, anschließend mit seiner Ehefrau schläft und die dann unwissentlich auch mit HIV infiziert. Eigentlich wird doch angeblich vor Verwendung der entsprechenden Konserven auf HIV, Hepatitis und andere Krankheiten untersucht, sodass das eine mögliche HI-Infektion ja dann unabhängig von der sexuellen Orientierung des Spenders auffallen müsste.

Mittlerweile hat der Professor sein fragwürdiges Angebot zurückgezogen und sich auch entschuldigt - vor dem Öffnen des Mundes Gehirn einschalten, sage ich da nur. Wie sagte der Moderator auf Radio Essen so schön? - "Er ist ja Mathe-Professor, nicht Ethik-Professor." :o) Da wollte wohl jemand unserem ehemaligen Star-Chirurgen Christoph Brölsch Konkurrenz machen, der schwerkranke Menschen auch nur gegen die Zahlung horrender Geldbeträge vor dem Tod retten wollte...

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Neumond - ziviler Ungehorsam aller Orten

Über Bedingrade, Dellwig und Gerschede flitzen in den frühen Morgenstunden die Sternschnuppen über den klaren Himmel, denn die Sternschnuppen proben den zivilen Ungehorsam und lassen sich nicht so einfach vorschreiben, dass sie im August vom Himmel zu regnen haben - nein, sie mögen den goldenen Oktober viel lieber!

Ein ausgebüchster Waran bricht in Huttrop in Wohnungen ein - Krokodilseier, die er ausweiden kann, gibt es dort leider nicht, deshalb steht er öfter vor Kühlschränken und klaut die Eier, die die Bewohner in ihren Kühlschränken haben, auch wenn die wesentlich kleiner sind. Keiner ermahnt den Waran wegen seines Cholesterinspiegels, noch nicht mal der Allgemeinmediziner Dr. Haschmich, als der den großen, aggressiv züngelnden Waran in seiner Küche vorfindet, denn mit der Riesen-Echse möchte er sich lieber nicht anlegen, denn dann braucht er als Arzt auch nen Arzt - oder im ungünstigsten Fall nen Pathologen und Leichenbestatter.

In Dellwig, unweit der Stadtgrenze zu Bottrop, sind zwei Krokodile ausgebüchst und führen sich in den Straßen rund um die Prosperstraße selber Gassi - manchmal kommt sogar menschliches Futter vorbei, das zufrieden rülpsend verspeist wird. Die beiden Krokos gehören Exoten-Liebhaberin Finchen, einer 91-jährigen Dame, die eigentlich jeden Tag mit ihren ungewöhnlichen Hausgenossen an der Leine Gassi geht, aber das ist den Krokos viel zu langweilig und langsam. Manchmal nehmen sie auch ein Bad im Rhein-Herne-Kanal, wo sie die dort lebenden Fische und Aale zum Zittern bringen - dabei leben im Kanal gar keine Zitteraale...

Die junge Nilpferdkuh Klara ist aus dem Duisburger Zoo entwichen und möchte in der Straßenbahn auf Kinderfahrschein fahren, wobei sie die Bahn fast mit ihrem massiven Gewicht umwirft, als sie einzusteigen versucht. Wer von den Fahrgästen flüchten kann, tut dies auch schleunigst, aber natürlich versperrt Klara auch eine Tür mit ihrer kolossalen Gestalt. Als der offensichtlich todesmutige bis lebensmüde Fahrer ihr keinen Fahrschein verkaufen will und schon gar keinen Kinderfahrschein, öffnet sie ihr Maul weit, um ihn von ihren gefährlichen Stoßzähnen zu überzeugen, die sogar einen Löwen übel zurichten können. Danach rückt der Fahrer freiwillig nen Kinderfahrschein raus. Die Bahn schwankt, als Klara sich mit ihrer vollen Masse in die Bahn quetscht und auch noch pupst, während der Straßenbahnfahrer weiterzufahren versucht und die Fahrgäste sich angstvoll an die Außenwände und Fenster der Bahn quetschen.

Bei Kamps am Carlsplatz am Rande der Düsseldorfer Altstadt proben die Tauben zivilen Ungehorsam, sodass die Verkäufer ihre Kunden per Schild an der Tür bitten, diese zu schließen - und zwar wegen Taubenalarm. Die Tauben sehen es gar nicht ein, immer nur in der freien Natur zu fliegen oder rumzulaufen; nein, sie möchten sich bei Kamps, wo ja auch ein warmer Backofen steht, aufwärmen und werden ziemlich giftig, wenn ihnen jemand die Tür vor dem Schnabel zuknallt.

Vor dem kleinen feinen Bürogebäude, in dem auch die Firma untergebracht ist, in der Alex und Marina arbeiten, steht ein Dachdecker und spielt mit seinem Gerät - äh, mit dem Steuergerät des Krans, denn auf dem Dach des Hauses gegenüber wird gearbeitet. Der Typ kommt sich wahnsinnig interessant und witzig vor, deshalb haben einige Hunde in der Umgebung trotz Stubenreinheit auch kein Problem damit, ihn mit einem Baum zu verwechseln :o).

Warum viele Arbeitsuchende nicht zur Zeitarbeit möchten

Personaldienstleistern aller Art stehen die meisten Arbeitsuchenden grundsätzlich offen und positiv gegenüber, wobei es ja neben den klassischen Zeitarbeitsfirmen auch Personalvermittlungen/-beratungen gibt, die direkt an Unternehmen vermitteln. Natürlich gibt es auch Zeitarbeitsfirmen, die zur Festanstellung beim Kundenunternehmen vermitteln, aber die meisten haben was gegen Arbeitnehmerüberlassung, was anhand der Realität auch gut nachzuvollziehen ist:

  • wesentlich weniger Geld für die gleiche Arbeit wie die Festangestellten - rühmliche Ausnahmen bestätigen die Regel
  • Übernahme-Option oft lediglich Lockmittel und nicht wirklich ernsthaft vom Entleiher geplant
  • subtile Aufweichung des Kündigungsschutzes
  • oft noch nicht mal Antworten auf Bewerbungen und wenn, hört man nach dem Vorstellungsgespräch nie wieder was, auch wenn passende Vakanzen ausgeschrieben sind
  • moderne Ausbeutung/Sklaverei.
Auch ich wurde vor einigen Monaten von einem Zeitarbeitsunternehmen in Essen beim Vorstellungsgespräch gefragt, ob ich auch bereit wäre, für weniger zu arbeiten als ich derzeit verdiene. Das habe ich rundweg abgelehnt - ich verdiene zwar hier keinen Hungerlohn, aber auch kein Spitzengehalt - und das hätten manche Arbeitgeber gerne: Leiharbeiter, die zwar alles können, aber die sie jederzeit wieder los werden können und die wesentlich schlechter entlohnt werden als die Festangestellten. Und ein seriöser Arbeitgeber zahlt normalerweise auch vernünftig anstatt auf Ausbeutung zu setzen. Mir wurden vor Jahren mal für den Posten einer Vorstandssekretärin 7,67 € Stundenlohn angeboten, ohne Fahrtkostenzuschuss und Verpflegungsmehraufwendungen, was einem Bruttogehalt von ca. 1.288,56 Euro entsprochen hätte bei ner 40-Stunden-Woche - je nach Branche verdienen manche Arbeitnehmer das schon in Teilzeit brutto. In meinem damals noch bestehenden Arbeitsverhältnis habe ich weit mehr als das Doppelte dieses Betrages verdient und dieses Dumping-Angebot auch dankend abgelehnt. Als schwaches Gegenargument kam dann, dass das ja ein so renommiertes Unternehmen sei, aber dass es nicht bereit wäre, mehr zu zahlen. Dazu hab ich nur eins gesagt: Wenn die so renommiert sind, können die auch vernünftig bezahlen! Als Nächstes folgte dann ein Angebot als Empfangskraft in einem Krefelder Autohaus - für 8,31 Euro die Stunde, ebenfalls ohne Verpflegungsmehraufwendungen und Fahrtkostenzuschuss - Krefeld liegt ja auch direkt um die Ecke von Essen aus gesehen...brutto wäre ich damit bei 1.396,08 Euro gewesen. Danach hatte sich das Gespräch für mich erledigt - bitte jemanden mit akademischem Grad, damals sechs Jahren Berufserfahrung und Pendelbereitschaft, aber für nen Hungerlohn: nein, danke!

