Dienstag, 31. März 2015

Es ist zum Verzweifeln...

Es soll ja immer noch Gutmenschen bzw. Misanthropen geben, die so einen Stuss labern von wegen "Wer Arbeit finden will, findet Arbeit!" und glauben dann noch so einen Scheiß, der im Propanganda-Blättchen des Ruhrgebiets, der WAZ zu lesen ist, dass es ja soviele Arbeitsplätze gibt (ach ja? In welchem Bereich denn????) - warum dann auch gut qualifizierte Arbeitnehmer unfreiwillig auf der Straße stehen und von manchen Firmen wie der letzte Dreck behandelt werden (unpersönliche, arrogante Absagen, gar keine Reaktion), bleibt dann wohl ein Geheimnis der Wirtschaft. Darauf werde ich auch in meinem E-Book eingehen - ist allerdings nicht geeignet für all jene, die sich gerne von den Medien die Hucke volllügen lassen und lieber in ihrer beschränkten Klischee-Welt weiterleben möchten, weil die Wahrheit weh tut :o).

Ein Redakteur der WAZ hat ja auch behauptet, dass es in Essen so schlecht für Arbeitsuchende aussieht, weil wir in Essen ja in der Hauptsache nur Ungelernte haben. Interessant, wenn Klischee-Redakteure ohne weitere Recherche über Dinge schreiben, von denen sie überhaupt keine Ahnung haben und gerne die geschönten Zahlen der Arbeitsagentur übernehmen. Oder zählen für den gnädigen Herrn jetzt auch schon Akademiker und Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung zu den Hilfskräften? Man weiß es ja nicht...

Ebenso zum Verzweifeln ist mein Kontostand, aber obwohl ich nun wirklich nicht wer-weiß-wie meine Kohle verprasse, die ich eh nicht habe, sieht es ganz übel aus - da werden Leute, die früher mal ein gutes Auskommen hatten, durch Hartz IV ins Abseits und in die Schuldenfalle gedrängt. In der Schuldenfalle bin ich zum Glück nicht, da ich ja nicht, wie manche es gerne tun, Designer-Möbel, teure Klamotten und eine überdimensionierte Luxuskarre auf Kredit kaufe, aber allmählich sieht es wirklich zappenduster aus, ohne dass ich dazu neige, überall Schulden zu machen und mein Leben auf Pump zu finanzieren. Mein Clio ist ja nun wirklich keine überzogene Luxuskarre und solange ich Arbeit hatte, war es auch überhaupt kein Problem, die Rate zu finanzieren, und selbst bei ALG I war das kein Problem, aber bei Hartz IV sieht das leider schon anders aus - und leider ist die Renault-Bank ja nicht bereit, meine Monatsrate zu reduzieren.  Ich könnte zwar eine Zahlungspause vereinbaren, aber dann wäre die anschließende Monatsrate um das 1,5-fache höher als die jetzige, was also auch nicht wirklich weiterhilft.

Darüber schreibt die WAZ aber nix - da wird eher das Märchen vom Fachkräftemangel und von den ganzen Hilfskräften bzw. den ach so mannigfaltig vorhandenen Arbeitsstellen aufrecht erhalten. Mir wurde ja schon schlecht, als ich die Überschrift las "Jobmesse in Essen lockte 3.000 Besucher an" - dazu hatte ich ja schon in einem anderen Blog-Eintrag geschrieben, dass bei "Einladungen" von Arbeitsagentur und Jobcenter unter Androhung von Sanktionen wohl kaum von Freiwilligkeit die Rede sein kann, haha, denn das Wort "anlocken" setzt eigentlich Freiwilligkeit voraus. Dass die Jobmesse auch nicht viel mehr als eine Alibi-Funktion war, darüber hatte ich ja vor anderthalb Wochen auch schon gebloggt, denn es waren ja fast nur Zeitarbeitsfirmen vertreten - und bei den meisten bin ich ohnehin schon seit Monaten im Bewerberpool.

Manche kommen jetzt sicherlich mit dem Argument "Ja, dann verkauf Dein Auto doch!" - klar, könnte ich machen, aber dann brauche ich mich fast nirgendwo mehr bewerben, denn die meisten Arbeitgeber wollen motorisierte Mitarbeiter haben. Der eine Personaldienstleister, bei dem ich auf der Jobmesse meine Bewerbungsmappe hinterlassen habe, fragte mich ja schon, bevor ich überhaupt meine Mappe abgegeben habe, ob ich motorisiert bin oder "nur" mit Bus und Bahn fahre, denn in letzterem Fall hätte eine Bewerbung bei den meisten Kunden keinen Zweck. Reizend, wirklich - behalte Dein Auto, damit Du Arbeit findest und Du überhaupt vermittelbar bist, aber bei der Weiterfinanzierung hilft Dir keiner. Solange Du Geld verdienst, kriechen die Leute Dir vorne und hinten überall rein - wenn Du dann mal wirklich auf Hilfe angewiesen bist, stellen sich alle auf stur und arrogant, zumindest von Firmenseite. Von meinen Freunden kann ich das zum Glück nicht behaupten.

Ein beträchtlicher Teil  meines Autos ist ohnehin schon abbezahlt - von 47 Monaten habe ich bis jetzt immer treu und brav 30 Monate abbezahlt, aber das zählt nicht, genauso wenig wie die Tatsache, dass ich bis jetzt für alle Autos, die über die Renault Bank finanziert wurden, immer ohne Pause und Ausfälle die monatliche Rate gezahlt habe. Kulanz sieht anders aus bzw. Mitarbeiter, die einem kulanterweise entgegenkommen wollen, weil es eben schon der sechste Renault in Folge ist, den ich dort finanziere, bekommt man gar nicht mehr an die Strippe, sondern nur noch arrogante Teamleiterinnen, die einem dann maximal einen Kuhhandel vorschlagen anstatt dem Kunden zu helfen. Problemlos läuft es bei der Renault Bank offenbar nur, wenn man keine Zahlungsschwierigkeiten hat - und da ist es auch egal, wie zuverlässig Du bisher als Kunde gewesen bist.    

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