Dienstag, 11. Oktober 2011

Eine coole Homepage! :oD

Über einen Twitter-Follower, dem ich auch zurück folge, bin ich auf eine Homepage mit dem Namen

http://www.wolle-auto-verkaufe.de/

aufmerksam geworden, wo sämtliche nervigen Kärtchen archiviert sind, die Pkw-Besitzer schon an ihren Fahrzeugen hatten, damit sie ihr Auto bei Interesse ggf. an den Mann bringen und veräußern können. Die Beispiele und ironisch formulierten Tipps für die Gestaltung der Karte von solch dubiosen Autoankäufern auf der Homepage sind göttlich. Ich hatte die Dinger auch schon mehrfach an meinem Auto und finde es einfach nur nervig, wenn man mit so nem Mist, z. T. noch in grottenschlechtem Deutsch, zugemüllt wird. Vielleicht sollte ich demnächst ein Schild an meinen Clio pappen mit der Aufschrift "Wolle Auto NICHT verkaufe! Isse meine Auto und bleibt es auch!" :o).

Hm, das kann man eigentlich auch auf die Autorenschaft übertragen - also nicht auf die ganz bekannten, die bei großen Publikumsverlagen veröffentlichen und für deren Werke entsprechend Werbung gemacht wird, sondern auf diejenigen, die bei On Demand-Anbietern oder im Selbstverlag veröffentlichen. Mit tausenden von Rechtschreibfehlern, wilder Farb- und Schriftwahl usw. kann man potentielle Buchkäufer bestimmt von der eigenen Seriosität überzeugen! :o))) Wohlgemerkt: Damit meine ich jetzt nicht diejenigen Autoren, die gute Bücher schreiben und einfach nicht ein Millionenpublikum finden, weil die Massenmedien ihnen keine Beachtung schenken, sondern die selbst ernannten Meister der Literatur, die kaum einen deutschen Satz vernünftig geradeaus schreiben können und dann noch meinen, sowas Tolles hätte noch niemand außer ihnen geschrieben...

Hier einige Tipps für diejenigen, die diese nicht ganz ernst gemeinten Ratschläge umsetzen wollen und ihre Bücher per Autokärtchen an den Mann bzw. an die Frau bringen wollen:

  1. Ähnlich wie bei Visitenkärtchen mit Kontaktdaten, bei denen Sie Ihr Fahrzeug veräußern können, sollten Sie natürlich ausschließlich bunte Farben verwenden - gerne auch den psychedelischen Regenbogen in Verbindung mit einer blühenden Rose (bei Liebesromanen), einem lachenden Gespenst (bei Horrorliteratur) oder einer Pistole (bei Krimis).
  2. Unterstreichen Sie Ihre Seriosität, indem Sie selbst verfasste Rezensionen ("Name des Autors ist der neue Stern am Literaturhimmel!" - M. Wong) inklusive aller Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler (die sich leider auch in vielen Büchern finden...) auf dem Kärtchen verewigen. Verzichten Sie natürlich auf die Nennung von ISBN und etwaigen Bestellmöglichkeiten! Nennen Sie einfach nur den Titel Ihres Buches und ggf. noch Ihren Namen - sofern Ihnen das nicht zu peinlich ist (ist es sicher nicht, es ist Ihnen ja auch nicht zu peinlich, sich selbst gefälschte Rezensionen auf den Buchrücken und Ihr Visitenkärtchen zu schreiben)!
  3. Bitte weisen Sie darauf hin, dass der Empfänger das Kärtchen nicht einfach auf den Boden werfen soll - "im Interesse des Umweltschutz" oder "im Interesse von die Umwelt".
  4. Unterstreichen Sie Ihren unbedingten Willen zum Erfolg, beispielsweise durch Affirmationssätze wie "Kaufen Sie dem Buch" oder "Das ist der Beste Buch, den Sie je gelesen haben!" bzw. "Kaufen Sie meinem Buch!"
  5. Bei nichtInteresse Sie geben Karte weiter an Nachbahr...
Nein, im Ernst - es gibt auch seriösere und kostengünstigere bzw. sogar kostenlose Möglichkeiten, für das eigene Buch zu werben wie z. B. auf Ihrer Autoren-Homepage, in Ihrem Blog, in kostenlosen Presse- und Kleinanzeigenportalen, durch direkten Kontakt zu Journalisten, durch Werbemittelchen wie Flyer, Post- oder Visitenkarten, die Sie z. B. bei BoD bestellen können, wenn Sie Ihr Buch dort verlegt haben.

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