Samstag, 13. August 2011

Neuer Wirkungskreis in schriftstellerischer Hinsicht

Während meines unfreiwilligen Krankenscheins *grummel* bekam ich natürlich auch jede Menge Mails, u. a. auch eine freundliche Nachricht über meine Homepage von einem Herrn aus Bayern, dem mein Blog und wohl auch die Inhalte meiner Homepage gut gefallen haben, sodass er mich fragte, ob ich nicht Lust hätte, auf seiner Homepage http://www.my-shortstory.de/ zu schreiben, u. a. auch, um ein wenig Geld damit zu verdienen und um meine Bekanntheit als Autorin weiter zu steigern. Als ich in dieser Woche an meinen Arbeitsplatz zurückkehrte (endlich!), habe ich mich dort direkt registriert und auch schon zwei abgedrehte Kurzgeschichten online gestellt, die ich natürlich auch regelmäßig twittere. Sonst kann man die Geschichten auch über meinen Nickname aufrufen, meist unter der Rubrik Fiction :o).

Auf experto.de, wo während meiner Krankheit einiges umgestellt wurde, werde ich in der kommenden Woche auch wieder neue Beiträge zum Thema Bewerbungen einstellen. Suite101.de lasse ich derzeit ein wenig ruhen, denn das ganze Chaos, was in der Zeit unmittelbar vor meinem Krankenhausaufenthalt passiert ist, hat mich doch etwas in meinem Elan gebremst. Ich bin zwar weiß Gott nicht besonders geldgeil, denn Schreiben heißt für mich auch Information, Unterhaltung und Freude und nicht nur schnöder Mammon, aber ich habe gesehen, wie meine Tantiemen zeitweise in den Keller gerauscht sind, seit Google mal wieder ordentlich aufgeräumt hat und davon u. a. auch unsere kanadische Mutterseite besonders betroffen war. Auch wenn einiges dort strenger geworden ist - was mich prinzipiell auch nicht weiter stört, weil ich dagegen bin, gerade bei "heiklen" Themen wie etwa Medizin nur Halbwissen vom Hörensagen weiterzugeben - glaube ich manchmal, dass nicht alle Artikel richtig geprüft werden. Neulich fand ich einen eher esoterisch angehauchten Artikel über Bluthochdruck, der zur Kernaussage hatte, dass der Glaube an die eigenen Selbstheilungskräfte und positives Denken selbigen wieder im Nirvana verschwinden lassen, wurde mir doch anders. Ich bin zwar bestimmt kein Mensch, der der Schulmedizin total hörig ist und andere naturheilkundliche Methoden total ablehnt, aber leider gibt es Krankheiten, die man nicht alleine über die eigenen Selbstheilungskräfte und positives Denken in den Griff bekommt, auch wenn das natürlich schön wäre. Gegen diese Lehre des positiven Denkens nach Murphy habe ich mich ohnehin schon einem Artikel gewandt, denn demnach sind Krankheit, Arbeitslosigkeit und Trauerprozesse aller Art (Todesfall, Trennung, Scheidung) natürlich nicht durch äußere Einflüsse begründet, sondern nur, weil derjenige nicht positiv genug gedacht hat (HAHA!).

Hm, wenn's alleine nach Optimismus ginge, müssten manche Leute wie z. B. ich den ganzen Tag puppenlustig und kerngesund durch die Gegend hüpfen, während manche Menschen, denen die Unzufriedenheit und der Pessimismus schon förmlich aus jeder Pore strahlt, trotzdem kerngesund und ohne schwere bzw. chronische Krankheiten durch die Gegend wanken wie Zombies. Zudem wäre es gelinde gesagt realitätsfern und unverschämt, beispielsweise einem Krebspatienten zu sagen, dass er selbst an seiner Krankheit Schuld ist, weil er einfach nicht positiv genug gedacht hat, denn damit werden mögliche äußere Faktoren, die zu seiner Erkrankung beigetragen haben können (z. B. genetische Disposition, häufiger Kontakt zu karzinogenen Stoffen) vollkommen ausgeblendet, um nicht zu sagen ignoriert.

