Samstag, 4. Februar 2012

Spaziergänge mit den Männergärtnerinnen

Angesichts des derzeit sonnigen, aber bitterkalten Wetters gehen die Männergärtnerinnen Steffi und Alex mit ihren Schützlingen im Schlosspark spazieren. Klein-Aaron ist natürlich besonders warm eingepackt, was bei Temperaturen von minus 8°C auch viel Sinn macht.

Der Charmin Bear nöhlt angesichts der Eiseskälte rum und wartet auf den Frühling, wobei die ersten Frühlingsboten, die sich gerade aus der Erde recken, natürlich noch keine weitere Entwicklung unternehmen, weil es fürs Blühen natürlich viel zu kalt ist. Um den Frühlingsboten etwas Gutes zu tun, bedeckt er sie leicht mit Charmin-Toilettenpapier, damit sie nicht frieren. Die Blumen bzw. das, woraus mal welche werden sollen, wissen nicht, ob sie das jetzt gut finden sollen oder nicht. Eine Hyazinthe im Frühstadium zeigt dem Charmin Bear nen Vogel.

Timo hat seinen Kopf besonders gut eingepackt, damit seine Vokuhilas nicht vereisen. Thomas will doch glattweg auf den Teich, der mittlerweile zugefroren ist, doch seine Männergärtnerinnen hindern ihn natürlich daran, denn es ist kaum davon auszugehen, dass die Eisdecke jetzt schon trägt. Die Enten quaken genervt wie zur Bestätigung. Thomas dreht ne Pirouette und stolpert fast über einen verfrühten Krokus, der ihm drohend die Faust zeigt. Erpel Dieter watschelt mit Fluppe im Schnabel an ihm vorbei und grummelt: "Du bist bestusst!" Thomas findet das auch nicht gerade witzig.

Thorsten und der Stationsarzt versuchen, im Sandkasten auf dem Spielplatz am Teich im neuen Teil des Schlossparks zu spielen, aber leider ist der Sand auch total vereist. Thorsten lacht hämisch, als er unter einer dicken Eisscholle doch ein wenig Sand abgreifen kann, den er zum Stationsarzt rüber wirft. Der findet Thorstens Aktion natürlich total bescheuert und zückt abermals seine Nadel, um Thorsten z stechen. Männergärtnerin Alex muss mal wieder schlichten. Steffi gibt ihrem Sohn etwas zu trinken. Aaron brabbelt vergnügt in seinem Kinderwagen. Thomas gesellt sich zu den beiden großen Kindern und schlägt vor, dass man doch die lange Röhrenrutsche nutzen könne. Alex und Steffi legen Protest ein, da sie befürchten, dass sich ihre Schützlinge die Blase erkälten bzw. überhaupt nicht durch die für Kinder gedachte Röhre passen, aber die drei Männer stürmen los und rennen den kleinen Hügel hinauf. Alex will hinterher hechten, doch sie stolpert über Ente Marianne und ihre Küken, wobei sich zum Glück weder Mensch noch Tier verletzen. Ente Marianne quakt genervt und gibt ihrem Gelege ein Zeichen, ihr zu folgen, sodass die kleinen flauschigen Küken über Alex' Schuhe hinweg trappsen. Erpel Dieter bildet das Schlusslicht und grummelt: "Du bist bestusst!", während er Rauchwölkchen in die kalte Mittagsluft pustet. Steffi hilft ihrer Freundin auf.

Während Alex' unfreiwilligem Bauchflatscher ist es natürlich passiert: Thorsten, der Stationsarzt, sein Namensvetter Christoph und Thomas haben entgegen der Anweisung ihrer Männergärtnerin die Röhrenrutsche benutzt - und obwohl drei der vier Herren schlank bis sehr schlank sind, sind alle vier in der Röhre stecken geblieben, sodass es für sie weder Vor noch Zurück gibt. Steffi und Alex stöhnen genervt, während der Charmin Bear netterweise sein Handy zückt und die Feuerwehr anruft. Zum Glück ist die Feuerwache an der Wüstenhöferstraße kaum mehr als fünf Minuten entfernt. Timo, der bis dato die Wasservögel auf dem Teich besprochen hatte, bezeichnet die vier Verunfallten als Ottos.

Nun ist das Gejammer in der Röhre aber groß. Thomas, der als Letzter rutschen wollte, fühlt sich in seinen eigenen Geburtsvorgang zurück versetzt, obwohl er an den natürlich keine Erinnerungen haben kann. Christoph flucht, denn ab und zu tritt Thomas ihm unfreiwillig auf den Kopf. Der Stationsarzt jammert dumpf aus der Röhre, dass er ne Nierenbeckenentzündung befürchtet, weil natürlich alles unterkühlt wird. Alex bietet ihm an, sein Würstchen wieder anzuwärmen, was für einen unartikulierten Laut aus der Röhre sorgt - ob das Angst oder Leidenschaft ist, lässt sich nicht so genau feststellen. Steffi macht das betretene Gesicht, während Thomas nach Alex jammert. Thorsten meckert in der Röhre rum - einmal weil Alex das zweideutige Angebot dem Arzt und nicht ihm gemacht hat und auch, weil seine Füße und Unterschenkel draußen in der Eiseskälte hängen, der Rest von ihm aber noch in der Röhre fest hängt. Alex packt ihm freundlich an die Füße, damit wenigstens die nicht total auskühlen. Thorsten stellt kichernd fest, dass weiter oben mehr Leben in seinem Körper ist als in seinen Füßen. Steffi macht erneut das betretene Gesicht, während Alex breit grinst. Der Stationsarzt nörgelt, dass Thorsten froh sein kann, dass er ihn jetzt nicht pieksen kann. Thorsten lacht trotz der Notlage dreckig. Der Charmin Bear bespricht lieber eine verfrühte Ansammlung von Frühlingsblumen, die vermutlich mal Tulpen werden wollen, denn ihm ist das alles zu sexistisch. Thomas stellt fest, dass der Angstschweiß zwar Pfützchen unter seinem Po verursacht, die aber sofort wieder zu Eis gefrieren. Christoph kommentiert dies mit den Worten "Halt die Klappe und stirb wie ein Mann!" Aaron brabbelt vergnügt vor sich hin.

Nach einer qualvoll langen Viertelstunde, die Steffi, Alex und dem Charmin Bear aber mindestens wie zwei Stunden vorkommen, erscheint endlich die Feuerwehr mit schwerem Gerät, um die Herren aus ihrer misslichen Lage zu schneiden und zu schweißen. Thomas erblickt als Erster wieder den blauen Himmel und faselt was von einer Kaiserschnittgeburt, sodass sich zwei Feuerwehrmänner nur noch entgeistert anstarren können und sich an die Stirn tippen. Als Nächstes stehen Christoph und Christoph wieder im strahlenden, aber kalten Sonnenschein, Thorsten folgt zum Schluss. Bevor es zurück zum Männergarten geht, entschuldigen sich die Männergärtnerinnen bei den Feuerwehrleuten für ihre großen Kinder und falten die vier leichtsinnigen Männergartenkinder anschließend gehörig zusammen. Die Vorlesestunde auf der Kuschelmatte mit Alex ist für heute jedenfalls gestrichen!   

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