Gestern war ich mal wieder in der Pottgezwitscher-Zeitung vertreten, u. a. mit surrealen Träumen bei abnehmendem Mond und zwei Blog-Einträgen zu Quietscheentchen. Vielen Dank dafür!
Ansonsten gab es da noch nen Eintrag unter bild.de - wovon ich ja eigentlich nicht allzu viel halte - über einen Zugbegleiter, der von seinem Arbeitgeber strafversetzt wurde, weil er einem Fahrgast das Urinieren in einen Abfalleimer der 1. Klasse erlaubt hat. Das zuständige Arbeitsgericht hat dem Arbeitnehmer Recht gegeben, wobei ich mich aber frage, wie verstrahlt man als Zugbegleiter sein muss, um jemandem das öffentliche Rumstrullern in einem Abfalleimer zu gestatten. Gut, Männer müssen beim Pullern nur ihren Dödel aus der Hose holen und im Gegensatz zu Frauen nicht das Röckchen heben bzw. die Hosen runter lassen, aber schöner wird es dadurch auch nicht. Vermutlich steht der Zugbegleiter auf den Erziehungsstil Laissez-faire - "Ach, Marvin, hast du mit der Billardkugel nach dem Opa geworfen? Du hättest ihn ja wenigstens vorher um Erlaubnis fragen können..." oder wenn sich Fahrgäste über ein nicht erzogenes Kind beschweren, dass sie bespuckt, beschimpft und seinen Müll quer durch den Zug wirft, sagt er bestimmt mit nachsichtigem Lächeln: "Ach, das Kind wird halt antiautoritär erzogen - und es ist doch noch ein kleines Kind...!" Kein Wunder, dass bei manchen das Benehmen immer mehr nachlässt - wenn schon Zugbegleiter der Bahn das öffentliche Rumstrullern in Abfalleimer erlauben, muss es ja wohl in Ordnung sein. Der Erziehungsstil Laissez-faire kommt eher den Zombies zupass, die sich nur Kinder anschaffen, damit sie nicht arbeiten gehen müssen und/oder damit sie nen Abprellbock für ihre merkwürdigen Launen und Neurosen haben. "Wie - ich soll mein Kind auch noch erziehen? Nee, geht gar nicht, ich bin ja schon mit mir selbst und meiner nicht vorhandenen Fähigkeit, Artikel in Frauen-Zeitschriften zu buchstabieren, total überfordert, da kann man nicht auch noch von mir verlangen, mein Blag zu erziehen und mich mit ihm zu beschäftigen..."
Gut, die Strafversetzung ins Depot, um nachts Züge zu bewachen, ist schon hart und ne Abmahnung seitens des Arbeitgebers hätte da auch sicherlich gereicht, aber das Verhalten des Zugbegleiters ist trotzdem nicht nachzuvollziehen. Vielleicht, und die Hintergründe kennen wir ja nicht, da Bild öfter mal nur populistische Halbwahrheiten erzählt, hat er sich aber auch nicht mit dem Fahrgast mit Harndrang angelegt, weil er keinen Bock hatte, sich für nen Bruttolohn von ca. 1.500 bis 1.800 Euro von demjenigen beschimpfen, bespucken oder angreifen zu lassen, was man wiederum auch verstehen könnte. Prolls fahren nicht nur zweiter Klasse, Asis ohne Benehmen gibt's auch in Anzug und Krawatte in der ersten Klasse der Bahn.
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