Dienstag, 18. März 2014

Das Gewitter über Dellwig

An einem schwül-heißen Sommertag veranstalten die Männergärtnerinnen eine Schnitzeljagd - auch als "Fuchsjagd" oder "Räuber und Gendarm" bekannt mit ihren Schützlingen, und zwar im schönen Dellwig. Startpunkt ist die Gaststätte Ritter-Eck auf der Ecke Levinstraße/Gerscheder Weiden.

Die drei Männergärtnerinnen und ES sind die Füchse, die restlichen Herren die Jäger. Stinki, Charmin Bear, Thomas, der Stationsarzt und Thorsten müssen 20 min. lang in der Kneipe bei lecker Langnese-Eis warten, um den Füchsen einen angemessenen Vorsprung zu geben. Der humorbegabte Wirt des Ritter-Eck achtet darauf, dass die Herren nicht einfach früher los ziehen bzw. durch die Fenster der Kneipe lünkern, wohin die Füchse laufen.

Die Füchse sind natürlich fies und legen auch falsche Fährten - Renate legt eine falsche Spur in die Gerscheder Weiden und läuft unterm Bahndamm der Köln-Mindener-Strecke durch, um die falsche Fährte bis in die Weidenstraße auf der anderen Seite des Bahndamms zu legen, Steffi nimmt ES an die Hand, überquert mit ihm die Levinstraße und legt eine falsche Fährte in den Fußweg, der in die Kleingartenanlage Weidkamp führt. Alex rennt die Levinstraße zurück in Richtung Weidkamp und legt dort in beide Richtungen eine falsche Fährte, denn die Spur Richtung Donnerstraße verläuft sioh an der Frittenbude auf der Ecke Pausmühlenstraße, die Spur Richtung Alte Bottroper Straße endet gegenüber der Halde Neuköln.

Da Alex natürlich auch an Sammys Fußpflegestudio vorbei kommt, klingelt sie direkt auf dem Eckhaus Levinstraße/Weidkamp, um für ihr Lieblingsstofftier ein Käseküchelchen abzugeben. Sammy ist überglücklich und knuddelt ihre Mutti an der Haustür.

Nach wenigen Minuten treffen sich die Füchse am Ritter-Eck wieder und laufen die Levinstraße Richtung Haus-Horl-Straße entlang. An der nächsten Kreuzung - also Haus-Horl-Straße - angekommen, trennen sich ihre Wege kurzfristig wieder für mehrere falsche Fährten. Renate läuft die Haus-Horl-Straße hinunter und legt die falsche Spur sogar noch in den Palantweg, der nur etwa 30 m vom Kreuzungsbereich entfernt ist. Steffi wartet geduldig mit ES vor dem Dellwiger Internet-Café, wo sie ES auch ein Cornetto Erdbeere kauft, denn ES lechzt wegen der Hitze nach Eis. Steffi kauft sich bei der Gelegenheit auch direkt ein Dolomiti. Alex überquert die Levinstraße und legt auf der Haus-Horl-Straße Richtung Alte Bottroper Straße eine falsche Fährte, die am Friedhofstor endet. Eine weitere legt sie noch in die Grünanlage, die direkt an den katholischen Friedhof angrenzt.

Bevor die Füchse die Levinstraße weiterlaufen Richtung Rhein-Herne-Kanal, kaufen sich auch Alex und Renate schnell noch ein Eis im Dellwiger Internet-Café - Alex ein Ed von Schleck, Renate ein Solero.

Die Füchse haben fast die Gaststätte Zeche Levin erreicht, als auch die Jäger endlich los laufen dürfen. Sie verständigen sich darauf, zunächst in verschiedene Richtungen zu laufen und sich per Handy zu verständigen, welche Spur denn die Richtige ist. Thorsten und der Stationsarzt laufen die Gerscheder Weiden entlang, Thomas und der Charmin Bear überqueren die Levinstraße, Stinki läuft die Levinstraße zurück Richtung Weidkamp.