Ich bin bestimmt nicht der Verfechter der Theorie "Unter 50.000 Euro Jahresgehalt stehe ich gar nicht erst auf", aber alles hat seine Untergrenze und die ist bei mir bei 30.000 Euro Jahresgehalt definitiv erreicht - alles, was darunter liegt, ist für mich nicht interessant und wäre es auch für viele meiner Kunden nicht, die z. T. wesentlich mehr verdient haben.

Ich weiß zwar, dass die Personaldisponenten in den Zeitarbeitsfirmen auch ein eher durchschnittliches Gehalt bekommen (bei 2.500 Euro brutto in Vollzeit ist da definitiv Schluss), aber das rechtfertigt noch lange nicht, andere für nen Hungerlohn auf die Bretter zu schicken, aber manche spielen ja "Man kann es ja mal versuchen."

Im kaufmännischen Bereich werden viele Stellen zumindest hier in den Ballungszentren ohnehin nur noch über Zeitarbeit ausgeschrieben, teilweise mit Übernahmeoption (haha). Komisch, früher ging es doch auch, dass Firmen direkt eingestellt haben, ohne dass da jemand von der Zeitarbeit geholt wurde - Leiharbeiter waren ursprünglich dazu da, bei personellen Engpässen einzuspringen und Auftragsspitzen abzufedern, doch seit die Bundesarbeitsagentur gestattet hat, dass Leiharbeiter auch zeitlich unbefristet beschäftigt werden dürfen, sind manche Firmen dazu übergegangen, das auch weitlich auszunutzen - mit traurigen Konsequenzen für den Leiharbeitnehmer. Und da beschwert sich unsere Regierung, dass angeblich so wenig in die Rentenkassen gespült wird? - Klar, die Arbeitslosenquote ist hoch - auch wenn sie natürlich geschönt wird, indem manche Arbeitslose in z. T. überflüssigen Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen verschwinden - aber wenn ein Teil der Bevölkerung trotz Vollbeschäftigung nur Bruttolöhne zwischen 800 und 1.600 Euro verdient, ist es logisch, dass da auch weniger Sozialabgaben gezahlt werden, da die sich nun mal am Bruttogehalt bemessen. Es ist ein Unterschied, ob der Beitrag zur Rentenversicherung auf der Grundlage von 2.500 Euro brutto oder 1.500 Euro brutto berechnet wird. Willkommen in der Realität, liebe Politiker mit Visionen!

Abermals in der Pottgezwitscher-Zeitung

Weitere Blog-Einträge von mir wurden in der Pottgezwitscher-Zeitung veröffentlicht, u. a. meine Persiflage auf den Werbe-Spot(t) für Liqui Moly Motorenöle, skurrile Erlebnisse im Bewerbungsprozess, den lustigen Horror-Film "Frogs", zweideutige Dialoge übers Vernaschen...vielen Dank!!! :o)

Soeben habe ich einen Beitrag für goodnewstoday.de geschrieben, u. a. über die Unsitte in Massenmedien, Fehlprognosen aufzustellen, die jeder sogar minutengenau widerlegen kann, zumindest was das Wetter betrifft. Da fragt man sich echt, ob die Moderatoren von Radio Essen mal aus dem Fenster ihres Sendestudios schauen, wenn sie strahlenden Sonnenschein verkünden, während es draußen wie aus Eimern schifft :o)). Und auch Sternschnuppen besitzen die Frechheit, nicht etwa im August zu erscheinen, wo sie ja fast jährlich vollmundig angekündigt werden, sondern zwei Monate später, denn außer der Sternschnuppe am Montagmorgen habe ich heute früh im Südosten direkt zwei Sternschnuppen gesehen - also, entweder sind die Sternschnuppen im Essener Nordwesten einfach nur spät dran oder die sind so eigensinnig, dass sie sich einfach nicht an Prognosen von irgendwelchen Wissenschaftlern halten möchten, hihi. Auf jeden Fall habe ich mir was gewünscht - was, kann ich ja nicht schreiben, denn dann geht das nicht in Erfüllung und das wäre doch schade. Sternschnuppen sind jedenfalls pünktlich bzw. haben eine innere Uhr, denn sie sind jeden Morgen zwischen 4.55 Uhr und 5 Uhr gut am Morgenhimmel zu erkennen, wenn keine Wolken da sind und natürlich nur, wenn sie Lust haben, über den Himmel zu sausen.

Gestern Abend habe ich auf n24 eine Tierdokumentation gesehen, wobei Sammy und ich es besonders traurig fanden, dass ein Elefantenbaby gestorben ist, da es wohl schon nach der Geburt sehr schwach war, und eine Löwin von einem Nilpferd so schwer verletzt wurde, dass sie weder essen noch trinken konnte, was ihren sicheren Tod bedeutet :o(((. Sammy plärrte danach jedenfalls, sodass weder ich noch ihre plüschigen Freunde sie kaum trösten konnten; seitdem die Kleine trächtig ist, ist sie noch senibler als sonst.

Über Düsseldorf ist gerade ein wunderschönes Morgenrot zu sehen, vor allem über Friedrichstadt. Leider kann ich davon jetzt kein Foto machen, da der Akku meines Handys ja erst noch geliefert wird :o((.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Ein Mini-Protest am Carlsplatz bzw. an der Benrather Straße

Vor gut 15 Minuten versammelten sich an der Ecke einige junge Menschen, die aussahen wie Blumenkinder, offenbar zu einer Protestaktion mit Trommeln und selbst gebastelten Transparenten auf der Ecke Benrather Straße/Carlsplatz, um gegen irgendwas zu protestieren, doch leider waren die Schilder so klein geschrieben, dass man nix lesen konnte :o/. Es ist ja schön, wenn Leute auf die Straße gehen und demonstrieren, aber wenn keiner weiß, gegen was, ist das auch ärgerlich. Gut, momentan gibt's da nicht soviele Möglichkeiten, gegen was demonstriert werden könnte - Euro-Rettungsschirm und Banken - aber es gibt ja noch zig andere Sachen, gegen die protestiert werden könnte: Hartz IV, Arbeitsmarktpolitik, Dumping-Löhne, Verteuerung der Lebensmittel bei gleichzeitiger Verschwendung, Sozialpolitik im Allgemeinen, Atomkraft, Energiekonzerne...auf jeden Fall haben sie einige Autofahrer auf der Benrather Straße schon zur Weißglut gebracht, weil sie auf der Fahrbahn rumhüpften und die Autofahrer dadurch ausbremsten, sodass tatsächlich gehupt wurde, was wohl eine der Forderungen war, wenn ich eins der Schildchen richtig entziffert habe. Derzeit ist aber wieder Ruhe da draußen - vielleicht sind ja schon unsere Ordnungshüter eingeschritten...

