Mittwoch, 10. Dezember 2014

Ein halbes Jahr und einen Tag nach Pfingststurm Ela

Mittlerweile ist Ela ja schon sechs Monate und einen Tag her - am Abend des 9. Juni 2014 fegte Ela über Rheinland und Ruhrgebiet hinweg. Die Schäden, die Ela hinterlassen hat, sind immer noch nicht überall beseitigt - ich glaube, es sähe noch übler aus, wenn sich nicht so viele freiwillige Helfer gefunden hätten, die richtig mit angepackt haben. Die Halde Neuköln am Weidkamp ist beispielsweise immer noch für Spaziergänger gesperrt und auch rund um den Pausmühlenbach an der Donnerstraße am Haltepunkt Gerschede sieht es immer noch recht wüst aus. Die beiden Linden bei uns vor dem Haus wurden erst vier Monate nach Ela von der Stadt Essen geprüft und auch beschnitten, da wohl noch einige lose Äste im Wipfel hingen.

Am Abend des 9. Juni bekam ich ab 20.20 Uhr Mails über Google + aus Düsseldorf, in denen mir die Kommentatoren zu der Gewitterwarnung unter wetteronline.de geraten hatten, Balkonstühle, Auflagen etc. und alles andere auf Balkon oder Terrasse in Sicherheit zu bringen, weil in Düsseldorf zu dem Zeitpunkt bereits die Welt wettertechnisch unterging. Bei uns im Essener Nordwesten traf Ela mit aller Macht eine gute halbe Stunde später ein - also gegen 20.50 Uhr.


Der Aufzug von Ela über Gerschede am Abend des 9. Juni 2014 - (c) Alexandra Döll, Essen

Ich habe ja schon einige heftige Gewitter und auch Unwetter in meinem Leben mitgemacht, aber das war bis dato mit Abstand das Heftigste. Ich habe noch nicht erlebt, dass Regen waagerecht fällt und sich selbst alte, starke Bäume bei dem Sturm fast niedergelegt haben. Das Dachsfeld war zwischen Herskamp und Reuenberg mehrere Tage nicht befahrbar, da auch dort von großen, alten Bäumen, die dort schon standen, als ich noch ein Kind war und meine Oma im Herskamp besucht habe, massive Äste runter gekracht sind und teilweise Autos beschädigt haben. Der weiße Clio Campus, der an dem Abend unter einem Baum abgestellt war, benötigte z. B. eine neue Heckscheibe, weil ein dicker Ast direkt reingekracht ist. Aus den Gärten hinter den Häusern am Reuenberg ist sogar ein großes Trampolin aufs Dachsfeld geweht worden.

An jenem Abend regnete es manchmal so heftig, dass ich kaum noch die nur 30 Meter entfernten Häuser hinter unserem bzw. in der Sackgasse des Reuenbergs sehen konnte. Auch die Gewitteraktivitäten waren nicht von schlechten Eltern - es blitzte fast ununterbrochen und obwohl meine Fensterscheiben sehr gut schallisolierend sind, konnte ich das Donnergrollen mehr als laut hören, und das will wirklich was heißen angesichts der guten Schallisolierung von Fenstern und der Balkontür.


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