Samstag, 24. Dezember 2016

Weihnachten und eine Gruselgeschichte

Nein, ich spiele nicht auf "A Christmals Carole" von Charles Dickens an, sondern auf meine Story Novembergewitter. Sandy und Anna haben sich mit dem Leichenwagen von St. Michael aus auf den Weg zum Philippusstift gemacht, wobei drei Gewitter aus Westen für unheimliches Ambiente sorgen, genau wie ein Wolfsrudel, das den Weidkamp überquert.

Unter heftigem Blitzen und lautem Donnergrollen gehen die beiden in das katholische Borbecker Krankenhaus, um den Toten von der Station B2, der Neurologie, abzuholen. Die Nachtschwester auf der Station ist ebenso munter wie eine Schlaftablette, trotz der heftigen Gewitter draußen. Anna und Sandy laufen den Gang entlang zu einem Einzelzimmer, in dem der Verstorbene liegt - doch dann gibt's erstmal eine kleine Liebesgeschichte :o).


                                       St. Michael und der Kraienbruch - (c) Alexandra Döll, Essen


Am 8. Dezember 2016 war ich letztmalig im realen Leben im Philippusstift, da meine Mama eine Magenspiegelung hatte und für die Zeit nach dem Aufwachen eine Begleitperson benötigte. Ich weiß nicht, ich lag schon mehrfach im Philippusstift und mehrere meiner Angehörigen auch, aber obwohl die Klinik mittlerweile moderner gestaltet wurde, muss ich immer an den Tod denken, wenn ich das alte Krankenhaus betrete. Die Atmosphäre dort wird sogar von Menschen als bedrückend oder bedrohlich empfunden, bei denen kein Angehöriger im Philippusstift seinen letzten Atemzug getan hat, so wie mein Opa 1975, aber damals war ich zu klein, um mich bewusst daran erinnern zu können.


Kreuz auf dem Friedhof neben dem Philippusstift - (c) Alexandra Döll, Essen


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