Montag, 26. September 2011

Lustiger Horror-Film aus Australien

Da das Fernsehprogramm am Samstagabend ja mal wieder bescheiden war - Carmen im Nebel im ZDF, die Volksverarschung "Das Supertalent" auf RTL, ein Krimi mit Familie Wepper in der ARD und ein Eifersuchtsdrama auf Pro7, unbekannte Schlagersternchen wie Yvonne König und Michael Wagner auf Center.tv Ruhr, die dort auf irgendnem Fest aufgetreten sind - sah ich mir zunächst eine Dokumentation über Haie und Krokodile auf DMAX an, bevor ich um kurz nach 22 Uhr mal auf Tele5 zappte, wo ein Horrorfilm mit dem Titel "Black Water" lief - ich habe mich so dermaßen gegruselt, dass ich fast vor Langeweile eingeschlafen wäre, wenn nicht die Dialoge ab und zu ziemlich witzig bis bekloppt gewesen wären. Wie man sieht, habe ich mich nicht gerade gegruselt, hihi.

Der australische Horror-Film aus dem Jahr 2007 trug den Titel "Black Water". Im Mittelpunkt standen drei Menschlein - ein Mann und eine Frau, die offensichtlich ein Liebespaar waren, sowie eine jüngere Dame, von der man aber nicht genau sagen konnte, in welcher Beziehung sie zu den beiden stand (Tochter, was aber eher unwahrscheinlich war, Freundin, Bekannte, Kollegin...). Die drei Herrschaften saßen im australischen Urwald in den Ästen eines Seitenarms von einem großen Fluss fest und diskutierten zunächst mal, wer denn jetzt den Weg aus der grünen Hölle auskundschaftet - der Mann sollte nicht gehen, weil verletzt, die junge Frau nicht, weil es ihr nicht gut ging und die Freundin des Mannes aus irgendwelchen Gründen auch nicht. Der Dialog war schon zum Schreien komisch. Die Freundin des verletzten Mannes ist dann trotzdem über die Äste gestiegen und hat sich durch das unübersichtliche Wasserlabyrinth bis zum Hauptstrom durchgekämpft - bis ihr plötzlich ein abgebissenes Ohr auffiel, das dort so bleich im trüben Wasser trieb. Danach flitzte sie barfuß über die Äste zurück und hatte nen Schreikrampf. Das war aber gruselig...:o/.

Hm, dazu ist mir natürlich eine kleine Geschichte eingefallen, wie es wäre, wenn ich mit meinen Spießgesellen irgendwo im Urwald im Flusslabyrinth festsäße :o).

Ich sitze also mit Thomas, Timo, Zeno, Olli, Marina, Renate und Uli in den Ästen irgendwo im Regenwald, wo wir uns verlaufen haben, zumal auch unser Boot von bösen Krokodilen zum Kentern gebracht wurde. Meine Stofftiere mit Eigenleben - also die beiden Mini-Berggorillas Sammy und Ecki - lugen aus meinem Rucksack und fragen sich, was sie hier eigentlich tun, zumal es im Urwald noch nicht mal Käseküchelchen gibt. Unter uns blubbern ab und zu Krokodile, die Piranhas spielen Nasenball mit Marinas gelbem Flummi, den sie natürlich bei der ganzen Aufregung verloren hat. Darauf kommt sie jetzt nicht klar.


          Krokodil - (c) Rafiki, Pixelio


Wir überlegen natürlich, wie wir wieder auf den Hauptstrom kommen und ein Indianerdorf finden, aber selbstverständlich will keiner, dass der Andere geht, um die Gegend auszukundschaften - Marina ist zu zierlich, Timo hat nen Rückenklaus, ich habe Rheuma in Verbindung mit nem APS, Renate hat auch Rheuma, Uli hat einen verstauchten Fuß, Thomas hat auch Rücken, Olli ist zu nervös - sodass sich Sammy und Ecki entschließen, als kletterfreudige Äffchen über die Äste weiterzuklettern. Sammy wirft den Piranhas vorher noch ein Stückchen Leberwurst ins Wasser, damit die kleinen Salmer sich darüber her manchen können.

             Piranha - (c) grs1305, Pixelio


Sammy und Ecki gelingt es schließlich nach einer kleineren Klettertour, den Hauptstrom wiederzufinden. Die Urwald-Indianer öden sich am anderen Ufer an, denn auf einer Bühne in der Flussmitte singen Yvonne König und Michael Wagner Schlager, die die Welt nicht braucht. Zwei Krokodile treiben genervt an der Bühne vorbei und machen das Daumen runter-Zeichen. Ecki übertönt die beiden Schlagersternchen mit seiner kräftigen Stimme, indem er "Smoke on the Water" kräht. Die anderen Menschen im Urwald müssen sich den Schlager-Scheiß auch anhören und sind entsprechend genervt - Marina kommt auf diesen Singsang überhaupt nicht klar und hört lieber per MP3-Player was anderes. Die anderen sind froh, als Ecki singt - zwar nicht gut, aber besser als diese beiden Möchtegern-Stimmungskanonen.

