Montag, 28. Mai 2012

Mir kommen die Tränen

Als ich neulich während eines schweren Gewitters auf der A42 unterwegs war, hörte ich im Radio, dass eine 61-jährige wegen Körperverletzung verurteilt wurde - weil mal wieder unerlaubterweise ein Call Center angerufen hat mit bescheuertem Werbe-Gesabbel und sie ne Trillerpfeife benutzt hat. Jetzt hat die arme Mitarbeiterin einen Hörschaden...och, das tut mir aber leid. Wer unseriöses Zeug wie Gewinnspiel-Abos, Medikamenten-Abos und ähnlichen Mist an den Mann oder die Frau bringen will, muss auch damit rechnen, dass sich die Leute zur Wehr setzen, um diesen nervigen Schwachsinn abzustellen.

Auf jeden Fall wird das Opfer jetzt zum Täter gemacht - und das ist für unseriöse Call Center und auch Herren, die die Neigung haben, Frauen am Telefon sexuell zu belästigen, das total falsche Signal. Erst benehmen sie sich wie die letzten Voll-Asis und heulen dann rum, wenn jemand zu drastischen Mitteln greift, weil ihm diese ständige Anruferei mit unseriösen Betrügereien tierisch auf die Nüsse bzw. Eierstöcke geht. Wenn die so genannten Berufsjuristen so große Lust dazu haben, sich von Bekloppten mit so nem Kack nerven zu lassen, können sie den Call Centern ja ihre Rufnummer(n) geben, damit die nicht arbeitslos werden.

Ich hab meine Nummern vor Jahren nicht ohne Grund auf die Liste von www.trag-dich-aus.de setzen lassen, denn ich hab echt was Besseres zu tun, als mich von irgendwelchen Schwachmaten während der Arbeit auf'm Handy bzw. nach Feierabend auf dem Festnetztelefon mit Blödsinn belästigen zu lassen, der gesetzlich zwar seit Jahren verboten ist, aber woran sich kaum ein Call Center hält.

Ja, ja, ich hör jetzt schon wieder die Call Center Agents bzw. deren Bosse mit ihrer Argumentation "Wir schaffen Arbeitsplätze...", aber das muss ja nicht auf Kosten von Sozialverhalten und den Nerven von Privatpersonen passieren, und schon gar nicht mit unseriösen Dingen wie Gingko-Präparaten (die sogar zu unerwünschten inneren Blutungen führen können, wie auch neulich im Fernsehen ein Mitarbeiter der Apothekerkammer Schleswig-Holstein anmerkte), Gewinnspiel-Abos und ähnlichem Scheiß. Wie wäre es denn mal mit seriöser Arbeit? Niemand zwingt einen Arbeitnehmer, für solche Ausbeuter tätig zu werden und seinen eigenen Ruf auch noch zu schädigen, indem er sich in den Dienst von solch unseriösen Firmen stellt. Ich weiß zwar, dass es heute nicht einfach ist, gute Arbeit zu finden, aber Call Center müssen es nun wirklich nicht sein. Das sind moderne Drückerkolonnen, die nicht mehr wie früher von Haustür zu Haustür ziehen, sondern diesmal Leute am Telefon belästigen.

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