Samstag, 12. Juli 2014

Ich könnte kotzen...

Okay, die Sommerferien haben angefangen, aber das, was der Stellenmarkt derzeit her gibt, ist doch eher bescheiden. Das Vorstellungsgespräch gestern in Hattingen ist zwar gut gelaufen, aber das heißt ja nicht, dass ich weitere Bewerbungsaktivitäten einstellen werde, zumal ich noch gar nicht weiß, ob ich die Stelle bekomme.

Unter arbeitsagentur.de inserieren mal wieder die üblichen Verdächtigen, also Firmen, bei denen ich mich schon vor Wochen oder sogar Monaten beworben hatte, aber die es in unermesslicher Arroganz und/oder Überforderung noch nicht einmal für nötig gehalten haben, mir überhaupt irgendeine Antwort zu schicken. Offenbar legen manche Arbeitgeber keinen Wert auf kompetente, zuverlässige Mitarbeiterinnen und stehen eher auf negative Eigenwerbung, indem sie Bewerbungen gar nicht erst beantworten. Es gibt nämlich schon seit Jahren eine Reihe von Betrieben, wo ich jedem von einer Bewerbung abrate, weil die eh nie antworten, nie eine ausgeschriebene Stelle besetzen oder überhaupt gar nicht erst auf Bewerbungen reagieren - da ist es vielen meiner ehemaligen Kunden in der Vergangenheit so gegangen wie mir jetzt auch.

Am 4. Juli hätte ich ja auch ein Vorstellungsgespräch gehabt in Duisburg, und zwar bei einem ziemlich bekannten Seminaranbieter. Als ich den Termin zugesagt habe, konnte ich ja noch nicht ahnen, dass ich einen Tag vorher ins Krankenhaus komme. Da ich es blöd finde, ohne Angabe von Gründen nicht zu vereinbarten Gesprächsterminen zu erscheinen und ich mich nicht in die Reihe der Bewerber einreihen möchte, die einfach ohne Angabe von Gründen bzw. vorherige Absage nicht zum Vorstellungsgespräch erscheinen, habe ich meine Mom gebeten, den Termin für mich abzusagen, denn der E-Mail des Stellenanbieters war netterweise eine Telefonnummer beigefügt, unter der der vermeintliche Arbeitgeber angeblich erreichbar war. Ich hätte zwar auch selbst absagen können, aber auf der Stroke Unit darf man ja wegen der Überwachungsmonitore nicht mit dem Handy telefonieren, deshalb wollte meine Mom das netterweise für mich übernehmen. Leider war es jedoch nicht möglich, den Termin für das Vorstellungsgespräch abzusagen, denn am 4. Juli bekam meine Mom stets die Ansage "Diese Rufnummer ist uns nicht bekannt. Bitte rufen Sie die Auskunft an." und auch am 7. Juli, als sowohl meine Mom als auch ich unter der angegebenen Rufnummer versucht haben, jemanden zu erreichen, kam stets die Ansage "Diese Rufnummer ist nicht geschaltet.". Tja, das macht dann wohl einen alles andere als seriösen Eindruck, denn wenn schon in E-Mail-Signaturen unbekannte bzw. nicht geschaltete Telefonnummern angegeben werden, sagt das schon ziemlich viel über den Stellenanbieter aus, nämlich ziemlich viel Schlechtes. Es kam ja noch nicht mal eine E-Mail mit dem Text, dass man von meinem Desinteresse an der Stelle ausgeht, weil ich nicht zum Gespräch erschienen bin. Da kann ich wohl froh sein, mir den Weg nach Duisburg nicht gemacht zu haben. Meinen Arbeitsvermittler auf der Arbeitsagentur habe ich auch schon darüber informiert.

Diese Anzeige hatte ich aus dem Borbeck Kurier. Da ich bei der Zeitung leider öfter die Erfahrung gemacht habe, dass Bewerbungen gar nicht beantwortet werden oder dann sowas passiert wie oben beschrieben, werde ich wohl demnächst von Bewerbungen auf Annoncen aus dieser Zeitung Abstand nehmen. Für die Stellenanbieter kann der Borbeck Kurier selbst natürlich nix, aber die mangelnde Seriosität und die generelle Unzuverlässigkeit von Unternehmen, die in den Essener Stadtanzeigern inserieren anstatt in der WAZ/NRZ, ist mir schon öfter aufgefallen.

Vor dem Hintergrund könnte ich auch immer bei dem Geschreibsel von so genannten Personalberatern kotzen, die in Zeitungen und im Internet über unzuverlässige Bewerber mit merkwürdigem Benehmen herziehen. Klar gibt es solche Bewerber, das stelle ich gar nicht in Abrede, denn bei Oscar Winzen habe ich selbst auch eine Reihe merkwürdiger Bewerber kennen gelernt, aber die andere Seite - also die unzuverlässigen Arbeitgeber mit ihren ganzen Macken - die wird von solchen so genannten Personalfachleuten nie erwähnt, da sind es immer nur die bösen Bewerber, die sich ins falsche Licht setzen und sich total daneben benehmen. Schade eigentlich...

Keine Kommentare: