Mittwoch, 25. Juni 2014

Jeder Jeck ist anders - auch medizinisch

Ich hatte gerade mal das Thema "Marcumar und Schmerzmittel", insbesondere Novaminsulfon, gegoogelt. Allgemein hat da wohl kaum jemand einen Anstieg seines INR beobachtet, aber dafür berichtete eine Patientin, dass bei ihr nach der Einnahme von Paracetamol die Blutgerinnung vollkommen aus dem Ruder gelaufen sei. Daran sieht man, dass das bei jedem Patienten unterschiedlich ist - einige haben keine Probleme mit der Kombination Marcumar/Novaminsulfon, ich dagegen offenbar schon. Dafür habe ich keine Probleme mit der Kombi Marcumar/Paracetamol, während bei anderen dann die Blutgerinnung aus dem Ruder gelaufen ist. Daran sieht man schon, dass jeder Jeck anders ist :o).

Für gefährlich halte ich allerdings den Tipp eines selbst ernannten Experten (der aber offenbar vom Portal gelöscht wurde), zu hohe INR-Werte durch den exzessiven Konsum von Vitamin K-haltigen Lebensmitteln wie etwa Broccoli, Spinat, Rosenkohl, Sauerkraut etc. aufzufangen. Auch bei Lebensmitteln gilt: Die haben nicht bei jedem Marcumar-Patienten dieselbe Wirkung, zumal man ja auch unter Marcumar auf eine ausgewogene Ernährung inklusive Obst und Gemüse achten soll. Unabhängig davon halte ich es aber für gefährlich, mit einer spontanen "Übertreibung" beim Verzehr von Vitamin K-haltigen Lebensmitteln den INR wieder in den therapeutischen Bereich bringen zu wollen. Wenn der INR wesentlich zu hoch ist und nicht mehr zu stoppende Blutungen einsetzen, ist das Aufsuchen eines Arztes oder Krankenhauses die einzig richtige Entscheidung. Der Arzt kann dann in leichteren Fällen Konakion geben, bei massiven Blutungen müssen jedoch Gerinnungsfaktoren (PPSB) gespritzt werden, dann aber in Kombination mit Heparin, damit aus der massiven Blutung kein massives Blutgerinnsel wird. Exzessiv Sauerkraut essen und dabei verbluten, halte ich für die weitaus schlechtere Alternative zum Arztbesuch :o).

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