Auf Bitten bzw. persönliche Nachricht eine meiner Followerinnen auf Twitter habe ich mich unter dem Blog Lesezeit eingeloggt, der jede Menge Rezensionen und natürlich auch persönliche Empfehlungen der beiden Blog-Autorinnen enthält. Gut und interessant geschrieben sind die Rezensionen, die ich bis dato gelesen habe, auf jeden Fall.
Für das Schreiben ist das Lesen auf jeden Fall wichtig, wobei aber leider bei vielen Medien, die nix mit gedruckten Büchern zu tun haben, leider auffällt, dass Lesen nicht mehr in allen Fällen bildet bzw. manche Schreiberlinge entweder einen schlechten, bisweilen populistischen Stil an den Tag legen oder aber auch, dass die deutsche Sprache immer mehr irgendwelchem SEO Content oder Denglisch angepasst werden soll. Klar, Tippfehler können passieren, denn niemand ist perfekt, aber manches mutet einfach nur noch total bescheuert an - weil Lektoren vielfach eingespart werden, kommen dann auch Stellenanzeigen zustande, in der ein Vorstand mit Glied gesucht wird, hahaha!!
Es hat auch nix mit gutem Stil zu tun, wenn jemand in dem Stil schreibt, in dem er auch seine Fans und Freunde auf Facebook oder in einem anderen sozialen Netzwerk kontaktiert - und schon gar nicht, wenn es sich um ein Fachbuch handelt, das doch eine gewisse Seriosität und Fakten vermitteln soll. Interessanterweise wird aber vielfach den Leuten, die noch auf einen guten Stil und fundierten Inhalt Wert legen, oft von manchen Leuten bescheinigt, dass man an ihrer Kommunikationsfähigkeit zweifelt - klar, richtiges Deutsch und seriöses Auftreten hindern ja auch an krummen Machenschaften, weil jemand, der halbwegs intelligent ist, so nen Scheiß gar nicht mitmachen würde. Umgekehrt beklagen sich viele Firmen, dass ihre Geschäftskorrespondenz und Homepage vor Fehlern nur so wimmelt - hm, auch da sollte man vielleicht jemanden mit beschäftigen, der des Deutschen mächtig ist und der auch noch inhaltslose, marktschreierische Werbung von seriösen, gut gestalteten Inhalten, die an für sich Werbung genug sind, voneinander unterscheiden kann.
Bei belletristischen Werken wiederum werden gerne sowohl von alteingesessenen als auch neuen Autoren gerne gängige Klischees bemüht, die sich am Mainstream orientieren - Anzugträger sind alle machtbesessen und in krumme (Sex-)Geschäfte verwickelt (das trifft sicherlich auf ne Reihe von Menschen dieser Spezies zu, aber doch nicht auf alle), Obdachlose lungern wirklich immer an Bahnhöfen rum (wobei damit eigentlich keine Obdachlosen, sondern Nichtsesshafte gemeint sind) und Frauen bleiben nur bei ihren Männern, weil der Kohle hat und nicht, weil sie ihn so lieben. Herzlichen Dank für nicht vorhandenen Unterhaltungswert und das hundertfache Widerkäuen von Klischees. Natürlich gibt's solche Phänomene, keine Frage, aber manches wirkt doch arg bemüht, konstruiert und einfallslos.
Auch das Thema Homosexualität - speziell weibliche Homosexualität - wird mittlerweile geradezu inflationär verwendet. Es ist zwar gut, dass Homosexualität nicht länger ein Tabu-Thema ist und auch offen in Büchern bzw. Filmen aufgegriffen wird, aber manchmal bekommt man eher den Eindruck, es geht gar nicht so sehr um die sexuelle Orientierung an sich bzw. wenn ein Mann sich in einen Mann verliebt/eine Frau in eine Frau, sondern eher darum, dass es von den Boulevard-Medien als Trend hochstilisiert wird, wenn jemand homoerotische Erfahrungen gemacht hat, obwohl er hetero ist - deshalb wird es auch gerne aufgegriffen, wenn irgendne B-Promi-Tussi mit ner anderen Frau rummacht, obwohl sie auf Männer steht. Das hat nix mit Gefühl oder sexueller Orientierung zu tun, sondern mit Oberflächlichkeit und vermeintlicher Trendsetterei. Es wird eher der Eindruck erweckt, als wenn man seine Gefühle bzw. seine sexuelle Präferenz wechseln kann wie seine Unterhose, was aber schlichtweg falsch ist. Natürlich gibt es einen gewissen Prozentsatz in der Bevölkerung, der bi ist, aber wenn jemand nur mit ner gleichgeschlechtlichen Person rummacht, um in die Schlagzeilen zu kommen und zu zeigen, dass er überhaupt noch existent ist, weil es sonst nix Essentielles über ihn/sie zu berichten gibt, dann ist das einfach nur noch peinlich und billig.
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