Fragwürdige Werbe-Spot(t)s - kann man zweckentfremden :o)

Eine Reihe von Internet-Nutzern aus Deutschland und Österreich echauffiert sich über den Werbe-Spot für Liqui Moly-Motorenöle, weil das doch sehr an die moralische Seite des Zuschauers appelliert, Marke "Du bist Schuld, wenn Du unser Öl nicht kaufst, weil wir dann Kurzarbeit machen müssen, keine neuen Arbeitsplätze schaffen und keine Lehrlinge mehr ausbilden können." Das ist auch das, was mich an dieser Werbung stört, auch wenn Ernst Prost als Inhaber - früher wurde er noch als Vorstand von Liqui Moly deklariert - wohl auch eine Stiftung für Menschen in Not hat, wobei diese Einblendung am unteren Bildrand auch neu ist. Die Sache mit der Stiftung ist ja grundsätzlich gut, aber wie gesagt: Der Appell auf der moralischen Schiene nervt.

Wenn ich jetzt ganz bekloppt wäre, könnte ich aus dem Werbe-Spot ja einen Werbe-Spott für meine Zwecke machen.
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Also...ich stehe in dem Spot in Business-Klamotten zwischen lauter hohen Bücherregalen und schaue mich dort um - unten folgt die Einblendung mit meinem Namen und meiner Position. Dann spreche ich:

"Meine Bücher schreibe ich ausschließlich in Deutschland. Auch meine Steuern bezahle ich hier. Ich schaffe neue Kunstwerke und unterstütze von Arbeitslosigkeit bedrohte Kunden bei ihren schriftlichen Bewerbungen. Weder erhalte ich ALG I noch Fördergelder für arme Literaten. Damit all dies so bleiben kann, bitte ich Sie sehr herzlich: Kaufen Sie Bücher von Alexandra Döll!" *klimpereinmalmitdenaugen*

- Schlusssatz aus dem Off: "Bücher made in Germany - Alexandra Döll!"
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Na, das wäre doch mal richtig verrückt, oder? :o) Das könnte auch jeder Arbeitslose so machen, Marke: "Ich arbeite ausschließlich in Deutschland. Auch meine Steuern bezahle ich hier. Ich schaffe neue Korrespondenz/neue Werkstücke/neue Konten (je nach Berufsbild) und bilde Lehrlinge aus. Derzeit erhalte ich ALG I (bzw. Hartz IV). Damit sich das wieder ändert, bitte ich Sie sehr herzlich: Stellen Sie Herrn/Frau (Name) ein." *klimpereinmalmitdenaugen*

- Schlusssatz aus dem Off: "Qualitätsarbeit made in Germany - [Name des Bewerbers]."

Komischer Traum heute Nacht

Hm, eigentlich sagt man ja, dass viele Menschen gerade bei Vollmond schlecht schlafen und/oder wild träumen, aber merkwürdige Träume können auch bei Neumond auftreten :o). Ich habe zwar gut geschlafen, aber mein Traum heute Nacht war doch etwas merkwürdig.

Ich stand mit einem gelben Helm auf'm Kopf auf einem Baugerüst im Sonnenschein - klar, ich als Dipl.-Päd., Psychologische Beraterin und Europasekretärin bin auch total bewandert im Baugewerbe, aber was manche da nicht können, kann ich auch, hihi (siehe Baustelle Hatzper Straße) - und habe Bauarbeitern Anweisungen gegeben, d. h. ich fröhnte meinem Hobby, Aufgaben zu delegieren :o). Abgesehen davon, dass ich keinerlei Berufserfahrung im Baugewerbe habe und ich dort auch eigentlich nicht unbedingt tätig werden wollte, kommt es ja noch besser: Während ich da so fröhlich auf dem Baugerüst rumstand und "meine Mannen" delegierte, habe ich auch noch nen Heiratsantrag (!!) bekommen :oD. Hm, der junge Mann, der mir den gemacht hat (etwa 40 Jahre alt, groß, schlank, dunkelhaarig, mit Brille) war zwar sehr nett (hey, wo bist du????), aber solche spontanen Heiratsanträge habe ich noch nie bekommen, noch nicht mal im Traum, hihi. Wenn ich mich noch richtig an den Traum erinnere, habe ich sogar "ja" gesagt. Dann weckte mich leider der Wecker, sodass ich leise vor mich hingrummelte, genau wie meine Stofftiere. Sammy nöhlte wieder am lautesten.

Ein weiteres verkauftes Büchlein :o)

Wie ich soeben beim Zugriff auf meine BoD-Statistik feststellte, habe ich gestern das erste Exemplar von "Hart wie Krupp-Stahl" verkauft. Juhu!! Wenn da noch ein paar verkaufte Exemplare dazu kommen - natürlich nicht nur von meinem aktuellen Werk, sondern auch von den älteren - bin ich mehr als zufrieden.

                                                                 Buchcover


Renate scherzte gestern schon rum, dass ich doch mal eine kleine makabere Serie mit Schauplatz Ruhrgebiet schreiben sollte, natürlich gepaart mit Gesellschaftskritik, denn auch eine ihrer Lieblingsschriftstellerinnen, namentlich Donna Leon, lässt in ihre Krimis auch immer Kritik an manchen Missständen mit einfließen, wie z. B. einen Giftmüll-Skandal. Renates Idee finde ich prinzipiell klasse, wobei meine Bücher ja schon mehr oder weniger offen Missstände anprangern (merkwürdige Unternehmenskulturen in der Wirtschaft, Wohlstandsverwahrlosung, städtischer Schnee- und Müllabfuhrdienst nur für die Reichen in ihren Nobelvierteln etc.), aber leider ist meine Schreiberei derzeit ein nettes Zubrot zu meinem Hauptbroterwerb, denn meinen Lebensunterhalt kann ich davon leider nicht bestreiten, auch wenn regelmäßig immer wieder was in die Kasse kommt :o(. Wenn ich das wirklich eines Tages könnte - also von meiner Autorinnentätigkeit leben - dann würde ich mir den Schwachsinn, der in der freien Wirtschaft teilweise, aber zum Glück nicht überall abgeht, nicht mehr freiwillig antun. Deshalb bleibt mir derzeit nur, Bewerbungen zu tickern auf Positionen, die mich interessieren, und auf die Antwort eines Arbeitgebers zu warten, der alle Merkwürdigkeiten durch seine Unternehmensführung und -kultur Lügen straft. Ein guter Anfang ist ja schon mal gemacht, wobei ich ja auch schon wieder über zwei Negativ-Beispiele gebloggt hatte, was schlechten Stil in Absagen betrifft.

Natürlich habe ich viele Leser und auch viele Menschen, die das mögen, was ich schreibe, aber nicht jeder kauft ein Buch bzw. setzt lieber auf kostenloses Material von mir. Ich bin auch nicht der Typ, der für jeden Mist die Hand aufhält und schreit "Da will ich aber jetzt Kohle für sehen!". Anerkennung durch Andere ist auch eine sehr gute Sache und äußerst wichtig, aber leider nix, wovon man leben kann.

Was Erfreuliches und einige Beklopptheiten

Gestern bekam ich eine erste Einladung zu einem Telefon-Interview, das am 4. November stattfinden soll, d. h. ein Vorstellungsgespräch :o). Das ist ja schon mal etwas Erfreuliches, zumal auch die Antwort-Mail sehr nett und gut geschrieben war. Gleich muss ich nur noch meine Unterlagen in der Datenbank der Firma hinterlegen, damit alles perfekt vorbereitet ist.

