Samstag, 26. November 2011

Gleich geht's zur Weihnachtsfeier

Da wir um 8.45 Uhr am Büro verabredet sind, bin ich schon entsprechend früh da, damit wir pünktlich Richtung Taunus starten können. Auf den Straßen war natürlich noch nicht soviel los, auf der Autobahn konnte ich sogar 170 km/h fahren und musste mich in Höhe der Anschlussstelle Ratingen-Tiefenbroich lediglich einem MG geschlagen geben, hihi. Clio hat es locker genommen, nachdem einige BMW ihm sogar respektvoll Platz gemacht haben :o).

An der Haltestelle Messe-Ost/Stockumer Kirchstraße bot mir ein junger Mann sogar an, mich auf seinem Job-Ticket mit in die Stadt zu nehmen; da er aber eher aussteigen musste als ich, habe ich mich sehr nett für das freundliche Angebot bedankt und musste mir trotzdem ein Ticket ziehen, aber trotzdem fand ich das Angebot sehr nett. Clio, der in etwa 30 m Entfernung am Fahrbahnrand steht, fand das auch freundlich und machte das Daumen hoch-Zeichen.

Gestern wurde Timo dank seines Kumpels Christoph einem Artikel habhaft, in dem irgendein Wirtschaftsbonze 7,50 Euro Mindestlohn als zu hoch empfand - bei 168 Arbeitsstunden im Monat entspräche das einem Bruttogehalt von 1.260 Euro; also einem Betrag, den viele Arbeitnehmer schon mindestens netto verdienen. Der nette Herr schlug 5,50 Euro/Stunde als Mindestlohn vor, was einem Bruttogehalt von 924 Euro entspräche. Timo hat dem Typen daraufhin eine nette Mail geschrieben und seine Befremdung über diese Denkweise ausgedrückt - er hat ihm vorgeschlagen, doch selbst für 5,50 Euro/Stunde arbeiten zu gehen und den Differenzbetrag von 336 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zu spenden. Ich fand Timos Mail voll gut, genau wie Marina. Klar, wenn ich ein Nettogehalt von mehr als 3.000 Euro jeden Monat zur Verfügung habe, kann ich auch große Töne spucken - allerdings kenne ich zum Glück sehr viele, die sehr gut verdienen oder verdient haben, und dieses Lohndumping trotzdem scheiße finden. Deshalb hat Timo auch Recht mit dem, was er schreibt - bevor ich von Ottonormalbürger verlange, für nen Hungerlohn arbeiten zu gehen, von dem derjenige dann auch noch alles selbst bezahlen soll, können die Großschnauzen mit den dicken Brieftaschen ja mal selbst anhand der Praxis versuchen, davon zu leben. 1.260 Euro bzw. 924  Euro brutto entspricht je nach Lohnsteuerklasse Nettogehältern von etwa 650 bis 900 Euro - und da möchte ich diese verwöhnten Sesselfurzer mal sehen, wenn sie davon leben sollten.

Vor allem: Je niedriger das Bruttogehalt, desto niedriger die Rentenbeiträge - und wenn dieser schlecht bezahlte Job irgendwann wegfällt und derjenige auf ALG I angewiesen ist, entspricht das nem Satz von 819 Euro bzw. 600,60 Euro. Da können die Leute direkt noch ergänzend Hartz IV dazu beantragen, was leider auch viele Arbeitnehmer in Vollzeit können. Wenn die Wirtschaft die Leute vernünftig entlohnen würde, könnte der Staat nämlich jede Menge Kohle an Sozialleistungen sparen, aber Rechnen muss man nicht können, und schon gar nicht als Krawattenträger. Niemand kann von diesen Dumping-Löhnen auch noch die Wirtschaft durch Konsum ankurbeln, auch wenn Kaiserin Angela - für die sie sich ja neuerdings hält und sich damit richtig beliebt mach, auch im Ausland - wieder vor der Wirtschaftslobby eingeknickt ist.

Bekloppt ist auch, dass Demonstranten der Occupy-Bewegung von der Polizei teilweise gewaltsam entfernt werden, auch wenn sie friedlich protestieren, aber die gewaltbereiten Neonazis noch von der Bullerei geschützt werden. Irgendwas läuft in diesem Land aber gehörig schief, aber das setzt gesunden Menschenverstand voraus.

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