Dienstag, 30. September 2014

Erkältungswelle im Borbecker Männergarten

Da ja einige Männergartenkinder beim Besuch des Rhein-Ruhr-Zentrums in den Brunnen im Erdgeschoss gefallen sind, lassen die Erkältungserscheinungen nicht lange auf sich warten. Der Stationsarzt und der Charmin Bear haben zwar keine Bekanntschaft mit dem kühlen Nass gemacht, sondern im Café gesessen, haben sich aber bei ihren Mitkindern angesteckt.

Nun liegen sechs schniefende Männer in ihren Bettchen in der MäTa und stöhnen, als wenn sie sterbenskrank wären. Renate und Alex beschließen, für ihre großen Kinder eine Hühnersuppe zu kochen, da die bei fiebrigen Erkältungen sehr wirksam und lecker ist, gleichwohl will Alex bei ihrem Spaziergang nach Borbeck noch in der Apotheke vorbei schauen und dort frei verkäufliche Schnupfenmittel kaufen.

Während Alex auf dem Weg in den Borbecker Ortskern ist, um die Einkäufe zu tätigen, kriegt Renate in der MäTa die Krise, weil die großen männlichen Kinder jammern bzw. Stinki sich dauernd auf die Toilette schleppt, weil er sich offenbar auch noch die Blase erkältet hat. ES will Stinki wieder dauernd einen Vogel zeigen, denn verschiedene Vögel landen auf den Außenfensterbänken der MäTa und schauen wahlweise mitleidig, amüsiert oder irritiert aus ihrem Gefieder. Da Renate befürchtet, dass Stinki wieder ausrastet, wenn ES ihm dauernd einen Vogel zeigt, verbietet sie ES den Mund. Stinki seufzt dankbar, denn das könnte er sich jetzt bei allem Elend nicht auch noch geben, dass ES ihm dauernd einen Vogel zeigt. ES wiederum plärrt schon wieder, sodass Renate ES dauernd die Nase putzen muss - ES' ohnehin vorhandene Schnupfnase reicht da wohl noch nicht.

Nach gut 90 Minuten, die Alex in der Park-Apotheke auf der Fürstäbtissinstraße und auf dem Borbecker Wochenmarkt verbracht hat, kehrt sie von ihren Einkäufen zurück - einen freundlichen Priester mit silbernem Wassereimer und Handsprenger im Anschlag im Gepäck. Renate grinst fragend und erkundigt sich bei Alex: "Taschenkrebs, unsere Männer haben doch nur einen Schnupfen! Warum bringst du denn direkt einen Priester mit - etwa für die letzte Ölung?" Alex antwortet breit grinsend: "Du weißt doch: Männer mögen das so!" Renate kichert albern.

Während Renate in der Küche die Zutaten für die Hühnersuppe auspackt und beginnt, die Suppe vorzubereiten, hat Alex den Priester mitsamt seinen Utensilien in den Schlafraum der Männergartenkinder geführt. Der Charmin Bear seufzt erleichtert, nur Stinki ranzt: "Wat is'n hier eigentlich los?!" Der Stationsarzt schaut sparsam aus der Wäsche, während Thorsten kichert. Der Priester spricht ein Vaterunser für die großen männlichen Kinder und segnet sie, dann besprengt er alle kranken männlichen Kinder mit Weihwasser. ES plärrt, Stinki knurrt wie ein Kettenhund. Thomas hält sich seine Bettdecke schützend vors Gesicht, denn er möchte nicht nass werden.