Ansonsten gilt auch bei manchen Unternehmen "Höflichkeit ist eine Zier - weiter kommt man ohne ihr". Die eine Firma schafft es noch nicht mal, sich für die Bewerbungsunterlagen zu bedanken, sondern schreibt lapidar, dass sie sich für jemand anderen entschieden hätten - zwei Tage, nachdem ich die Bewerbung versendet hatte. Bei der anderen postalischen Absage war die Qualität und die Beschäftigung mit meinen Unterlagen nicht viel besser - wenn ich es als Personalsachbearbeiterin in einem Krankenhaus im Essener Süden schaffe, in einem Siebenzeiler zwei Rechtschreibfehler unterzubringen, ist das schon ne reife Leistung :o). Tja, wer nicht will, der hat schon. Dann soll aber auch bitte das Gejammer mancher Unternehmen aufhören, dass ihre Arbeitnehmer angeblich nur mittelmäßig bis schlecht sind. Da sich aber kein Bewerber selbst einstellt, sondern von jemandem eingestellt wird, sollte man sich da eher fragen, wer denn die mittelmäßige Qualität der Arbeitsleistung mancher Angestellter zu verantworten hat bzw. welcher Vollhorst die eingestellt hat.

Ehrlich gesagt bin ich froh, wenn ich nicht bei Institutionen und Firmen anfangen muss, die so mit ihren Bewerbern umgehen - da stellt sich dann nämlich die Frage, wie die erst mal mit ihren Angestellten umgehen...das sage ich auch meinen Kunden immer wieder, wenn die über unfreundliche bis unpersönliche Absagen äußerst frustriert sind. Wenn manche Firmen Zeit haben, über Bewerber im Netz zu recherchieren bzw. von externen Dritten recherchieren zu lassen, dann ist auch die Zeit, vernünftige Absagen zu schreiben. Es wird ja häufig als Grund für standardisierte Absagen Zeitmangel angegeben - das kann aber nicht hinkommen, wenn für das Online-Profiling von Bewerbern genug Zeit bleibt.

Unsere über alles geliebte Baustelle auf der Hatzper Straße in Haarzopf schlägt auch wieder neue Kapriolen, da Bauunternehmungen offensichtlich zuviel Steuergelder zur Verfügung gestellt bekommen und da wohl auch irgendwelche Horsties eingestellt wurden, die zwar nicht viel können, dafür aber vielleicht billig sind. Seit gut zwei Wochen war es möglich, sowohl geradeaus nach Mülheim als auch rechts in die Neue Mitte Haarzopf abzubiegen, sodass der obligatorische Riesen-Stau auf der Hatzper Straße entzerrt wurde bzw. gar nicht mehr vorhanden war. Montagabend bin ich schon über Rüttenscheid gefahren, weil die Hatzper Straße total dicht war, sodass ich mir schon gedacht habe, dass da was nicht stimmen kann, aber gestern machte ich den Fehler, auf die Hatzper Straße abzubiegen, sodass ich auch den Grund für das erneute Chaos sehen konnte: Die rechte Spur zur Neuen Mitte ist wieder gesperrt, sodass wirklich alle erst mal halblinks Richtung Mülheim weiterfahren müssen, der Stau ist also vorprogrammiert. DAS soll mir mal einer vernünftig erklären - und die sind auch nie im Leben bis zum 31. Oktober fertig, zumindest nicht bis zum 31. Oktober 2011. Wenn man dann nen Verantwortlichen fragen würde, würde der wieder nur lapidar sagen, dass sich die Autofahrer, die dort täglich lang müssen, das alles nur einbilden, hahahaha!!!

Ähnlich wie auf der Hatzper Straße verhält es sich auch mit der Baustelle vor dem Haus meiner Eltern in Bedingrade: Monatelang wurde da gearbeitet, weil neue Rohre verlegt werden mussten, sodass die Einmündung teilweise gesperrt war - jetzt, da alles fertig ist, muss alles noch mal aufgemacht werden, da an der Baustelle wohl was schief gelaufen ist. Grandios, wirklich. Vielleicht sollte man jemanden sowas machen lassen, der sich mit sowas auskennt...?! - Gelbe Seiten! :o) In den Unternehmen gilt wohl auch: Jeder macht, was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen mit, aber manche sind ja auch der Überzeugung, dass man keine gelernten Kräfte mehr einstellen muss, so ein bisschen Arbeit kann auch ein ungelernter Hiwi - Hauptsache, ich muss den nicht tariflich entlohnen.

Dienstag, 25. Oktober 2011

Timo und die Ampeln sowie andere Merkwürdigkeiten

Gestern Morgen stürmte mein Gatte ins Büro und hatte so nen Hals, weil die Ampelschaltung an einigen Kreuzungen in Düsseldorf ein bisschen merkwürdig anmutet - eine Ampel springt nach drei Sekunden Grünphase wieder auf Rot, sodass ein Vorwärtskommen unmöglich ist, aber bei zwei hinereinander gelegenen Ampeln springt die erste zwar auf Grün, aber die zweite bleibt dann hundert Jahre auf Rot...manchmal kann man sich nur noch etwas wundern, genau wie über die Tatsache, dass der Stadt Düsseldorf lt. RP-Online das Geld fehlt, einen mittellosen Düsseldorfer zu beerdigen, dafür aber etliche Millionen in Kö-Bogen & Co. stopfen kann. Darüber hat sich Renate gerade schon per Mail bei mir echauffiert.

Gestern Abend hatte Timo in Köln das "schöne" Erlebnis, dass sich die Insassen der zwei hinter ihm an einer roten Ampel stehenden Fahrzeuge kräftig die Fresse poliert haben. Meine Güte, für manche scheint der Straßenverkehr echt ein probates Mittel zum Aggressionsabbau zu sein. Eigentlich kann man Konflikte auch auf anderem Wege lösen, und wenn sich mein Vordermann bekloppt verhält, rege ich mich kurz auf oder schüttele mein weises Haupt, aber deshalb muss ich jemanden ja nicht gleich vermöbeln. Das neue Asi-Tum hält wohl langsam Einzug - wenn ich meinen Willen nicht kriege, muss ich erst mal jemanden verprügeln. Wir haben uns schon gefragt, wie solche reizbaren Typen erst mal reagieren, wenn sie ein echtes Problem haben...vor wenigen Jahren ist doch hier in Düsseldorf mal ein Kind von nem Porsche-Fahrer verprügelt worden, weil es Löwenzahnblätter auf seine Luxus-Karre geworfen hat. Hm, das Kind mag ja schlecht erzogen gewesen sein, weil es irgendwas da auf den Porsche geworfen hat, aber das ist noch lange kein Grund, da nen Ausraster zu kriegen und einem Blag den A... zu versohlen, zumal das noch nicht mal ne erzieherische Maßnahme war, sondern weil der Porsche-Spinner es in seiner maßlosen Wichtigkeit einfach nicht ertragen konnte, dass das Kind sein Auto wohl nicht so klasse fand. Vor allem hinterlassen Löwenzahnblätter auch Kratzer im Lack und irreparable Schäden *kopschüttel*. Hm, gestern sind Blätter von einem Ahornbaum auf meinen Clio gefallen (wir haben ja auch Herbst...) - soll ich den Baum jetzt verprügeln oder ihn direkt fällen lassen???? Manche Leute haben echt Sorgen...

Im Jahr 1996 blickte ein Berliner Twingo-Fahrer an einer roten Ampel plötzlich in eine Revolvermündung - er hatte sich erdreistet, einen unangemessen langsamen Mercedes zu überholen und das konnte die Protzkarre bzw. deren Fahrer ja nicht auf sich sitzen lassen, wie er auch der Polizei sagte. In der psychiatrischen Fachsprache nennt man sowas Megalomanie, in der Alltagssprache Größenwahn. Das passiert wohl, wenn das eigene Auto das Einzige ist, über das man sich definieren kann, weil Herz und Hirn fehlen.

