Donnerstag, 5. März 2015

Uff!

Heute habe ich meinen Business-Plan in dreifacher Ausfertigung beim Jobcenter Borbeck eingereicht. Der Schriftteil war natürlich erwartungsgemäß vollkommen in Ordnung, aber an den Zahlen muss ich noch ein wenig was tun, d. h. aus der Jahresaufstellung muss ich eine Monatsaufstellung machen. Am Deckblatt muss ich nur eine kleine Ergänzung vornehmen.

Meine Existenzgründungsberaterin ist zum Glück sehr nett und auch ehrlich, denn sie befürchtet, dass das Konzept nicht über einen längeren Zeitraum tragfähig ist - nicht, weil ich fachlich und persönlich nicht geeignet wäre, sondern wohl von Kundenseite her. Ich teile ihre Bedenken sogar, denn manche sind leider nicht bereit, für einen Service (Bewerbungen, Aufsetzen von Briefen etc.) Geld auszugeben. Manche ziehen eine kostenlose, aber schlechte Beratung einer guten, aber kostenpflichtigen Beratung leider vor und die Zahl derjenigen, die sagt "Was nix kostet, ist auch nix" ist leider eher gering. Manche gehen eben den Weg des geringsten Widerstandes, so nach dem Motto "Ich weiß zwar, dass Institution XY sehr schlecht berät, aber da muss ich ja kein Geld für ausgeben, deshalb akzeptiere ich auch, wenn ich schlecht, falsch oder auch gar nicht beraten werde." Und dann gibt es natürlich auch diejenigen, die gerne Geld für eine gute Beratung/Beratung in die Hand nehmen, aber es aus finanziellen Gründen einfach nicht können, wie z. B. Arbeitslose oder auch viele Rentner.

Meine Autorinnentätigkeit ist ein nettes Zubrot und ich denke, die Umsätze und mein Bekanntheitsgrad sind noch steigerungsfähig, aber von ihrer Schreiberei leben können lt. aktuellen Studien gerade mal 0,03 % aller Autoren, wie ich auch noch für meinen Business-Plan recherchiert habe. Auch bei manchen Lesern gilt leider: Lieber ein schlechtes Buch von einem bekannten Autoren (man muss ja mitreden können...) als ein gutes von einem weniger bekannten.

Eventuell werde ich das Ganze splitten, d. h. halbtags festangestellt berufstätig sein und meinen anderen Interessen und Fähigkeiten (Autorin, Bewerbungsberaterin, Schreibservice) in der anderen Hälfte des Tages nachgehen, denn durch eine Festanstellung ist doch eine gewisse Absicherung gegeben, selbst in Teilzeit, was bei einer Selbstständigkeit natürlich nicht der Fall ist. Bei einer Teilzeitselbstständigkeit würde ich zwar nicht finanziell durch das Jobcenter gefördert, aber ich bin auch nicht der Mensch, der sich alle möglichen Quellen sucht, um noch irgendwo Geld abzugreifen - am liebsten bin ich weitestgehend unabhängig. Bei einer Teilzeitstelle wäre ich auch niemandem mehr Rechenschaft über mein Tun schuldig, in dem Fall Arbeitsagentur oder Jobcenter. Solche Mischverhältnisse - teilweise selbstständig, teilweise angestellt - sind in der Praxis sogar recht häufig anzutreffen.

Eine Autorinnentätigkeit ist durchaus faszinierend und ich bekomme ja sehr häufig positive Rückmeldungen von meinen Lesern, aber das nützt natürlich nix, wenn ich davon hinterher nicht leben kann. Dann wird nämlich aus dem Spaß am Schreiben ganz schnell Zugzwang, die dem Spaß eher abträglich ist.

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