Abgesehen von Trällerelsen wie Adele gibt's natürlich auch noch andere melodramatische Wasserwerfer, sogar unter den Bewerbern. Vorhin habe ich da erst einen interessanten Beitrag unter careerbuilder.de entdeckt - ein Bewerber fing bei der Frage an zu weinen, ob er gut hergefunden habe (oooops...melodramatischer geht's ja kaum), der andere wollte seinen Gesprächspartner lieber küssen anstatt ihm die Hand zu geben (Schleimer), der Dritte nöhlte rum, weil er keine Partnerin hat (das tut mir aber leid). Wie schön, als Jammerlappen und Heulboje hat man ja richtig gute Chancen auf den Job :o) - von den Bewerbern ist natürlich keiner eingestellt worden. Ehrlich gesagt möchte ich auch weder Heulbojen noch Jammerlappen um mich rum haben. Vielleicht haben solche Kandidaten mehr Chancen am Theater in melodramatischen Stücken...?!
Interessanterweise muss jemand die melodramatischen Wasserwerfer ja erst mal anhand ihrer Unterlagen eingeladen haben - na, auf dem Papier wird wohl kaum stehen, dass sie an Melodramatik und Jammerlappen-Getue kaum noch zu überbieten sind, aber vermutlich haben sie mit irgendnem 08/15-Geschreibe überzeugt. Schade für die, die sich zwar auf dem Papier nicht so gut verkaufen können bzw. die das zwar prinzipiell können, aber die öfter leider mal Arbeitgeber anschreiben, die nur typischen, biegbaren Mainstream wollen, dass dann solchen Kandidaten der Vorzug gegeben wird. Oft kann man aber vom Instinkt her bzw. mit einem bisschen gesunden Menschenverstand schon merken, dass sich da ne äußerlich genormte Flachpfeife bewirbt, aber es wird ja vielmehr der Eindruck erweckt, als wenn Personalarbeit ne hochkomplexe Wissenschaft sei, in der Menschenkenntnis, gesunder Menschenverstand und Intuition nix verloren haben. Wenn man sich dann aber die teilweise grottenschlechten, standardisierten Absagen von manchen Personalern anguckt, kommt man recht schnell zu dem Ergebnis, dass Personalwirtschaft künstlich zu ner Wissenschaft hochstilisiert wird, um irgendwelchen mainstreamtauglichen Zombies ein unangemessenes Gefühl der eigenen Wichtigkeit zu geben.
Bild.de labert wieder so nen Stuss, dass Karriere auch von der Schönheit abhängt. Das mag in manchen Branchen und Unternehmen sicherlich zutreffen, aber wenn es nur nach Äußerlichkeiten ginge, dann dürften manche gar nicht in führenden Positionen sitzen - oder gilt dann da das Motto "Erfolg macht sexy"? Außerdem liegt Schönheit auch immer im Auge des Betrachters - wo der Eine sagt "Hübscher Mann/Hübsche Frau", sagt der Nächste "Och nöööö! Der/die geht ja gar nicht." Bild Dir Deine Meinung - aber besser nicht anhand von bild.de.
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