Auch die Arbeitsagenturen erfreuen uns wieder mit lustigen Dingen: Timo, der betriebsbedingt zum 30. November hier aufhört, hatte sich bereits bei der Agentur für Arbeit gemeldet wg. arbeitgeberseitiger Kündigung aus betriebsbedingten Gründen. Gestern bekam er jedoch nen Schrieb von der für ihn zuständigen Arbeitsagentur mit nem Schrieb für Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme in Verbindung mit ärztlichen Gutachten ihre Tätigkeit aufgeben müssen. Hm, wir waren dabei, als er mit der Arbeitsagentur telefoniert hat, da war von sowas nie die Rede. Da war ja jemand selten kreativ, genauso wie bei unserer Kundinnen (Mittlere Reife, gelernte Bankkauffrau, in den letzten Jahren in der Sachbearbeitung und Dokumentenprüfung tätig) - obwohl sie noch nie im Personalbereich tätig war, hat sie von der für sie zuständigen Arbeitsagentur nen Vermittlungsvorschlag als Personalreferentin bekommen! Das muss auch keiner verstehen - unsere Kundin versteht es auch nicht.

Auf mich wartet der Eiertanz auch noch im ungünstigsten Fall, denn am 31.12.2011 ist für mich auch betriebsbedingt Schluss hier - wenn keine Aufträge da sind, werden wir leider auch nicht benötigt. Mein Arbeitsvermittler war zum Glück immer vernünftig und nett, aber wenn seine Kollegen mal den Jobsearch für mich übernommen haben, kamen da auch Angebote mit Sachen, die ich eigentlich schon in Absprache mit meinem Arbeitsvermittler ausgeschlossen hatte, aber nun gut - das muss wohl so sein, wenn man auf  ner Behörde tätig ist, Dienst nach Vorschrift und die Leute mürbe machen durch Entscheidungen, die mit gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar sind, denn natürlich sind Arbeitslose ja durch die Bank weg alles nur faule Schmarotzer, die ALG I abgreifen wollen und keine Lust zum Arbeiten haben, auch wenn sie vorher mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte in nem Arbeitsverhältnis gestanden haben. KILL!!!! Gleich versende ich dann mal wieder ne Bewerbung - in den letzten Tagen sind schon einige rausgegangen, eine neue folgt sogleich.

Flammenlose Kerzen beim Rodeln

Der Winter nähert sich mit Riesen-Schritten - auch wenn es heute im Vergleich zu gestern milder ist, dafür aber auch regnerischer :o(. Gerade klärt der Himmel wieder ein wenig auf und morgen soll ja wieder sonniges Wetter herrschen.

Gestern Abend wurden auf HSE24 abermals die flammenlosen, mit LED-Technik betriebenen Kerzen präsentiert (Flambiance), die im Gegensatz zu normalen Kerzen den Vorteil bieten, dass kein Wachs runter tropft auf die Tischdecke oder den Unterschrank und bei denen natürlich auch keine Brandgefahr besteht, wobei die wirklich schön gearbeitet sind - trotzdem erhalten echte Kerzen weiterhin bei mir den Vorzug. Solche "kalten" Kerzen wären natürlich total gut, wenn meine Spießgesellen/-innen und ich im kommenden Winter - ob der wieder so schneereich wird wie die letzten beiden, darüber gehen die Meinungen noch auseinander - steile Straßen wie den Herskamp, den Reuenberg oder den Bergheimer Steig hinunter rodeln :o). Marina kann ja aufgrund ihrer Schwangerschaft und der beim Rodeln vorhandenen Unfallgefahr leider nicht mit rodeln, aber ich bin davon überzeugt, dass sie auf der Ecke Herskamp/Bergheimer Steig einen Stand aufbaut, an dem sie Glühwein, heißen Kaffee und Kakao sowie Kürbissuppe verkauft.

Die Kerzen würden schon alleine den Vorteil bieten, dass man Leute, die in eine hohe Schneewehe reingerutscht sind und unter selbiger begraben wurden, leichter orten kann, denn die Flamme leuchtet ja weiter und bringt somit Licht ins verschneite Dunkel. Das ist eine Arbeitserleichterung für die Rettungshunde - Bernhardiner, Schäferhunde und Golden Retriever. Klaus der Killer-Schneemann würde vor Neid erblassen, weil die Schneemann-Kerzen aus Wachs viel freundlicher gucken als er und nicht hinweg schmelzen, sobald die Temperaturen mehrere Tage hintereinander im Plus-Bereich liegen.

Sammy würde natürlich mit Ecki am Hang stehen und alle Rodler anfeuern, denn sie kann ja derzeit aufgrund ihrer Trächtigkeit auch keine allzu gefährlichen Freizeitaktivitäten betreiben. Marina würde sie sicherlich wieder mit Sigismund anquatschen und ihr öfter Kürbissuppe geben. Hamsterdame Steffi segelt mit ihrem Gleitschirmchen durch die verschneite Landschaft und macht Fotos von dem munteren Treiben - z. B. wenn Timo mit seinem Alien den Hang hinunter saust und mit seinem Schlitten einen Baum touchiert, weil der Alien ihm im falschen Moment die Augen zugehalten hat oder wenn Thorsten den Ärztinnen in der Notaufnahme des Philippusstift wieder alles zeigt, was sie sehen wollen, denn Bremsen und Lenken findet er ja immer noch total überbewertet :o). Für Thomas müssten wir eine mobile Toilette (toi-toi-toi) aufbauen, denn bei der Kälte verspürt seine Sextaner-Blase bestimmt noch häufiger den Wunsch, sich zu entleeren - vor allem, wenn er in einer Schneewehe landet und erst mal mühselig von einem Bernhardiner ausgebuddelt werden muss, wobei die Ortung durch die flammenlose Kerze ja auch für den Hund einfacher wird.

Uli brettert in Schlangenlinien den Herskamp mit ihrem Schlitten runter, begleitet von ihrem Wuffelwuff Herkules. In Höhe des Dachsfeldes gerät ihr Schlitten jedoch ins Schlingern. Herkules kann sich mit einem beherzten Sprung vom Schlitten ins Dachsfeld retten, aber Uli saust alleine schreiend weiter die Straße runter - bis der Bahndamm sie stoppt. Danach weiß sie als Schütze-Mädchen nicht, wo das Problem liegt, zumal ihr Licht auch noch brennt :o).


                                                   Herkules - (c) Marina Hong, Düsseldorf


Am Hang stehen natürlich neben meinen Stofftieren noch weitere Tiere, die dem munteren Treiben zuschauen - dumpf unkende Frösche mit Schal um den Hals, vegetarische Alligatoren, kältefeste Blindschleichen, Mambas im Pelzmantel...

Alex und Renate sausen mit einem Gummireifen den Herskamp hinunter, als plötzlich und unerwartet ein 3er BMW aus dem Dachsfeld kommt und ihren Weg kreuzt. Zum Glück hat ihr Gummireifen soviel Speed drauf, dass sie nicht einfach gegen das Auto donnern und sich ernsthaft verletzen bzw. den BMW massiv beschädigen - nein, aufgrund der Geschwindigkeit können sie die Motorhaube des 3er als Sprungschanze nutzen und dann noch relativ weich kurz vor dem Bahndamm aufsetzen. Renate jubelt und schwenkt eine Nikolaus-Kerze in der Gegend rum. Der 3er-Fahrer ist sprachlos.

Datensammlungen nicht nur per Bundes-Trojaner

Der Einsatz des Bundestrojaners sorgte ja verständlicherweise für einige Aufregung, zumal er wohl auch bei Personen eingesetzt wurde, die weder unter Terrorverdacht noch unter dem Verdacht stehen, eine schwere Straftat begangen zu haben bzw. zu planen. Eigentlich wird der Bundestrojaner zur Bespitzelung und Ausspähung von Mitmenschen aber gar nicht gebraucht, es gibt ja genug Leute - auf neudeutsch auch Consultants genannt - die ihre Mitmenschen gegen gutes Geld ausspionieren, und zwar im Bewerbungsprozess.

