Samstag, 28. Juli 2012

Die ultimative Geisterbahn

Schön wäre es natürlich auch, wenn Eva und ich ne Geisterbahn designen würden :o). Einige unserer Kollegen könnten dort als lebendige Geister fungieren, um bei den Fahrgästen für mehr oder weniger subtilen Grusel zu sorgen. Empfehlungen wären:

  • Herr "Hand am Sack und inne Nase" könnte sich in schwarzer Kutte in einer Art fluoreszierendem Nebel aufbauen und fragen: "Was ist denn mit den Leuten eigentlich los?!" oder aber auch: "Wollen Sie an mir verenden?!" *
  • BEN könnte fragen, während sich langsam knarrend ein Sargdeckel öffnet und den Blick auf ihn freigibt (der Sarg steht natürlich hochkant): "Sind Sie Kundääääää??? Möchtän Sie in die Naturrrrrr? Warum tragän Sie titäääänschwaaaarz?! Sie sind hier in nicht repräsäntativä Raum!"
  • Die Dame mit der Mireille Mathieu-Gedächtnisfrisur textet alle zu, während sie sich im bleichen Gesicht ihren schwarzen Kajal nachzieht.
  • ES taucht plötzlich aus einer Grube auf, lacht diabolisch mit seinen Milchzähnen und bringt nen roten Ballon zum Platzen, sodass sich rote Lebensmittelfarbe - natürlich kein echtes Blut - über die Insassen und die Wagen ergießt.
  • Freddy klappert mit ihrer Krallenhand, gießt sich geifernd einen auf die Lampe und bemängelt wortreich das Aussehen der Insassen, denn: "Ich lege sehr viel Wert auf ein top-gepflegtes Äußeres!". (Wie schön...)
  • Die ausgebuddelte Leiche labert alle mit unmaßgeblichem Zeug voll, wirft mit Torf um sich und lässt gelegentlich haarige Kunstspinnen auf die Insassen herab fallen.
  • In einem engen Tunnel gibt es dann per Lichteffekt Hirschkäferkacke en masse.
Natürlich würden Eva und ich uns auch persönlich um unsere Fahrgäste kümmern, vor allem würden wir direkt neben unserer Geisterbahn nen Hysterie-Salon einrichten für Leute, die nach Besuch unseres Fahrgeschäfts von Lach-, Wein- und anderen Krämpfen geschüttelt werden. Zur Sicherheit würden wir dort neben psychologisch geschulten Sanitätern auch nen Facharzt für Neurologie (z. B. meinen Stationsarzt aus'm Philipp) platzieren, damit die sich dann freundlich um geschädigte Fahrgäste kümmern können :o). Wenn schon Geisterbahn, dann auch richtig! :o)) Natürlich würden Eva und ich uns dann auch von unserem Personal beturteln lassen - auch wenn wir keine Therapie bräuchten, denn schließlich haben wir die Geisterbahn mit dem Titel "Höllenschlund" ja selbst entwickelt, hähä.
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* Meine Kollegin Andra hatte mich gestern per Mail gebeten, einen Auftrag einzugeben und den an den Herrn zu schicken, der seine Hände immer am Sack und/oder in der Nase hat. Sie wollte wohl schreiben: "Bitte versenden an: XY", stattdessen hatte sie aber geschrieben: "Bitte verenden an: XY", hahaha!!!  Abgesehen davon, dass ich noch nicht vor hatte zu verenden, wollte ich schon mal gar nicht an diesem Typen verenden. Selbst sein neues Auto kriegt bei ihm schon Heulkrämpfe...Clio hat den Pampersbomber gestern erst mal getröstet.

Eine heiße Woche, die mit Blitzschlag endete

Letzten Sonntag haben Clio und ich einen Ausflug nach Düsseldorf zu Uli gemacht, denn a) wollten Uli und ich die Rheinkirmes am Abschlusstag besuchen und b) wollte Clio der magischen Grenze von 1.000 km Laufleistung näher kommen - was hilft da mehr als eine Fahrstrecke von 84 km? :o) Gestern Abend, als ich ihn im Hof abstellte, hatte er 981 km runter, d. h. bald haben wir die 1.000 km voll. Juhu!!

Erst haben wir bei Uli auf'm Balkon Kaffee getrunken, denn es war ja ein schöner, warmer Tag. Kurz nach halb vier sind wir dann zusammen zur U-Bahn-Haltestelle Nordpark/Aquazoo flaniert, während Clio schräg gegenüber von Ulis Haus geduldig wartete, denn mit dem Auto zur Rheinkirmes zu fahren, ist glatter Wahnsinn, da ist der ÖPNV wesentlich besser, zumal mehrere U-Bahnlinien direkt am Luegplatz hinter der Oberkasseler Brücke halten und man nur noch über die Straße muss, um zur Kirmes am Rheinufer zu kommen.

Natürlich haben wir auch eine Reihe von Fahrgeschäften besucht - ich war ja schon zwei Jahre nicht mehr auf der Rheinkirmes und auf Crange, weil ich im Jahr 2010 nen Hörsturz hatte und mich letztes Jahr von ner transitorischen ischämischen Attacke inkl. Reha erholen musste, sodass ich danach auch nicht wirklich Bock auf Kirmes hatte. Wir haben mit den Südseewellen angefangen, sozusagen zum Eingewöhnen. Uli ging's nach der Fahrt nicht so wirklich gut, aber nach ner Bratwurst fühlte sie sich direkt viel besser :o). Mir hat die Fahrt gar nix ausgemacht; das Einzige, was genervt hat, war der Brüllaffe im Wagen hinter uns, denn der brüllte, als wenn er bei lebendigem Leib gegrillt würde. Na, so schlimm war die Fahrt nu auch wieder nicht :o).

Wenig später waren wir auf dem Riesenrad Bellevue und hatten natürlich einen guten Blick über den Kirmesplatz, den Rhein und die Stadt Düsseldorf. Der Anblick ist mir zwar vertraut von früheren Kirmesbesuchen, aber er ist immer wieder atemberaubend schön, vor allem, wenn der Rhein in der Sonne glitzert.

Kurz danach habe ich an einer Losbude einen Schlumpf gewonnen, den wir Kirmi getauft haben. Seit Sonntagabend sitzt Kirmi auf Clios Rücksitz auf der Fahrerseite und mein fahrbarer Untersatz kümmert sich liebevoll um seine Insassen auf den Rücksitzen - auf der Fahrerseite Kirmi, auf der Beifahrerseite ein Herzchen mit Turnschuhen, das mein damaliger Freund auf der Rheinkirmes 2007 für mich geschossen hatte.

Eigentlich hatte ich meinen Stofftieren gesagt, dass sie zuhause bleiben und nicht zur Kirmes sollten, aber die Kleinen haben mal wieder nicht auf mich gehört. Als wir vor der Achterbahn - genauer gesagt der Alpina-Bahn - standen, konnten wir meine Stofftiere direkt im ersten Wagen sehen, als die Achterbahn in die Tiefe sauste. Das gab natürlich ein tolles Geschrei, was vor allem von Sammy kam, denn sie musste ja wieder Fahrgeschäfte besuchen, die sie eigentlich gar nicht verträgt.

Die Fahrt auf dem Happy Sailor sollte eigentlich nach einem Besuch im Brauereizelt Füchsen der krönende Abschluss des Besuchs werden, zumal wir auf diesem Familienfahrgeschäft immer Kicheranfälle allererster Güte bekommen, aber kurz bevor wir die Kirmes verließen, erregte eine Geisterbahn meine Aufmerksamkeit, zumal dort ein als Sensemann verkleideter Mensch auf- und abtrappste. Ich war zwar schon ewig lange nicht mehr in einer Geisterbahn, weil ich die als Kind immer sehr öde fand, und Uli eigentlich auch nicht, aber sie ließ sie überreden. Die Geisterbahn hieß übrigens Daemonium, hihi.

