Donnerstag, 19. März 2015

Zurück von der Jobmesse

Heute Vormittag war ich auf der Jobmesse im Stadion Essen, denn dort sollte ich ja um 9.30 Uhr erscheinen - habe ich ja auch mehr als pünktlich getan :o). Eine Bewerbungsmappe habe ich bei Trenkwalder abgegeben, denn bei allen anderen Personaldienstleistern, die dort waren, bin ich bereits seit Dezember 2014 im Bewerberpool und an Randstad habe ich ehrlich gesagt kein Interesse, denn die schlechten Erfahrungen, die ich dort bei einem Vorstellungsgespräch im Juni 2006 machen durfte, haben mir gereicht. Randstad hat mir, obwohl ich mich damals noch in einer Festanstellung befand und zu dem Zeitpunkt fast 2.800 EUR brutto verdient habe, für eine Vorstandsassistentinnenposition bei einem großen Essener Energiekonzern einen Stundenlohn von sage und schreibe 7,67 EUR geboten, was dann einem Bruttogehalt von nicht einmal 1.300 EUR entsprochen hätte, also noch nicht einmal die Hälfte von dem, was ich zu dem Zeitpunkt verdient habe. Da wurde offenbar gespielt "Man kann es ja mal versuchen..." - komisch, andere Personaldienstleister haben mir aber schon zu dem Zeitpunkt wesentlich höhere Stundenlöhne geboten und gerade die Vorstandsassistentinnen zählen eigentlich zu den Spitzenverdienerinnen im Sekretariatsbereich, sodass 7,67 EUR Stundenlohn wohl nicht mehr als eine Lachnummer waren. Auf solche Dumping-Löhne kann ich ehrlich gesagt verzichten - deshalb habe ich auch meine Bewerbung damals wieder zurückgezogen.

Auf der Jobmesse habe ich auch bei den Stadtwerken Essen vorgesprochen. Die Leute am Stand waren zwar sehr nett, aber leider ist im kaufmännischen oder pädagogischen Bereich nichts zu besetzen - höchstens im Controlling, und da ich nun mal nicht so der Zahlenmensch bin und es unter Garantie einige Leute gibt, die im Controlling fitter sind als ich, hatte sich das also auch erledigt.

Ansonsten konnte man den Eindruck gewinnen, dass Festanstellungen bei Unternehmen zumindest hier in Essen heutzutage verpönt sind, denn neben den Stadtwerken Essen und der Stadt Essen, die Ausbildungsplätze in verschiedenen Berufsbildern anbot, waren bei den "interessierten Arbeitgebern, die motivierte Mitarbeiter suchen", fast ausschließlich nur Zeitarbeitsfirmen, und selbst bei denen ist es heute nicht mehr so einfach, kurzfristig etwas zu finden. Es muss ja auch von beiden Seiten passen.

Vielfach waren auch Angebote aus dem gewerblich-technischen Bereich vertreten, aber die nützen mir nix, weil ich nun mal keine gewerblich-technische Ausbildung habe, genauso wenig wie Know-how auf dem Bau. Beim Stand des TÜV Nord habe ich auch gar nicht erst vorgesprochen, denn bei dem Laden hatte ich an zwei Standorten - einmal Gelsenkirchen, einmal Kamp-Lintfort - eine Bewerbung auf ein konkretes Stellenangebot platziert und bis heute hat es niemand für nötig gehalten, selbige wenigstens mal zu beantworten oder abzusagen. Zuverlässigkeit wird zwar von Arbeitnehmern/Arbeitsuchenden immer wieder verlangt und ich kann von mir mit bestem Gewissen sagen, dass ich zuverlässig bin und mich an getroffene Vereinbarungen halte - es ist nur schade, wenn Arbeitgeber nicht dieselben Maßstäbe bei sich selbst anwenden wie bei potentiellen Arbeitnehmern. Die werden dann stattdessen noch von den Jobcentern in Schutz genommen ("Haben halt viel zu tun...") - hm, einem Arbeitsuchenden, der sich nicht oder nicht zeitnah auf ein Stellenangebot bewirbt, würden aber ganz schnell Sanktionen drohen.

Die Dame von Trenkwalder, bei der ich meine Bewerbungsmappe abgegeben habe, will sich nächste Woche bei mir melden, um zeitnah einen Termin außerhalb des Trubels der Messe zu vereinbaren. Ich bin mal gespannt. 

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