Wie im vergangenen Jahr durch die Medien geisterte, soll ja die Online-Recherche zu Bewerbern mittlerweile untersagt sein, aber das kann irgendwie nicht hinkommen, wie ich gestern einem Interview auf Radio Essen mit einer jungen Dame entnehmen konnte, die für ne Firma namens Reputeer (oder so ähnlich) tätig ist. Da stehen dann nicht mehr alleine die Qualifikationen im Vordergrund, die ein Bewerber in seinen Unterlagen nachweisen kann, sondern es wird dann im Netz über ihn recherchiert, ob er ein stimmiges Bild abgibt, ob er überhaupt zu finden ist usw.

Ich wiederhole jetzt nicht mehr den ganzen Babel, den ich schon mal an anderer Stelle zur Online-Recherche über Bewerber im Internet geschrieben hatte (hier im Blog, bei Suite101.de, bei experto.de) - was davon zu halten ist, habe ich recht deutlich zum Ausdruck gebracht (nämlich nichts). Ein Mensch ist ein bisschen mehr als die Summe seines Online-Profils - was nützt ein aalglattes, teilweise gefaketes Online-Profil, wenn das aber mit der realen Person gar nix zu tun hat? Leider ist das Internet auch ein Tummelplatz für manche mit unterentwickeltem Selbstbewusstsein, die sich dann schöner, besser, reicher, jünger...darstellen als sie eigentlich sind. Letzten Endes kann man einen Menschen erst richtig beurteilen, wenn man sich mit ihm unterhalten hat - und selbst da ist immer noch ne gewisse Fehlerquote gegeben, weil manche es sehr geschickt verstehen, sich zu verstellen, auch wenn sie das natürlich meist nicht monate- oder jahrelang durchhalten.

Im Vordergrund steht dabei aber, dass manche gute Bewerber von vornherein durchs Raster fallen, weil sie vielleicht nicht dem beschränkten Weltbild solcher Consultants im Internet entsprechen und den birnigsten Typen nachher der Vorzug gegeben wird, weil sie es verstehen, sich geschickt zu verstellen bzw. ins rechte bzw. verbesserte Licht zu rücken. Was wäre denn, wenn sich ein Bewerber z. B. auf seiner Homepage als Schalke 04-Fan outet und er ne Absage von einem Unternehmen erhält (natürlich ohne offizielle Begründung), weil 95 % der Belegschaft Fans vom BVB sind und der Schalker somit angeblich gar nicht passt - auch wenn Persönlichkeit und Qualifikation ansonsten stimmig sind?

Dann besteht ja immer noch die Gefahr, dass der Bewerber auf reine Äußerlichkeiten reduziert wird, auch wenn er im Backoffice tätig werden soll und somit überhaupt keinen Publikumsverkehr hat. Ne Berufskollegin von mir hat ja versucht, sich mit dem so genannten Profiling von Bewerbern einen Namen zu machen - bei solchem Quatsch schämt man sich echt, Dipl.-Päd. zu sein. Kein Wunder, dass Pädagogen aller Art in der Öffentlichkeit vielfach so einen schlechten Ruf genießen. Schön, dass Madame zu wissen glaubt, wie man jemanden anhand seiner Brille, Frisur, Kleidung, Gesichtszüge, Haarfarbe usw. einzuschätzen hat. Dafür braucht man nicht mal nen Hörsaal von innen gesehen zu haben, da kann man auch Zeitschriften der Regenbogenpresse aufschlagen, wo es solche Einschätzungen auch schon mal mit populärpsychologischem Schwerpunkt gibt.

Namen ihrer Klientel wollte meine Berufskollegin nicht nennen, wobei leicht vorstellbar ist, dass es sich vermutlich meist um Großkonzerne handelt, denn der kleine Handwerksbetrieb an der Ecke hat bestimmt weder die Zeit noch das Geld noch die Muße, erst mal seine potentiellen künftigen Mitarbeiter auf pseudowissenschaftliche Art im Internet screenen zu lassen. Hinzu kommt noch, dass kleinere Betriebe zwar nicht zu den Schwergewichten in der Wirtschaft zählen, aber dass da oft noch mit gesundem Menschenverstand an Sachen rangegangen wird und nicht mit künstlich aufgeblähter Show, hinter der sich angeblich intelligente Menschen verbergen.

Für das Bespitzeln oder Recherchieren über andere Leute ist noch nicht mal ein akademischer Grad erforderlich, das könnten auch Haupt- und Realschüler, die unfallfrei ne Tastatur und nen PC bedienen können. Es ist eigentlich traurig, dass manche Akadämliker sich dafür hergeben, über ihre Mitmenschen scheinbar kompromittierende Infos zu sammeln und dafür auch noch ein Schweinegeld zu kassieren - der Markt ist aber offensichtlich da, denn sonst könnten solche Läden ja nach spätestens einem Jahr wieder ihre Pforten schließen. Vermutlich sitzen aber gerade diese Akadämliker stolz wie Oskar am Kaffeetisch bei Mami, Papi, Onkel, Tante, Oma und Opa und erzählen empörende Dinge aus ihrem Arbeitsalltag, die sie bei ihrer Recherche über jemanden in Erfahrung gebracht haben. Schön, wenn sich jemand so instrumentalisieren lässt und es noch nicht mal merkt oder merken will.

Kein Wunder, dass es Bewerber schwer haben, die sich dem Trend von sozialen Netzwerken und anderen Online-Auftritten verweigern - über die können ja auch keine kompromittierenden bis empörenden Infos gesammelt werden, was dann natürlich als altbacken und nicht zeitgemäß umdeklariert wird, haha! Manche Mitmenschen befürchten angesichts solcher merkwürdigen Auswüchse wohl auch nicht zu Unrecht, dass selbst seriöse Infos über sie im Bewerbungsprozess gegen sie verwendet werden. Wenn jemand z. B. Handarbeiten als Hobby angibt, besteht bei solchen selbst ernannten Fachleuten im Personalauswahlprozess die Gefahr, dass jemand, der gut nähen, stricken, häkeln, weben, quilten etc. kann, von diesen Akadämlikern als altbacken durchs Raster fallen gelassen wird und somit in kein modernes Unternehmen passt. Hm, vielleicht kann aber auch die Dame mit dem Faible für Handarbeiten aller Art trotz ihres "altbackenen" Hobbys gut mit dem PC umgehen, super auf Menschen zu- und eingehen, ne Buchhaltung perfekt erledigen...

Hobbys aller Art können sowohl positiv als auch negativ gedeutet werden - Sport in irgendeiner Form heißt im positiven Sinne, dass sich jemand nicht nur auf seine Arbeit konzentriert, sondern auch auf seine körperliche Fitness, im negativen Sinne kann Sport auch mit erhöhter Verletzungsgefahr und somit häufigen Arbeitsausfällen assoziiert werden, gerade bei Kontaktsportarten wie Fußball, Kampfsport aller Art etc. Fußball als Mannschaftssportart zeugt im positiven Sinne von Teamfähigkeit und Fitness, im negativen Sinne können jedoch alle schlechten Klischees bemüht werden, die über Fußballer kursieren: hohe Verletzungsgefahr, häufige Krankenscheine, Hang zu übermäßigem Alkoholkonsum, mangelnde Intelligenz...alles, was positiv ist, kann man auch als negativ missdeuten, wie an diesem Beispiel deutlich wird.

