Freitag, 25. Februar 2011

Meine Stofftiere und ihre verrückten Ideen :o)

Meine Stofftiere haben ja bekanntermaßen ein Eigenleben, an dem sich auch die kleine Tochter einer Managerin der Steuerberatungsgesellschaft, für die ich früher tätig war, immer erfreut, wenn Renate ihr davon berichtet, denn wenn die Kleine aus der KiTa kommt und Mama noch bei der Arbeit ist, kümmern sich Renate und Sigrid solange um das Mädchen.

Sammy, ihres Zeichens medizinische Fußpflegerin mit eigenem Studio in Dellwig und Sozialpädagogin, fährt nen kleinen schwarzen Twingo - früher hatte sie nen Scénic, aber da ich sie da immer beim Ausparken aus der Lücke dirigieren musste, ist sie auf was Kleineres umgestiegen. Ihre Stofftier-Freunde kann sie ja immer noch mitnehmen. Ihr Brüderchen Ecki lernt Karosseriebauer bei Larry Leichenwagen und fährt bis dato einen schwarzen Renault Modus. Im letzten Herbst entschlossen sich Sammy, Ecki und ihre Freunde Timo (der Biber) und Steffi (die Hamsterdame mit Umhängetasche), sich einen 3er BMW zu kaufen bzw. es war vielmehr Eckis Wunsch.

Sammy und Ecki auf meiner Fensterbank: (c) Alexandra Döll, Essen

Sammy war natürlich trotzdem bereit, ihrem Brüderchen den Wunsch nach einem 3er zu erfüllen, holte ne Menge Bargeld von der Bank (sie hat ihr Konto bei der PlüschCash-Bank), packte das in ein Aktenköfferchen und machte sich gemeinsam mit ihm und ihren Freunden auf den Weg nach Rellinghausen zur BMW-Niederlassung. Die Vier betraten voller Engagement den Verkaufsraum und wurden auch prompt von einem Verkäufer angesprochen, ob er ihnen helfen könne. Sammy erklärte: "Guten Tag, wir möchten einen 3er BMW kaufen!" Zunächst gab es schallendes Gelächter von dem Verkäufer und seinen Kollegen, doch als Sammy ihr Geldköfferchen öffnete, um den Herren zu zeigen, dass Bargeld lacht, lachten die wiederum nicht mehr - nein, stattdessen bekamen meine Stofftiere eine stattliche Auswahl an 3ern gezeigt und wurden sehr höflich und zuvorkommend behandelt. Für einen schwarzen 3er haben sie sich letztlich entschieden, holen ihn aber erst Ende März ab, denn jetzt im Winter wollten sie nicht direkt mit dem 3er los schlindern :o). Ecki freut sich schon wie doll - Sammy auch, auch wenn sie auf das Fahren eher verzichten wird, weil so ein BMW ja nicht gerade klein ist.

Sammy hatte sich auch in den Kopf gesetzt, mit mir und ihren Freunden nach Altenessen ziehen zu wollen, doch den Zahn habe ich ihr direkt gezogen. Tante Marina hat ihr das auch ausgeredet, genau wie Tante Steffi (also mein freundliches Gegenüber im Büro) - Steffi hat nämlich mal mit ihrem Schatz in Altenessen gewohnt und auch, wenn sie dort in einer recht guten Gegend gelebt haben, musste sie sich jedes Mal erklären ("Wie kannst du nur in Altenessen wohnen...?!"). Altenessen ist und bleibt nun mal verrufen, ob das nun in allen Fällen berechtigt ist oder nicht. Wie ich gestern bei Radio Essen gehört habe, fürchten sich aber wohl viele Altenessener vor Überfällen, Schlägerein und Pöbeleien in ihrem Stadtteil - Ende März soll es dazu ne Konferenz in der Zeche Carl (ebenfalls in Altenessen) geben, an der auch die Bewohner Altenessens beteiligt sind, die es ja auch am ehesten betrifft.

Sammy hat ohnehin seit vergangenem Jahr Spritzenstraßen-Verbot. Die Spritzenstraße ist ne kleine Verbindungsstraße zwischen Altenessener Straße und Wilhelm-Nieswandt-Allee. Ich war nur einmal dort mit nem Klienten zur Wohnungsbesichtigung, als ich noch vor über zehn Jahren in der Straffälligenhilfe gearbeitet habe, und in der Zeit, als er das Gespräch mit dem potentiellen Vermieter in einem kleinen, alten Zechenhaus führte, sah ich die Bewohner der Apartment-Anlage gegenüber. Da haben sich selbst mir die Nackenhaare aufgestellt, denn die Menschen, die dort rumliefen, wirkten doch sehr vertrauenserdrückend...ich hätte dort ohnehin niemanden hinvermitteln dürfen, wie sich später herausstellte - das Sozialamt Essen wusste damals wohl schon, warum.

Letztes Jahr war Sammy mit Ecki in der Spritzenstraße an einem sonnigen Februar-Tag spazieren, als sie ein finsterer Typ anquatschte, der dort wohnte. Er fragte, wo die beiden denn her kämen (O-Ton im Altenessener Platt: "Wo tut ihr denn her kommen?"). Sammy antwortete stolz: "Mein Brüderchen und ich kommen von Schalke!" Da nörgelte der Typ los, dass Schalker nicht in der Spritzenstraße willkommen seien  - somit bekamen Sammy und Ecki Spritzenstraßen-Verbot. Während Ecki vor Wut in einen Krokus gebissen hat, nöhlte Sammy den Macker im schönsten Ruhrpott-Deutsch an: "Du blöden Altenessener, ich sag dat meiner Mutti, dat du uns dumm angemacht hast und die tut aus Frohnhausen kommen!" Nebenbei hat sie ihm auch noch vor Wut auf die Schuhe gepieselt, dann sind Ecki und Sammy flüchten gegangen - obwohl der Typ friedlicher wurde, als er hörte, wo die Mutti der beiden Stofftiere her kommt :o). Wer weiß, wie verrufen die Frohnhausener - eigentlich bin ich ja gebürtige Borbeckerin, die dort auch bis Januar 2006 gelebt hat (im Großraum Borbeck, genauer gesagt in Schönebeck) - in Altenessen sind *kicher*.

Sammy wollte aber trotz Spritzenstraßen-Verbot nach Altenessen ziehen, wobei es ja noch mehr Straßen dort gibt als die Spritzenstraße :o). Sammy wollte näher an Schalke dran wohnen - wobei das aber noch ein gutes Stück von Altenessen entfernt ist - und einmal sagen können: "Hih, ich bin die Sammy, ich tu von Altenessen kommen!" Mit Gerschede/Dellwig ist sie aber auch zufrieden, zumal ihre verstorbene Lieblingsschwester Edeltraud, die morgens regelmäßig in meiner Kaffeetasse erscheint, das auch für gut befunden hat :o). Steffi freut sich auch, weil sie dort noch mehr Möglichkeiten hat, mit ihrem Gleitschirm herum zu fliegen.

Fortsetzung folgt!!!


P. S.: Entgegen anders lautenden Gerüchten bin ich weder bekifft noch blau, hihi!

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