Dem Charmin Bear fällt, nachdem er gemeinsam mit Thomas die Straße überquert hat, eine ambossförmige Wolke über dem blau-weiß gestrichenen Turm von Trimet Aluminium in Bergeborneck auf - das heißt nix Gutes, denn solche Wolken sind Boten eines heraufziehenden Gewitters. Thomas hat die Wolke noch gar nicht registriert und zuckt zusammen, als der Charmin Bear vor der Trinkhalle am Fußweg in die Kleingartenanlage Weidkamp mit dem Fuß aufstampft und rumbrüllt: "Nein! Jetzt lass uns aber in Ruhe!" Die Wolke wird wie auf's Stichwort von mehreren Blitzen durchzuckt, ein leises Grollen ist zu hören. Daraufhin braucht der Charmin Bear erst mal einen Braunen Bär von Langnese, den er am Kiosk kauft, Thomas noggert sich wiederum einen.

Auch Stinki hat das Donnergrollen gehört und ist alles andere als begeistert von der dunklen Wolke über dem blau-weiß gestrichenen Turm. Die Wolke schweigt momentan aber und steht nur bedrohlich am Himmel. Stinki wird gewahr, dass er genau vor dem Haus steht, in dem Alex' Stofftier Sammy ihr Fußpflegestudio hat - hoffentlich sieht die Kleine ihn nicht, denn dann will sie wieder mit ihm schaukeln und zerrt ihn auf einen der Spielplätze, die sich am Weg entlang der Köln-Mindener-Strecke befinden, und außerdem fühlt er sich versucht, in Sammys Wartebereich wieder das Kartenspiel aufzuessen. Das hat er ja schon mal im Sommer 2012 gemacht, wie man ja auch in Alex' Buch "Mein Leben mit Sammy" nachlesen kann :o).
Zum Glück hört er Sammys Stimme aus dem Garten, die offenbar gerade Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel die Füße pflegt, denn sie ruft fröhlich: "Halloooo, Herr Vettel!", wobei dieser Gruß von Herrn Vettel freundlich erwidert wird.

Stinki stellt fest, dass beide Spuren auf dem Weidkamp ins Leere laufen und läuft frustriert zurück zur Levinstraße, während er seine Jäger-Kumpane per Handy darüber unterrichtet, dass er auf der falschen Fährte war. Auf der Bank an der Bushaltestelle sitzt Stinki das schwule Stinktier, das sich sofort in Stinki verliebt, als es ihn sieht und vor allem riecht :o). Es singt: "Ein Stinktier saß auf einer Bank - und stank! Doch es hatte keine Eile, denn es stank aus Langeweile!" Stinki folgt seinem menschlichen Namensvetter wie ein treuer Hund, doch Stinki ist davon nicht so begeistert, als ein Stinktier ihm hinterher trabt und dabei Herzchen über dessen Kopf aufsteigen. "Wat is'n mit dir eigentlich los?!" ranzt er, doch das Stinktier versucht, den menschlichen Stinki zu betören. Passenderweise fährt in dem Moment ein schwarzer Opel Calibra an ihnen vorbei, aus dessen Inneren der Rammstein-Klassiker "Du riechst so gut" dröhnt. Die anderen Herren lachen, als sie auf der Ecke Levinstraße/Gerscheder Weiden auf ihn warten, nur Stinki findet das nicht komisch. Aus Frust kauft er sich erst mal an dem Kiosk auf der anderen Straßenseite ein Flutschfinger, was das Stinktier wiederum rattendoll macht. Also müffeln Stinki und Stinki jetzt im Doppelpack in die schwül-heiße Luft...

