Freitag, 18. Juli 2014

Gestern auf Google + gelesen :o))

Im konkreten Fall ging es um eine Mathearbeit für eine 2. Grundschulklasse aus dem Jahr 1994, wobei ich sagen muss, dass das betreffende Kind die gestellten Aufgaben zwar mathematisch nicht korrekt, aber ansonsten durchaus richtig beantwortet hat, hihi.

Aufgabe 1:
Lisa bekommt von ihrem Opa 5 DM. Ihr Bruder legt 2,50 DM seines Taschengeldes drauf. Ihr Vater verdoppelt das Ganze. Was hat Lisa jetzt?

Antwort des Kindes: Lisa hat eine sehr großzügige Familie. :o)))

Okay, der Lehrer wollte jetzt die Antwort "15 DM" lesen, weil es ja ne Mathearbeit war, und doch hat das Kind Recht, denn es ist doch sehr großzügig vom Opa, seiner Enkelin Geld zu geben, der Bruder opfert sogar sein Taschengeld und dann verdoppelt der Vater das Ganze auch noch. Da kann man doch echt von Großzügigkeit sprechen.

Aufgabe 2:
Tim hat 32 Schokoriegel gebunkert. Er isst 25. Was hat Tim jetzt?

Antwort des Kindes: Diabetes. Tim hat jetzt Diabetes. *gacker*

Okay, die korrekte mathematische Antwort hätte 7 gelautet, aber ganz Unrecht hat das offenbar gesundheitsbewusst erzogene Kind nun auch nicht mit seiner Antwort. Von einer einzigen Schoko-Orgie wird Tim zwar nicht gleich einen Diabetes entwickeln, aber wenn er das praktisch täglich tun würde, stünden die Chancen auf einen Diabetes wohl doch ganz gut :o).

Allerdings lassen die Formulierungen der Aufgabenstellungen streng genommen auch ein wenig Raum für Interpretationen. Die erste Aufgabe ist ja noch ganz gut formuliert, aber die zweite...das Wort "gebunkert" ist eigentlich eher Umgangssprache und gehört nicht in eine Mathearbeit für Zweitklässler. Früher hätte die Aufgabenstellung wohl eher so gelautet:

Tim hat 32 Schokoriegel gesammelt. Davon isst er 25. Wie viele Riegel hat Tim jetzt?

Na ja, wenigstens wurde bei den Aufgaben ja noch das Rechnen verlangt, was man manchen Kindern und ihren überbesorgten Eltern heute sicherlich auch nicht mehr zumuten könnte, denn solche komplexen Aufgabenstellungen würden manch ein Kind doch sicherlich überfordern und unter unangemessenen Leistungsdruck setzen :o). Heute könnte Aufgabe 2 so lauten:

Tim hat 32 Schokoriegel gebunkert. Davon isst er 25, sodass ihm jetzt noch 7 Riegel bleiben.

Unterstreiche das Wort "Schokoriegel" in blauer Farbe und diskutiere das Ergebnis mit deinem Tischnacharn oder deiner Tischnachbarin - bitte ohne Messer, Pistolen und anschließendes Cyber-Mobbing! :o)

Auch denke ich, dass diese Aufgabe heute keinen Zweitklässlern mehr gestellt würde, weil viel zu komplex - sowas wäre nach Meinung mancher Schmuse-Pädagogen frühestens in der achten Klasse Realschule oder Gymnasium angebracht *ironieoff*.

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