Ein Fünftklässler der nahe gelegenen Realschule am Schloss Borbeck befindet sich auf dem Heimweg, da mal wieder Stunden ausfallen, und wird zufällig Augenzeuge, wie der Priester die Herren in der MäTa mit Weihwasser besprengt. Da die Kinder im Deutschunterricht als Hausaufgabe bekommen haben, einen Aufsatz über ihre Erlebnisse auf dem Heimweg zu schreiben, schreibt der Schüler später in sein Heft: "In der Männertagesstätte an der Borbecker Straße ging es sehr feierlich zu, denn der Priester besprang mit seinem Wedel die Männer." :o)

Während Renate sich immer noch um die Suppe kümmert, kümmert Alex sich um ihre großen männlichen Schützlinge - sie gibt ihnen Medikamente, die sie in der Park-Apotheke besorgt hat, und reibt allen die Brust ein. Davon können Stinki, Thorsten, Thomas, der Stationsarzt und ES gar nicht genug bekommen, die alten Schmecklecker :o). Der Charmin Bear ist da eher ein wenig schinant, lässt es sich aber dennoch gefallen. Stinki verspürt nach der Einreibung Druck auf seinem besten Stück - ob das seine erkältete Blase ist oder was anderes, lassen wir mal dahin gestellt :o) - und sagt: "Wat is'n mit mir eigentlich los?! Ich fühl mich, als wenn ich niesen müsste!" Alex grinst ihn an und antwortet: "Ja, aber mehr so untenrum!" Der Charmin Bear und der Stationsarzt laufen dunkelrot an, Thorsten kichert albern, Thomas lacht brüllend und hustet. ES hat nix verstanden und lächelt Alex alias Mr. Dole großäugig an, während Stinki eine wortreiche Hitzewelle bekommt, die er mit den berühmten Worten "Boa, is mir heiß...boa, is mir heiß...boa, is dat heiß hier!" untermalt - dass er zusätzlich noch errötet im Rahmen seiner Hitzewelle, fällt jetzt nicht so auf, weil seine Wangen ja aufgrund seines Fiebers ohnehin bereits gerötet sind.

Nachdem Alex alle großen männlichen Kinder verarztet hat, deckt sie alle sanft zu und bittet sie, ein wenig zu schlafen - Stinki kann das aber erst nach einem erneuten Toilettengang, der auffallend lange dauert :o). Sie verlässt leise das Zimmer, natürlich nicht, ohne ES zu verbieten, Stinki dauernd einen Vogel zu zeigen, denn mittlerweile haben sich zwei neugierige Spatzen vor dem Schlafzimmerfenster niedergelassen. Sie schließt leise die Tür und hilft anschließend Renate in der Küche bei der Zubereitung der Suppe.

Nach einer guten halben Stunde köchelt die Hühnersuppe auf dem Herd freundlich vor sich hin. Aus dem Schlafraum, in dem die großen männlichen Kinder liegen, ist kein Laut zu hören, außer gelegentliches Schnarchen oder Husten. Alex und Renate genehmigen sich erst mal eine Tasse Kaffee und setzen sich raus ins Freigelände, damit Alex sich eine rauchen kann. Die fünf Minuten Erholung und Unterhaltung werden jedoch jäh von einem markerschütternden Schrei aus dem Schlafraum unterbrochen, denn der Charmin Bear ist unvermittelt zum Riesen-Brüllwürfel mutiert. Alex und Renate rennen in den Schlafraum, in dem der Charmin Bear sich in seinem Bett schüttelt und brüllt: "Nein! Jetzt lass mich aber in Ruhe!" Thorsten lacht in seinem Bett, während Stinki ranzt: "Wat is'n mit Ihnen eigentlich los?!" Kein Wunder, dass der Charmin Bear so brüllt, denn der Plüsch-Charmin Bear, dessen Bekanntschaft er zum ersten Mal im Hallenbad Borbeck an der Vinckestraße gemacht hat, ist unbemerkt in die MäTa gelangt und berammelt erneut den Unterschenkel des menschlichen Charmin Bear. Renate zerrt das Plüschtier energisch vom Charmin Bear weg, während Alex sich fast vor Lachen nicht mehr halten kann. Gemeinsam mit Renate trägt sie den Plüschbären nach draußen, wo sie auch auf seine Besitzerin treffen, die schon auf der Suche nach ihrem entlaufenen Charmin Bear war. Renate bittet sie mit strengen Worten, künftig mehr auf ihren Plüschgesellen zu achten, um weitere Schreikrämpfe zu vermeiden. Die Seniorin gelobt dies zwar hoch und heilig, aber ob das tatsächlich so ist, weiß man ja nie...