Der Stationsarzt wurde am Bahndamm in den Gerscheder Weiden von einer gereizten Fliege in den Finger gepiekst, was der Brummer mit den Worten kommentierte: "Das gibt jetzt mal nen kleinen Pieks!" Der Arzt ist darüber sehr frustriert, denn normalerweise ist das ja sein Spruch, wenn er Patienten Blut abnimmt. Thorsten ist ebenfalls frustriert, denn sein Deo hat versagt und er müffelt jetzt nach Gemüsetheke - also stinken er, Stinki und Stinki jetzt im Trio :o). Die dunkle, ambossförmige Wolke über dem Turm von Trimet Aluminium hat sich zu einer bleigrauen Front entwickelt, aus der häufiger Blitze entfahren, denen ein hörbares Donnern folgt. Die Herren entschließen sich, die Schnitzeljagd Schnitzeljagd sein zu lassen und stattdessen Zuflucht in der katholischen Pfarrkirche St. Michael am Langhölterweg zu suchen, denn mittlerweile sind sie der Kirche näher als der Gaststätte Ritter-Eck.

Auch die Füchse haben das Donnergrollen natürlich gehört und laufen so schnell sie können von der Gleisstraße rüber zur Kirche, denn die Donner werden lauter und die dunkle Wolkenfront wälzt sich mit Macht vom Essener Norden rüber nach Dellwig. Selbst den Hummeln ist die Lust auf's Fummeln vergangen, denn sie verziehen sich Schutz suchend in Baumwipfel und Sträucher. Die Donner werden lauter und bedrohlicher, während sie die Haus-Horl-Straße überqueren und rüber zur Kirche am Langhölterweg laufen. Die Sonne ist nicht mehr zu sehen. Nach drei weiteren Minuten, begleitet von grellen Blitzen und lautem Donnergrollen, haben sie die Kirche erreicht, die zum Glück auch offen ist.

Die Jäger sind total genervt vom Charmin Bear, denn das Gewitter kommt immer näher und der Charmin Bear musste sich erst im Dellwiger Internet-Café noch zur Stärkung ein Cornetto Haselnuss kaufen. Thomas hat bei der Gelegenheit direkt noch ein Nogger erstanden, um sich einen zu noggern. Hinter ihnen geht ein greller Blitz irgendwo über dem Friedhof nieder, dann donnert es ohrenbetäubend. Stinki das Stinktier klammert sich angstvoll an den Unterschenkel seines menschlichen Namensvetters und Schwarms, der sich darüber nicht allzu sehr freut, denn es stinkt noch mehr und er hat ein Gewicht am Bein, das ihn an einem Sprint hindert. Mittlerweile ist es auf den Straßen so düster, dass die Laternen mitten am Tag angehen, der Wind hat böig aufgefrischt, der Donner grollt unablässig laut.

Endlich haben auch die Jäger die Kirche erreicht, wo sie auf ihre Männergärtnerinnen und ES treffen. ES hat eine Kerze angezündet und plärrt, Steffi macht das betretene Gesicht. Alex und Renate kichern über Stinki das Stinktier, das immer noch Zuflucht an Stinkis Hosenbein sucht. Draußen zischt es plötzlich hörbar, dann schlägt der Blitz in die Kirchturmspize ein, der Donner knallt mit ohrenbetäubender Lautstärke. ES plärrt weiter. Stinki ranzt: "Wat is'n mit dem Wetter eigentlich los?!", doch er hält augenblicklich die Klappe, als die Kirchenglocken läuten - offenbar hat der Blitzschlag das Läutwerk der Kirche durcheinander gebracht. Thomas dreht eine hilflose Pirouette vor dem Altar. Alex grölt "Hells Bells" in die Finsternis hinaus und zeigt dem Himmel die Teufelsforke. Renate zählt die Regentropfen an den Kirchenfenstern, denn mittlerweile hat ein starker Gewitterschauer eingesetzt. Draußen donnert es immer noch, Blitze gehen in unmittelbarer Nähe nieder. Gott lacht und lässt schließlich wie von Geisterhand Langnese-Eis auf seine Schäfchen in der Kirche niederprasseln, damit die sich etwas beruhigen können bei dem Unwetter.

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