Samstag, 29. Juni 2013

Die Riviera des Ruhrgebiets und andere nette Motive

Gestern Abend kam im WDR um 20.15 Uhr eine Reportage über den Rhein-Herne-Kanal, der auch liebevoll "die Riveria des Ruhrgebiets" genannt wird :o). Der Kanal verläuft zwischen dem Duisburger Hafen, Oberhausen, Bottrop, Essen, Gelsenkirchen und Herne, bevor er in Datteln in den Dortmund-Ems-Kanal mündet, der dann auch noch gleichzeitig mit dem Datteln-Hamm-Kanal zusammen trifft. Wenige Kilometer weiter mündet auf Dattelner Stadtgebiet auch noch der Wesel-Datteln-Kanal in den Dortmund-Ems-Kanal.

Natürlich konnte ich nicht umhin, einige nette Fotos vom Rhein-Herne-Kanal zu schießen - und zwar auf der Stadtgrenze Essen-Dellwig/Bottrop-Lehmkuhle und in Oberhausen-Borbeck. Weitere Motive aus Essen-Dellwig sind natürlich auch vertreten, wie z. B. die Pfarrkirche St. Michael am Langhölterweg, die ich ja auch von meinem Balkon in Gerschede aus sehen kann.


Hier sieht man die Donnerstraße, unweit des Kreuzungsbereichs Reuenberg/Prosperstraße. Die Straßenbahnlinie 103 hält gerade an der Haltestelle Reuenberg, um dann ihren Weg über den Bahnhof Dellwig bis zur Endhaltestelle an der Wertstraße fortzusetzen.

Es folgen Fotos von St. Michael am Langhölterweg, nur etwa 1 km von meinem Standort an der Donnerstraße entfernt.


Hier sieht man die Portale der Kirche am Langhölterweg sowie den zur Kirche gehörigen Schaukasten. Da es St. Hermann Josef im Dachsfeld im Jahr 1959 noch nicht gab - mittlerweile musste die Kirche einem Neubaugebiet weichen - ist meine Mutter dort 1959 zur Kommunion gegangen. St. Michael selbst wurde lt. Wikipedia am 29. Juni 1911 geweiht, da der Weg zur Pfarrkirche St.Dionysius im Herzen Borbecks (geweiht 1863) für die Dellwiger zu weit war.

Da bis in die 1960er Jahre zwei Zechen in der unmittelbaren Umgebung in Betrieb waren, namentlich die Zeche Levin und die Zeche Neuköln, steht auf dem Kirchvorplatz am Langhölterweg/Ecke Kraienbruch noch ein Förderrad der Zeche Levin. Über dieses Seilrad lief ein Stahlseil, das die Bergmänner im Korb unter bzw. nach Feierabend über Tage brachte.


Im Hintergrund des Seilrades auf der Wiese vor der Kirche ist der Kraienbruch mit seinen Wohnhäusern zu sehen. Dort sind wir Ende der 70er Jahre, als wir noch kein Auto hatten, immer mit meiner Oma vom Herskamp aus zum Friedhof an der Haus-Horl-Straße gelaufen, der zu St. Michael gehört.  


Dies ist der Glockenturm von St. Michael, den man ja auch von meinem Balkon aus sehr gut sehen kann :o). Sammy möchte ja bis heute mit ihren plüschigen Freunden in den Glockenturm klettern und den dort vermutlich lebenden Fledermäusen ein zünftiges Frühstück im Bett servieren :o))).


Dieses Kreuz vor der Kirche erinnert an die Gefallenen und Toten der beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert und mahnt zu Frieden und gegenseitigem Respekt der Völker voreinander.


Hier gibt's noch mal einen Blick auf das Kirchenschiff von St. Michael. Leider war die Kirche geschlossen, was bei der Neigung zum Vandalismus, den manche Leute ja leider an den Tag legen, auch nicht weiter verwundert :o(. Schade, ich hätte mir die Kirche gerne mal von innen angeschaut. Lt. Aussagen meiner Mutter ist es auch von innen eine sehr schöne Kirche.


Und noch ein letzter Blick auf das Dach des Kirchenschiffs und den Kirchturm vom Langhölterweg aus! Die Glocken der Kirche haben jedenfalls einen sehr schönen, warmen Klang.

