Donnerstag, 1. April 2010

Im Schatten von Frinti


Foto: (c) Holger Hans, Pixelio
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Frinti ist als etwa 30 m hoher Wasserturm das Wahrzeichen der Essener Stadtteile Frintrop und Bedingrade im Nordwesten der Stadt. Er steht im Kreuzungsbereich Frintroper Straße (B231)/Am Kreyenkrop/Lohstraße und in seinem Schatten spielen sich doch manchmal recht merkwürdige Dinge ab...;o).


Ein Typ von etwa Anfang Vierzig telefoniert lautstark mit dem Handy, während er an den Parkstreifen auf der Lohstraße entlang trappst und versucht gerade, seine (Ex?)-Freundin von irgendwas zu überzeugen. Mit hoher Piepsstimme brüllt er die ganze Siedlung zusammen. "Mäuschen...Mäuschen...das verstehe ich nicht...aber wir haben uns doch immer gut verstanden...Mäuschen, jetzt hör doch mal...." So geht das in einer Tour. Müssen die Leute eigentlich ihre Beziehungsprobleme mitten auf der Straße ausdiskutieren?! Das geht auch vom heimischen Telefon aus oder notfalls kann man sich ja auch ins Auto setzen und da per Handy diskutieren...

In einer hohen Buche auf der Rasenfläche, die entlang der Parkboxen verläuft, sitzt eine Eule mit Durchfall. Warum der arme Greifvogel Dünnpfiff hat, ist nicht so genau zu klären - entweder war die letzte Maus schlecht oder die Eule ist von diesem Geschrei und Geseier genauso genervt wie jeder andere unfreiwillige Zuhörer. Ansonsten treibt sich dort noch eine kleine Maus rum, wobei der Habicht nicht lange auf sich warten lässt. Das erinnert irgendwie an Hape Kerkelings Auftritt als Opernsänger aus dem Jahr 1991: "Der Habicht...die Maus...die Maus schrie: HURZ!" Die Eule hat derweil kein Interesse an weiterer Beute, aber sie hat ja auch Durchfall :o(.

An der Straßenlaterne schräg gegenüber ist in schwindelerregender Höhe ein Wahlplakat angebracht, das für einen gewissen Thomas Kuschatny wirbt im Zuge der bevorstehenden Landtagswahl in NRW. Noch höher konnten die das Plakat auch nicht hängen, aber vielleicht ist es auch dadurch zu erklären, dass die Straße an der Stelle eine Steigung hat. Ansonsten könnten ja die Autofahrer, die Richtung Frintroper Straße fahren, ja irgendwas verpassen, aber bei Politikern gibt es momentan nicht soviel zu verpassen...die meisten Menschen sind ja auch nicht politikverdrossen, sondern eher politikerverdrossen.

Obst gibt es bis jetzt noch keins im Schatten von Frinti, aber wir haben ja auch Frühling, der sich noch nicht so ganz entscheiden kann, ob er tatsächlich als Frühling daher kommt oder doch noch als Spätwinter. Ich glaube aber, dass Ananas, Apfel & Co. angesichts des Beziehungsgeschreis von dem Typen mit Handy auch schnell wieder Reißaus nehmen würden. Leider waren weder Hummel noch Biene in der Nähe, um diese Nervensäge mal zu stechen. Was will der Typ der Menschheit eigentlich mit seinem Handy-Geseier zeigen?! "Hey, seht her - ich hab ein Handy UND eine Freundin..." Ein Wunder! Da würde ich als Frau ehrlich gesagt auch Reißaus nehmen, denn einen Mann, der auf der Straße per Handy rumschreit und darüber seine maßlose Wichtigkeit definiert, kann keine vernünftige Frau gebrauchen. Da könnte man sich als Frau nur noch fremdschämen...

Heute ist der 1. April und angeblich soll ja heute die Liebe bei mir eintreffen. Na, da bin ich doch mal gespannt ;o). Ein schreiender Typ mit Handy wird's jedenfalls nicht *kicher*.

2 Kommentare:

Schmiddi hat gesagt…

Da in den Bäumen sitzen Eulen? Oo

Also einen Habicht habe ich am Schildberg auch schon mehrfach beobachten können, aber Eulen noch gar nicht.
Wie lange hast du denn da gesessen, um sowas beobachten zu können?

Woran hast du eigentlich fest gemacht, dass der Nachtvogel Durchfall hatte? Vogel-Aa ist in der Regel doch eh eher dünn. ;-)

Alexandra Döll hat gesagt…

Hm, in dem Blogeintrag habe ich Realität mit Fiktion vermischt, d. h. die Eule war sozusagen nur in meiner Phantasie da und hatte trotzdem Durchfall ;o). Der Typ, der da so lautstark in sein Handy gequäkt hat, war allerdings real.

Eulen in und um Frintrop habe ich auch noch nicht gesehen, aber im Mühlbachtal in Fulerum/Holsterhausen gibt es definitiv!