Dienstag, 1. Juni 2010

Eine Lesung und ein nerviger Hype

Es ist ja schön, dass Deutschland nach 28 Jahren mal wieder den Eurovision Song Contest gewonnen hat - wobei ich allerdings finde, dass es etliche Titel und Interpreten gab, die besser waren als unser Einheits-Kindergeträller (auch wenn mich jetzt die Lena-Fans steinigen mögen) - aber dass jetzt über jeden Pups berichtet wird, den Lena lässt, nervt allmählich. Egal, wo man hinschaut: Lena hier, Lena da...mittlerweile ist der Hype um sie durch den Rücktritt unseres Bundespräsidenten jedoch etwas ins Hintertreffen geraten. Ist das Leben in Deutschland jetzt besser, nur weil Lena einen großen Gesangswettbewerb gewonnen hat? Einer meiner Follower auf Twitter hat's richtig erkannt: Lena...Köhler...das lenkt doch alles nur von den wirklichen Problemen in diesem Land ab. Die Politik hier wird auch nicht dadurch besser, dass Lena in Oslo erfolgreich war und Deutschland sich zur Abwechslung mal nicht beim Grand Prix blamiert hat.

Böse Zungen behaupten ja gar, dass sich die Jurys angesichts der Weltwirtschaftskrise für Deutschland entschieden hat, damit Deutschland nächstes Jahr den Song Contest ausrichtet - die Deutschen zahlen ja für alles und jeden, nur nicht für ihr eigenes Volk. Da wird dann eher geguckt, wo noch Sparpotential ist - meist bei den Schwächsten der Gesellschaft. Da fallen einige Hunderttausend Euro für den Eurovision Song Contest nächstes Jahr doch auch nicht mehr ins Gewicht. Verwunderlich wäre es nicht, denn im Vorfeld haben viele ausländische Journalisten ganz schön über Lena hergezogen und ihren Titel "Satellite" ziemlich durch den Kakao gezogen bzw. den Beitrag komplett abgewertet, aber plötzlich findet fast ganz Europa die Nummer cool? Ist schon etwas merkwürdig. Ich mag den Song auch nach dem 100.000 Hören immer noch nicht - wenn ich so ein Kinder-Einheitsgeträller haben will, brauche ich bl0ß EinsLive anzuschalten. Das ist nichts gegen die Interpretin persönlich, aber der Song ist einfach nur eine weitere triviale Plattitüde im Sound-Einheitsbrei von heute. Da hat mir selbst Nicoles "Ein bisschen Frieden" besser gefallen und selbst der Titel zählte nie zu meinen absoluten Favoriten.

Heute Abend stehe ich dann in Dortmund auf der Bühne bzw. in einem Seminarraum - sofern ich wieder unbeschadet aus unserem Höllenschlund von Tiefgarage rauskomme. Gut, es hat schon mehrfach geklappt und wird auch hoffentlich diesmal wieder klappen, aber mein erklärter Liebling ist diese Tiefgarage nicht. Fußgänger, räumt Euch vom Bürgersteig, ich komme! ;o)

Die Flyer für die Lesung heute Abend sind jedenfalls gedruckt, nachher mache ich mich noch ein wenig frisch zuhause, packe meine Plörren ein und fahre dann von Essen nach Dortmund - ich wünsche mir schon viel Spaß auf der A40 *nerv*. Vielleicht nehme ich doch besser die A42, auch wenn die etwas weiter von mir entfernt liegt. Na ja, ich fahre zeitig los und dann sollte wohl alles klappen. Immerhin kenne ich den Weg zur Uni ja noch recht gut - auch wenn ich als Studentin meist mit der S-Bahn dorthin gefahren bin - und mit dem Auto ist sie auch recht gut zu erreichen. Ich bin mal sehr gespannt. Vier meiner Fans aus meinem persönlichen Dunstkreis erscheinen ja auf jeden Fall - Marina, Steffi, Thomas und Uli sowie natürlich einige Menschen des FB Kulturwissenschaften. Ansonsten bin ich mal gespannt, wieviele noch kommen und wer...momentan hält sich mein Lampenfieber noch in Grenzen. Marina wird mich vor, während und nach der Lesung ablichten, damit wir daraus eine Fotostrecke basteln können.

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