In Bezug auf meinen gestrigen Post zu Schmähkritiken auf Bewertungsportalen aller Art zu Produkten, Ärzten usw. fallen mir da auch einige fragwürdige Nebenjobangebote ein, die mir mal per Mail ins Haus geflattert sind. Ich wurde von einem Unternehmen ersucht, ihre Produkte im Internet zu bewerten und hätte dafür auch Kohle bekommen; vermutlich auf 400 Euro-Basis.
Ich habe solche Angebote nie angenommen und würde sie auch nie annehmen - egal, ob mir das einer als Nebenjob oder als Hauptjob anbietet - denn wenn ich etwas schreibe, möchte ich unabhängig in meiner Meinung bleiben und nicht den Eindruck vermitteln, dass ich Produkte aus dem Hause XY grundsätzlich gut darstelle, auch wenn ich genau weiß, dass das möglicherweise gar nicht stimmt bzw. ich das Produkt noch nicht mal selbst getestet habe. Ich glaube kaum, dass negative Kritiken auf der jeweiligen Homepage stehen bleiben würden - und wenn, höchstens vereinzelt und ziemlich verhalten, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass nur positive Statements akzeptiert werden. Soviel Geld könnte mir kein Unternehmen der Welt zahlen, um damit meine gute Meinung dauerhaft zu kaufen. Es heißt zwar immer, dass jeder Mensch seinen Preis hat, aber selbst für 1 Mio. Euro im Jahr und nen niegelnagelneuen 6er oben drauf würde ich das nicht machen. Korrumpieren lassen können sich andere, wenn sie so wenig Selbstachtung und Rückgrat haben.
Da mir einige Menschen aus früheren Zeiten bekannt sind, die z. B. für Amazon Produkte bewerten und sich da in aller Regel auch positive Statements finden, kann getrost davon ausgegangen werden, dass da vor Online-Stellung der Beurteilung auch immer noch ein professioneller Lektor drüber guckt, damit die Meinung nicht zu schlecht ausfällt und da kein grottenschlechtes Deutsch steht. Es fällt schon auf, dass manche "Produkttester", von denen man weiß, dass sie normalerweise nicht in der Lage sind, fehlerfreies Deutsch zu schreiben - und damit meine ich jetzt keinesfalls unsere ausländischen Mitbürger, die das manchmal sogar besser können als viele Deutsche - da plötzlich Statements in gestochenstem Deutsch abgeben. Da kann also nur ein Lektor/Zensor am Werk sein.
Für Amazon.de würde ich ohnehin nicht tätig werden, denn die stellen ja ohne jeden Grund wie z. B. ne projektbezogene Befristung Menschen grundsätzlich nur befristet zu nicht gerade guten Konditionen ein - ganz so egal, wo meine Kohle her kommt, ist es mir nämlich nicht. Einen stichhaltigen Grund, warum es in dem Laden nur befristete Arbeitsverträge gibt, hat das Unternehmen nicht, denn kein zeitlich befristetes Projekt zwingt sie dazu, Arbeitnehmer nur befristet einzustellen. Das sehen wohl viele andere ähnlich, deshalb haben da wohl etliche Leute nach Bekanntwerden dieser Geschäftspolitik ihre Kundenkonten löschen lassen. Auch so kann man nem Unternehmen zeigen, was man von ihm und seinem Umgang mit Menschen hält. Deshalb werden meine Bücher mittlerweile auch über andere Online-Shops oder Präsenzbuchhandlungen gekauft und seltener über Amazon.
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