Mittwoch, 26. Dezember 2012

Familie Krauseland klaut ein Auto Teil 2

Wie an Heiligabend eingeleitet...:o).

Stinki nimmt zur Probefahrt auch seine Badepuppe Bethany mit. Der 3er ist zwar voll besetzt, aber dann nimmt Stinki die Kleine halt zu sich auf den Schoß. Sie himmelt ihren Papi bewundernd an, als er den Zündschlüssel im Schloss dreht und den Motor startet. Eva und ich fragen uns, ob das alles wohl gut geht...

ES kümmert sich derweil um ne Zyklopen-Familie, die sich für den Erwerb eines X3 interessiert. ES ist sehr irritiert, weil die Zyklopen viel größer sind als er selbst und ruft: "Mr. Dole, look at me!" Ich grinse nur und koche neuen Kaffee, während Eva gerade die Abrechnungen macht und ein Sparschwein auf dem Tresen unseres Empfangs entstaubt.

Stinki hat nicht lange Freude an der Probefahrt, denn im Niemandsland zwischen Essen-Altenessen, Katernberg und Gelsenkirchen-Heßler werden er und Bethany mit Waffengewalt aus dem Auto gedrängt, denn natürlich möchte Familie Krauseland mit den kleptomanischen Neigungen nicht für den niegelnagelneuen 3er bezahlen, sondern den einfach klauen. Stinki bleibt mit Bethany verschüchtert am Fahrbahnrand stehen, während der 3er mit quietschenden Reifen von dannen fährt. Die Kinder der Familie Krauseland strecken Stinki noch einmal die Zunge raus, bevor der Wagen Richtung A42 fährt und auf Nimmerwiedersehn verschwindet. Stinki ist so eingeschüchert, dass er sich noch nicht mal traut, seinen Standard-Satz abzulaichen.

Nach fünf Minuten im Niemandsland ruft er Eva und mich per Handy im Autohaus an, damit wir ihn im Niemandsland zwischen Essen und Gelsenkirchen abholen. Er hat vergeblich versucht, andere Autos anzuhalten, die ihn zurück in den Altenessener Süden bringen, aber das war den Autofahrern einfach zu gefährlich - ein etwa 50-jähriger Anzugträger mit Brille, Bart, beginnender Glatze und ner Baby-Puppe inklusive Badeschwämmchen und Quietsscheentchen auf dem Arm. Bethany himmelt ihren Papi mit ihren blauen Glasaugen an, während er frierend auf mich und Eva wartet, denn mittlerweile sitzen wir in meinem Clio und machen uns auf den Weg in den Altenessener Norden/Stadtgrenze Gelsenkirchen-Heßler. Zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen.

Plötzlich und unerwartet hält doch noch ein großes schwarzes Fahrzeug neben dem frierenden, frustrierten Stinki an. Stinki strahlt zunächst - bis er sieht, was bzw. wer da neben ihm anhält. Direkt neben ihm steht ein schwarzer amerikanischer Leichenwagen mit nem Fahrer in Chauffeurs-Uniform, der ihn maliziös angrinst, aber kein Wort spricht. Stinki bricht zwar innerlich der Schweiß aus, trotzdem ranzt er den Leichenwagenfahrer an: "Wat is'n mit Ihnen eigentlich los?!" Der Leichenwagenfahrer grinst und gibt Gas, sodass Stinki ne Pfütze mit Lehm um die Ohren fliegt. Bethany hat auch was abbekommen, sodass Stinki seine Badepuppe erst mal mit nem Tempo abwischt und den grinsenden Leichenwagenfahrer innerlich verflucht. Er zündet sich ne Fluppe an, um sich erst mal nach dieser unheimlichen Begegnung zu beruhigen. Seine Ungeduld auf uns wird immer größer. Wo bleiben bloß Eva und ich?

Leider ist es für Eva und mich nicht ganz so einfach, ins Niemandsland zu kommen, denn die Straßen in Altenessen sind verstopft. Auch auf der Stauderstraße werden wir durch zahlreiche rote Ampeln und verstrahlte Corsa-Fahrer ausgebremst. Eva kriegt dat Brechen, genau wie Clio und ich. Zu allem Überfluss bremst uns auch noch ein Leichenwagen mit nem irre grinsenden Fahrer aus, der einfach nach links in eine Seitenstraße abbiegt, obwohl er gar keine Vorfahrt hat. Ich lege ne Vollbremsung hin. Eva wirft LSD ein und knurrt "Halla!". Clio hupt wütend, doch der Leichenwagenfahrer nimmt keine Notiz von uns.

Nach qualvollen Minuten ist es uns gelungen, von der Stauderstraße nach links in die Emscherstraße abzubiegen. Dort rollt der Verkehr wenigstens wieder. Von einem Schrottplatz wabern untote Seelen von schrottreifen Autos über die Straße und rufen "Hoho, meine arme Seele!" Jetzt brauche auch ich LSD.

Weitere drei Minuten später gabeln wir den nassen, frustrierten Stinki nebst seiner Badepuppe und Zubehör im Niemandsland auf. Er winkt uns erleichtert zu und lässt sich erleichtert auf den Rücksitz meines Clio plumpsen, Bethany mit Quietscheentchen und Badeschwamm neben sich. Ich biete ihm auch ne Portion LSD an, die er auch dankbar annimmt - Autoklau, Bedrohung mit ner Schusswaffe, Regen und ein irre grinsender Leichenwagenfahrer...das hält selbst Stinki nicht aus :o).

Happy End!!

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