Im Schlafraum der MäTa kehrt allmählich wieder Ruhe ein. Alex misst zur Sicherheit den Blutdruck des Charmin Bear, der mit 160 : 100 immer noch sehr hoch ist, nach weiteren zehn Minuten aber mit 130 : 80 wieder stabil ist. ES pupst und sorgt damit für einen neuen Aufreger im Schlafraum. Diesmal regt sich aber hauptsächlich Stinki auf, dem es ohnehin nicht behagt, das Bett neben ES zu haben. ES plärrt, weil Stinki ES angeranzt hat, also darf Renate ES wieder mal die Nase putzen. Alex versucht, den fluchenden Stinki zu beruhigen und legt ihm seinen Angry Bird zum Kuscheln in den Arm. Danach wird Stinki tatsächlich ruhiger.

Als die Suppe gegen halb eins servierfertig ist, wecken Renate und Alex ihre mittlerweile schlafenden Schützlinge vorsichtig, um ihnen einen Teller Hühnersuppe und etwas zu trinken zu servieren. Das Essen verläuft soweit problemlos, bis auf die Tatsache, dass ES Stinki schon wieder einen Vogel zeigen will - diesmal einen Eichelhäher - aber Alex hindert ES energisch daran, denn Stinki schaut wieder sehr verärgert aus der Wäsche und Alex will weiteren Zoff verhindern bzw. auch ES' Heulflash, wenn Stinki ES wieder anmault.

Nach dem Essen putzen sich alle großen männlichen Kinder im Waschraum die Zähne und machen noch einmal Pipi, bevor sie sich wieder in ihre Bettchen kuscheln. Alex und Renate haben derweil kurz im Schlafraum gelüftet, sodass Thomas Nippelalarm bekommt, weil ihm kalt ist. Die Männergärtnerinnen sind in Schweiß gebadet, nachdem sie alle endlich wieder beruhigt haben, und verlassen leise das Zimmer, damit ihre kranken Schützlinge ruhen können. Bis 14 Uhr funktioniert das auch problemlos, doch dann...

Unvermittelt hören Alex und Renate Stinkis Stimme, die ranzt: "Wat is'n mit euch eigentlich los?! Haut ab, ihr Zwerge!" Renate grinst Alex fragend an, die freundlich zurückgrinst - kann es sein, dass der kleine Stinki jetzt sich und sein zweites kleines Ich meint? Zur Sicherheit gehen die Männergärtnerinnen im Schlafraum gucken und trauen ihren Augen kaum. Alex fühlt sich in einen alten Nichtlustig-Cartoon versetzt, denn auf Thorstens Bett hocken sowohl das Sandmännchen als auch Sabber-auf-Kissen-Mann - dass Sabber-auf-Kissen-Mann bereits aktiv war, sieht man daran, dass neben Thorstens Kopf ein Speichelpfützchen auf dem Kissen zu sehen ist. Der Charmin Bear gibt einen angeekelten Schreckenslaut von sich, als er den Sabber auf Thorstens Kissen sieht und die beiden streitenden Zwerge bemerkt, Stinki ist empört und verbietet Sabber-auf-Kissen-Mann, auch in sein Bett zu kommen. Alex und Renate lösen das Problem jedoch, indem sie sowohl den Sandmann als auch Sabber-auf-Kissen-Mann nach draußen auf die Straße tragen. Danach müssen sie erst mal ihre großen männlichen Kinder beruhigen - außer Thorsten, der eh nix mitbekommen hat - und nach weiteren 15 Minuten ist wieder verschnupftes Schnarchen aus dem Schlafraum zu hören :o).



(c) nichtlustig.de, Joscha Sauer

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