Freitag, 12. Februar 2016

Jaja, das Prinzip von Achtsamkeit und Wertschätzung...

Gerade in der Arbeitswelt, und das nicht nur im Sozial- und Bildungswesen, ist immer stets von Achtsamkeit und Wertschätzung die Rede. Es wäre nur schön, wenn sich viele Arbeitgeber, die mit diesen Begriffen geradezu inflationär um sich werfen, mal wirklich daran halten würden. Freitagsmorgens gebe ich ja einen Kurs zu den Themen Stellensuche & Bewerbung und was manche meiner berufserfahrenen und vielfach auch gut qualifizierten Teilnehmer/-innen im Bewerbungsprozess schon mitgemacht haben, geht auf keine Kuhhaut bzw. hat mit Achtsamkeit und Wertschätzung gegenüber Bewerbern und somit potentiellen Arbeitnehmern nichts mehr zu tun. Beispiele - die mir teilweise auch selbst passiert sind:

  • Obwohl ich mich als Alexandra Döll beworben habe, wie auch aus allen zur Bewerbung gehörigen Dokumenten hervor geht, sind Unterlagen auch schon mal an Frau Andrea Döll oder auch an Herrn Döll zurückgeschickt worden, hahahaha!! Das ist meinen Kunden leider auch schon öfter passiert, dass sie geschlechtsumgewandelt wurden und/oder auf einmal ganz andere Vornamen hatten.
  • Jede berufserfahrene Kraft jenseits der 30 "freut" sich, wenn ein(e) Azubi(ne) eine nichtssagende Standard-Absage schickt, die weder was mit der ausgeschriebenen Stelle noch mit der Bewerbung an sich zu tun hat.
  • Verwendung von Absagen-Generatoren, die Serienbriefe ausspucken, ob der Text nun zum Bewerber passt oder nicht. Es ist schon mehr als peinlich, wenn sich in einem solchen Schreiben für ein Vorstellungsgespräch bedankt wird, das nie stattgefunden hat - oder umgekehrt kein Dank für ein Vorstellungsgespräch erfolgt, das definitiv stattgefunden hat.
  • Immer wieder gerne: Rücksendung von Unterlagen eines anderen Kandidaten
  • Gar keine Antworten auf Bewerbungen oder aber auch standardisierte Eingangsbestätigungen, in denen zu lesen steht, dass man von Rückfragen absehen solle und schon wisse, was Sache ist, wenn man binnen einer bestimmten Frist nix von dem Laden gehört hat.
Mit Achtsamkeit, die ja auch von Bewerbern immer wieder erwartet wird ("Schreiben Sie nicht einfach Sehr geehrte Damen und Herren in der Anrede, finden Sie den Ansprechpartner für Ihre Bewerbung heraus!" oder "Wenn Sie Frau Meyer anstatt mit ey einfach mit ai schreiben, ist das ein Minuspunkt! Lassen Sie sich den Namen buchstabieren!") und Wertschätzung gegenüber dem Bewerber hat das alles jedenfalls nichts zu tun. Und wenn jemand keinen Bock hat, Bewerbungen zu sichten bzw. solche in irgendeiner Form zu beantworten, sollte derjenige nicht in einer Personalabteilung bzw. einem Sekretariat arbeiten, ganz einfach. Solche Absagen-Generatoren sind in meinen Augen eher was für geistig Minderbemittelte mit wenig Sozialverhalten.

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