Schon als wir einstiegen, beschwerte sich Uli, dass wir keins der überdachten Wägelchen bekommen haben und wir auch noch im ersten Wagen des Zuges saßen. Kirmi habe ich mal prophylaktisch die Augen zugehalten. Schließlich ging es nicht gerade langsam in die Dunkelheit und wir fuhren erst mal spiralförmig in Kurven. Sobald Gespenster auftauchten, quiekte Uli wie ein Meerschweinchen, während ich meistens gekichert habe. Als wir raus auf die Balkone rollten, habe ich den Kirmesbesuchern unten auf dem Weg freundlich zugewunken, während Ulis Repertoire sich eher auf "Oh-oh!", "Neeeeeiiin!" und "Oh Gott!" beschränkte :o).

Fast zum Schluss, als wir schon den Ausgang sahen, blitzte es plötzlich in die Dunkelheit - dabei ist dann das Foto entstanden:


                       Foto in meinem Raumteiler - (c) Alexandra Döll, Essen

Wenn das Foto in Schwarzweiß gewesen wäre, hätte man es glatt als Aufmacher für einen alten Edgar Wallace-Film wie "Der schwarze Abt" oder "Der grüne Bogenschütze" nehmen können. Uli (links) sieht wirklich total verängstigt aus, aber ich (rechts) gucke auch, als wenn ich mich fragen würde: "Was passiert hier?!"

Nach dieser makaberen Fahrt hat Uli dann noch zwei Grünpflanzen an einer Losbude gewonnen, dann sind wir mit der U-Bahn zurück nach Golzheim gegondelt. Auf jeden Fall wurde es immer wärmer, je später es wurde.

Ab Dienstag hatten wir praktisch täglich Temperaturen von über 30°C und auch nachts fiel die Temperatur nicht unter 15°C. Wenn ich morgens aufgestanden bin, konnte ich immer im Nordosten das Morgenrot sehen, während im Osten immer Merkur, Venus und noch ein dritter Stern am tiefblauen Himmel leuchteten. Die Woche war ohnehin anstrengend, ich bin echt froh, wenn Eva wieder da ist - nicht nur, weil sich die Arbeit dann wieder auf zwei Menschlein verteilt, sondern auch, weil's mit Eva im Büro einfach lustiger ist. Natürlich habe ich ihr auch wieder Karikaturen gemalt und in ihr Schätzkästchen gepackt, damit sie ne kleine Freude hat, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück ist, hihi.

Gestern Nachmittag fuhr ich gegen 15.30 Uhr von der Arbeit nach Hause und die Sonne bruzzelte immer noch erbarmungslos vom Himmel. Zwischenzeitlich zeigte Clios Thermometer 35°C an (in Höhe von GE-Bismarck), aber als wir Bottrop-Süd von der A42 abfuhren, waren es "nur" noch 33°C. Ich hielt noch mal kurz am Söllockweg an, um am Kiosk meines Vertrauens Zigaretten zu holen, dann fuhren wir weiter nach Hause. Auf der Prosperstraße schwebte zwischendurch Drache Urmel vor meinem Clio her, aber ich habe ihn zurück ins Freibad Dellwig geschickt, wo er sich zusammen mit meinen anderen Stofftieren Abkühlung verschaffte.

Da es einen Stau auf der A42 gegeben hatte, war ich erst gegen 16.15 Uhr zuhause und die Sonne schien immer noch heiß, wobei aber erste Wolken aufkamen. Nachdem ich mir luftigere Klamotten angezogen hatte, bin ich raus auf den Balkon, habe gegessen, geraucht und was getrunken. Auf dem Balkon meiner Nachbarin saß ihr 11-jähriger Enkel und spielte mit nem Gameboy. Ab 16.45 Uhr wurden die Wolken aus Südwesten immer dichter, eine Wolkenbank im Südosten hatte sogar Blumenkohlform, was normalerweise auch nix Gutes verheißt. Gegen 17.20 Uhr donnerte es relativ laut, der Donner hallte den ganzen Hang entlang. Der Enkel meiner Nachbarin flüchtete nach drinnen, während ich mich entschloss, noch schnell den Müll rauszubringen, bevor es richtig los ging. Als ich gerade die Wohnung verlassen wollte, donnerte es noch einmal, sodass ich mich beeilt habe, aber es kam erst mal nix mehr - bis auf einen etwa 20-minütigen Regenschauer, der aber auch nicht sehr stark war. Clio im Hof hatte den Donnern jedenfalls die Teufelsforke gezeigt. Zwischen 17.30 Uhr und 18.30 Uhr hat es noch drei- oder viermal gegrummelt, dann klarte es wieder auf und sogar die Sonne zeigte sich, sodass sich die Luft noch mal richtig aufpulverte. Blitze habe ich in der Zeit jedoch keine gesehen.

Wie ich später in der Aktuellen Stunde im WDR gehört habe, ist am Nachmittag eine Windhose durch Bönen bei Hamm gefegt, die ein komplettes Dach weggeweht hat - zum Glück wurde bei diesem Intermezzo niemand verletzt oder gar getötet.

Als ich später am Abend "Die Ultimative Chart-Show" auf RTL anschaute, konnte man am Himmel sogar Sterne zwischen dünnen Wolken hervor blinken sehen, aber als ich um 23.30 Uhr mit meinen Stofftieren ins Bett ging - Clio, Urmel und Rudolf-Dieter lagen schon seit 22.20 Uhr im Bett, weil sie nach dem Schwimmen sehr müde waren -  sah ich im Südosten bereits ne dunkle Wolkenfront, schlief aber trotzdem schnell ein.

Gegen 1.20 Uhr wurde ich von Blitzen und deutlich hörbaren Donnern geweckt. Sammy war ebenfalls wach und heulte rum, obwohl das Donnern zwar laut war, aber nicht übermäßig laut. Als ich auf's Klo ging, hatte ich ein Geschwür mit Haarschleife am Bein, denn Sammy wich mir in ihrer Angst vor Gewitter nicht mehr von der Seite, äh, vom Unterschenkel. Die Kleinen haben gar nix mitbekommen, genauso wenig wie Sammys Brüderchen Ecki. Mein Tod zum Kuscheln musste Lemming Christoph vom Balkon holen, denn der wollte sich vom Blitz erschlagen lassen - okay, so nah waren die Gewitter auch wieder nicht, als dass da die Gefahr bestanden hätte. Der Sensemann holte Christoph rein mit den Worten "Hömma, du stehst auf keiner meiner Listen, also benimm dich!. Sammy nöhlte rum, ich hab die Balkontür wieder geschlossen und zur Sicherheit noch die Stecker von Anlage und Fernseher gezogen, dann habe ich mich wieder zusammen mit Sammy, dem Sensemann und Christoph hingelegt. Obwohl es draußen immer noch donnerte und blitzte, bin ich trotzdem recht schnell wieder eingepennt, es war ja auch gerade mal 1.30 Uhr nachts. Geschlafen habe ich dann wie ein Murmeltier bis 8.15 Uhr.

Hm, ich mag Gewitter bei Nacht auch nicht besonders und ein netter, junger Mann zum Kuscheln wäre mir dann echt lieber :o), aber Sammy dreht ja immer gleich durch - auch wenn es sich nur um ein weit entferntes Grummeln handelt. Ihre beste Freundin Anna hat zwar auch Angst vor Gewitter, leidet aber still vor sich hin und kuschelt mit ihrer Lebenspartnerin Erna. Sammy war jedenfalls froh, dass es heute Morgen nur regnete - ohne Blitz und Donner.

