Mittwoch, 14. Dezember 2011

Fragwürdige Weihnachtsgeschenke

Alle Jahre wieder - eigentlich ist es traurig, aber sowohl in Sendungen wie "Tiere suchen ein Zuhause" als auch in Reportagen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Haustiere aller Art kein Weihnachtsgeschenk sind, das man mal eben so aus ner Laune heraus kauft. Alle Jahre wieder haben die Tierheim-Mitarbeiter nach den Feiertagen genug zu tun mit nun nicht mehr erwünschten Weihnachtsgeschenken in Gestalt von Hunden, Katzen, Kleintieren und Ziervögeln; vielfach, weil manchen Schwachmaten nicht bewusst ist, dass auch kleine Tiere wie Hamster oder Mäuse ein wenig Arbeit machen bzw. dass gerade junge Tiere nicht immer auf Knopfdruck funktionieren wie ein Laptop oder ein Fernseher und auch schon mal ein Pfützchen in der Wohnung hinterlassen, wenn sie noch nicht stubenrein sind.

Bevor ich mir ein Tier anschaffe, sollte ich erst mal Überlegungen anstellen, ob das Tier zu mir und meiner Lebens- und Familiensituation passt. Abgesehen davon, dass Hamster natürlich relativ zerbrechlich sind und gerade Zwerghamster nicht in die Hände von kleinen Kindern gehören, sollte ich mir bewusst sein, dass der Hamster erst munter wird, wenn die Kleinen schon bald ins Bett müssen; gleichwohl ist er eher ein Tier zum Beobachten als zum Streicheln. Und wenn ich dann immer diese hysterischen Eltern erlebe, die ihren Blagen keine Erziehung mit auf den Weg geben...die geben dann, wenn das Tier gebissen, geschnappt oder gekratzt hat, das Haustier gerne heulend im Tierheim ab, weil es angeblich böse ist und ihr missratenes Ätz-Blag töten wollte - fragen sich diese Schwachmaten eigentlich mal, ob ihre Blagen nicht was dazu beigetragen haben, dass ein Tier geschnappt oder gekratzt hat? Selbst ein friedfertiges, spielfreudiges Tier flippt irgendwann mal aus, wenn die Kinder es einfach nicht in Ruhe lassen, ihm an den Ohren ziehen oder was auch immer. Rücksichtnahme auf Tiere kann man auch schon kleinen Kindern vermitteln - da viele Eltern aber schon mit der Erziehung ihres Nachwuchses und sich selbst total überfordert sind, sind sie es bei Haustieren noch viel mehr, denn gerade Hunde brauchen natürlich eine konsequente Erziehung und da hapert's bei vielen.

Und wenn ich mir ein Tier anschaffe - egal, ob es ein Hamster, ein Hund oder ein Wellensittich ist - sollte mir auch klar sein, dass Tiere Lebewesen mit eigenem Charakter und Macken sind und eben nicht auf Knopfdruck funktionieren bzw. auch gewisse Ansprüche stellen an Pflege, Haltung und Zuwendung. Solche vermeintlich "tierlieben" Menschen *kotz*, die ein Tier eher als an- und abschaltbaren Vergnügungssklaven sehen, sollten sich lieber zu Weihnachten ne gute Portion gesunden Menschenverstand und Herz schenken anstatt dafür zu sorgen, dass das nächste Tier im Tierheim oder sogar im Mülleimer entsorgt wird.

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