Heute fuhr ich gegen halb zehn mit Clio nach Borbeck, um noch kleinere Einkäufe zu erledigen, denn um diese Zeit waren die Temperaturen noch aushaltbar. Bei Metallica in der Küche hatte ich schon um kurz nach halb acht das Rollo runter gemacht, damit diese sich nicht wer-weiß-wie aufheizt. Metallica war aber trotz der Hitze - mittlerweile 33°C - munter, grub ihren Käfig um und warf ein Stückchen Hamsterwaffel durch die Gegend, die ihr offenbar nicht so munden :o).
Als ich mit Clio los fuhr, zeigte das Thermometer lediglich 23°C, in Borbeck in der Wielandstraße im Schatten angekommen, zeigte Clios Thermometer schon 25°C, als ich ne Stunde später vom Einkauf zurückkehrte, zeigte sein Thermometer trotz Schattenplatz schon 27°C. Um 12 Uhr mittags hatten wir exakt 30°C, wie mir meine Nachbarin auf dem Balkon erzählte. In der Wohnung ist es kühler als draußen - obwohl die Sonne im Hochsommer von 6 Uhr bis 14 Uhr auf meine Wohnung scheint und ich im Wohnschlafzimmer keine Rollos und keine Jalousien habe, die die Sonne abhalten könnten.
Meine Einkäufe in Borbeck wären eigentlich etwas eher beendet gewesen, aber als ich die Germania-Apotheke auf der Marktstraße aufsuchte, um mir "mal eben" Ibuprofen zu holen, wurde das ne ziemlich vormittagfüllende Aktion, was aber nicht an den Apothekerinnen lag, sondern eher an den darin befindlichen Kundinnen, die bereits die beiden Apothekerinnen mit Beschlag belegt hatten, als ich die Szene betrat. Die Eine war bestimmt Sozialpädagogin, denn sie diskutierte da stundenlang mit der einen Apothekerin über ein homöopathisches Medikament - komisch, selbst ich hatte verstanden, wie man das Zeug nehmen muss, was dabei zu beachten ist usw., aber Madame Besenreiser kam sich offenbar auch so cool vor, dass sie Eiswürfel pinkelte und laberte, laberte, laberte und stellte immer wieder dieselben Fragen - Hauptsache, ich diskutiere mal alles aus, auch wenn hinter mir schon mittlerweile drei Kunden (ein Mann von etwa Mitte 40, eine Dame im gelben Sommerkleid und ich) stehen und sich auch freuen würden, wenn sie bedient würden - das war bei Madame Besenreiser, die offenbar zuviel von dem Psychopharmakum "Psycho-Diskurs" eingeworfen hatte, aber nicht machbar, denn selbst, als ich die Apotheke nach etwa acht Minuten wieder verließ - zum Glück mit Ibuprofen - war sie immer noch am labern und am diskutieren *stöhn*. Die Dame im gelben Kleid stand immer noch mit genervtem Gesicht in der Schlange, denn Mrs. Besenreiser alias das Diskussionsmonster diskutierte immer noch. Ich war schon drauf und dran, rüber ins nahe gelegene Philippusstift zu laufen und mir dort auf der Psychiatrie ein ganzes Fass Haldol (starkes Neuroleptikum) geben zu lassen, dass ich der Dame dann eingeflößt hätte, damit sie mal endlich die Klappe hält...
Die andere Dame benötigte ein Medikament, das aber gerade nicht von der Fa. Heumann zu haben war, weil die wohl lt. Auskunft der Apothekerin derzeit Lieferschwierigkeiten haben, sondern lediglich von der Fa. 1a Pharma (die aber i. d. R. sehr gut verträgliche Medikamente herstellen - meine Medikamente gegen Bluthochdruck sind auch von 1a Pharma), aber das war dann auch ein Grund für selbstmitleidiges Geheul und ne längere, uneinsichtige Diskussion *stöhn*. Hm, das Philippusstift ist doch in der Nähe, da drängte sich mir die Frage auf, ob für die beiden Damen dort nicht noch ein Plätzchen in der Psychiatrie frei ist, damit sie dann dort mit Ärzten, Schwestern, Pflegern, Therapeuten und ihren Mitpatienten alles ausdiskutieren können...
In Apotheken und Arztpraxen begegnen einem solche diskussionsfreudigen Menschen leider häufiger, so als wenn zu ihren Hobbys Wartezimmer-Hopping und überflüssige Diskussionen zählen würden, aber solche Herrschaften findet man auch leider in ganz normalen Geschäften. Da wird dann von Frauchen mal eben der Pascha zuhause vom iPhone aus angerufen - Frau muss ja wenigstens zeigen, dass sie zwar kein Hirn und keine Persönlichkeit, aber wenigstens ein iPhone hat - und dann wird ganz unterwürfig an der Fleisch- und Wursttheke am iPhone oder Handy ausdiskutiert, ob diese oder jene Wurst genehm ist, ob sie das jetzt kaufen darf und bla-bla-bla, während sich hinter ihr ne genervte Schlange von Kunden/Kundinnen bildet. Hm, welche halbwegs normale Frau will bitte nen Typen haben, den frau erst für jeden Mist um Erlaubnis fragen muss und dem frau es offenbar eh nicht recht machen kann? Dann könnte der Typ ja selbst einkaufen gehen, wenn er meint, es besser zu können als seine Partnerin anstatt da mit ihr am iPhone allen Scheiß auszudiskutieren *nerv*. Ach nee, ne beschissene Partnerschaft, in der frau leidet, ist ja für manche masochistisch veranlagte Damen offenbar besser als gar keine *kopfschüttel*. Herzlichen Glückwunsch zu soviel geglückter "Emanzipation".
Analog zu früheren Bundeswehrvorschriften - ob's die heute noch in der Form gibt, weiß ich nicht - kann man diese ganze Ausdiskutiererei so zusammenfassen:
- An der Verkaufs- oder Empfangstheke - egal, ob beim Arzt, in der Apotheke oder im Geschäft - ist selbstständig mit dem Ausdiskutieren von Preisen, Verfügbarkeiten eines Produkts usw. sowie der Wiederholung der ewig gleichen Fragen zu beginnen. Das Ausdiskutieren ist schließlich eine Meisterschaft für sich!
- Bei genervtem Stöhnen, bissigen Bemerkungen u. ä. von hinter einem wartenden Kunden/Patienten ist das Ausdiskutieren selbstständig einzustellen, da ansonsten fiese Sprüche oder im ungünstigsten Fall auch ein Schlag ins Gesicht drohen.
Wer überall seinen Senf dazu gibt, gerät leicht in den Verdacht, ein Würstchen zu sein! :o)
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