Samstag, 21. Juli 2012

Der ultimative Horror-Film aus dem Großraum Borbeck

Meine Nachbarin Anja kommt von ihrer Akupunktur-Behandlung in der Nähe des Germaniaplatzes, um die Straßenbahnlinie 103 in Richtung Dellwig zu besteigen. Plötzlich schauen alle sie irritiert an, manche Damen fangen an zu kreischen und laufen weg, denn Anja blutet aus einem Loch in der Stirn, in dem eine Akupunktur-Nadel gesteckt hatte. Zwei Pfleger des Philippusstiftes betreten wie von Geisterhand die Szene und weisen Anja zwangsweise ins Krankenhaus ein, zumal sie schon eine Spur von Blutstropfen hinter sich her zieht. Auch ihre Erklärungsversuche, dass sie vorher ne Akupunktur-Behandlung hatte, fruchten nichts - stattdessen werden sämtliche Ärzte aller Fachrichtungen in die Notaufnahme gerufen, um die Ursache für das Blut festzustellen. Einige religiöse Fanatiker stehen auf der Hülsmannstraße vor dem Krankenhaus und faseln merkwürdige Thesen wie z. B., Anja sei eine Reinkarnation von Jesus...die fühlt sich aber gar nicht so, sondern lechzt nach Blut und Rache. Auch der Stationsarzt der Neurologie, der ihr ein Pflaster mit Wellensittich-Motiv bringt, kann ihre Laune nicht heben.

Alex war gerade beim Friseur und läuft die Marktstraße runter, um zu ihrem Auto zu kommen, das auf dem neuen Markt am Borbecker Bahnhof abgestellt ist. Aus einem Gully am Brunnen neben der Bahnhofs-Apotheke steigt plötzlich ein roter Ballon auf. Alex schaut irritiert zum Gully rüber, genau wie einige andere Passanten. Ein religiöser Fanatiker, der sich gerade seine Tabletten aus der Apotheke geholt hat, kreischt rum: "Das ist das Ende! Das ist das Ende!" Passend dazu schlägt die Glocke der in der Nähe gelegenen Pfarrkirche St. Dionysius zwölf Mal - es ist halt Mittag, und nicht das Ende. Der rote Ballon fliegt zielgerichtet von dannen und zerschellt an der Mauer des Bahndamms, sodass sich eine rote Blutlache über einen weißen Porsche Carrera ergießt, der dort abgestellt ist. Die Leute kreischen, während der Porsche lautstark schimpft und nach seinem Fahrer schreit, der aber mal wieder in der Spielhölle gegenüber versumpft ist. Ein hohles Lachen ertönt - die Reste des Ballons finden den Scherz voll gelungen. Alex' Clio hält vergeblich Ausschau nach intelligentem Leben - außer seiner Fahrerin kann er nichts dergleichen finden. Wann kommt sie denn endlich, um mit ihm von dannen zu fahren? Alex steht vor dem Gullydeckel, aus dem ES' Stimme ertönt: "Mr. Dole *hicks*, I don't delete any address! *hicks* Hihi, shall we go to the forest?!" Alex gefriert das Blut in den Adern, als der nächste rote Ballon aus dem Gully aufsteigt und beim Gedanken daran, dass ES mit ihr in den finsteren Tann will. Sie flitzt zu ihrem schwarzen Clio, der schon ungeduldig mit den Reifen scharrt, während ES immer noch aus dem Gully ruft: "Mr. Dole, look at me, not at the alien!" Alex fragt sich zwar, welches Alien ES meint - in ihrem Schreck bekommt sie gar nicht mit, dass gerade ein Ufo über Borbeck hinweg schwebt - springt aber schnell in ihren Clio und startet den Motor. Der Ballon zerschellt an der A-Säule des Clio - diesmal ist es kein Blut, sondern dunkelrotes Konfetti in Herzchenform, das sich auf ihrem Auto verteilt. Clio schüttelt sich genervt und rauscht dann mit seiner Fahrerin von dannen.

Das Ufo hat über der Kirchturmspitze des Borbecker Doms angehalten und das darin befindliche Alien findet es besonders witzig, das Kreuz auf der Kirchturmspitze auf den Kopf zu stellen. Er malt noch schnell mit roter Farbe die Zahl 666 auf das grünliche Dach der Kirche, springt dann wieder in sein Ufo und kichert boshaft, als es sieht, dass die Menschen in Borbeck, die die Zahl 666 sehen, total erschüttert sind und z. T. sogar in Ohnmacht fallen. Anja im Philippusstift blutet immer noch, sodass der Stationsarzt der Neurologie mittlerweile das dritte Pflaster mit Wellensittich-Motiv bringen muss - jetzt fangen die Dinger auch noch an zu chilpen, was ihn auch nicht gerade erfreut. Alex und Clio sind mittlerweile zuhause in Gerschede angekommen. Diesmal sind zwar keine roten Ballons zu sehen und auch ES ist nicht zu hören, dafür fragt ne hohle Stimme aus dem Kirschbaum: "Soll ich dir mal übern Schrank fahren?!" Alex und Clio stöhnen genervt.

Wunder, wunder...

Gestern war ich vormittags in der Rheumatologie in E-Werden, diesmal allerdings bei der Vertretung meines Arztes, die sich da Sorgen wg. des CRP machte, der beim letzten Mal bei 4,2 lag. Mein Hausarzt hatte ihn kurz danach noch mal kontrolliert, da war er schon wieder abgesunken. Ist ja schön, wenn sich jemand Gedanken macht und nicht alles mit "Dat is ja nur de Psyche!" abtut, aber diese Hysterie hätten einige Ärzte mal vor meinem Hörsturz und meinem Gefäßverschluss im linken Bein an den Tag legen sollen und nicht erst, wo einiges schon zu spät ist. Mal gucken, was mein CRP diesmal sagt. Ich hatte auch eigentlich gesagt, dass mein Hausarzt meine inneren Organe wie Milz, Leber, Magen, Galle usw. schon im Februar 2012 per Ultraschall kontrolliert hatte und dass mein Stationsarzt im Juni 2011 Herz und Lunge hatte untersuchen lassen - jeweils ohne problematische Diagnosen, weil alle Organe glücklich vor sich hin schnurgelten - aber falls der CRP immer noch erhöht wäre, wollte sie mich stationär aufnehmen für Magen- und Darm-Spiegelung. Na, Mahlzeit! Da hoffe ich doch mal, dass der CRP wieder stark abgesunken ist. Hinweise, dass ja erst vor kurzem alles untersucht wurde, wurden ignoriert. Na, schönen Dank auch, genau wie für den Hinweis, dass 4,2 ja ne Zahl ist (na, ein Wort ist es nicht...). Ich meine, mal gelesen zu haben, dass bei nem CRP über 7 ggf. sogar ne lebensgefährliche Erkrankung bestehen könnte, aber alles darunter auch auf harmlosere Ursachen zurückzuführen sein könnte - an den Zähnen kann es ja angeblich nicht liegen, denn in meinem Mund befinden sich ja fünf Stück, die noch behandelt werden müssen, was ja auch am Dienstag los geht.

Ich bin auch dreimal gefragt worden, ob ich an Nachtschweiß oder Fieber leide - und ich konnte es dreimal guten Gewissens verneinen. Wenn ich solche Symptome an mir bemerken würde, wäre ich schon aus freien Stücken beim Arzt, denn Fieber zeigt ja immer an, dass das Immunsystem gerade mit irgendwelchen Erregern oder sogar nem Blutgerinnsel kämpft (Letzteres ist bei nem INR von aktuell 2,8 auch sehr unwahrscheinlich). Meine Körpertemperatur liegt kontinuierlich bei 35,5 bis 36,8°C, also kein Grund zur Sorge und auch kein Grund, mich dreimal dasselbe zu fragen.

