Dienstag, 8. November 2011

Nach Nebelauflösung sonnig - das Wetter im Revier

Gestern war der ganze Tag ja eher trübe - sogar das Tetraeder, das ich sonst von meinem Balkon aus sehen kann, war im Nebel verschwunden. Irgendwie passte das Wetter aber zum gestrigen, ziemlich bekloppten Tag, obwohl die S-Bahnen, mit denen ich nach Unna fuhr, teilweise durch schöne Landschaften rollten - jetzt hat sich der Nebel aber gelichtet und der klare blaue Himmel verspricht einen schönen sonnigen Tag.

Teilweise gab's aber bei meiner Reise von/nach Unna auch noch das Ruhrgebiet so zu sehen, wie viele Leute, die noch hier waren, sich das so vorstellen - alte Backsteingebäude mit dreckiger Fassade und morschen Fenstern; insbesondere in Gelsenkirchen und Herne. Auch unser Weltkulturerbe Zollverein sieht von der Rückfront her eher ziemlich morsch, baufällig und wenig anheimelnd aus - also kein Vergleich mit den Bildern, die sonst in den Medien gezeigt werden. Das ist ganz gut zu erkennen, wenn man mit der S2 Richtung Dortmund auf den Haltepunkt Zollverein-Nord (ehemals Haltepunkt Katernberg-Süd) zu rollt.

In Dortmund haben die Leute, die für die Benennung der S-Bahn-Stationen verantwortlich sind, teilweise auch nen Clown gefrühstückt. Am Haltepunkt Wischlingen hat man Zugang zum gleichnamigen Revierpark, der über ein sehr schönes Schwimmbad verfügen soll, aber wenn man dort ankommt, ist auf den ersten Blick nix von dem Revierpark zu sehen; vielmehr wirkt der Haltepunkt verloren und auch nicht gerade in anheimelnder Gegend trotz der ganzen Bäume drum herum. Im Ruhrgebiet gibt's insgesamt fünf Revierparks - Wischlingen in Dortmund, Vonderort in Oberhausen-Osterfeld/Stadtgrenze Bottrop, Nienhausen in Gelsenkirchen, Mattlerbusch in Duisburg, aber der Fünfte fällt mir gerade nicht ein...

Wenn man mit der S4 von Dortmund-Dorstfeld Richtung Unna rollt, gibt's auch nen Haltepunkt mit dem Namen Knappschaftskrankenhaus - hm, man hat aber echt Mühe, das Krankenhaus zu entdecken, hihi. Ich konnte es erst auf der Rückfahrt schwach hinter Bäumen und Wohnhäusern ausmachen. Unna ist ja ein recht gemütliches Kleinstädtchen mit ner schönen evangelischen Kirche, aber die Fahrt dahin war ja trotzdem umsonst.

Was auch sehr putzig ist: Wenn man vom Bahnhof Dellwig mit der S2 Richtung Dortmund fährt und alle Haltepunkte auf Essener Stadtgebiet (Bergeborbeck, Altenessen, Zollverein-Nord) sowie den Gelsenkirchener Hauptbahnhof hinter sich gelassen hat, dann steuert die S2 Wanne-Eickel Hauptbahnhof an, hihi. Die Stadt Wanne-Eickel gibt's ja schon seit Beginn der 1980er Jahre nicht mehr, denn Wanne-Eickel wurde nach Herne eingemeindet, sodass es jetzt nur noch Herne-Wanne und Herne-Eickel als eigene Stadtteile gibt. Dort findet auch alljährlich im August die Cranger Kirmes statt. Auch ein alter Schlager aus den 1950ern mit dem lustigen Titel "Der Mond von Wanne-Eickel" erinnert noch an die kleine Ruhrgebietsstadt, die nach Herne eingemeindet wurde. Der Bahnhof Dellwig - also der Startpunkt meiner gestrigen Reise - ist ja schon renoviert worden, aber sein kleiner Bruder, Haltepunkt Dellwig-Ost, an dem die S9 Richtung Bottrop bzw. Steele-Ost hält, hätte eine Renovierung mal wieder bitter nötig.

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