Samstag, 1. September 2012

Tigerattacke im Kölner Zoo

Das Thema wird ja auch sehr medienwirksam diskutiert. So tragisch es auch bzgl. der umgekommenen Tierpflegerin ist: Leider kann so etwas immer wieder passieren - Tiger sind nun mal wildlebende Raubkatzen und ändern ihr Naturell nicht alleine dadurch, dass sie im Zoo in Gehegen gehalten werden. Deshalb finde ich die Diskussion um Zootiere und dieses pseudo-geheuchelte Entsetzen mancher Zeitungen über die Tigerattacke einfach nur lächerlich. Ein Tier lebt nun einmal so, wie die Natur es ihm vorschreibt und bei einem Tiger handelt es sich nun mal um eine Raubkatze, die auch angreift, wenn sie sich bedroht oder in ihrem Revier gestört fühlt. Selbst bei Haustieren kann man beobachten, dass sie sich auf die eine oder andere Art zur Wehr setzen, wenn sie sich gestört fühlen - durch Fauchen, Knurren, einen Pfotenhieb oder einen kurzen Biss, wobei der Biss eines Kleinnagers oder Hundes i. d. R. nicht die Konsequenzen hat wie der Biss eines Tigers. Zudem handelt es sich bei den vorgenannten Haustieren eben um domestizierte Tiere, die seit vielen Generationen in Menschenhand leben, bei einem Tiger jedoch um ein wildlebendes Tier, das bei Störungen von außen noch etwas anders reagiert als ein Haustier.

Bei Hamstern handelt es sich zwar auch um Raubtiere, wenn auch um sehr kleine, aber auch bei ihnen kann man beobachten, dass sie knurren, quäken, schnarren, fauchen oder auch mal zwicken, wenn sie sich in ihrer Ruhe gestört fühlen. Wenn Metallica mich nachher wirklich anknurren sollte, wenn ich beginne, vor der Käfigreinigung ihre Utensilien auszuräumen, dann ist das auch ihr Naturell und ihre Art, mir zu zeigen, dass ihr das nicht passt - das muss ich aber auch so akzeptieren anstatt da ein Geschiss zu machen, wenn ein Tier seine natürlichen Verhaltensweisen mit teilweise negativen Konsequenzen für den Menschen zeigt. Bei nem Zwerghamster sind die Konsequenzen natürlich nicht annährend so gravierend wie bei einem Tiger oder einer anderen Großkatze. Offenbar erwarten viele Menschen und auch die Massenmedien aber wohl, dass Tiere sich so zu benehmen haben, wie sie sich das vorstellen - tun sie aber nicht, und wild lebende, in Gefangenschaft gehaltene Tiere schon mal gar nicht. Deshalb finde ich auch dieses pseudo-moralische Geheul immer so lächerlich, wenn z. B. ein Orca seine Trainerin unter Wasser drückt. Für den Menschen gab's vielleicht keinen ersichtlichen Grund, warum sich der Schwertwal so verhalten hat - das Tier wird aber einen gehabt haben. Auch Tiere in Gefangenschaft verlieren ihr Naturell allein dadurch, dass sie in Gefangenschaft leben, nicht.    

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