Wie es scheint, haben einige übers verlängerte Wochenende sowohl das Autofahren als auch das Denken verlernt. Gestern Abend hatten einige Bekloppte im Autobahnkreuz Düsseldorf-Nord und auf der A52 Richtung Essen die Tendenz, zwei Spuren auf einmal benutzen zu wollen bzw. andere wegzurammen. Offenbar nehmen einige das gruselige Halloween-Motto zu wörtlich und versuchen deshalb, andere um die Ecke zu bringen. Einen Taxi-Fahrer hab ich mal kräftig angehubt, aber er war der Einzige, der nicht drauf reagiert hat - was will man von nem Zombie mit Personenbeförderungsschein auch erwarten?
Vorhin nahm mir einer die Vorfahrt, da Zombies offenbar die Regel "Rechts vor Links" nicht bekannt ist bzw. für nen Kia mit nem untoten Fahrer gelten wohl eigene Regeln, denn nachdem er mir die Vorfahrt genommen hatte, hat er sich, obwohl er an der nächsten Einmündung auch Vorfahrt gewähren musste, selbige erzwungen und die Leute auf der Vorfahrtstraße ziemlich ausgebremst - als Zombie mit nem nachgemachten Mégane, der aber ein Kia ist, darf er das offenbar. Hm, hoffentlich gerät er mal an so nen Bekloppten, der auf seiner Vorfahrt besteht - dann hängen Zombie und Zombie ineinander, hehe.
Auch in der U-Bahn und auf dem Weg dorthin hab ich gestern gedacht, dass einigen die Feiertage wohl wirklich nicht bekommen sind. Eine ältere, überschminkte Dame mit Sonnenbrille bei trübem Himmel - it's cool, man! *reiher* - hatte offenbar auch noch den Kleiderbügel in ihrer Bouclé-Jacke vergessen, denn sie rammte mit ihren Ellenbogen alle anderen Passanten weg, aber mit ner Sonnenbrille bei Dämmerung und trübem Wetter konnte sie vermutlich auch nicht sehen, dass noch andere Menschen da waren und sie denen auch locker hätte ausweichen können. An der U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee mussten zwei Sicherheitsmitarbeiter nen Skinhead *kotz* vom Bahnsteig Richtung Hauptbahnhof entfernen, weil der da rumgepöbelt hat, in der U78 drehten auch irgendwie alle ab, auch ein Opa, der mit seinem Kinderwagen da die Türen blockiert hat und es noch geschafft hat, sein niedliches Enkelchen mit seinen komischen Scherzen zum Weinen zu bringen (da hätte ich als Kind auch geflennt...) und an der Haltestelle Messe Ost/Stockumer Kirchstraße wurden andere Fahrgäste erst von zwei unentschlossenen Japanerinnen (hm, wir gehen links, nee rechts, ach nee, doch lieber links...) weggeklatscht, weil die ihr Höckerchen da durch die Gegend geschwenkt haben, als wenn sie alleine auf der Welt wären. Dann kam auch noch ein junger Mann, der insbesondere gerne Frauen ummähte und dessen Blick besagte "Aus dem Weg - sonst kriegst du n paar in die Fresse". Hoffentlich gerät der asoziale Vollhorst mal an so ne richtige Kampfhenne, die ihn direkt ohne Vorwarnung wegklatscht, hihi. Echt, es gibt Typen, die gucken schon so brutal aus der Wäsche, denen möchte man nicht nachts im Dunkeln begegnen.
An der Baustelle Hatzper Straße hat sich zwar was getan, aber erwartungsgemäß ist sie natürlich nicht fertig geworden, zumal gestern Abend Richtung Mülheim schon wieder Verkehrschaos herrschte. Wenn man von der Fulerumer Straße nach links Richtung Bredeney abbiegen will, gibt's jetzt ne separate Linksabbiegerampel, was ja auch gut so ist, aber warum das ein Doppelabbieger sein muss, bleibt wohl ein Geheimnis der Städteplaner, denn derjenige, der den rechten Linksabbiegerfahrstreifen benutzt, muss sowieso nach ein paar Metern rüber, weil dann parkende Autos auf dem rechten Fahrstreifen der Hatzper Straße diesen blockieren, sodass es sich dann zur Rush Hour an der Engstelle knubbeln wird, zumal nicht allen das Reißverschlussverfahren bekannt ist *kopfschüttel*. Die Frage ist, wer diese Städteplaner bezahlt...für gesunden Menschenverstand gibt's offenbar in diesem Land keinen Preis.
