Freitag, 29. April 2011

Gewitter und Schwindel

Nachdem ich ja gestern Morgen beim Arzt war, der mir mitgeteilt hat, dass mein Schwindel nicht vom Innenohr/Gleichgewichtssinn her kommt, sondern dass das wohl andere Ursachen hat (z. B. Bluthochdruck, Stress), war auch soweit erst mal alles in Ordnung - gestern kam nicht eine einzige Attacke, dafür hatte ich heute früh bereits drei Stück, wobei mir zweimal wieder kurzfristig das Ohr zugefallen ist. Super!! Ich bin begeistert...ich hoffe doch sehr, dass sich das wieder gibt. Derzeit geht's wieder, aber wer weiß, wie lange. Meine Vertigoheel, die ja auf homöopathischer Basis gegen Schwindel wirken, habe ich schon eingenommen, aber trotzdem kommt er häufiger mal wieder. Okay, das ist mir auch letztes Jahr nach meinem Hörsturz angekündigt worden und auch gestern konnte mir der Arzt nicht versprechen, dass der Schwindel nicht wiederkommt, aber es nervt trotzdem. Ich muss jawohl noch in der Lage sein, Auto zu fahren und normal arbeiten zu gehen. Vielleicht liegt es jetzt auch daran, dass ich seit gestern zusätzlich zu meinen Bluthochdrucktabletten auch noch einen Beta-Blocker einnehme. Abwarten!!

Na ja, Gründe zum ärgern gibt's ja genug, aber normalerweise haut mich das nicht so schnell um. Auch wenn meine Ehegattin, meine Verlobte und mein Ehemann in Ordnung sind und ich mich gut mit ihnen verstehe, so nerven mich hier einige Berater - einmal das Feuerwerk der guten Laune mit seinen teilweise frauenfeindlichen Sprüchen (in den letzten Tagen ist er allerdings relativ handzahm, aber man sollte den Tag ja nie vor dem Abend loben) und dann auch noch dieses pseudofreundliche Etwas. Eins muss ich dem Feuerwerk mal zugute halten: Er benimmt sich zwar häufiger daneben und nervt mit seiner Art, hier schlechte Stimmung verbreiten zu wollen, aber er ist in seinem Verhalten wenigstens authentisch - das kann man von dem pseudofreundlichen Etwas leider nicht behaupten. Der bringt seine Aggressionen und verqueren Meinungen eher unter dem Deckmäntelchen der Freundlichkeit zum Ausdruck und das kotzt mich schon länger an, genauso wie Steffiiiiii. Er verwechselt gewaltfreie Kommunikation wohl mit der passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung. GRMPH!!!!

Gleichzeitig hasse ich es, dass meine beiden Mitstreiterinnen und ich hier häufiger wie dumme Tippsen behandelt werden - was die gnädigen Herren wohl vergessen, ist die Tatsache, dass wir auch nen akademischen Grad haben, hier sehr viel reißen und eigentlich näher am Kunden sind als unsere so genannten Berater. Wenn wir doch zu dumm zu allem sind und wir als Frauen künstlich klein gehalten werden sollen, frage ich mich nur, warum dann immer theatralisch rumgeheult wird, wenn der Drucker nicht druckt, die Kaffeemaschine irgendein Symbol anzeigt usw. Wenn wir ja nur billige Tippsen und "das Sekretariat" sind, können die Herren jawohl auch alleine nen Drucker bzw. ne Kaffeemaschine wieder zum Laufen bringen, oder?

Anderes Thema! Als Steffiiii gestern mit nem Duisburger Kunden wegen eines Anschreibens per Mail kommunizierte, schrieb er um 15 Uhr, dass in Duisburg gerade wettertechnisch die Welt untergeht. Nutzer der UWZ haben ja auch was von Böenwalzen und einer schwefelgelben Front über DU geschrieben, aus der schließlich Blitze entfuhren und Starkregen hernieder prasselte.

Gestern Abend, als ich über die A52 nach Hause fuhr, regnete es kurz vor der Ruhrtalbrücke leicht, der Himmel sah aber nicht besonders bedrohlich aus, hatte aber auch ne eigenartige Farbe. Zwischen Ruhrtalbrücke und der Anschlussstelle Essen-Kettwig konnte ich, kurz bevor ich unter der Fußgängerbrücke durchfuhr, die die Autobahn überspannt, einen Blitz sehen, der auf einem Feld am Fahrbahnrand in die Erde fuhr - den Donner habe ich nicht mehr wahrnehmen können, da ich mich mit über 120 km/h durch die Gegend bewegte, hihi. Kurz vor der Abfahrt Haarzopf, wo ich ja immer raus muss, sah ich, dass im Westen die Sonne schien, im Osten über Bredeney/Stadtwald jedoch eine ziemlich dunkle Front stand, die durch den Sonnenschein noch dunkler wirkte.

Als ich die Autobahn verlassen hatte und auf der Hatzperstraße wie üblich im Stau stand wegen der tollen Baustelle, habe ich im Innenspiegel zwei Blitze sehen können und auch der Donner war deutlich zu hören - obwohl ich Radio anhatte, neben mir ein Honda herfuhr, dessen Sport-Auspuff röhrte und auch weitere Autos anwesend waren. Sammy nöhlte mich per Handy an, dass ich nach Hause kommen sollte, weil es donnert, aber leider hatte ich ja noch einige Autos vor mir, sodass das nicht so schnell ging, wie der kleine Mini-Berggorilla das gerne gehabt hätte :o). Es war wirklich surreal: Vor mir strahlender Sonnenschein, hinter und rechts von mir eine bleigraue Wolkenfront.

Schließlich bog ich nach rechts auf den neuen Teil der Fulerumer Straße ab und dann setzte der Regen ein. Kurz vor der Ampel, wo der neue Teil der Straße in den alten Teil einmündet, habe ich im Osten einen wunderschönen weiten Regenbogen sehen können. Als ich am Südwestfriedhof entlang fuhr, legte der Regen noch an Intensität zu, begleitet von Donnergrollen, während im Westen immer noch die Sonne schien. Wenige Minuten später erreichte ich mein Zuhause und als ich ausstieg, plästerte und grummelte es immer noch.

Die Unwetter-Saison ist jedenfalls eröffnet - gestern Abend habe ich in der Aktuellen Stunde gesehen, wie es nach einem Hagelschlag vor einem Baumarkt in Rheinberg aussah und was ein Hagelsturm in Herten angerichtet hat. Im Süden der USA hat es durch die stärksten Tornados seit vielen Jahren bereits über 280 Tote gegeben - obwohl zwischen April und Juni die so genannte Tornado Alley häufiger von den Windhosen heimgesucht wird, ist es in dieser Saison wohl besonders heftig. Mir tun die Opfer und ihre Familien jedenfalls sehr leid.

Ich finde sowohl Gewitter als auch die Windhosen an sich total faszinierend als Naturschauspiel, aber leider bringen beide Phänomene ja ein hohes Gefahrenpotential mit sich :o(. Vor einigen Jahren wurde ein junger Mann in Frohnhausen von einem Blitz erschlagen, als er mit einem Freund auf das Dach seines Hauses kletterte, um ein Gewitter über dem benachbarten Mülheim zu beobachten. Diesen Forscherdrang bzw. Leichtsinn hat er leider mit dem Leben bezahlt. Aus dem Grunde beobachte ich Unwetter lieber von geschlossenen Räumen aus oder aus dem Auto - im Freien ist mir das doch etwas zu risikobehaftet.

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