Mittwoch, 21. Mai 2014

Auch schon gemerkt?!

Die WAZ titelte heute auf der Lokalseite für Essen, dass die Stadt den Sicherheitsdienst im Grugabad verstärkt, damit Badbesucher vor Übergriffen geschützt sind. Das ist ja sehr löblich, aber leider kommt die Meldung um viele Jahre zu spät, denn die Übergriffe im Grugabad sind nicht erst seit einigen Jahren bekannt - schon im Jahr 1996, also vor 18 Jahren, erzählte mir eine Studienkollegin an der Uni Essen, dass sie, obwohl sie in Rüttenscheid wohnt, nicht mehr ins Grugabad geht - auch nicht mit ihrem Freund - weil man als Frau dort ständig begrapscht wird, auch wenn frau sich in männlicher Begleitung befindet. Wie schön, dass die WAZ das nach mehr als 18 Jahren auch bemerkt hat, dass es im Grugabad im ach so noblen Essener Süden Übergriffe gegen Badegäste gibt. Es kann wohl nicht sein, was nicht sein darf, denn nach Meinung einiger beschränkter Kleingeister passiert sowas doch nicht im tollen Essener Süden, nach deren Meinung dürfte das nur im angeblich prolligen Essener Norden passieren - der Essener Norden hat aber leider nur noch ein Freibad, nämlich Hesse in Dellwig (am Wochenende in abgespeckter Form wiedereröffnet), und soweit ich weiß, hatten die Bademeister in Dellwig und auch früher in Altenessen im Kuhlhoff-Bad mit solchem Asi-Publikum aber nicht zu kämpfen. Da standen bei der Schwimmaufsicht eher kleine Rangeleien, unerlaubtes Reinspringen vom Beckenrand oder das Schwimmen kleiner Kinder mit Schwimmflügelchen im Schwimmerbecken im Vordergrund.

Im Artikel wird immerhin erwähnt, dass das Problem schon seit Mitte der 80er bekannt ist - komisch, es ist also schon gut 30 Jahre bekannt, aber jetzt kommt erst der Artikel? Da kann man sich nur noch wundern über soviel Aktualität. Wenn Ähnliches damals bei Hesse in Dellwig oder im Kuhlhoffbad in Altenessen passiert wäre, wäre das sicherlich wieder der populistische Aufreger in der Zeitung gewesen, denn was anderes erwarten manche ja offenbar nicht von den nördlichen Stadtteilen bzw. dann hätten sich einige Fanatiker des Essener Südens, die sich alles schön reden und nur die südlichen Stadtteile für toll halten, wieder in ihren Vorurteilen bestätigt gesehen.


 
Freibad Dellwig (Hesse) - (c) derwesten.de
 


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