Nach meinem Besuch in Werden bin ich noch zur Arbeit nach Herne gegondelt. ES war gestern Nachmittag auch da, um seinen neuen Dienstwagen - einen Audi A4 - bei uns abzuholen. Gestern hatte ich allerdings den Eindruck, dass ES mich nicht nur verzückt anstrahlte, sondern dass ES wohl auch leicht einen im Tee hatte :o), denn anders war sein debiles Grinsen nicht zu erklären. Mittlerweile kann ES noch ein deutsches Wort: "Tschüss!" :o) Das hat ES allerdings überdeutlich ausgesprochen, während ES mich debil angrinste.

ES hat es wohl diese Woche auch geschafft, die Adresse eines Kunden aus'm System zu löschen, wie Corinne mir erzählt hat. ES hat erst alles abgestritten, bis Corinne ihm sagte, dass ES der Einzige gewesen sein könnte, der das getan haben könnte. Okay, danach räumte ES zumindest ein, dass ES das wahrscheinlich doch war :o)). Männer...! Vermutlich wollte ES Corinne den Eindruck vermitteln, dass ES das nicht war, sondern ES' böser Zwilling. Hm, wie der wohl aussehen mag?! :o) Ich denke, wie ES, aber vermutlich hat ES' böser Zwilling auch immer nen roten Luftballon dabei (wie der Clown Pennywise aus Stephen Kings "ES") und lauert damit unter Gullydeckeln, um Adressen zu löschen oder mich anzuhimmeln, hihi. Ein roter Ballon, der aus einem Gully aufsteigt...selten schöner Anmachversuch, haha.

Gestern Abend überfiel mich meine Nachbarin und bat mich um zwei Zigaretten für ihre Tochter, die gerade zu Besuch ist, denn ihre Tochter raucht abends mal ganz gerne eine. War ja auch kein Problem, ich hab ihr gerne zwei Stück gegeben. Wenig später hab ich mich noch mit ihrer Tochter von Balkon zu Balkon unterhalten, wo sie die Zigarette ja auch geraucht hat.

Titus Witus hat jetzt auch Bekanntschaft mit Clio 2 gemacht, an dessen noch warmen Kühlergrill er sich am Donnerstag gekuschelt hat, denn mittlerweile hat der Kater begriffen, dass das Auto zu mir gehört, zumal er mich ja dort aussteigen sah und direkt auf mich zulief. Auch mit mir hat er gekuschelt, was ich jedesmal zu süß finde. Er hat mich auch 1,5 Wochen, bevor ich letztes Jahr im Juni mit Verdacht auf Schlaganfall ins Philippusstift gebracht wurde, durch sein Maunzen gewarnt, während er mir immer wieder tief in die Augen schaute. Das tut er auch heute noch, so als wenn er sehen wollte, ob da wieder was im Anmarsch ist, aber bis dato hat er nie wieder gemaunzt, sodass offenbar alles in Ordnung ist - war ja auch so, denn als ich den INR gemessen habe, lag er ja eindeutig im therapeutischen Bereich bei 2,8. Tiere sind ohnehin sehr klug, aber dieser Kater ganz besonders.



 

Sonntag, 15. Juli 2012

Meine Stofftiere und der HNO-Arzt

Freitag, während ich im Hotel in Herne weilte und mich fragte, ob manche ihr Ego auch ein wenig verkleinern können - deshalb habe ich teilweise schon darauf verzichtet, ES das zu übersetzen, ES hatte auch nur mit rudimentären Deutschkenntnissen verstanden, dass das Ganze weder freundlich noch produktiv war und wollte es aus dem Grunde auch nicht übersetzt haben, hihi - waren Sammy und ihr Sohn Rudolf-Dieter beim HNO-Arzt wg. Ohrenschmerzen. Das Ganze entpuppte sich als Entzündung im Mittelohr, wobei aber auch erst die zweite Behandlung erfolgreich war. Dr. Ohrmeuchel ging wohl eher vor wie ein Pferdemetzger, was nicht sehr hilfreich war, während Dr. Kuschelmuschel da wesentlich besser drauf war.

Rudolf-Dieter ging es auch schon wieder besser, aber Sammy jankte mir heute früh um 6 Uhr die Ohren voll, weil sie Fieber und auch wieder starke Ohrenschmerzen hatte. Ich wollte sie mit meinem Clio ins Krankenhaus St. Plüsch an der Heinz-Bäcker-Straße in Dellwig bringen, aber ihre beiden besten Freundinnen Anna und Erna haben das übernommen, Sammy zu ihrem 5er BMW getragen und sind dann zum nur etwa 2,5 km entfernten Stofftierkrankenhaus gefahren, wo Sammy recht schnell geholfen wurde, indem Dr. Ohrkerbe und Dr. Schneckenmops ihr ein blutiges Geschwür aus'm Gehörgang operiert haben :o(. Kurz vor acht trudelten die drei Stofftiere wieder ein und Sammy hat sich an mich gekuschelt, um weiterzuschlafen. Mittlerweile geht's der Kleinen wieder besser, aber sie schläft natürlich immer noch viel. Ich hab sie auch gefragt, ob sie überhaupt mit zu Omi und Opi wollte, doch das wollte sie sich natürlich nicht entgehen lassen.

Sammy Brüderchen Ecki hat sich am Vormittag um Rudolf-Dieter, Clio und Urmel gekümmert, damit seine Schwester Ruhe hatte. Zur Feier des Tages musste er unter den aufmerksamen Blicken von Clios Scheinwerfern Rudolf-Dieter aus'm Sumpf ziehen und ihn anschließend in die Wanne stecken, wobei Ecki peinlich genau darauf geachtet hat, dass kein Wasser in die Ohren seines Neffen dringt.

Samstag, 14. Juli 2012

Apriluli...

...so hat es ein Meteorologe treffend formuliert angesichts der derzeitigen Wetterlage. Gestern Morgen schwamm ich im strömenden Regen mit Clio nach Herne zum Hotel, auch zwischendurch gab's immer wieder Schauer, teilweise auch kräftig. Als ich nachmittags nach Hause gondelte, kam sogar mal die Sonne raus, aber am Abend regnete es wieder schauerartig verstärkt, teilweise begleitet von einigen Donnern. Blitze habe ich keine gesehen.

Am Donnerstagabend, als ich von Herne-Horsthausen zurück nach Hause fuhr, hatte der Himmel nach einem verregneten Tag ebenfalls aufgeklart. Zwischen den Wolken konnte ich sogar das Bruchstück eines Regenbogens am Abendhimmel erkennen, das mich zwischen Gelsenkirchen-Bismarck und Essen-Altenessen auf meinem Weg begleitete, aber nachts hat's dann wieder geschüttet bzw. auch noch gestern Morgen.

Meine Friseurin erzählte mir vorhin, dass ihre Schwester, die in Bochum wohnt, gestern Abend ein ziemliches Unwetter mit Sturm, Blitz und Donner hatte. Davon sind wir in E-Gerschede zwar verschont geblieben, aber die Regenfälle gestern und heute inkl. leichter Gewitter reichten auch schon. Auch heute wechseln sich Sonne und Regen inkl. gelegentlichen Donnern teilweise minütlich ab. Da stimmt die Wortschöpfung aus April und Juli (= Apriluli) schon. Während ich beim Friseur saß, schien noch die Sonne, aber als ich den Salon in Borbeck verließ, kübelte es wieder wie aus Eimern.

Kleines Hirn - großes Ego

Donnerstagabend und am Freitag fand unsere Außendiensttagung in einem landschaftlich schön gelegenen Hotel in Herne-Horsthausen statt. Ich gehöre zwar nicht zum Außendienst, sondern zur Assistenz Verkaufsabwicklung, aber Eva und ich waren am Donnerstagabend trotzdem dabei bzw. ich gestern ganztägig, wobei Eva noch die Stellung im Büro gehalten hat.