Vor dem Hintergrund verwundert es auch nicht, dass sich manche Recruiting-Prozesse unnötig in die Länge ziehen, gerade bei großen Unternehmen. Wenn da auf eine Stelle mehrere hundert Bewerbungen eingehen, dauert es schon mal seine Zeit, bis die alle durchs Online-Raster geschickt und entsprechend beurteilt wurden. Deshalb ist es schon geradezu lachhaft, wenn in den Stellenausschreibungen von Großkonzernen steht "Wir suchen kurzfristig/zum nächstmöglichen Zeitpunkt..." Gut, der kann dann auch schon mal sechs bis zwölf Monate in der Zukunft liegen.

Einem Kunden von mir ist neulich auch so ein schlechter Witz bei nem großen Industriekonzern passiert, bei dem er sich bewerben wollte: Er rief in dem Unternehmen bei der zuständigen Ansprechpartnerin an, um noch offene Fragen vor Versand der Bewerbung zu klären - Ansprechpartnerin mehrere Tage außer Haus, Vertretung spielte das allseits beliebte Spiel "Ich weiß von nix" (das ist immer am besten...) und vertröstete ihn auf einen anderen Termin. Zweimal hat er dort noch angerufen zu den vereinbarten Terminen, aber die Ansprechpartnerin war mal wieder außer Haus. Beim dritten Mal hatte er endlich die in der Ausschreibung für Rückfragen zuständige Dame in der Personalabteilung an der Strippe, doch die wusste genauso wenig wie ihre Kollegin, sie war dort wohl nur zu Deko-Zwecken angegeben worden oder um so eine Stellenanzeige etwas persönlicher zu machen. Meinem Kunden reichte das Theater, er hat seine Bewerbung versendet, ohne offene Fragen geklärt zu haben - und bekam natürlich nach ein paar Tagen ne Absage. Kein Wunder, er hat manche Menschen ja auch durch seine ständige Nachfragerei aus ihrem Dornröschen-Schlaf gerissen - und das geht ja gar nicht! Wissen ist Macht - nicht wissen macht auch nichts.

Hm, falls da mal irgendein findiger Consultant auf die Idee kommen sollte, über mich im Netz zu recherchieren und meine Blog-Einträge zu finden: Nicht alles davon ist bierernst gemeint und manches einfach künstlerische Freiheit - z. B. steht mein Kumpel Timo weder auf Männer noch auf Tittenklemmen, Thorsten hat bei mir noch nie die Hosen runter gelassen und ich bin auch kein männermordender Vamp, der allen Ernstes seine Kumpels für sich anschaffen lässt :o). Ein bisschen Spaß muss sein - aber wer kann schon Spaß vertragen?! Manche Personaler offenbar nicht, im Gegensatz zu mir und den Mitmenschen aus meinem Dunstkreis. Das nur als Hinweis für die Consultants, die meinen Humor nicht raffen und dann versuchen, ein Profil aus der Summe meiner Veröffentlichungen zu kreieren, ohne einmal persönlich mit mir gesprochen zu haben :o).

Timos Wunsch-Kind (Alien) in Bezug auf meinen gestrigen Blog-Eintrag zu den Befindlichkeiten meines Göttergatten:

                  (c) Alexandra Döll, Essen
(Viel Spaß beim Interpretieren dieser Zeichnung, höhö!)

Montag, 24. Oktober 2011

Pferdchen Timo und seine Befindlichkeiten :o)

Mein Göttergatte, der ja zugleich auch eins meiner Pferdchen ist, hat heute lustige Befindlichkeiten: Erst fühlt er sich wieder unter der beheizbaren Straßenlaterne in der Spritzenstraße gemobbt (bestimmt wieder von Groupie Thomas - und natürlich zittert er auch vor Angst, wenn ich mit meinem schwarzen 3er da um die Ecke gesaust komme, um meine Pferdchen abzukassieren, haha!!), dann nöhlt er rum, weil er einen kleinen Pickel am Hals hat und bestellt sich direkt ne Anti-Akne-Creme inne Hirsch-Apotheke am Carlsplatz und nun hat er auch noch ein neues, wenn auch putziges Lieblingsthema:

Da er gestern im Kölner Zoo war, hat er dort natürlich jede Menge Tiere gesehen - u. a. auch Gorillas, die ihn total faszinierten, vor allem die Gorilla-Mama, die mit ihrem Jungtier kuschelte :o). Die Gorillas sind jetzt schon den ganzen Tag Thema hier im Projektbüro, wobei ich sagen muss, dass ich Gorillas auch mag - schließlich habe ich ja selbst zwei Mini-Berggorillas, die zwar auf Schalke zur Welt gekommen sind, aber nepalesische Vorfahren haben :o).


Meine nepalesischen Mini-Berggorillas, auf Schalke geboren
- (c) Alexandra Döll, Essen

Sammy und Ecki sind natürlich ganz glücklich, weil Schalke gestern gewonnen hat! :o) Als ich gestern inne Wanne saß, kam Sammy wieder per Strickleiter zu mir ins Badewasser und spielte mit der königsblauen Ente Schalke, die bis dato friedlich mit ihren gelben Artgenossen Entchen und Marina durch den Schaum trieb. Ich weiß noch, wie Sammy geplärrt hat, als das Parkstadion endgültig abgerissen wurde, denn da ist sie ja während eines Bundesliga-Spiels am 24. September 1992 an der Eckfahne zur Welt gekommen. Ecki kam während des Metallica-Konzerts am 10. Juni 2004 in der Arena auf Schalke zur Welt - die leiblichen Eltern der beiden Mini-Berggorillas stammen aber aus Nepal, haben jedoch auch mehrere Jahre in Gelsenkirchen gewohnt.

Jetzt nöhlt Pferdchen Timo auch noch rum, weil Marina und ich ihn angeblich nicht  ausreichend mit Nahrungsmitteln versorgen - dabei bedient er sich doch dauernd mit meiner freundlichen Genehmigung an der Merci-Schokolade, die er und Marina mir zu meinem dreijährigen Betriebsjubiläum geschenkt haben :o). Im Kühlschrank hatte er auch noch Happa-Happa, aber wahrscheinlich hat er gehofft, dass eine von uns ihm das holt. Hehe, da hat er sich aber geschnitten - wo käme ich denn dahin, wenn ich meinen Pferdchen auch noch das Essen holen würde, das sie sich selbst in den Kühlschrank gepäckelt haben? :o)

Größenwahnsinnige Kleinwagen :o)

Manche Fahrer PS-starker Autos glauben ja, dass Kleinwagen aller Art eigentlich keine Daseinsberechtigung auf der Straße haben, deshalb nötigen und drängeln manche auf Schnellstraßen geradezu, was das Zeug hält, sobald ein möglicherweise auch nicht gerade langsamer Kleinwagen vor ihnen her fährt.

Einem kleinen schwarzen Twingo reicht es mit dem Theater und den Frechheiten, den sich manche Protzkarren heraus nehmen. Er fährt in einer sternenklaren Oktober-Nacht wie von Geisterhand los und sucht sich ne PS-starke Karre aus, die er dann mal in der Stadt bedrängen kann, denn im Gegensatz zu den großen Autos ist er wesentlich wendiger und braucht auch in engen Straßen weniger Platz.

