Mittwoch, 22. Februar 2012

Sparen am falschen Ende

An der Essener Frida-Levy-Gesamtschule gibt es eine Mitarbeiterin, die die Sauberkeit der Toiletten regelmäßig kontrolliert - seitdem gibt es weniger Vandalismus und unhygienische Zustände auf den stillen Örtchen an der Schule. Allerdings ist fraglich, wie lange die Leistung der Dame noch bezahlt werden kann. An anderen Schulen und wohl auch in anderen Schulen im Land, wie auch beim Karnevalsumzug in Köln deutlich wurde, steht eine solche Mitarbeiterin wohl gar nicht zur Verfügung - während also Kinder auf nicht gereinigte, teilweise auch nicht funktionierende Klos gehen sollen und lieber den ganzen Schultag über einhalten, um zuhause pullern zu gehen, ist aber offenbar noch genug Kohle für irgendwelche Leuchtturmprojekte da (in Köln geht es wohl um eine noch zu bauende Oper, während die Schüler der Stadt auf schlecht gereinigte und gewartete Klos gehen müssen). Auch wenn versucht wird, die Leute zum Kinder kriegen zu bewegen - ggf. noch mit einer Abgabe für Kinderlose - sieht man aber an dieser Haltung, was den Politikern in diesem Land unsere Kinder wert sind: nämlich nix. An der Bildung wird immer mehr gespart, an sanitären und kulturellen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche auch - und das soll dann ein Anreiz sein, auch noch Kinder in die Welt zu setzen?!

Wie eine OECD-Studie festgestellt hat, sind gerade in Deutschland Kinder ein besonders hohes Armutsrisiko - traurig, aber wahr. Normalerweise sind Kinder die Zukunft und nicht nur zukünftiges Stimmvieh, aber in Deutschland werden Kinder durch die nicht vorhandene Sozialpolitik immer weiter abgewertet, denn erst mal kosten die kleinen Wesen ja, bevor sie dem Staat irgendwas als Arbeitnehmer und Wähler einbringen. Armes Deutschland!

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