Natürlich waren auch unsere ausländischen Außendienstkollegen/-kolleginnen dabei - auch ES :o) - und ich muss sagen, dass ich meine ausländischen Kollegen in vielen Fällen lieber mag als meine Landsleute. Natürlich mag ich auch einige meiner deutschen Kollegen, wie z. B. Eva, Manja oder Claudia, aber meine ausländischen Kollegen - namentlich aus Frankreich, Polen, Tschechien, Ungarn - sind mir in manchen Fällen lieber. Bei einigen meiner deutschen Kollegen gilt nämlich leider eher das Motto "Kleines Hirn - großes Ego". :o// Bis auf BEN (Außendienstler aus Tschechien - "Kundäääää!") waren meine ausländischen Kollegen aber wesentlich angenehmer als die deutschen Kollegen. Die haben nicht alles am Buffet mit sinnfreien Kommentaren abgetan oder sich verbal total daneben benommen bzw. manche Dinge auch nicht so verbissen gesehen, aber das scheint ja ne deutsche Volkskrankheit zu sein, dass man sich wichtiger nimmt als man eigentlich ist und alles total verbiestert sieht, denn: die Welt könnte ja jederzeit untergehen. Das erklärt wohl auch einige sinnfreie Kommentare zum Nichtraucherschutz, Jugendschutz und anderen Themen, unsere Politiker machen es uns ja mit einigen fragwürdigen Gesetzesänderungen ja vor, wie es um die Mentalität in diesem Land bestellt ist (z. B. Verkauf von Adressen über die Meldeämter, Ausgehverbot nach 20 Uhr für unter 16-jährige Jugendliche). Da haben einige Leute, allen voran unsere sog. Bundesfamilienministerin Christina Schröder, auch ein kleines Hirn, aber ein viel größeres Ego. Deshalb wollen einige Kleingeister, die den moralischen Zeigefinger inkl. Weltuntergangsstimmung gar nicht mehr nach unten kriegen, dass die Politik Dinge regelt wie Ausgehzeiten (die übrigens schon längst geregelt sind...) von Jugendlichen oder Nichtraucherschutz. Und um das Maß an schlechten Eigenschaften voll zu machen, werden dann auch noch die größten Asis von den Medien hofiert, weil sie ein bisschen Knete auf der hohen Kante haben; Doku-Soaps wie "Liebe im Ausland", "Die Mädchen-Gang" oder Casting-Shows wie DSDS, Popstars und ähnliches machen es ja erfolgreich vor - können muss man nix, geleistet haben auch nicht, aber ein Ego haben, das den eigenen IQ und die eigenen Fähigkeiten maßlos überschreitet. Deshalb gucke ich mir auch nur noch selten "Mieten, kaufen, wohnen" auf VOX an (RIP, Thorsten Schlösser!), denn da laufen mittlerweile vielfach auch Leute mit kleinem Hirn und nem riesigen Ego durch die Szenerie, deren verbale und intellektuelle Fähigkeiten sich auf Oberflächlichkeiten und Sätze wie "Das geht ja gar nicht!" beschränken. Tja, für einige geht ein fensterloses Bad nicht, für andere verwöhnte Gören geht ein Laminatboden nicht - für mich geht das Benehmen und das nicht vorhandene Sozialverhalten mancher Schwachmaten da gar nicht. Klar, solche Idioten sind ja auch ggf. nicht so publikumswirksam wie ne Ottonormalfamlie, die auf der Suche nach ner neuen Wohnung ist. So kann man natürlich das neue Asitum in Deutschland auch fördern, denn denen wird ja in den Massenmedien eine Aufmerksamkeit geboten, die ihnen gar nicht zusteht. Mit dieser Masche ziehen die DSDS-Castings auch jedes Jahr aufs Neue immer wieder Tausende von Jugendlichen an - auch wenn ich mich bis auf die Knochen blamiere, Hauptsache, ich war mal im Fernsehen und hab der ganzen Welt gezeigt, was für ein asozialer Idiot ich eigentlich bin. Und dass Dieter Bohlen da in den Castings teilweise seine blöden Sprüche reißen durfte, liegt sicherlich auch daran, dass er Kohle hat - bei ihm ist das cool, während ein Stahlkocher aus Duisburg oder ein Müllmann aus Bochum direkt als Prolet abgestempelt würde, wenn er die gleichen Sprüche reißen würde.

BEN nervte auch wieder mit seinem Gelaber, aber einige deutsche Kollegen nervten viel mehr mit Rumgebrüll, Anklagen (Hauptsache, ich kann anderen die Schuld für mein eigenes Unvermögen in die Schuhe schieben und/oder Hauptsache, ich hab mal was gesagt) und ähnlichem Scheiß - da waren viele meiner ausländischen Kollegen wesentlich angenehmer. Mit ES habe ich mich noch mehrfach nett unterhalten *schmunzel*. ES ist nächste Woche auch in Herne, weil ES seinen neuen Dienstwagen abholt, hihi. Eva hat nächste Woche Urlaub - und auch noch die Woche danach - wobei ich denke, sie könnte kaum noch ernst bleiben, wenn ES die Szene betritt. Das fiel ihr ja schon am Donnerstagabend verdammt schwer, als ES und der zweite französische Außendienstmitarbeiter auf uns zukamen (und das sogar automatisch, um mal die Kellerassel zu zitieren *grins*), denn ES war mir gegenüber sehr schüchtern, was sich dann gestern doch etwas gegeben hat :o)). Auch meine ungarische Kollegin Szilvia und meine osteuropäischen Innendienstkolleginnen sind sehr nett und nehmen einige Dinge auch mal etwas sportlicher bzw. stellen nicht dauernd ihr übergroßes Ego in unangenehmer Weise zur Schau.

Was ich allerdings genauso nervig finde, ist die fehlende Toleranz mancher Landsleute gegenüber Menschen, die ihre Vorgärten, Fenster oder Autos zu Zeiten von WM/EM mit Deutschland-Flaggen schmücken, die sich darin zeigt, dass dann Fahnen beschädigt, abgeknickt usw. werden. Wenn ich mein Auto oder Haus nicht mit Flaggen dekorieren will, ist das total okay - aber ich sollte mit nem einigermaßen vorhandenen IQ in der Lage sein, tolerant gegenüber denjenigen zu sein, die ihr Eigentum dann mit ner Nationaflagge schmücken. Vandalismus ist echt total kleingeistig, zeigt aber auch mal wieder, dass die Deutschen in vielen Fällen ein ziemlich intolerantes Völkchen sind - über nicht standesgemäße Badezimmer und Bodenbeläge, Klamotten anderer Leute, die Art, wie sie den Flur putzen, deren Autos etc. können sich viele total gut stundenlang echauffieren und ihren moralischen Zeigefinger rauskehren, aber da, wo sie mal was sagen sollten, mimen sie plötzlich die Gutmenschen und halten ihre Klappe bzw. überlassen dann alles unseren kleingeistigen Politikern, die immer mehr anfangen, uns reglementieren zu wollen - oder quasseln Klischees nach, die unsere Politiker und/oder hirnlose Talkshows ihnen vorgequasselt haben ("Wer Arbeit will, findet welche!", "Hartz IV-Empfänger sind alle faule Alkoholiker!" und ähnliche dumme Klischees). Manchen Leuten in diesem Land geht die Differenzierungsfähigkeit total ab, aber das passiert, wenn man ein kleines Hirn, dafür aber ein riesiges Ego hat.    

