Freitag, 30. April 2010

Eine Online-Umfrage der Stadt Essen

An selbiger habe ich mich gerade beteiligt. Alle Essener Bürger können die gemachten Vorschläge zum Einsparpotential mit Pro, Contra oder Weiß nicht/Egal bewerten. Die meisten sind bis dato gegen Einsparungen im Bereich Erziehung und Bildung - richtig, hieran wird ja auch meist als Erstes gespart, gleichzeitig setzt dann aber das große Jammern ein, dass die Jugend keine Perspektive habe, die Jugendkriminalität ansteigt usw. Analog gilt dies auch für den Breitensport.

Bei den Subventionen für kulturelle Einrichtungen und insbesondere bei den Parteienzuwendungen sehen allerdings sehr viele Einsparpotential. Ein Wirtschaftsunternehmen muss sich auch alleine finanzieren, genau wie Privatpersonen. Eine Privatperson kann auch nicht einfach auf der Matte stehen und um Kohle betteln, wenn sie mit ihrem Geld nicht auskommt - egal, ob durch Eigenverschulden oder unverschuldet. Stattdessen gibt's dann meist eher weitere Sanktionen, moralische Vorträge u. ä. Warum z. B. die Philharmonie also noch weiterhin aus städtischen Mitteln subventioniert werden soll, ist wohl vielen Essener Bürgern ein Rätsel. Viele waren damals gar nicht für einen Neubau, aber Politiker - egal, ob auf kommunaler oder Bundesebene - setzen ihre "Visionen" ja ohnehin über den Kopf der Bürger durch, obwohl sie eigentlich als Volksvertreter gewählt wurden.

Interessanterweise fehlte aber die Frage, ob an Löhnen und Gehältern bei den Angestellten/Abgeordneten der Stadt Essen gespart werden kann. Bei einem einfachen Sachbearbeiter oder sonstigen städtischen Angestellten würde ich das glatt mit "Nein" beantworten, aber neulich wurden in der NRZ mal die Jahresgehälter einiger Abgeordneter der Stadtspitze veröffentlicht. Auch wenn diese sich im Vergleich zu den Gehältern einiger Top-Manager (??) wie etwa Herrn Ackermann von der Deutschen Bank noch geradezu bescheiden ausnehmen, liegen sie dennoch zwischen 50.000 und 105.000 € p. a. zzgl. Dienstwagen und an diese Gehälter reichen viele Arbeitnehmer mit ihrem Verdienst nicht heran. Entschuldigung, bei den Gehältern sollten die Herrschaften eigentlich in der Lage sein, sich ihr Fahrzeug alleine zu finanzieren - viele Arbeitnehmer, auch in höheren Positionen, kommen selbst für Wartung, Unterhalt und Spritkosten ihres Kfz auf, da sollte es eigentlich auch für Politiker möglich sein. Es ist ja nicht so, dass selbige am Hungertuch nagen. Viele Arbeitnehmer müssen sich krumm legen, um jeden noch so schlecht bezahlten Job irgendwo in der Wallachei zu erhalten, indem sie noch ein Auto unterhalten, weil die Stelle mit dem ÖPNV nicht oder nur unter großem zeitlichem Aufwand zu erreichen ist. Es ist schön, wenn die Herrschaften an allen möglichen Dingen sparen wollen auf Kosten des Bürgers, nur an sich selbst nicht. Stattdessen sind Dinge wie Vergnügungssteuer, Abgaben auf Bordellbesuche/-betriebe u. ä. im Gespräch. Wird Lachen jetzt auch kostenpflichtig?! Oh Mist, dann kann ich mein Gehalt künftig nicht nur in Sprit investieren, damit mich mein Clio jeden Tag 82 km zur Arbeit hin und wieder zurück bringt, sondern wohl auch noch in Humor...

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Abgaben auf Bordellbesuche???! Wirklich? Wie soll ich die denn dann noch finazieren?!

Anonym hat gesagt…

Guten Tag. Diesen Artikel finde ich sehr gut geschrieben. Auch ich ärgere mich immer wieder darüber wo die Gelder eingespart werden sollen, wenn ich sehe wieviel die genannten Personen im Gegenzug verdienen. Ich berate mehrere Pflegeheime Essen und auch dort ist das Thema sehr groß geschrieben. Es gibt immer wieder Probleme und Kürzungen etc ... wo soll das nur Enden, wenn den alten Menschen im Pflegeheim bzw Seniorenheim schon das Geld fües Essen gekürzt wird?

Pflegeheim Essen-Elfriede hat gesagt…

Guten Tag. Diesen Artikel finde ich sehr gut geschrieben. Auch ich ärgere mich immer wieder darüber wo die Gelder eingespart werden sollen, wenn ich sehe wieviel die genannten Personen im Gegenzug verdienen. Ich berate mehrere Pflegeheime Essen und auch dort ist das Thema sehr groß geschrieben. Es gibt immer wieder Probleme und Kürzungen etc ... wo soll das nur Enden, wenn den alten Menschen im Pflegeheim bzw Seniorenheim schon das Geld fües Essen gekürzt wird?