Hm, wenn es wirklich allein nach Fröhlichkeit, guter Laune und Optimismus ginge, hätte mich diese blöde Mikro-Embolie, die am Abend des 20. Juni meinen Sehnerv durcheinander gestrubbelt hat, nie und nimmer heimsuchen dürfen und schon gar nicht an diesem Tag - im Büro herrschte fröhliche Harmonie, wir haben viel zusammen gelacht, ich fühlte mich gut, soviel zu tun gab's auch nicht, also soll mir jetzt mal bitte einer dieser selbsternannten Weltverbesserer erklären, wieso meine Autoimmunkrankheit in Form dieser Mikro-Embolie gerade an diesem Tag zugeschlagen hat. Habe ich mir sowas vielleicht sogar unterschwellig gewünscht, werden sich manche Verfechter dieser fragwürdigen Lehre von Murphy jetzt unter Umständen fragen. Das kann ich nur mit einem klaren Nein beantworten, denn TIA und Schlaganfall sind nun wirklich nicht gerade die Dinge, die man sich bewusst oder unbewusst herbei sehnt, zumal das Ganze ja auch noch anders hätte ausgehen können, sodass möglicherweise Schäden zurückgeblieben wären (Lähmungen, dauerhafte Doppelbilder usw.). Ganz ohne Marcumarisierung wäre es das wahrscheinlich auch. Leider gehört auch Bluthochdruck (zumindest in vielen Fällen) zu meinem APS - den Bluthochdruck habe ich zwar erst seit Herbst 2009, aber so ist es nun mal. Klar könnte ich das auch unbehandelt lassen, aber dann würde mir vermutlich ein nicht ganz so fröhlicher Schlaganfall drohen, für den Bluthochdruck ja einer von mehreren möglichen Risiko-Faktoren ist. Außerdem macht Bluthochdruck auch ganz andere Beschwerden, die nicht so witzig sind - Schwindel, Ohrensausen, Kopfdruck, mangelnde körperliche Belastbarkeit...das Risiko, das nur alleine mit meinem Optimismus und einer positiven Grundhaltung zum Leben zu bekämpfen, möchte ich doch lieber minimieren. 

Ich liebe auch Beiträge im Internet zum Antiphospholipid-Syndrom, die nicht von Fachleuten geschrieben wurden, sondern von Laien und die dann die tiefe Beinvenenthrombose als zentrales Charakteristikum des APS deklarieren (AUA!). Zum APS gehören u. a. das Vorhandensein mehrerer Antikörper (Anti-Kardiolipin, Lupus Antikoagulans, Beta2-Glykoirgendwas), wobei nicht jeder, bei dem die Antikörper gefunden werden, auch tatsächlich eine Neigung zu Thrombosen in jedweder Form - tiefe Venenthrombose, Schlaganfall, Herzinfarkt - entwickeln muss, denn auch das Erscheinungsbild des APS ist sehr vielfältig. Manche erleiden sogar nie einen Gefäßverschluss bzw. sind noch nicht mal auf ASS und/oder Marcumar angewiesen, manche Frauen haben häufiger Fehlgeburten, kriegen selbst aber nie nen akuten Gefäßverschluss, es treten auch nicht bei jedem Patienten alle möglichen Symptome wie Gefäßverschlüsse, Neigung zu Fehlgeburten, Bluthochdruck etc. auf, deshalb liebe ich ja so ein pauschales Gelaber vom Hörensagen. Als ich den Beitrag jedenfalls vor zwei Tagen gelesen habe, wurde mir auch anders. Im Übrigen kann es auch in den Armvenen zu einem Gefäßverschluss kommen, wenn dies auch wesentlich seltener vorkommt als in den Beinen.

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