Mittwoch, 11. Juli 2012

Klassische Fälle von Glück gehabt

Gestern Nachmittag zog sich nach 14 Uhr der Himmel über Herne immer mehr zu und von Südwesten näherte sich eine dunkle Front. Als der erste Donner zu hören war, bin ich noch schnell rüber nach Hornbach gelaufen, um mir eine Bratwurst zu holen. Es grummelte in der Zeit öfter mal, aber ich habe es trockenen Fußes zurückgeschafft - der Starkregen setzte erst fünf Minuten nach meiner Rückkehr ein, sodass Clio und MX5 im ca. 20 cm tiefen Wasser standen. Zum Glück sind beide dicht und wasserfreundlich.

Gestern Abend flog ein junger Raubvogel gegen die Scheibe meines Wohnzimmerfensters. Bis dato ist das nur mal ner Taube passiert, zumal ich auf der Fensterbank auch Grünpflanzen stehen habe, um meine Wohnung zu dekorieren und Vögeln anzuzeigen, dass dort ne Scheibe ist. Es gab einen lauten Knall, dann fiel der große Vogel gegen die Glasbauwand, die meinen Balkon von dem meiner Nachbarn trennt und blieb kopfüber hinter den Blumen liegen, die auf dem kleinen Ikea-Schränkchen an der Glasbauwand stehen. Sammy war auch ganz erschüttert und nöhlte rum. Wir mussten die Kleinen davon abhalten, auf den Balkon zu rennen und sich den Vogel anzugucken, denn ich wusste nicht, ob er verletzt, bewusstlos oder sogar tot war. Alleine hätte ich mich auch an einen solch großen Vogel nicht rangetraut, sodass ich meine Nachbarin rüber geholt habe, um Unterstützung zu haben, falls die Entsorgung eines toten Tiers notwendig geworden wäre. Als wir gemeinsam raus traten auf den Balkon, hatte sich der junge Raubvogel - übrigens ein Falke - wieder erholt, hüpfte von meinem Schränkchen auf die Balkonbrüstung, breitete seine Schwingen aus und flog von dannen, als wenn nichts geschehen wäre. Darüber war ich doch sehr erleichtert, zumal der Falke sich nicht verletzt zu haben schien, denn er erhob sich problemlos in die Lüfte. Puh!! Anschließend habe ich noch seinen Abdruck von der Fensterscheibe beseitigt und einige Federn eingesammelt, die er beim Aufprall verloren hatte. Ich hoffe, er fliegt noch lange Zeit unversehrt durch die Gegend. Auch Clio unten im Hof, der den Aufprall auch gehört hatte, war als Tierfreund sehr erleichert, dass es dem Greifvogel gut ging.

Montag, 9. Juli 2012

Clios Premiere auf der A42

Heute Morgen bin ich zum ersten Mal mit Clio zur Arbeit gegondelt, was auch wunderbar funktioniert hat, denn er schnurrte wie ein Kätzchen über die A42. Leider darf ich derzeit nicht schneller als 130 km/h fahren, aber irgendwann sind auch die 1.000 km Einfahrphase vorbei :o). Nun steht Clio neben Evas MX5 auf dem Parkplatz, wo die beiden sich anfreundeln, während wir schuften und öfter nach intelligentem Leben im Universum suchen, höhö.

Natürlich habe ich Clio auch mit allen Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke bekannt gemacht - Essener Stadthafen, Müllheizkraftwerk E-Karnap, Schurenbachhalde Altenessen...Clio hat alles und jeden freundlich begrüßt, aber die Sehenswürdigkeiten haben auch zurückgegrüßt :o). In etwas mehr als 30 Minuten geht's zurück nach Essen und ich hoffe, Clio gefällt der Heimweg auch.

Samstag, 7. Juli 2012

Hm...April ist schon vorbei

Der April ist schon seit über zwei Monaten vorbei, aber das hindert das Wetter nicht daran, sich so zu benehmen, als wenn wir April hätten. Sonne wechselt sich ab mit Wolken, aus denen ab und zu ein Schäuerchen fällt, ab und an blitzt und donnert es auch...gestern Abend sah ich gegen 23 Uhr im Norden mehrere Blitze, die über Bottrop und Gelsenkirchen runter gingen, in Essen-Bedingrade hat's gegen 14 Uhr dreimal gedonnert. Als ich heute Vormittag mit Clio 2 über die Schlossstraße nach Borbeck fuhr, schien zwar die Sonne, aber trotzdem hat es ein wenig geregnet. Sammy und Clio fanden das doch etwas verrückt.

Derzeit scheint hier auch die Sonne, was aber nicht heißt, dass hier nicht mal ab und zu ein Schäuerchen und/oder Gewitter runterkommen kann. Schon heute Vormittag, als ich mit Clio gegen 10.40 Uhr nach Borbeck gestartet bin, war es wieder unheimlich schwül.

Clio 2

                                         Clio 2 - (c) Alexandra Döll, Essen, 6. Juli 2012

Seit gestern Nachmittag befindet sich Clio 2 in meinem Besitz - siehe Foto. Obwohl ich mich natürlich sehr auf ihn gefreut habe, habe ich zunächst doch noch Clio 1 ein wenig nachgetrauert, der mir über mehr als 53.500 km ein treuer, zuverlässiger Begleiter war und der auch bei Starkregen, Glatteis, Schnee und Blitzschlag nie aus der Spur kam. Er hat mich nie im Stich gelassen - auch nicht am 20. Juni 2011, als mich auf dem Heimweg von Düsseldorf nach Essen-Gerschede plötzlich auf der Bocholder Straße Doppelbilder und Schwindel befielen. Trotzdem habe ich es geschafft, Clio sauber in eine Parklücke bei mir in der Straße zu manövrieren. Ich hoffe, Clio 2 ist mir ein genauso treuer, freundlicher Begleiter wie Clio 1, dessen Motor zum Schluss hin doch ziemlich laut wurde. Trauer und Vorfreude hielten sich gestern doch ziemlich die Waage.

In jedem Fall mag Clio 2 Stofftiere, denn Sammy war gestern dabei, als ich ihn abholte und auch heute Vormittag, als ich zu einem kurzen Einkauf nach Borbeck aufbrach. Seinen Turbo kann ich am Montag antesten, wenn ich zur Arbeit nach Herne fahre, wobei ich die ersten 1.000 km die magische Grenze von 130 km/h nicht überschreiten darf. Die werde ich aber bei nem täglichen Arbeitsweg von 54 km (Hin- und Rückfahrt) schnell zusammen haben. Die ersten 30,8 km haben Clio 2 und ich ja gestern und heute zurückgelegt. Nach 1.000 km gilt: BMW, ich komme von hinten...! :o))

Da Neuwagen ja immer nur ne kleine Sprit-Reserve im Tank haben, habe ich Clio 2 gestern noch im Südviertel an der Shell-Tankstelle auf der Ecke Hohenzollernstraße/Von-Schmollern-Straße betanken lassen, denn dort befindet sich die bis dato mir bekannte einzige Tankstelle, die bereits wieder über Tankwarte verfügt. Heute Vormittag hat Clio 2 den neben ihm im Hof stehenden Escort getröstet, weil dessen Fahrer heute für drei Wochen in Urlaub geflogen sind und er gar nicht bewegt wird in der Zeit. Auch sonst steht Clio 2 der Naturrrr, Tieren und Stofftieren sehr positiv gegenüber - eben auch ein Wagen mit Seele :o).