Ein passendes Opfer ist schnell ausgemacht - ein schwarzer, tiefergelegter 3er, der mit aufheulendem Motor den Reuenberg Richtung Dellwig entlang heizt und sich an der Kreuzung Bergheimer Steig/Gerscheder Straße gegenüber einem kleinen Matiz die Vorfahrt erzwingt, obwohl der geradeaus weiterfahrende Kleinwagen Vorfahrt gehabt hätte. Der Fahrer des Matiz blendet wütend auf und hält den BMW-Fahrer für ein ausgemachtes A...loch - verwundert ist er aber über diese Fahrweise des BMW nicht, weil  fast normal. Der Twingo heftet sich, nachdem er den Matiz durchgelassen hat, an die Fersen des 3er, der nach rechts in den Herskamp abgebogen ist. Dort kann der BMW leider nicht ganz so schnell fahren, da die Straße ohnehin recht schmal ist und noch weiter durch parkende Autos verengt wird. Der Twingo kichert boshaft und hängt sich an die Stoßstange des 3er, natürlich unter wildem Hupen und Aufblenden. Dem BMW-Fahrer bricht der Schweiß aus, denn der Twingo macht keine Anstalten, langsamer zu werden und auf seine Breite Rücksicht zu nehmen, die ein schnelleres Fahren auf der Straße unmöglich macht. Der BMW-Fahrer hält den Twingo für größenwahnsinnig, denn das ist ihm noch nie passiert, dass ihn ein Kleinwagen von hinten bedrängt. Dem Twingo ist das jedoch herzlich egal, sodass nicht nur dem Fahrer des 3er der Schweiß ausbricht, sondern auch dem BMW selbst, dem der Schweiß in Bächen vom Dach über die Scheiben auf den frisch polierten Lack läuft.

Alex und ihre Mannen am Fahrbahnrand, die gerade zu Fuß von einer Halloween-Fete im Dachsfeld kommen, staunen nicht schlecht, als sie sehen, wie ein kleiner niedlicher Twingo unter ständigem Hupen und Aufblendem nem 3er fast auf der Stoßstange hängt, dem auch noch der Schweiß in Strömen runter läuft, sodass er Pfützchen auf dem bis dato knochentrockenen Asphalt zurück lässt. Der 3er-Fahrer ist sehr froh, als er am Fuße des Herskamps ne große Parklücke findet, in die er reinziehen kann, damit der Twingo endlich an ihm vorbei zieht. Das tut der französische Kleinwagen auch und hupt ein letztes Mal aufreizend, bevor er energisch von dannen rauscht und nach rechts in die Luthestraße abbiegt. Der BMW-Fahrer muss sich erst mal den Schweiß von der Stirn tupfen und wischt auch seinem geliebten fahrbaren Untersatz schließlich den Schweiß vom Lack, denn der ist genauso geschockt wie sein Fahrer :o).

Oh je, immer diese anonymen Stellungnahmen...

Gerade eben stieß ich auf einen mehrere Monate alten Kommentar zu einem meiner Artikel betreffend Arbeitsproben, wobei das Thema "Urheberrecht" kurz anklang. Gut, jeder hat das Recht, seinen Unmut kund zu tun, wenn ihm was nicht passt, aber es ist immer noch ne Frage des Stils - rumnöhlen und anklagen ohne Verbesserungsvorschläge kann jeder. Das käme bestimmt total super an, wenn ich meinen Kunden zwar sage, was in Ihren Unterlagen nicht stimmt, aber keine Verbesserungsvorschläge anbieten würde. Das Thema "Urheberrecht" war auch nicht Schwerpunktthema des Artikels, sondern die Beifügung von Arbeitsproben und wie es ist, wenn man Arbeitsproben einer Bewerbung beifügt, für die die Rechte bei Dritten liegen, z. B. weil der Bewerber als Co-Autor oder Ghostwriter aufgetreten ist.

Ganz knuffig sind immer diese Stellungnahmen mit nichtssagenden Unterschriften wie "Ein besorgter Leser" - wenn ich schon was zu nöhlen habe und meine, ich bin der allwissende Nabel der Welt, dann auch bitte mit Name und nicht mit so lustigen anonymen Unterschriften. Anonym im Netz rumnöhlen kann auch jeder, wobei ich bei manchen Leserkommentaren - wohlgemerkt nicht bei allen - ohnehin das Gefühl habe, dass selbige nur verfasst werden, um mal wieder was gesagt zu haben, denn: es wurde ja schon alles gesagt, nur noch nicht von mir.

Und bevor der anonyme besorgte Leser sein moralisches Mütchen zu kühlen versucht, indem er die Hände überm Kopf zusammen schlägt, sollte er das doch mit Namen und fundierten Stellungnahmen tun anstatt mit so nem hohlen Gewäsch. Wie ich allerdings von einigen Autorenkollegen von Suite101.de weiß, wurden die teilweise auch schon schräg angeschossen bzw. teilweise schon belästigt, weil da jemand ganz anderer Meinung war als der Autor, es einen Verriss über den Lieblingsstar gab usw. Manche Leser haben sich ja sogar die "Mühe" gemacht, den Autoren privat zu kontaktieren - sei es übers Telefon oder sogar im eigenen Hausflur. Wenn manche dafür noch Zeit haben, nur weil sie mit gefährlichem Halbwissen und dummem Rumgenöhle glänzen wollen bzw. weil sie meinen, ihr Lieblingsstar wurde nicht ausreichend in einem Artikel gewürdigt, dann kann es ja alles so schlimm noch nicht sein in diesem Land. Das bewegt ja auch die Welt und ganz schlimme Folgen für alle, wenn ein Kollege z. B. eine negative Kritik über einen Soap-Star schreibt, den der Leser aber zufällig gut findet...immerhin kann man diesen Zeitgenossen aber noch zugute halten, dass sie sich offen zu erkennen geben anstatt anonym rumzumeckern.

Renate ist es tatsächlich mal passiert, dass sie abends einen anonymen Anruf bekam mit dem Hinweis, dass man gesehen hätte, sie hätte Besuch von einer gehbehinderten Dame bekommen und dass das in diesem Viertel nicht erwünscht sei. Als sie nach dem Namen des Anrufers fragte und zudem mal besorgte Erkundigungen über dessen Geisteszustand einzuholen versuchte, wurde ganz schnell aufgelegt. Mutig, mutig - bestimmt so n toller Alt-Nazi, der meint, er hätte die Macht zu entscheiden, wer in "seinem" Viertel rumlaufen darf und wer nicht. Vor allem ist es uns bis heute ein Rätsel, wie der Anrufer sehen konnte, dass Renate Besuch von ihrer gehbehinderten Freundin bekommen hat, denn immerhin wohnt sie ja im fünften Stock und Bus- und Bahnhaltestelle liegen fast vor der Haustür, also kann Renates Freundin ja keine weite Gehstrecke zurück gelegt haben. Und selbst wenn: In Renates Haus wohnen noch viele andere Parteien, woher wusste der Vollhorst dann, dass sie Besuch von der gehbehinderten Dame bekommen hat? Renate hatte vorher keine Plakate mit nem entsprechenden Hinweis überall in D'dorf geklebt...:o).

Wie handhabt der anonyme besorgte Leser es denn mit dem Urheberrecht? Verwendet er fremde Texte oder Werke - vorzugsweise aus den anonymen Tiefen des Internets -  indem er diese nicht als solche deklariert und hofft dann, es fällt nicht auf? Vielleicht findet er es auch überbewertet, den Urheber um Erlaubnis zu fragen? Man weiß es nicht. Auf jeden Fall liebe ich immer Stellungnahmen der Marke "Ich will ja nichts gesagt haben, aber..." :o). Im Übrigen hätte der anonyme besorgte Leser dann auch mal das Lektorat ganz besorgt schräg anschießen müssen, denn die gucken normalerweise über die Texte drüber, bevor sie der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden - und wenn da ganz großer Blödsinn drin stünde, gingen die gar nicht erst online bzw. dann würde der Autor mit der Bitte um Nachbesserung kontaktiert. Und bevor ich den Kopf über die Ausführungen anderer zusammen schlage, ohne essentielle Verbesserungsvorschläge zu machen, würde ich erst mal die Hände überm Kopf wegen mir selbst zusammen schlagen wegen fehlenden Rückgrats bzw. der Feigheit, sich offen mit Namen zu etwas zu bekennen.