Dienstag, 16. Dezember 2014

Telefonate mit Renate :o)

Heute habe ich mal wieder mit der Rüstigen telefoniert, u. a. um ihr die neuesten Entwicklungen auf dem Jobcenter zu berichten - da hatte ich ja die gute Nachricht noch nicht, dass mein Antrag entgegen des Briefs vom Samstag doch bearbeitet und genehmigt wurde. Renate kann sich ab und an auch nur noch wundern, was in diesem Land abgeht, nicht nur bei Jobcentern und Arbeitsagenturen, sondern auch in vielen anderen Belangen.

Gestern war sie mal wieder im schönen Düsseldorfer Stern-Verlag - dort, wo ja auch meine Bücher erhältlich sind :o) - und hatte dort ein Buch darüber gelesen, wie sich Arbeitgeber über Bewerber im Internet informieren. Die Information ist zwar grundsätzlich nicht neu, denn das ist schon lange klar, dass sie das tun und sich dann über Kandidaten gerne auch ihr eigenes, verqueres Weltbild stricken; egal, ob das nun richtig ist oder nicht.

In einem Punkt waren Renate und ich uns allerdings einig: Bei manchen Arbeitsstellen wundert es mich nicht, dass ich die nicht bekommen habe, denn wenn da auch einige Arbeitgeber recherchiert haben, passt dem einen oder anderen sicherlich nicht ins verquere Weltbild, dass ich nicht auf jedem Klischee rumreite, was Politik und Wirtschaft mittels der Medien so in die Gegend pusten - ach ja, und Humor nebst Phantasie habe ich auch noch! :o) Das ist ja ganz übel und der Untergang einer jeden Firma, wenn ich da jeden Morgen mit freundlichem Gesicht auftauche anstatt Kunden und Kollegen mit Leichenbittermiene zu vergraulen, hahaha!! Auf die Mitarbeit in Unternehmen, die Püppchen ohne Persönlichkeit wollen und die am besten jede noch so unflätigste Beschimpfung mit mildem Zombie-Gesichtsausdruck ertragen, lege ich ehrlich gesagt auch keinen gesteigerten Wert.

Außerdem sage ich mir auch: Jeder zieht sich den Schuh an, der ihm passt - und wenn sich jemand unangenehm berührt fühlt, weil ich über Mobbing, Lachverbot in manchen Firmen, merkwürdige Politiker oder wenig kompetente sog. Personalexperten schreibe, dann ist das sein Problem; vor allem, wenn er (oder sie) sich in meinen Ausführungen selbst wiedererkennt. Teamwork ist mir in jedem Fall wichtig, aber nicht, indem ich mich total verbiege, mich an jeder noch so geschmacklosen Intrige beteilige und in der Masse untertauche bzw. mich nur ab und zu durch ein gehirnamputiertes Quak! zu Wort melde, weil ich mit der neuen Tastatur nicht arbeiten kann und sofort meine alte wieder haben will, die ich schon seit zehn Jahren habe inklusive Krümeln, Kaffeeflecken etc. :o). Familie, Freunde und Fans schätzen meine offene, direkte Art - Leute, die selbst falsch wie die Nacht sind und deren Denkvermögen kaum von zwölf bis Mittag reicht, natürlich nicht. Das stört nur im Weltbild von Menschen, die alles glauben, was die BILD ihnen allmorgendlich vorlügt :o).

Wenn ein Arbeitgeber so etwas haben möchte, also eine gestylte Intrigenspinnerin mit begrenzten Fähigkeiten, soll er glücklich damit werden - ich würde es auf Dauer mit manch einem oberflächlichen Laden nicht, und schon gar nicht, wenn man meint, mich zu kennen, ohne einmal persönlich mit mir gesprochen zu haben. Und wenn jemandem nicht passt, was ich schreibe, gibt es immer noch eine ganz einfache Möglichkeit: meinen Blog einfach nicht lesen anstatt einen Herzkasper zu bekommen :o). Wenn mir eine Sendung, ein Buch oder was auch immer nicht gefällt, schaue ich mir die Sendung nicht an bzw. lese das Buch nicht zuende anstatt mir alles bis zum bitteren Ende anzutun und dann rumzugeifern. Jeder soll sich mit Dingen und Menschen umgeben, die er mag - und wenn jemand meinen Blog nicht mag bzw. das, was ich darin schreibe, weil es nicht in die eigene Sichtweise passt, muss er das ja auch nicht, ganz einfach.

Das Paradoxe ist: Politik und Wirtschaft stänkern immer gegen Google, weil Datenkrake und angeblich zuviel Macht - um Bewerber auszuspionieren und sich ein Bild von jemandem zu kreieren, den sie überhaupt nicht kennen, dafür ist Google dann aber für unsere "Führungsspitze" wieder gut genug. Das macht auch keinen Sinn - ich kann nicht etwas verteufeln und zu beschränken versuchen, es aber andererseits für die eigenen Interessen nutzen. Das gilt analog auch für Facebook.

Ebenso verrückt ist es, dass Menschen, über die viel im Internet zu finden ist, von manch einem Arbeitgeber misstrauisch beäugt wird - umgekehrt werden aber auch Bewerber abgelehnt, über die nichts oder so gut wie nichts im Internet zu finden ist, denn das ist ja dann auch verdächtig :o). Klar, Menschen, von denen man so gar nix im Netz findet, kann man ja auch wiederum gar nicht ausspionieren, zumindest nicht über eine Online-Recherche. Da entfallen dann schon mal einige beschränkte Werturteile anhand des Online-Profils einer Person und das geht ja mal gar nicht! :o) Worüber soll sich denn sonst manch ein Personaler aufregen und seine sittliche Empörung aufkochen, wenn über den Bewerber gar nix im Netz zu finden ist? Empöööörend...! :o) 

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