Donnerstag, 16. August 2012

Manche Leute kommen sich so cool vor...

...dass Sie Eisberge pinkeln, denn Eiswürfel reichen bei soviel Coolness schon nicht mehr aus - auch wenn das sicherlich schmerzhaft ist, wenn solche großen Eisgebilde durch die männliche Harnröhre müssen *grins*. Gestern Abend gab's im Fernsehen mal wieder so ein klugscheißerisches Jüngelchen in der Aktuellen Stunde (WDR), bei dem mir der Spruch mit den Eisbergen/Eiswürfeln sofort wieder einfiel.

Laut UWZ und auch lt. Wetterbericht im WDR waren für die Nacht von gestern auf heute zumindest lokal Starkregenschauer und Gewitter angekündigt, die von Frankreich über Belgien weiter in die Westhälfte Deutschlands ziehen sollten - was sie übrigens auch tatsächlich getan haben. Ich hab zwar heute Nacht nix gehört, was aber wohl auch daran liegt, dass meine Fenster sehr gut schallisolierend sind, aber meine Eltern und Stofftiere wussten von mehreren lauten Donnern zu berichten. Dass es stark geregnet hatte, konnte ich heute Morgen gut an Clio, Escort und meiner Balkonbrüstung sehen. Auf jeden Fall gab es im Essener Nordwesten mindestens ein Gewitter - wobei WDR-Wetterfrosch Sven Plöger aber auch gestern Abend nach Auftritt dieses ach so coolen Jüngelchens anmerkte, dass immer schwer vorherzusagen ist, wann und wo genau die Gewitter und/oder Starkregenschauer runter kommen.

Nun aber zu dem ach so coolen, klugscheißerischen Jüngelchen, das unmittelbar vor dem eigentlichen Wetterbericht als Außenreporter in der Aktuellen Stunde zu Wort kam. Er hatte sich auf einem Berg in der Eifel postiert in der Nähe zum belgischen Grenzgebiet und meinte, dass das wohl nix mit den Gewittern gibt, denn gerade schien wieder in der Eifel die Sonne - graue Wolken waren allerdings auch am Himmel - und am Nachmittag sind die Wolken einfach ohne weitere Konsequenzen durchgezogen. Bei diesem süffisanten Lächeln und dem blöden Tonfall der Marke "Ich bin zwar dumm wie Brot, aber ich weiß natürlich alles besser, weil ich ja so cool bin!" kriegte ich schon nen Brechreiz. Sven Plöger hat im nachfolgenden Wetterbericht jedenfalls ruhig und gelassen gekontert, hähä. Auf das Jüngelchen können die künftig besser verzichten, es sind schon genug gehirnamputierte Klugscheißer unterwegs, da brauchen wir den nicht auch noch.

Wenn man sich die Unwettermeldungen der UWZ-Nutzer anschaut, sind nicht nur in Essen (u. a. in Dellwig und Überruhr) Gewitter niedergegangen, sondern auch in den Ruhrgebietsstädten Mülheim (Ortsteil Dümpten, der direkt an den Essener Nordwesten angrenzt), Oberhausen (da aber eher Starkregenschauer mit einzelnem Wetterleuchten) und Dortmund (Stadtteil Brackel). Soviel zum Thema "Es kommen eh keine Gewitter" :o/. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass auch in anderen Ruhrgebietsstädten was runter gekommen ist, aber es melden ja nicht immer alle. Allerdings sind die Unwettermeldungen alle Stufe orange, es handelte sich also um moderate Gewitter. Auch in der Eifel sind moderate Gewitter niedergegangen, hihi, wie z. B. im Kreis Euskirchen in der Gemeinde Weilerswist. Auch aus anderen Teilen NRWs liegen Gewittermeldungen der UWZ-Nutzer vor, z. B. aus Hagen, Kreis Coesfeld, Kreis Unna, Kreis Neuss, Gütersloh, Paderborn und Bielefeld. Liebes cooles Jüngelchen, Deine Coolness und Deine Klugscheißerei waren wohl ein Satz mit X, das war wohl nix!

Er beschrieb die Wolken vom Nachmittag als bedrohlich - hm, als die im Zeitraffer gezeigt wurden, fand ich sie allerdings nicht besonders bedrohlich, da habe ich schon Frontensysteme gesehen, die weitaus beeindruckender und beängstigender wirkten, aber Hauptsache, das Jüngelchen wusste alles besser und konnte mal so richtig einen auf sensationsgeil machen. Normalerweise sind die Außenreporter im WDR ganz gut und sympathisch, aber dieses Bla-Bla-Hirnlos-Jüngelchen mit seiner Wetterprognose aus der Eifel im belgischen Grenzgebiet hätten die sich echt sparen können.

Ansonsten kommen mir manche Wetterberichte eher ohnehin vor wie Grimms Märchenstunde - bei den heute-Nachrichten im ZDF ist das ganz extrem, der Wetterbericht in der ARD ist meistens treffender, aber auch da gibt's noch mehr als genug Abweichungen von der Realität. Der WDR-Wetterbericht stimmt meist zu mindestens 80 % und die UWZ-Vorwarnungen treffen auch zu 90 % zu. Für Radio Essen sind nur die Stadtmitte interessant (denn dort hat der Sender ja seinen Sitz) und die südlichen Stadtteile, das konnte man richtig schön bei dem Unwetter im Mai 2012 merken, als ich mit Clio 1 von Herne über Gelsenkirchen zurück nach Hause in den Essener Nordwesten fuhr. Um das mittlerweile abgezogene Gewitter in den südlichen Stadtteilen Werden, Schuir und Bredeney wurde ein Geschiss gemacht, als wenn da ein Tornado der Kategorie F5 durchgezogen wäre (war aber gar nicht der Fall), aber ich befand mich gerade in Höhe der Anschlussstelle Essen-Altenessen/-Karnap und auch da hat es ordentlich geblitzt, gedonnert und geregnet, aber das ist dann wohl nicht der Rede wert nach Meinung unseres Lokalsenders bzw. unseres in Schuir ansässigen, phantasiebegabten Wetterdienstes, denn nach Meinung der Massenmedien ist der Essener Süden ja besser als der Norden *urgh*. Über noch so eine klassische Fehlprognose der Wetterstation Essen bzw. Radio Essen hatte ich schon mal unter goodnewstoday.de gebloggt (siehe Link).

Metallica scheint sich von dem Gewitter aber nicht großartig gestört gefühlt zu haben, denn wenn sie Gewitter-Rabbatz in ihrem Käfig gemacht hätte, hätte ich das sicherlich mitbekommen. Auch heute Morgen, als die Sonne hinter den Wolken hervor kam und sie mit mir zusammen gefrühstückt hat, war sie total tiefenentspannt und freundlich.

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