Donnerstag, 15. Dezember 2011

Mal wieder was Nettes im Radio

Als ich vorhin auf die A52 nach Düsseldorf auffuhr, spielten sie endlich mal wieder einen coolen Song, der zum Träumen einlud und mehr als angenehm aus diesem pseudobedeutungsschwangeren Einheitsgejaule rausstach - "Nothing else matters" von Metallica. Darüber habe ich mich nicht nur als Fan der Band gefreut, sondern auch, weil es grundsätzlich eine der schönsten Balladen mit Tiefgang ist - was man von dem Gejaule von Adele und anderen Trällerelsen leider nicht behaupten kann. Ich kenne etliche Nicht-Metaller wie z. B. Uli, die den Titel auch sehr mögen.

Ansonsten lief natürlich wieder nur bis auf diese erfreuliche Ausnahme der ewig gleiche Driss - Bruno Mars, Red Hot Chili Peppers (und dann auch noch derselbe Titel, erst auf EinsLive, dann auf WDR2 - selten kreativ, wirklich)...bei Metallica habe ich natürlich den Lautstärkeregler nach oben gedreht und mitgesungen. Clio - der gestern Abend übrigens einen 7er pulverisiert hat, weil er ihn überholt hat, hihi - schwenkte Wunderkerzen dazu. Leider sind die ganzen Hard n Heavy-Klassiker, die man sonst schon mal hört (AC/DCs Hells Bells oder Highway to Hell, I was made for lovin' you von Kiss usw.) aber derzeit immer noch im Hintertreffen - da Weihnachten ja total rührselig und kommerzialisiert ist, darf man da natürlich nix Rockiges spielen, sondern nur Trällerelsen-Einheitsgedudel, und das bitte noch fünf Mal pro Tag *stöhn*. Meiner Meinung nach wurde Metallica heute früh aber auch nur gespielt, weil sich ein Kegelclub aus Stoppenberg den Titel gewünscht hatte, denn der Club hatte für die Aktion Lichtblicke netterweise einen Betrag von weit über 300 Euro gespendet bzw. beim Benefiz-Kegeln zusammen bekommen. Ich glaube, wenn das nicht gewesen wäre, hätten wir heute noch nicht mal "Nothing Else Matters" zu hören bekommen.

Bei dem ganzen Gedudel, das einem dann noch als der ultimative letzte Schrei verkauft werden soll, fällt mir immer ein Klassiker von den Ärzten ein - "Radio brennt", denn da hat die Band auch mal den Trend zum Einheitsbrei im Radio aufgegriffen, allerdings schon Ende der 80er. Allerdings kann ich mir Falco, Madonna und Chris de Burgh, die in dem Text beispielhaft genannt werden, wesentlich besser dreimal am Tag anhören als die ganzen Trällerelsen mit ihrem Einheits-Gedudel und ihren Kinderliedchen.

Gestern Abend haben sie ja wenigstens mal von David Bowie "Let's dance" gebracht, was mich ja schon beinahe erstaunt hat, dass man so einen fetzigen Song zu Weihnachten im Radio auch mal präsentiert bekommt. Ansonsten fühlte ich mich zum gefühlten Millionsten Mal von Coldplay, Sunrise Avenue und Adele gemartert *kill*. Clio fragte sich nicht zum ersten Mal, wie kreativ die Programmverantwortlichen beim Radio eigentlich sind. Selbst im Jahr 2011 sind wesentlich bessere Titel veröffentlicht worden als der Scheiß von den vorgenannten Bands bzw. der Sängerin - "Higher" von Taio Cruz feat. Kylie Minogue, "On the floor" von Pitbull feat. Jennifer Lopez...ach nee, fetzige Disco-Musik passt ja nicht zur weihnachtlichen, pseudoschwülstigen Depression. Ich mag den Song "Geboren um zu leben" von Unheilig zwar ganz gerne, aber das bedeutet nicht, dass ich ihn auf zwei verschiedenen Sendern im Abstand von zehn Minuten zweimal hören muss - aber immerhin passt er zur weihnachtlichen Depression, da er ja wirklich traurig ist.

Keine Kommentare: