Mittwoch, 12. März 2014

Der Witz ist gut :o)

Am 2. Februar hatte ich eine Bewerbung an einen Essener Sozialverband geschickt, der eine sozialpädagogische Mitarbeiterin für die Betreuung von Langzeitarbeitslosen suchte. Heute kam die Absage, was jetzt nicht so verwunderlich war, da der Laden eigentlich auch dafür bekannt ist, dass sie ständig Personal suchen und dann eh nur Absagen schicken, aber die Absage selbst war lustig, denn es wurde sich bei mir nicht nur für meine Bewerbung bedankt, sondern auch für die Gespräche, die man mit mir geführt hat *kicher*. Sorry, ich war da noch nicht mal zu einem Gespräch, geschweige denn bei mehreren Vorstellungsgesprächen. Was soll uns das jetzt sagen? Massenabsage als Serien-Mail, egal ob der Text passt oder nicht, oder Verwirrung bezüglich der Bewerber? Das erklärt auch, warum manche Bewerber ihre Unterlagen erst auf mehrfaches Nachfragen zurückerhalten und dann auch noch die eines Mitbewerbers :o))). Da bleibt dann zu hoffen, dass die Langzeitarbeitslosen besser betreut werden als die Bewerber...

Als ich noch für Oscar Winzen gearbeitet habe, waren Marina, Steffi und ich ja auch für das Bewerbermanagement zuständig, wenn mal eine interne Position zu besetzen war. Das hieß konkret: Bewerbungen sichten und wertneutral beurteilen, den demotivierten und/oder schlechten Bewerbern nach einer Woche eine Absage senden, interessante Kandidaten zeitnah zum Vorstellungsgespräch einladen, etwaige Absagen nach einem Vorstellungsgespräch spätestens binnen einer Woche verschicken. Für manche Firmen bedeutet Bewerbermanagement aber leider lediglich ausschließlich der standardisierte Versand von Massenabsagen - so eine Stelle ist mir auch mal vor zwei Jahren angeboten worden, aber dafür ist weder eine Sekretärin noch eine Diplom-Pädagogin erforderlich, da reicht eine Bürohilfskraft aus, denn mit gutem Bewerbermanagement hat der Versand von Absagen als Massendrucksache bzw. Serienmail absolut nix zu tun. Manche Bewerber lieben solche Stellen aber auch, denn sie können dann von sich behaupten, dass sie im Bewerbermanagement arbeiten - darin ist ja immerhin das Wort "Management" enthalten - und müssen nicht viel denken und alleine formulieren, denn der Versand von Standard-Absagen, die bereits als Vorlage existieren, erfordert nicht viel Hirn.

Komisch, von den Bewerbern wird alles Mögliche verlangt: Flexibilität, geistige Beweglichkeit, keine Standard-Floskeln im Anschreiben, saubere Unterlagen etc., aber manche Arbeitgeber genügen leider mit ihren mehr oder weniger lustigen Absagen noch nicht mal den einfachsten Anforderungen, die sie an ihre Kandidaten stellen. Bei manchen bekommt man leider auch den Eindruck, dass sie entgegen der Behauptung in ihrer Ausschreibung gar keine Kandidaten mit Herz und Hirn wollen, sondern billige Befehlsempfänger, die jederzeit austauschbar sind. Das ist echt ein Schlag ins Gesicht für jeden Arbeitsuchenden, der sich ernsthaft um eine neue Arbeit bemüht und auch was von seinem Job versteht.

Die meisten Bewerber sind vor Vorstellungsgesprächen sehr aufgeregt und geraten unter den gleichen Stress wie in einer Prüfungssituation, wobei sie vorher aber noch gar nicht wissen, ob ihnen der Arbeitgeber überhaupt zusagt. Deshalb rät Richard Bolles dazu, das Vorstellungsgespräch gar nicht als Prüfungssituation anzusehen, sondern eher als weitere Recherche - das nimmt dann doch viel von der Aufregung vor einem solchen Gespräch.

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