Thomas hat mal wieder ne Sextaner-Blase und muss pullern. Alex rät ihm, doch in das trübe Wasser zu pinkeln, da natürlich gerade keine Toilette in der Nähe ist. Thomas errötet zwar, sieht aber ein, dass das jetzt wohl nicht anders geht. Er packt vorsichtig seinen Dödel aus, denn er muss ja darauf achten, dass er nicht vom Ast kippt und ins Wasser plumpst zu hungrigen Tieren. Endlich kann er pullern, während die Damen natürlich Würstchenbeschau machen :o). Allerdings ist sein Pipi wohl im Wasser nicht überall willkommen, denn ein Skelett treibt vorbei und formt seine knochige Hand zum Stinkefinger. Thomas guckt sparsam aus der Wäsche. Marina kommt auf das Skelett nicht klar - noch weniger allerdings auf den Panther, der dort zwischen den Ästen herum schleicht und auf Nahrungssuche ist. Zum Glück nimmt er keine Notiz von den Menschen, die dort in den Bäumen hocken. Timo sehnt sich nach ner Flasche Kölsch, Olli nach Sandburgen.

Schließlich kehren Sammy und Ecki zurück, denn sie haben eine Brücke entdeckt, die zwar ziemlich baufällig ist, aber die sie nutzen können, um auf die andere Seite des Flusses zu kommen. Die beiden Stofftiere schlüpfen wieder in den Rucksack ihrer Mutti und weisen ihr und den anderen den Weg. Uli nörgelt rum, weil ihr Nagellack von ihren Fußnägeln abblättert. Renate futtert ein Kaugummi und fragt sich, ob es irgendwo im Universum intelligentes Leben gibt. Timo motzt über seinen Rückenklaus, genau wie Thomas. Marina kommt auf diese Klettertour nicht klar und auch nicht darauf, dass sie ihren gelben Flummi zurücklassen muss, denn mit Piranhas will sie sich lieber nicht anlegen, um ihren Flummi zurückzuerobern.

Nach qualvoll langen 15 Minuten sind sie an der Brücke angekommen, die über den etwa 50 Meter breiten Fluss führt.


          Urwaldbrücke - (c) Dieter Schütz, Pixelio

Die Herrschaften fangen an, sich langsam drüber zu hangeln, da die Brücke recht baufällig ist, wobei jeder Mann eine Dame beschützt, indem er hinter ihr geht. Alex hat Thomas' Nippel schon im Kreuz, so dicht ist er ihr auf den Fersen. Zeno bewacht Marina, die auf die Brücke nicht klar kommt und rummotzt. Olli fungiert als Renates Beschützer, während Timo auf Uli achtet. Unter der Brücke sperren freche Krokodile bereits einladend ihr Maul auf - vielleicht plumpst ja doch mal einer von den Menschen da oben runter, so hoffen sie zumindest. Sammy wirft einen Kringel Fleischwurst runter, die von den Repitilien mit Genuss verspeist wird. Auf der Flussbühne singt immer noch Yvonne König, die sichtlich genervt ist, weil sie die Urwald-Indianer nicht begeistern kann, genauso wenig wie ihre Landsleute, die sich über den Fluss hangeln und es vermeiden, nach unten zu gucken, denn mittlerweile hat sich auch noch ein nicht ganz vier Meter langer Bullenhai zu den Krokodilen gesellt, denn diese Haiart verfügt über die Fähigkeit, sowohl im Salz- als auch im Süßwasser leben zu können. Marina kommt auf die Rückenflosse des Hais, die die Wasseroberfläche durchschneidet, nicht klar. Zeno verdreht die Augen. Thomas jammert und muss schon wieder Pipi, aber Alex bittet ihn, damit zu warten, bis sie am anderen Ufer angekommen sind. Er ist zwangsweise damit einverstanden. Die Urwald-Indianer feuern die Touristen an, die sich dort langsam über die Brücke hangeln, denn auf Yvonne König und ihren Billig-Schlager haben sie nun wirklich keinen Bock. Der Bullenhai rammt die Holzpfähle, auf denen die Bühne steht, mehrfach, denn er mag die Musik auch nicht und hofft, diese Trällerelse fressen zu können, damit ein für alle Mal Ruhe im Karton ist und er mal wieder was im Magen hat. Die Piranhas wissen von den Plänen des großen Raubfischs und machen das Daumen hoch-Zeichen - vielleicht können sie ja noch die Reste von ihrem Skelett nagen, die der Hai ihnen übrig gelassen hat. Leider bleibt die Bühne jedoch stehen und Yvonne König singt irritiert weiter. Warum mag nur keiner ihrer Musik - und noch nicht mal die Tiere? Marina fragt sich, ob die Dame dusselig ist. Die Krokodile im Fluss machen nach wie vor das Daumen runter-Zeichen. Das ändert sich auch nicht, als die selbsternannte Stimmungskanone Michael Wagner die Bühne betritt und versucht, die Indianer zum Klatschen, Mitsingen und Tanzen zu animieren. Die sind jedoch mehr ent- als begeistert und tippen sich frustriert an die Stirn. Yvonne König hockt derweil frustriert am Bühnenrand.

Endlich haben wir es geschafft und sind am anderen Ufer angekommen. Die Urwald-Indianer sind so freundlich und laden uns zum Essen ein, denn einige der Männer haben Riesen-Piranhas geangelt, die auch noch sehr bekömmliche Speisefische sind. Sammy und Ecki bekommen Käseküchelchen, denn die Dorfälteste backt für ihr Leben gerne - auch Torten und Kuchen, die im Urwald eigentlich nicht üblich sind. Besonders zufrieden sind alle, als der Singsang auf der Bühne endlich beendet ist und die beiden Schlager-Sternchen mit einem Motorboot weit weg gebracht werden.

Happy End!

Alle Rechte der Fotos liegen bei den jeweiligen Fotografen!

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