Dienstag, 24. Mai 2011

Tornados und ein Workshop

Der Mittlere Westen der USA erlebt ja derzeit die schlimmste Tornado-Saison seit 1925. In dem Ort Japlin im Bundesstaat Missouri sind ja bei einem der verheerenden Stürme mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen :o(((.

Tornados an sich sind ja faszinierende Naturschauspiele, genau wie Gewitter, aber leider können sie auch eine todbringende Zerstörungskraft entwickeln. Bei uns in Deutschland treten die Windhosen ja sogar ganzjährig auf, an der Küste vielfach als Wasserhosen, die meist nicht so verheerend sind wie die Folgen eines Tornados an Land. Im Ruhrgebiet werden häufiger bei Schwergewitterlagen schon mal Shelf Clouds gesichtet oder auch Funnel Clouds - also eine Windhose, die noch nicht den Boden berührt - bzw. rotierende Wolkenfetzen, aber im Juli 2004 hat es auch im Pott tatsächlich einen Tornado gegeben, der im Duisburger Norden seinen Anfang nahm, über Oberhausen hinweg fegte und die Essener Stadtteile Frintrop und Dellwig gestreift hat, bevor er sich auflöste. In Oberhausen wurden in der Nähe der Burg Vondern einige massive Bäume entwurzelt und sind auf Wohnhäuser gestürzt, zum Glück ohne Personenschaden. Mein Onkel und meine Tante, die in derselben Straße wohnen wie ich seit neuestem, nur ein Stück den Berg runter, waren zum Zeitpunkt des Tornados in Berlin, aber bei ihnen wurden einige Ziegel vom Dach geweht, genau wie in den Nachbarhäusern. Vorher hat die Windhose noch einen alten, kräftigen Ahornbaum am Fuße des Berges umgeworfen, ein Stumpf auf der entsprechenden Wiese kündet heute noch davon. Zum Glück wurde während des Tornados niemand verletzt. Manchmal ist es ja nicht der Sog der Windhose, der tödlich ist, vielfach werden die Opfer  von Gegenständen erschlagen, die von dem Tornado mitgerissen wurden. Auf der Fujita-Skala gehörte dieser Tornado im Juli 2004 über dem Ruhrgebiet wohl zur Kategorie F1/F2. Im Vergleich zu dem verheerenden Tornado der Kategorie F5 im Mai 1999, der über Oklahoma City hinweg fegte, war das ja noch harmlos - dort wurden ja die höchsten Windgeschwindigkeiten gemessen, die jemals gemessen wurden, sodass dieser Tornado sogar die Kategorie F6 verdient gehabt hätte.

Auch wenn die Windhosen eine mitunter tödliche Zerstörungskraft entfalten können, so möchte Marina schon seit zwei Jahren mit mir einen Workshop geben mit dem Titel "Kühe melken im Tornado" - in Anspielung auf den Action-Film "Twister", bei dem in einer Szene auch eine Kuh durch die Luft gewirbelt wird. Gestern wollte Marina den Workshop noch um eine nette Komponente erweitern: Steffiiiiii sollte auf ihrer Veranda sitzen und, während der Tornado in ihrer unmittelbaren Nähe tobt und ggf. ne Kuh mitreißt, "Stimmen im Wind" von Juliane Werding singen - wenn die Kuh empört bis verängstigt muht, dann ist das ja auch angebracht :o). Allerdings würden Marina und ich uns als Melkerinnen dann auf unserem Melkschemel festschnallen lassen und versuchen, am Euter der Kuh zu bleiben - das ist ja Ziel des Workshops! Allerdings würde man in der Situation sicherlich auch Marinas und meine Stimme im Wind hören...

Die Tornado-Saison in den USA ist ja in nem guten Monat vorbei, sodass wir da wohl auf einheimische Tornados angewiesen wären - wobei die hier zwar auftreten, aber nicht in der großen Zahl wie in der Tornado Alley in den USA. Ich hoffe jedenfalls, dass die Menschen in der Tornado Alley es bald ohne größere weitere Sach- und Personenschäden überstanden haben.

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