Donnerstag, 5. Juli 2012

Gewitter im Anmarsch

Im Süden sind zwar Wolken da, aber die Sonne scheint noch. Im Norden ist es bereits ziemlich dunkel, denn lt. UWZ liegt für Gelsenkirchen, das ja im Norden an Essen angrenzt, bereits die Warnstufe Rot vor, genau wie für Herne und Bochum. Vermutlich knallt's, wenn ich vom Nordwesten in den Südosten der Stadt zur Zahnklinik gondele, aber Clio ist ja unwettererprobt, wie er erst neulich erfolgreich unter Beweis gestellt hat. Leider vergessen manche Autofahrer bei Regen oder Gewitter ganz, wie man Auto fährt - und das, obwohl Autos bei Gewitter noch sicherer sind als Gebäude mit Blitzschutz (wg. Faradyischem Käfig). Windig ist es jedenfalls schon mal ordentlich. Ich bin mal gespannt, was nachher passiert, wenn ich in ca. 45 min. nach Huttrop fahre.

Skurriles aus dem Leben

Gestern Abend kam meine Nachbarin aus dem EG zu mir hoch, um mir das nichtlustig.de-Päckchen zu übergeben, das wohl während meiner arbeitsbedingten Abwesenheit von ihr angenommen wurde. Neben dem Plüsch-Tod gab's noch die Tasse des Todes des Pudels/die Tasse des Pudels des Todes, das Glas "Immer nur krähen fand ich langweilig" und den Lemming-Tee, den ich Eva schenken werde, denn sie trinkt ja gerne Tee :o).

Der Sensemann hat heute Nacht mit mir gekuschelt, was Sammys Eifersucht auf den Plan rief - und das, obwohl sie auch mit mir gekuschelt hat. Heute Morgen wich sie mir nicht mehr von der Pelle, sodass ich ein Geschwür mit roter Haarschleife am Bein hatte :o). Sie kommt zwar mit dem Tod gut klar, aber trotzdem eifersüchtelt die Kleine, obwohl sie dazu gar keinen Grund hat. Christoph der Lemming fühlt sich besonders zum Tod hingezogen - kein Wunder :o).

Heute und morgen habe ich Urlaub - nachher muss ich noch zur Zahnklinik und morgen hole ich meinen neuen Clio ab. Meine Stoffis huldigen Clio I jetzt täglich, was aber nicht heißt, dass sie auf ihn hören. Am Dienstagmorgen lief gegen 5.20 Uhr ein Igel durch unseren Garten - eine absolute Premiere, seit ich in Gerschede wohne (immerhin fast 14 Monate). Er blieb kurz vor Clio sitzen, der ihn auch freundlich begrüßte, was vom Igel erwidert wurde, dann wuselte das stachelige Tier weiter. Gestern Morgen erwachte ich vom Weckerklingeln und wunderte mich, dass kein Stofftier neben mir im Bett lag. Die saßen draußen mit Pantöffelchen und Morgenmäntelchen bekleidet im Pulk auf dem Rasen im Garten und warteten auf das Igelchen, wie Sammy immer sagt. Clio meinte, dass meine Stofftiere sich mehr zerstreuen und sich ein wenig verstecken sollten, damit sich der Igel nicht abgeschreckt fühlt, aber auf mein Auto hat ja wieder keiner gehört. Fazit: Der Igel kam nicht und meine Stofftiere nöhlten rum. Vielleicht hätten sie doch auf Clio I hören sollen :o).

Draußen scheint zwar noch die Sonne, aber die ersten Gewitterwolken sind schon da. Ich denke, in einigen Stunden dürfte es ankündigungsgemäß knallen. Die Sonne sticht auch richtig bei 32°C. Ich hoffe, Clio und ich schaffen es gut durch das oder die Gewitter, aber Clio I ist ja unwettererprobt und verträgt auch Blitzschläge in seine Beifahrertür problemlos, wie ich vor etwas mehr als zwei Jahren auf der A40 Richtung Essen in Höhe der Anschlussstelle MH-Heißen feststellen durfte.

Nächste Woche haben wir bei uns in der Firma Verkaufstagung, sodass auch alle Außendienstkollegen kommen - also auch ES (der mir gestern bei einem Diktat etwas von "Aliens" erzählte *schmunzel*), BEN ("Natuuuuurrrrr!", "Kundäääää"), der Pannemann ("Der Karton wird mit Aufklebern beklebt, es handelt sich also um einen beklebten Karton..."), Weinerle, Freddy...nächsten Donnerstag sind Eva und ich abends beim gemeinsamen Essen im Park-Hotel Herne, Freitag übernehme ich dann das Simultan-Dolmetschen für meine ausländischen Kollegen aus Paris (ES), Warschau (Rafal) und Budapest (Szilvia), während Eva die Stellung in unserem freundlichen Büro hält, bevor sie mit ihrem Schatz in den wohlverdienten Urlaub fährt.

Da ES ja gestern was von Aliens faselte (hihi), habe ich Eva dazu einen entsprechenden Cartoon gemalt, den sie direkt in ihrem Karteikasten in ihrem Geheimfach, in dem sie meine Zeichnungen sammelt, gepäckelt hat. Ein Ufo mit dem Aufkleber "UFO" segelt durchs All, wobei das sich darin befindliche Alien an die Stirn tippt mit den Worten "Och nööö!", denn die Sprechblasen unten auf der Erde machen dem armen Alien doch zu schaffen, als es mit der fliegenden Untertasse durchs All saust. BEN sagt: "Ist Ufooooo aus Pä-Bä-Tä [PBT] odäääääär aus Tä-Pä-Ääääääh [TPE]?", ES, der mich auch mal öfter in den Diktaten "Mr. Dole" *gröl* nennt, obwohl er weiß, dass ich eine Frau bin und mich eigentlich auch mit meinem Vornamen anspricht, schluchzt: "Mr. Dole, look at me, not at the Alien!" :o) und der Pannemann führt aus: "Das Ufo ist beklebt - mit einem Aufkleber!" Der Mond am Himmel hat die Mundwinkel nach unten und denkt: "Ich kotz gleich!", während ne Fledermaus Durchfall bekommt und sagt: "Ich muss kacken!" :o)  Das sorgte gestern bei uns im Büro schon wieder für nen Heiterkeitsausbruch.

Herr, wirf Hirn vom Himmel!

Die Frage ist nur, ob die Menge bei einigen Schwachmaten jemals reichen wird, höhö. An den Essener Gymansien und Gesamtschulen in Essen werden jetzt die Abi-Scherze verboten, weil einige unter Abi-Scherz wohl Asi-Scherz verstehen. Komisch, zu meiner Schulzeit gab's auch alljährlich Abi-Scherze, aber ohne wilde Auto-Korsos, dämliches Rumgeprolle, Komasaufen, Vandalismus, Brandstiftung etc. Manche brauchen wohl immer einen Grund, ihr nicht vorhandenes Sozialverhalten auszuleben. Wer rumprollt, ist scheinbar cool - wundert sich dann aber, warum manche das ganz anders sehen und entsprechend reagieren. Da kann ich auch manche Ausbildungsbetriebe verstehen, dass die nicht immer unbedingt ausbilden wollen - die können ja nicht per Benimmkurs alles nachholen, was manche ach so coole Super-Eltern, die keinen Bock hatten, sich um ihre Blagen zu kümmern, in 18 oder 19 Jahren an Erziehung versäumt haben. Allerdings leiden unter einigen Asis auch die vernünftigen Jugendlichen mit normalem Sozialverhalten, da die leider vielfach mit den Prolls über einen Kamm geschoren werden.

Gestern Morgen bog ein junger Starlet-Fahrer von der rechten Geradeausspur nach links auf die A42 Richtung Dortmund ab und zog vor meinem Clio rein. Clio bekam lange Zähne und blendete auf, aber das hat der Zombie in Gestalt einer gegelten Beutelratte nicht mitbekommen - tja, Untote merken gar nix mehr.