Auch an St. Michael selbst erinnert neben dem Seilrad noch eine Lore vor der Kirche an das frühere Vorhandensein der Zechen Levin und Neuköln:


 Im Hintergrund der Lore sieht man die Wohnhäuser am Langhölterweg. Unweit der Pfarrkirche St. Michael verläuft die Levinstraße - natürlich nach der Zeche direkt am Rhein-Herne-Kanal benannt - und dort befindet sich am Einmündungsbereich Rauchstraße auch noch die Gaststätte Zeche Levin, die sich im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Zeche befindet. Wenn man vor dem alten Gebäude steht, fühlt man sich wirklich wie in eine andere Zeit versetzt. Die Gaststätte ist übrigens bis heute in Betrieb und verfügt sogar über einen Biergarten.


Rechts an der Zeche Levin vorbei führt ein Fußweg hinunter zum Kanal. Links am Bildrand ist noch die Fassade einer Netto-Filiale zu erkennen. Meine Oma Anna (1916 - 1991) wurde übrigens am Ende der Levinstraße geboren, bevor sie 1919 mit ihren Eltern und Geschwistern hoch in das Steigerhaus zum Herskamp zog, denn mein Uropa war Steiger auf der Zeche Levin.

Von der Zeche Levin ging es weiter zum Freibad Dellwig, dessen Zukunft ja noch unklar ist - dabei hatte unser amtierender Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) bei seiner Wahl versprochen, das traditionsreiche Freibad am Scheppmannskamp zu erhalten - war wohl auch wieder nur leeres Wahlkampfgetöse, zumal das Bad in dieser Saison aufgrund eines technischen Defekts gar nicht eröffnet hat.


Hier gibt's noch einen Blick auf das Nichtschwimmerbecken des Freibades Dellwig - im Volksmund auch "Hesse" genannt - mit der Rutsche. Direkt unterhalb verlaufen der Rhein-Herne-Kanal und der Uferweg, der vielfach von Spaziergängern und Radfahrern genutzt wird - allerdings eher Richtung Oberhausen.

Nun aber zur Riviera des Ruhrgebiets! :o) Vom Scheppmannskamp aus, an dem sich ja Hesse befindet, führt ein Fußweg am RuWa Dellwig vorbei hinunter zum Kanal bzw. zum Uferweg.



Hier gibt's den ersten Blick auf den Rhein-Herne-Kanal. Ich stehe ja auf der Essener Seite, am anderen Ufer ist allerdings schon Bottrop, denn der Kanal markiert sozusagen die Stadtgrenze. Auch ein Binnenschiff konnte ich sehen auf seinem Weg zum Essener Stadthafen im Stadtteil Bergeborbeck/Vogelheim, also in die andere Richtung.


Hier geht das Schiff schon leicht in die Kurve. Über mir ist die Kanalbrücke (Prosperstraße bzw. Essener Straße), die ich seit März 2012 regelmäßig befahre, um von/zur Arbeit nach Herne bzw. Oberhausen zu kommen, denn die A42 ist nur noch gut 500 m entfernt. Links sieht man den Steg des Rudervereins Bottrop, der Weg rechts führt hinauf in Richtung Zeche Levin. Dieser Kanalabschnitt spielt auch eine tragende Rolle in meinem Erstlingswerk "Mitten aus'm Pott" (Januar 2007), insbesondere in der Geschichte "Halloween". Auch in meinem aktuellen Werk "Hart wie Krupp-Stahl" (September 2011) spielen dieser Kanalabschnitt und ein Binnenschiff eine tragende Rolle, und zwar in der Geschichte "Sommernacht auf dem Kanal", in der ein Ehepaar, das auf seinem Schiff Richtung Duisburg unterwegs ist, in ein schweres Gewitter gerät. Elmsfeuer dürfen natürlich auch nicht fehlen.


Hier überquert gerade ein Güterzug den Kanal. Die zweite Brücke im Hintergrund ist die Bottroper Straße - die Verbindung zwischen dem Essener Nordviertel und Bottrop.

Auch auf Oberhausener Seite bietet der Kanal nette Aussichten!


Das Foto ist auf der Brücke Einbleckstraße in Oberhausen-Borbeck entstanden. Die Paddler befinden sich auf ihrer Trainingsstrecke Richtung Kaisergarten. Links ist das Gasometer Oberhausen zu sehen, rechts am Bildrand die Masten, die am Emscherufer stehen.


Hier habe ich die Fahrbahn überquert und den Kanal noch mal Richtung Essen aufgenommen. Unweit der Kanalbrücke war die Fahrbahn zumindest in Fahrtrichtung Essen überflutet - und das, obwohl Kanal und Emscher weit unterhalb der Einbleckstraße verlaufen.

Die Rechte der Fotos liegen bei mir!



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