Sonntag, 25. März 2012

DSDS im Quotentief

Mittlerweile wollen nicht mal mehr 5 Mio. Zuschauer am Samstagabend sich die Volksverarschung DSDS antun - kein Wunder, denn mittlerweile müsste selbst dem verbohrtesten Fan dämmern, dass die Halbwertzeit des amtierenden Superstars nicht gerade von langer Dauer ist. Und wenn man die derzeitigen Kandidaten mit Kandidaten aus früheren Staffeln vergleicht, so fällt auf, dass die Stimmen durchschnittlicher und austauschbarer geworden sind - schlechte Stimmen haben alle Kandidaten nicht, aber es ist auch kein herausragendes Talent dabei. Deshalb hatte ich mir schon die letzte Staffel nicht mal mehr zeitweise angesehen. Dennoch gibt's immer noch genug verstrahlte Teenies, die sich kreischend vor der DSDS-Villa tummeln, um "ihren" Star zu sehen. Das ist ja schon hanebüchen bei Stars, die wirklich schon lange im Musik-Business erfolgreich sind, aber bei anderen jungen Leuten, die bis dato noch gar nix Besonderes geleistet haben, ist das umso unverständlicher. Es entsteht vielmehr der Eindruck, als wenn RTL sich mit DSDS selbst feiern will anstatt einen neuen Star konsequent aufzubauen.

Bei "The Voice of Germany" auf Sat1 steckte zwar mehr Niveau hinter als bei der RTL-Konkurrenz, aber ich denke leider, dass auch die amtierende Voice of Germany, Ivy Quainoo, keine allzu lange Karriere beschieden sein wird. Auf Sat1 wird zwar eifrig ihre Single "Do you like what you see", ihr Album "Ivy" und auch ihre bevorstehende Deutschland-Tournee beworben, aber das wird nicht unbedingt zu einer Steigerung ihres Bekanntheitsgrades führen. Leider sind diese trivialen Pop-Hymnen für ihre Stimme ein Understatement - stimmlich könnte sie sich auch an schwierigere Nummern heran wagen.

Egal, ob DSDS, The Voice of Germany und jede andere Casting-Show im musikalischen Bereich: Das Problem ist zudem, dass sich viele Radiostationen weigern, die Titel von Gewinnern einer Casting-Show zu spielen, sodass ihnen dadurch zusätzlich die Chance genommen wird, mehr Popularität zu erringen.

Wenigstens standen bei "The Voice of Germany" nicht die privaten Querelen der Kandidaten und ihre Äußerlichkeiten im Mittelpunkt, was bei RTL leider ganz anders ist. Da wird jede Vorstrafe, jede Trennung, jedes überflüssige Pfund, was der Kandidat bzw. die Kandidatin mit sich rumschleppt, aufgebauscht, als wenn die vorgenannten Dinge total unnormal und sensationsheischend wären. Schade eigentlich um die jungen Leute, die vor der Fernsehkamera für Billig-Unterhaltung auf dem Niveau von Boulevard-Journalismus verheizt werden.

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