Gestern Abend habe ich mit Steffiiiiii telefoniert. Ihrem kleinen Aaron, den ich im Hintergrund ab und zu quieken und brabbeln hörte, geht's gut - er scheint ein sehr aufgewecktes Baby zu sein, aber Steffi war ja schon während der Schwangerschaft sowas von tiefenentspannt, sodass es mich auch nicht weiter wundert, dass der Kleine ebenfalls total tiefenentspannt ist. Allerdings hat er seine Mama beim Wickeln schon mal öfter angepullert und dabei gekichert - ja, auch Babys haben Sinn für Humor :o). Steffi hat's auch mit Humor genommen. Die Laute, die der Kleine von sich gab, als Steffi ihm Fläschchen gab, waren jedenfalls total süß. Steffis Andy ist auch total von der Rolle, aber sehr ängstlich und besorgt, wenn der Kleine z. B. mal weint - das kommt aber wohl häufiger bei älteren Vätern vor, dass sie sich noch mehr um ihren Nachwuchs sorgen als andere Väter.
Im Fernsehen zappte ich später per Zufall auf 3Sat in einen Abend über den leider längst verstorbenen österreichischen Sänger Falco rein, von dem ich als 11-/12-jährige glühender Fan war. Meine Stofftiere und ich haben bei seinem Konzertmitschnitt vom Donauinselfest aus den 90ern auf der Couch abgefetet. Der Typ hatte ein Charisma und eine Stimme, da könnten sich manche so genannte Stars (oder die, die sich dafür halten) echt mal ne Scheibe von abschneiden. Leider ist er kurz vor seinem 41. Geburtstag im Januar 1998 bei einem Autounfall in der DomRep ums Leben gekommen :o((. Manchmal lege ich sogar im Auto eine seiner CDs auf, auf der seine besten Hits wie "Jeanny", "Der Kommissar", "Rock me Amadeus", "The Sound of Musik", "Mutter, der Mann mit dem Koks ist da" u. v. m. vereint sind. Vor etwas mehr als 25 Jahren, am 30. Oktober 1986, hatte ich sogar die Gelegenheit, Falco live in der ausverkauften Grugahalle in Essen zu sehen. Da keine meiner Freundinnen Falco-Fan war (die standen alle auf Madonna, Pet Shop Boys, Sandra etc.), hat mich mein Papa netterweise zum Konzert begleitet, denn mit meinen damals zwölf Jahren wollten meine Eltern mich natürlich nicht alleine in ein Pop-Konzert gehen lassen.
Mein Papa mochte den Typen und seine Musik eigentlich nicht so besonders, aber beim zweiten Song "Kamikaze Kapa" aus seinem damals aktuellen Album "Emotional" machte er sogar das Daumen hoch-Zeichen, weil Falco auch gute Musiker auf der Bühne hatte, die ihn auf Tour begleiteten. Als Zugabe hat Falco ganz zum Schluss "Rock me Amadeus" gespielt und da tobte die Halle natürlich. Leider war es das einzige Mal, das ich ihn live auf der Bühne gesehen habe.
Ich konnte ihn damals in der 6. Klasse recht gut imitieren - von der Stimme über seine Körpersprache bis hin zu den Gesten - und bin damit sogar öfter vor meiner Klasse und schließlich auch auf der Weihnachtsfeier meiner Klasse, wo dann auch Eltern und weitere Lehrer anwesend waren, als Falco aufgetreten; natürlich mit nach hinten gegelten Haaren, denn der Wet-Look war damals ohnehin relativ modern. Natürlich habe ich seinen Song "Rock me Amadeus" intoniert, der auch eine entscheidende Rolle in meinem Buch "Vier Jahreszeiten" spielt und zwar in der Herbstgeschichte :o).
Der Typ hatte nicht nur Sinn für Groove und Melodien, sondern auch für subtile Wortspiele - in seinem Techno-Hit "Mutter, der Mann mit dem Koks ist da" kam das besonders gut zum Ausdruck, denn mit Koks kann ja sowohl ein Heiz- oder Brennstoff gemeint sein, der aus Steinkohle gewonnen wird ("Es wurde einst das schwarze Gold der Ruhr genannt...") als auch Kokain, kurz Koks genannt - aus Koks wird wieder Kohle (Kohle im Sinne von Steinkohle oder Geld) :o). Auch die Textzeile "Doch für das Volk war der Stoff zu teuer" kann sich auf beide Arten von Koks beziehen - nach dem 2. Weltkrieg konnte sich nicht jeder Koks leisten, um seine Wohnung zu heizen und Kokain ist auch nicht für jeden bezahlbar, da es sich dabei um die teuerste illegale Droge handelt; deshalb wird Koks auch gerne als Schickeria-Droge bezeichnet. "Das schwarze Gold (Steinkohle) ist weiß (Kokain) geworden..."
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