Der junge Mann über mir prollte gestern Abend auch wieder rum (ist ja schon nix Neues mehr). Meine neueste Errungenschaft, der Plüsch-Tod von nichtlustig.de wollte ihm schon erst einen Besuch abstatten, hihi. Offensichtlich glaubt er, dass er und seine asozialen Freunde alleine auf der Welt sind und andere Hausbewohner nicht frühmorgens raus müssen, wobei mindestens zwei Parteien im Haus noch eher zur Arbeit fahren als ich. Wenn ich schon immer dieses asoziale Lachen auf Knopfdruck höre, krieg ich schon nen Brechreiz. Es ist aber schön, wenn man noch über seine eigene asoziale Doofheit lachen kann - und sei es nur auf Knopfdruck. Wenn ihn dann aber andere Hausbewohner mal anranzen (so wie letzten Sonntagabend), ist das Geheul aber groß - komisch, gegen andere unempfindlich, aber gegen sich selbst mega-empfindlich, doch das zeichnet Asis ja vielfach aus.

Sonntag, 1. Juli 2012

Merkwürdiges Wetter da draußen

Die Sonne scheint zwar meistens und es ist warm genug, eine kurze Hose anzuziehen, aber es tauchen doch schon mal häufiger Gewitterwolken auf. Ein richtig stabiles Hoch haben wir momentan nicht bzw. ein solches ist wohl laut UWZ auch nicht in Sicht. Da der Mond gestern Abend auch nen Hof hatte, könnte das einen Wetterumschwung ankündigen - nachher war er ja ohnehin von Quellwolken verdeckt, dafür haben andere Wolken geleuchtet.

Die Blumen auf meinem Balkon wissen auch nicht so genau, was sie vom derzeitigen Wetter halten sollen. Insbesondere die Tangetes sind da sehr unsicher, genau wie die Usambara-Veilchen. Heute Morgen schien erst die Sonne, aber ab zehn Uhr tauchten grobe Schäfchenwolken und auch Quellwolken aus westlicher und südlicher Richtung auf. Derzeit wird die Sonne auch gerade von Wolken verdeckt.

Renate ist ja gerade zurück aus dem Österreich-Urlaub in Hofgastein, aber selbst dort hatten sie und ihre Mama stets einen Mix aus Sonne und heftigen Gewittern. Wir sind ja am Donnerstag in Essen unwettertechnisch verschont geblieben, weiter östlich ist das Ganze wohl schon heftiger ausgefallen, insbesondere über Lünen in der Nähe von Dortmund, wo binnen einer Stunde mehrere tausend Blitze gezählt wurden.

Gruseliger Horrorfilm

Gestern Abend wurde auf RTL um 22.15 Uhr der Horrorfilm "Drag me to Hell" als TV-Premiere gezeigt, auch noch sowohl von rtv und TV14 als besonders sehenswert empfohlen. Hm...wenn Programmredakteure schon mal was empfehlen, mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Der Plot an sich war schon gruseliger als der Film an sich.

Darum ging es:
Die Bankangestellte Christine verweigert einer alten Zigeunerin eine Stundung ihres Kredits und wird daraufhin von der alten Dame mit einem Fluch belegt, sodass die junge Dame fortan mit Geistern und ähnlichen Fiesimatenten zu kämpfen hatte. Da hätte man was Gutes draus machen können - hätte man, hat man aber nicht.

Die ganze Story tropfte nur vor Klischees und hanbebüchenem Schwachsinn: Natürlich musste es ausgerechnet ne alte Zigeunerin osteuropäischer Herkunft sein, die Christine verflucht, denn wenn Zigeuner ihren Willen nicht kriegen, werden die ja natürlich sofort bösartig und verfluchen alles und jeden - vielen Dank für soviel rassistisches Klischee gegenüber Sinti und Roma, lieber Drehbuchautor. Da ja der Teufel sein Opfer holen wollte, wurde im Vorspann, der im Jahr 1969 in Pasadena spielte, natürlich auch in Bezug auf die Hölle jedes alte Klischee bemüht, das die katholische Kirche seit dem Mittelalter über die Hölle, das Fegefeuer und Teufel predigt, mit anderen Worten: So stellt sich wohl Klein-Erna die Hölle vor.

Auch die Eindimensionalität der Figuren war erschreckender als die Ekel-Szenen, in den Blut und Galle gespuckt wurde: Die Zigeunerin hatte natürlich kein Benehmen, sondern nahm die Reinigung ihres Gebisses in der Bank vor, dann hatte sie auch noch bräunliche, krallenartige Fingernägel und konnte hauptsächlich den einen Satz sprechen: "Sie haben mich beschämt!" Selten kreativ, wirklich. Der Chef von Christine und ihrem asiatischen Kollegen, die beide um den Posten der stellvertretenden Filialleitung konkurrierten, hatte das Ganze eigentlich mit seiner manipulativen Art zu verantworten, wurde aber komischerweise nicht verflucht und repräsentierte ansonsten das Klischee des geld- und machtgeilen Kleingeistes, der seine Angestellten gegeneinander nach dem Motto "Zuckerbrot und Peitsche" ausspielt. Christine mimte die unsichere Blondine, ihre Schwiegereltern in spe wollten natürlich als materielle, oberflächliche Kleingeister, dass ihr Sohn nicht Christine aus der Provinz heiratet, sondern eine angesehende Anwältin...soviel Eindimensionalität der Figuren findet man sonst nur in irgendwelchen Daily Soaps oder in Doku Soaps.

Nach ner halben Stunde habe ich auf WDR umgeschaltet, weil's dort fröhlicher und weniger ekelig-klischeehaft zuging. Der Regisseur dieses Horrorstreifens meinte wohl auch, dass jede Menge Filmblut, alte Klischees mit pseudoreligiösem Wahn und vermeintlich unterschwellige Sozialkritik für einen guten Horrorfilm reichen. Nee, leider nervten Handlung und die Eindimensionalität der Figuren recht schnell. Horrorfilme haben zwar eigentlich alle ekelige Stellen, aber das gestern Abend wurde mir sehr schnell zu eklig und auch zu klischeelastig. Auch Clio, Escort und Corsa, die sich den Film unten im Hof ansahen, waren mehr ent- als begeistert von dem Mist, den man dem Zuschauer auch noch als Juwel der Filmunterhaltung verkaufen wollte.  Die drei Autos haben nachher auch umgeschaltet. Die kleinen Stofftiere habe ich nach 15 Minuten ins Bett geschickt, denn das sollten die Kleinen nun wirklich nicht sehen müssen. Bis zum Ende haben wir uns das jedenfalls nicht angetan - Klischees findet man den ganzen Tag in den Medien, da muss man soviel Eindimensionalität nicht auch noch im Film haben.

Ich sehe ja gerne Horrorfilme, aber die neuen sind nicht annähernd so gut wie die alten aus den 60ern, 70ern und 80ern. Viel Blut, Kotze und anderer Splatter sind eben kein Garant für guten Grusel. In dem Kult-Horrorfilm "Der Exorzist" (1973) gab's zwar auch einiges an Filmblut und auch mal Gekotze, aber die Figuren waren vielschichtiger und der Film lebte auch nicht allein von diesen ganzen Ekelfaktoren, sondern auch von einer nervenzerreißenden Spannung auf psychologischer Ebene. Ähnlich war es auch beim Horrorfilm "Poltergeist" aus dem Jahr 1982, der eigentlich auch eher mit den Urängsten der Menschen spielte als mit blutrünstigem Splatter und klischeebeladenem, pseudosozialkritischem Mist.

Draußen auf'm Balkon konnte man im Norden eine Gewitterwolke sehen, die sich kilometerhoch in die Atmosphäre auftürmte, aber die nix an Gewittertätigkeit mitbrachte. Im Süden schien zunächst der Mond, der z. Zt. im zweiten Drittel steht, bevor er auch von dunklen Wolken temporär verdeckt wurde. Die Stimmung war gruseliger, geheimnisvoller und düsterer als der Scheiß, den RTL uns da als Kult servieren wollte.