Samstag, 6. Februar 2016

Rede ich chinesisch oder habe ich ein Toastbrot im Mund?

So fühlte ich mich jedenfalls gestern, als ich den Arztbrief von Specki las, der nach meinem Besuch in der Rheumaambulanz in Werden am 26. Januar 2016 bei mir eingetroffen ist. Wofür ich ihm erzählt habe, dass ich jetzt beim Nephrologen in Behandlung bin, der sich ja auch liebevoll um meinen Eisenmangel inklusive Anämie sowie den Vitamin B6-Mangel kümmert, weiß ich angesichts dieses Briefs echt nicht :o/. Er will mich wieder in stationärer Behandlung haben wegen der humoralen Entzündungsaktivität - deren Ursache doch geklärt ist und weiterhin geprüft wird - und der Niereninsuffizienz, die gar keine ist, hahaha. Ich hatte ihm extra vor der Blutabnahme noch gesagt, dass jetzt wohl einige Werte ein bisschen strubbelig sind und auch, dass keine Niereninsuffizienz vorliegt, zumal die Untersuchung in der Rheumatologie noch vor der zweiten Eiseninfusion lag, aber das hätte ich wohl genauso gut einer Parkuhr erzählen können *grummel*.

Mir fällt jedenfalls ganz krass auf, dass wohl alles, was ich als Patientin sage, scheinbar ignoriert wird und dass das katholische Krankenhaus in Werden, zu dem ja auch die Rheumaambulanz gehört, möglichst schaut, viele Leute ins Krankenhaus zu kriegen, seit das Katholische in Werden mit dem Klinikum fusioniert hat. Verarschen kann ich mich alleine.

Meine Frage, warum mein INR trotz reduzierter Wochendosis an Marcumar in letzter Zeit oft weit oberhalb des therapeutischen Bereichs - in meinem Fall eine INR zwischen 2,8 und 3,2 - liegt, wurde aber leider nicht beantwortet. Stattdessen steht jetzt mit Fragezeichen die mögliche Diagnose Amyloidose drin - hm, die Krankheit befällt aber eigentlich eher Menschen jenseits der 60 oder 65 und die noch verbleibende Lebenserwartung ist dann mit zwei Jahren wohl eher gering. So etwas gehört für mich ohnehin nicht in einen Arztbrief, wenn ein Arzt einen Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung hat, sollte er dem Patienten das schon von Angesicht zu Angesicht sagen. Das tut mein Hausarzt schließlich auch, der mich vor Weihnachten gebeten hatte, einen Termin beim Neurologen zu machen - habe ich am 16. Februar - um auszuschließen, dass ich MS oder eine andere Nervenkrankheit habe.

Wenn ich der Meinung bin, mir kann kein niedergelassener Arzt mehr weiterhelfen oder ich mich so hundeelend fühle, dass ich der Meinung bin, zuhause bin ich nicht mehr gut aufgehoben, sorge ich schon selbst dafür, dass ich dann ins Krankenhaus gehe bzw. mir eine Einweisung in ein solches ausstellen lasse. Dass es mir mittlerweile nach der zweiten Eiseninfusion und der Einnahme der B6-Tabletten wieder wesentlich besser geht, wurde zwar in dem Brief erwähnt, aber mehr auch nicht.  Verdammt, wozu rede ich mit einem Arzt, um ihn auf den neuesten Stand zu bringen, wenn das dann eh alles ignoriert wird und jedesmal was von einer stationären Abklärung gefaselt wird? Eine Diagnose für einen erhöhten CRP - der alleine ohne BSG und Leukos wohl ohnehin nicht so aussagekräftig ist - haben die in Werden schon im Jahr 2013 trotz einiger Untersuchungen nicht stellen können, haha.

Am Montag spreche ich mal mit meiner Kollegin, die auch Rheuma hat - allerdings Gelenkrheuma - denn die hat scheinbar einen guten erwischt, wie sie mir mal erzählt hat. Mir langt es jetzt mit der ewigen Panikmache, der Ignoranz von allem, was ich sage und diesem Gefasel von stationärer Abklärung. Seit Jahren wird mir doch dort schon nicht mehr weitergeholfen - und wenn ich zum Arzt gehe, kann ich auch erwarten, dass man mir bei Beschwerden hilft und mich ernst nimmt bzw. mir zuhört. Das kann ich zum Glück von anderen Ärzten sagen, bei denen ich in Behandlung bin. Mir ist auch mittlerweile völlig schleierhaft, warum ich immer den Bogen vor der Untersuchung in Werden ausfüllen soll - auch wenn ich dort angebe, dass meine rheumatischen Schmerzen in den letzten Tagen stärker waren als sonst, wird auch das ignoriert und nicht mal angesprochen. Wenn darauf auch nicht eingegangen wird, ist solch ein Bogen, den der Patient ausfüllen soll, jedenfalls überflüssig.

Egal, genug aufgeregt, ich kümmere mich jetzt um eine Alternative. Wenn ich zum Arzt gehe, soll mir ja auch geholfen werden - von Ignoranz, merkwürdigen Eigendiagnosen und fehlendem Zuhören hat kein Patient der Welt etwas.

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